Wir fördern christliche
Medienarbeit

Der Schweizerische Katholische Presseverein SKPV fördert katholische Medienarbeit seit 107 Jahren. Er ist kirchlich unabhängig und finanziert sich hauptsächlich über Mitgliederbeiträge. Heute leistet der Presseverein diese Dienste:

  • Der Presseverein präsentiert in einem Kiosk ausgewählte Beiträge aus katholischen Publikationen.
  • Er unterstützt finanziell die wöchentliche Religionsseite der Luzerner Zeitung.
  • Er bietet Kurse an zur Weiterbildung kirchlicher Medienschaffender.
  • Er führt eine Medienliste der katholischen Medien der Schweiz.
  • Er pflegt mit einer Medienchronik das historische Gedächtnis der katholischen Medienlandschaft.

Der Presseverein unterstützt finanziell die wöchentliche Publikation einer Zeitungsseite mit kirchlichen und religiösen Themen. Produziert wird die Seite von der «Luzerner Zeitung», wo sie jeden Freitag erscheint. Der Presseverein verteilt die Seite unter der Bezeichnung «Christ+Welt».

Eine Autorin auf Glaubenssuche

In ihrem aktuellen Buch geht die freie Journalistin und Autorin Michelle de Oliveira einen unkonventionellen Weg: Aufschlussreiche, inspirierende Begegnungen helfen ihr herauszufinden, an was sie glaubt, ob sie überhaupt glaubt.

Ramadan – mehr als Essensverzicht

Am 10. April feiern die Muslime weltweit das Bayram-Fest zum Abschluss des Fastenmonats Ramadan. Das traditionelle «Fastenbrechen» ist für die Gläubigen ein besonderes Gemeinschaftserlebnis.

«Gebet ist unnütz, aber es hilft!»

Die Theologin Isabella Bruckner zum Sinn des Betens. Für ihre Doktorarbeit über das Gebet erhielt die junge Theologin 2023 den renommierten «Karl-Rahner-Preis». Gleichzeitig erhielt sie ihre erste Professorenstelle in Rom.

«Hoffnung ist eine Haltung»

Josef Stübi (63) ist vor einem Jahr zum Weih- und gleichzeitig zum Medienbischof ernannt worden.Wie hat er dieses erste Jahr in seinem neuen Amt erlebt?

Musik im Körper

Regula Eiberle ist gehörlos. Sie fühlt die Musik in sich und singt sie in Gebärdensprache. Auch im Chor mit anderen.

«Jeder ist ein Antisemit»

Der jüdische Schriftsteller Thomas Meyer stellt bewusst eine provokative These in den Raum. Für ihn ist Antisemitismus allgegenwärtig. Häufig komme er unterschwellig und mit einem freundlichen Gesicht daher.

Anerkennung für zwei Pionierinnen

Die Schwestern Doris und Silvia Strahm erhalten den Herbert-Haag-Preis 2024 «für Freiheit in der Kirche». Beide sind feministische Theologinnen und Publizistinnen der ersten Stunde.

Wo Bischöfe zu Akten werden

Es gibt hier weder Hinweise auf vernichtete Akten noch verschlossene Schränke: Das Archiv des Bistums Basel erhält in der Missbrauchsstudie gute Noten. Ein Besuch im Bistumsarchiv in Solothurn.

«Jeder Mensch kann die Welt verändern»

Thomas Zurbuchen war von 2016 bis 2022 Wissenschaftsdirektor der Nasa. Im Interview spricht er über den Blick zurück in die Vergangenheit und das Staunen, das mit zunehmendem Wissen noch grösser wird.

Brot für die Armen und Bilder als Propaganda

Die katholische Kirche erscheint vielen Zeitgenossen als rückständig. Das war nicht immer so. Für den Historiker Prof. em. Volker Reinhardt hat sich die Kirche im Laufe der Geschichte mehrfach als Vordenkerin und Vorreiterin hervorgetan.

Der Presseverein organisiert Kurse zur Vermittlung und Vertiefung von Medienknowhow. Das Angebot ist niederschwellig und richtet sich an kirchliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die in Pfarreien und an anderen Stellen für die Medienarbeit zuständig sind.

Kurs «Pfiffig schreiben»

Kursinhalt

Das Pfarrblatt, die lokale Presse oder die Webseite sind wichtige Kommunikationsmittel der Pfarrei. Damit Sie Ihre Zielgruppen erreichen, brauchen Sie «pfiffige» und ansprechende Texte und Fotos zu pfarreilichen und kirchlichen Anlässen oder Aktivitäten.

Die Weiterbildung ist speziell für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Pfarreien und kirchlichen Institutionen konzipiert, die für die Medienarbeit zuständig sind. Lernen Sie die wichtigsten Regeln für Text und Bild kennen und gewinnen Sie Freude an der Gestaltung von Beiträgen.

Aus dem Inhalt: Analyse von Beispieltexten, Formen und Grundlagen der Textgestaltung, Schreibwerkstatt, Bildauswahl und einfache Bildbearbeitung

Zielpublikum

Für Kommunikation zuständige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Pfarreien, Kirchgemeinden, Seelsorgeräume oder Seelsorgeeinheiten sowie von anderen kirchlichen Institutionen.

Kursdatum und Zeit

Datum noch offen, 09.30 bis 16.00 Uhr
Wenn Sie sich anmelden, informieren wir Sie, sobald wir eine neue Durchführung planen.

Kursort und Wegbeschreibung

Inländische Mission
Forstackerstrasse 1
4800 Zofingen

Vom Bahnhof Seite Altstadt nach rechts, ca. 5 – 7 Minuten zu Fuss.

Kurskosten

Regulär
Fr. 240.–

Ermässigt
Fr. 220.–

Ermässigung für Mitglieder des SKPV

Referenten

Beatrix Ledergerber, Redaktorin forum Zürich
Markus Vögtlin, Journalist und Theologe

Anmeldeschluss

Teilnehmerzahl

Teilnehmerzahl maximal 14 Personen.

Flyer

Laden Sie den Flyer mit allen Kursangaben herunter.

Anmeldeformular

Kurs «Tolle Flyer designen»

Kursinhalt

«Da will ich hin!» Diese Reaktion auszulösen ist das Ziel jedes Eventflyers. Das Design spielt eine wichtige Rolle, um bei den Zielgruppen Interesse zu wecken. Heutzutage geht Gestalten auch ohne komplizierte Grafikprogramme und macht mit praxisnahen Tipps und Tricks viel Spass.

Die Weiterbildung ist speziell für «Grafik-Laien» konzipiert, die für die Bewerbung von Anlässen zuständig sind. Lernen Sie woran das Auge hängenbleibt, was ein aufgeräumtes Layout ausmacht und wie Sie effektvolle «Hingucker»-Flyer selbst gestalten können.

Aus dem Inhalt: Farben und ihre emotionale Wirkung, ausdrucksstarke Bildwahl passend zu Titel und Inhalt, Schriftwahl für gute Lesbarkeit, optimaler Text-Bild-Mix, Hervorhebungen und Blickführung für ein harmonisches Gesamtbild

Zielpublikum

Für Mitarbeitende von Pfarreien, Kirchgemeinden, Seelsorgeräumen oder Seelsorgeeinheiten sowie von anderen kirchlichen Institutionen

Kursdatum und Zeit

13. Juni 2024 und 12. September 2024, je von 09.30-16.00 Uhr

Kursort und Wegbeschreibung

Inländische Mission
Forstackerstrasse 1
4800 Zofingen

Vom Bahnhof Seite Altstadt nach rechts, ca. 5 – 7 Minuten zu Fuss.

Kurskosten

Regulär
Fr. 240.–

Ermässigt (für Mitglieder des SKPV)
Fr. 220.–

Referenten

Noemi Deak, Kommunikationsleiterin
Markus Vögtlin, Journalist und Theologe

Anmeldeschluss

Teilnehmerzahl

Teilnehmerzahl maximal 14 Personen.

Flyer

Anmeldeformular

Kurs «Homepage gestalten»

In Planung

Kurs «Soziale Medien»

In Planung

Die Medienliste bietet einen Überblick über die Vielfalt der katholischen Publikationen in der Schweiz.

cath.ch

Portail catholique suisse. Cath.ch donne l’essentiel de l’actualité religieuse en Suisse, au Vatican et dans le monde.

Christ+Welt

Wöchentliche Religionsseite der Luzerner Zeitung, beim Presseverein vertrieben als «Christ&Welt»-Seite.

feinschwarz

Theologisches Feuilleton mit Analysen zu Themen der Zeit aus theologischer Perspektive.

forumKirche

forumKirche ist das Pfarreiblatt der katholischen Kirche in den Kantonen Schaffhausen und Thurgau.

Juni

Christliches Magazin für Kinder im Primarschulalter.

Kirche heute

Römisch-katholisches Pfarrblatt der Nordwestschweiz (Basel-Stadt und Basel-Landschaft).

Salve

Zeitschrift der Benediktiner des Klosters Einsiedeln und der Benediktinerinnen des Kosters Fahr.

TUT

Das Kinder- und Jugendmagazin für 8- bis 14-jährige Kids und Teenager. 

Der Presseverein pflegt das historische Gedächtnis der katholischen Medien in der Schweiz. Eine jährliche Medienchronik dokumentiert die aktuellen Entwicklungen und 107 Jahresberichte und ein Jubiläumsbuch zu 100 Jahre Presseverein bieten Einblick in über hundert Jahre Pressegeschichte.

Der Presseverein pflegt das historische Gedächtnis der katholischen Pressearbeit in der Schweiz. Jährlich verfasst er eine Chronik der Entwicklungen im Medienbereich. Einen lückenlosen Rückblick auf über 100 Jahre katholische Pressegeschichte bieten die Jahresberichte. In der Festschrift zum 100-Jahr-Jubiläum wird das Medienschaffen umfassend dargestellt.

2023-2024 Jahreschronik

Chronique chrétienne des médias 2023-2024

Totengedenken

Ein später Nachtrag zur Chronik 2021/22: In Zug starb bereits am 21. April 2022 nach längerer Krankheit mit 82 Jahren Leo Buchs. Der gebürtige Jauner war – als Nachfolger seines Bruders Walter Buchs, der damals in die Redaktion Freiburger Nachrichten wechselte – von Mitte 1978 – 1980 Geschäftsführer des Katholischen Pressevereins. Sein Ziel war es, den SKPV organisatorisch zu professionalisieren. Dazu brachte er aufgrund seiner früheren Tätigkeit bei einem grösseren Konzern besondere Voraussetzungen mit. Wie sich sein Bruder Walter erinnert, war das jedoch einigen Freiburger Freunden nicht geheuer, sodass Leo Buchs demissionierte. Neuer Geschäftsführer wurde Bruno Köstinger von Rechthalten.

In Freiburg i. Ue. starb am 17. Oktober 2022 mit 81 Jahren Dr. iur. Franz Riklin. Der gebürtige St. Galler wuchs im Solothurnischen auf, wurde Jurist und Anwalt, habilitierte sich früh an der Universität Freiburg und wurde 1977 Professor für Straf- und Strafprozessrecht sowie Strafvollzug. Da sich seine Dissertation mit dem Persönlichkeitsschutz in Radio und Fern- sehne befasste und er eine Zeitlang bei der Generaldirektion der SRG arbeitete, war er zugleich die kompetente Ansprechperson für Medienrecht.

Im Kloster Disentis starb am 25. November 2022 Br. Magnus (Marcel Raymond) Bosshard. Er wuchs in St. Gallen auf, als Sohn eines Grafikers, der zugleich eine grosse Reklame-Beratungsfirma besass. Sohn Marcel besuchte die Kunstgewerbeschule, begann in einem kleinen Atelier als Grafiker und wurde schliesslich «Creative Director» einer grossen internationalen Werbeagentur, für die er in viele Weltstädte reiste. Nach einem «Ehe-Drama und langem innerem Ringen» (Todesanzeige) meldete er sich mit 48 Jahren im Kloster Disentis, das er bereits als Realschüler kennengelernt hatte. Er wurde aufgenommen und legte 1994 als Bruder Magnus die feierliche Profess ab. In der Klosterschule fand er – bis ihn 2019 eine Krebserkrankung ausbremste – eine neue, immer dringlichere Aufgabe: den Unterricht in Informatik und Bildnerischem Gestalten.

In Brig starb am 31. Mai 2023 mit 95 Jahren Bischof Peter Henrici SJ, em. Weihbischof des Bistums Chur. Der hochgebildete Theologe und Philosoph, während vielen Jahren Professor an der Päpstlichen Universität Gregoriana in Rom, wurde 1993 von Papst Johannes Paul II. in einer verkorksten Situation des Bistums Chur unter Bischof Wolfgang Haas zum Weihbischof von Chur und Generalvikar für die Kantone Zürich, Glarus und Schwyz ernannt. In der Bischofskonferenz (SBK) übernahm er u. a. das Ressort Medien. Urban Fink, Leiter der Inländischen Mission, führte vor ein paar Jahren mit Bischof Henrici, dessen Sekretär er war, ein ausführliches Interview zur Person und zu seiner schwierigen Aufgabe in der katholischen Kirche. Ein Stück neuere Kirchengeschichte! (Zu beziehen zum Preis von Fr. 15 unter info@im-mi.ch)

In Bern starb am 22. Juli 2023 mit 90 Jahren, nur ein paar Monate nach seiner Frau Marlies, Dr. phil. Markus T. Drack-Huber. Er wuchs in Ebikon auf, wo er Scharführer der Jungwacht war, holte sich am Kollegi Stans das Maturazeugnis und studierte in Bern Philosophie und Geschichte. Beruflich beschäftigte er sich ein Leben lang mit Medien, als Mitarbeiter von Radio Bern und der Schweiz. Radio- und Fernsehgesellschaft (SRG). Von ihm stammt u. a. eine Arbeit über Radio und Fernsehen in der SRG bis 1958. Von besonderer Bedeutung wurde Markus Drack für Kommilitonen der Universität Freiburg i. Ue., indem er sie in viele Fragen der «neuen Medien» einführte, in ihnen das Verständnis für Radio- und Fernsehkritik weckte und ihnen zeigte, was es dazu braucht. Zudem organisierte er, zusammen mit dem Institut für Journalistik der Uni Freiburg, Veranstaltungsreihen zu Radio und Fernsehen, zu der immer massgebende Fachleute aus nah und fern eingeladen wurden.

In Spiringen (UR) starb am 12. August 2023 mit 72 Jahren Gemeindeschreiber Franz Bissig-Arnold, leidenschaftlicher Fotograf. Er war viele Jahre als freier Mitarbeiter für das Urner Wochenblatt tätig und während mehreren Jahren als Assistent des Filmemachers Markus Zeugin unterwegs. Seine grosse Liebe und seine ganze Aufmerksamkeit galten den Vögeln, die er meisterhaft zu beschreiben vermochte. 1996 erhielt er den Urner Umweltpreis.

Personalien

Josef Stübi, neuer Weihbischof im Bistum Basel, ist seit Frühjahr 2023 Medienbischof in der Schweizer Bischofskonferenz (SBK). Wie er dazu ausführte, möchte er zunächst kirchliche Medienarbeit erst noch verstehen lernen. «Da ich diesbezüglich ein Neuling bin, heisst das zuhören und Kontakte knüpfen.» Ihm seien Objektivität, faktenbasierte Berichterstattung und damit Glaubwürdigkeit wichtig, sagte er gegenüber kath.ch. «Was mir heute schon klar ist: Dass die Kirche in der virtuellen Welt attraktiver präsent sein muss. Auch die Erfahrungen in der Pandemie haben gezeigt, wie wichtig das ist.»

Charles Martig, Theologe, Medienfachmann und Journalist, beendete im Frühjahr 2024 sein langjähriges Engagement beim Katholischen Medienzentrum Zürich, um bei der Römisch-katholischen Landeskirche des Kantons Bern eine neue Aufgabe zu übernehmen: den Aufbau eines neuen Kompetenzzentrums Kommunikation. Der Vorstand des Katholischen Medienzentrums dankte ihm für den «sehr erfolgreichen Aufbau des Newsrooms in Zürich». Unter ihm als Direktor und Chefredaktor sei die Plattform kath.ch zu einem aktuellen und relevanten Online-Medium in der Schweiz aufgestiegen. Die Redaktionsleitung übernahm er im Frühjahr 2023, nach dem Abgang von Raphael Rauch, der zum «SonntagsBlick» wechselte. – Martig engagiert sich seit 30 Jahren für die katholische Medienarbeit in der deutschen Schweiz, zuerst als Filmbeauftragter (1994-2001), dann als Geschäftsführer des Katholischen Mediendienstes in Zürich (2002-2014).

Jacqueline Straub und Regula Pfeifer übernahmen im Frühjahr 2024 bei der Plattform kath.ch gemeinsam als Chefinnen vom Dienst neue Verantwortung. Straub kam 2022 von 20 Minuten zu kath.ch. Als katholische Theologin und Journalistin ist sie verantwortlich für die tägliche Produktion der Online-News und gemeinsam mit dem Chefredaktor für die Themenplanung. – Pfeifer ist seit 2015 in der Redaktion kath.ch tätig. Die Historikerin wirkte bislang als stellvertretende Redaktionsleiterin.

Isabella Awad ist seit Mitte 2023 die neue Kollegin von Sabine Rüthemann in der Kommunikationsstelle des Bistums St. Gallen. Awad war in den vergangenen Jahren in Kommunikationsaufgaben der Helvetia Versicherungen tätig und engagierte sich daneben in der Pfarrei Peter und Paul in Rotmonten. www. bistum-stgallen.ch/bistumsleitung/kommunikationsstelle/

Sr. Agnes Maria Weber hat während 20 Jahren das Generalatsarchiv der Ingenbohler Schwesterngemeinschaft geführt. In ihrem Erfahrungsbericht in der hauseigenen Zeitschrift Theodosia (2/23) ist zu lesen, wie die Kongregation seit ihrer Gründung den Auftrag des Konzils von Trient (1563) und den archiv-bezogenen Erlass von Papst Benedikt XIII. von 1727 sehr ernst genommen und ab Beginn für alle Niederlassungen die Archivierung aller Unterlagen zur Pflicht gemacht hat. Entsprechend wurde in Ingenbohl das Archiv für das Generalat eingerichtet und ständig weiter ausgebaut. Sr. Agnes Maria, die einige Jahre auch im Vorstand des Pressevereins mitarbeitete, kann ihrem Nachfolger Markus Näpflin ein wohl geordnetes Archiv übergeben. Sie weist darauf hin, dass es nun darum gehe, die reichen Fotobestände zu ordnen und zu registrieren.

Printmedien

WeltWeit längst verschwunden. Bereits 2021 wurde die Missionszeitschrift WeltWeit eingestellt. Sie gehörte einem Verein mit zuletzt zehn Mitgliedern, Frauen- und Männerorden, zudem mit Katharina-Werk und Missio. Vor Jahren bereits wurde die welsche Ausgabe Coeur en alerte aufgegeben. Letzter Redaktor war Theo Bühlmann. Versuche der Vorgängerredaktion, die Zeitschrift auf eine breitere Basis zu stellen und mit anderen intensiver zusammenzuarbeiten, waren kläglich gescheitert.

aufbruch vor dem Abbruch. Die reformorientierte, ökumenisch geführte Zeitschrift aufbruch, die in ihrer Blütezeit der frühen Neunzigerjahre über 11’000 Abos zählte, wird per Ende November 2024 aufgegeben. Dies hat eine a.o. GV des Fördervereins unter dem Vorsitz von Lukas Niederberger Ende Oktober 2023 beschlossen. Wie es dann weitergehen wird, ist Gegenstand von Verhandlungen. Die deutsche Schwesterzeitschrift Publik-Forum, mit der aufbruch seit langem zusammenarbeitet, ist daran interessiert, weiterhin möglichst viele Abos in der Schweiz zu gewinnen. www.aufbruch.ch

Zum hundertsten Mal. Mitte 2023 erschien die 100. Ausgabe von Mariastein, der Zeitschrift der Benediktiner vom Kloster Mariastein. Das Heft ist für Kirchen- und Mediengeschichte gleichermassen interessante Ausgabe, als konkretes Beispiel für die Medienarbeit, die abseits des Mainstreams und der allgemeinen Öffentlichkeit geleistet wird. Ab Frühjahr 2024 erscheint die Zeitschrift nur noch viermal im Jahr, wird aber ergänzt durch neue, regelmässige und sorgfältig gestaltete Publikationen: Jahresprogramm der Mariasteiner Konzerte, monatliche «Agenda» und die «Mariasteiner Schriften». (Heft 1 der neuen Reihe trägt den Titel: «Willkommen daheim», Heft 2 mit der neuen Klosterbibliothek: «Alles an seinem Platz.») www.kloster- mariastein.ch

Social Media

Neuer Podcast. Radio Vatikan hat einen neuen Podcast, mit Namen «Menschen und die Zeit», angelehnt an das Schriftwort: «Der Herr ist bei uns, bei seiner Kirche bis am Ende der Zeiten.» www.vaticannews.va

Kirchen

Bischofssynode öffnen. Die deutsche Gesellschaft Katholischer Publizistinnen und Publizisten (GKP), der über 500 Medienschaffende angehören, rief im September 2023 in Köln den Vatikan auf, die Beratungen der Synode allgemein zu öffnen. «Was alle angeht, sollte auch für alle transparent erörtert und debattiert werden», betonte der Verband. Der Papst hatte anfangs September, auf dem Rückflug aus der Mongolei, mitgeteilt, dass zu den Debatten der Bischofssynode nur ausgewählte Journalistinnen und Journalisten Zugang in den Saal der vatikanischen Audienzhalle bekämen. Alle anderen würden täglich über die vatikanische Kommunikationsbehörde informiert. Gegen diese rigide Informationspolitik kämpft die GKP. «Der Reformdruck, der derzeit in der katholischen Kirche besteht, ist auch mangelnder Transparenz und Nachvollziehbarkeit geschuldet», heisst es in der GKP-Stellungnahme. Eine Zulassung von Medienschaffenden ermögliche ein Stück weit die Offenheit und den Freimut, der seit frühkirchlichen Zeiten zum Ringen um die zeitgemässe Weitergabe des Glaubens gehöre.

Mit dem Herzen. Am 20./21. Mai fand der Mediensonntag 2023 statt. Das Thema: «Mit dem Herzen sprechen.» Die Kollekte des Tages ging insbesondere an die katholischen Medienzentren Zürich (kath.ch), Lausanne (cath. ch) und Lugano (catt.ch). Papst Franziskus thematisierte in seiner Botschaft das «Sprechen mit dem Herzen» nach Eph 4,15: «Es ist das Herz, das uns dazu bewegt, hinzugehen, zu sehen und zuzuhören, es ist das Herz, das uns zu einer offenen Kommunikation bewegt. Dann werden wir auch in der Lage sein, die Wahrheit in Liebe zu äussern.» Bei Redaktionsschluss war das Ergebnis der Kollekte 2023 noch nicht bekannt, dagegen das Sammelergebnis 2022. Es betrug Fr. 190’669.- Davon konnten (nach Abzug der Administrativkosten) Fr. 176’248.- auf die drei katholischen Medienzentren verteilt werden.

Auszeichnungen

Auszeichnung für Lebenswerk. Der ungarische Regisseur István Szabó, der mit seinem Abschlussbericht zum Zustand der ungarischen Gesellschaft teilnahm, erhielt am Filmfestival 2023 in Locarno einen Ehrenpreis der Ökumenischen Jury für sein Lebenswerk. Szabó sei einer der wichtigsten Regisseure des osteuropäischen Kinos, hiess es in der Würdigung. — Den diesjährigen Festival-Preis erhielt der italienische Regisseur Simone Bozzelli für seinen Beitrag Patagonia. — Eine Ökumenische Jury an einem internationalen Filmfestival gab es erstmals 1973 in Locarno. Es war der Beginn einer fruchtbaren Zusammenarbeit christlicher Filmorganisationen.

Auszeichnung nach Malaysia. Abang Adik hat am 37. Internationalen Filmfestival in Freiburg i. Ue. den mit 5’000 Franken dotierten Preis der Ökumenischen Jury gewonnen. Im berührenden Film des malaysischen Regisseurs Jin Ong geht es um ein ungleiches Brüderpaar und deren täglichen Überlebenskampf.

Medienpreis für junge Journalistinnen und Journalisten: Cloé Pichonnat für die Romandie und Nicole Krättli für die Deutschschweiz erhielten am 25. März in Bern den Medienpreis für junge Journalistinnen und Journalisten, der vom Schweizerischen Verein Katholischer Journalistinnen und
Journalisten (SVKJJ) verliehen wird.

Organisationen

GV in luftiger Höhe. Die Generalversammlung 2023 des Schweizerischen Katholischen Pressevereins (SKPV) fand im Juni in Naters (VS) statt, in einem historischen Ambiente, im sog. Kulturfelsen des Schweizergarde-Museums, weit über dem Dorf gelegen. Damit konnten die Teilnehmenden mit der Behandlung des Geschäftlichen zugleich einen Blick in eine ausgezeichnete Darstellung der über Jahrhunderte gewachsenen Garde und in das Innere einer als Verteidigungsbunker gebauten Anlage werfen. Die Traktanden gaben wenig zu reden, auch wenn mit Bedauern ein weiterer beklemmender Rückgang der Mitgliederzahl festzustellen ist. Zu reden gab erneut die Situation rund um die Redaktion kath.ch. Dabei wurde die Art, wie die SBK zum Thema Stellung nahm, als wenig glücklich bezeichnet.

Chronique chrétienne des médias 2023-2024

Personnes

Le journaliste et communicant Paolo Mariani est nommé directeur de Médias-pro, annonce la Conférence des Eglises réformées de Suisse Romande (CER) le 22 mars. Il remplace Michel Kocher, qui a été 14 ans à ce poste.

Le théologien et journaliste Charles Martig succède à Raphael Rauch en tant que rédacteur en chef de kath.ch, communique le Centre des médias catholiques de Zurich (KMZ), le 22 mars. Il garde sa fonction de directeur. Un mandat de courte durée, puisqu’il annonce le 1er novembre son départ du KMZ au 1er avril 2024.

Le chapitre général de l’Œuvre de Saint-Paul reconduit, le 30 avril à Fribourg, Sœur Agnès-Thérèse Diène dans ses fonctions de supérieure générale. Il s’agit du deuxième mandat de la religieuse sénégalaise à la tête de cette congrégation fondée par le chanoine Joseph Schorderet afin d’exercer l’apostolat par la presse et les médias.

Lors de l’assemblée générale de Cath-Info, le 3 mai à Lausanne, le Vaudois Jean Micol est nommé président du comité du centre média catholique de Suisse romande. Il succède à André Kolly, qui occupait cette fonction depuis la création de l’association, en 2015.

Le théologien bernois Sebastian Schafer est engagé le 1er juin au poste d’adjoint à la responsable du Service de communication de la Conférence des évêques suisses (CES). Il épaule notamment Julia Moreno, responsable du Service de communication de la CES depuis août 2022.

Le journaliste d’investigation jurassien Arnaud Bédat décède le 20 juillet, à l’âge de 58 ans. Reporter pour divers médias en Suisse et l’étranger, il était l’auteur de deux livres sur le pape François avec qui il avait établi un lien d’amitié personnel.

Dominique Voinçon part à la retraite en août. L’agent pastoral vaudois a été notamment journaliste au Centre Catholique de Radio et Télévision (CCRT).

Jean-Paul Schwindt reprendra au 1er avril 2024 la direction de St-Augustin SA, informe le 5 novembre le groupe éditorial basé à St-Maurice (VS). Il succède à Yvon Duboule qui prend une retraite anticipée.

L’abbé Bénézet Bujo, théologien congolais et professeur émérite à l’Université de Fribourg, décède le 9 novembre à Fribourg, à l’âge de 83 ans. Il a été l’auteur de nombreux ouvrages sur la «théologie africaine.»

Prix et distinctions

Le prix du Jury œcuménique du 37e Festival International de Films de Fribourg (FIFF) est remis le 25 mars au réalisateur malaisien Jin Ong pour son film Abang Adik, projeté à Fribourg en première mondiale.

Cloé Pichonnat pour la Suisse romande et Nicole Krättli pour la Suisse alémanique reçoivent le 25 mars à Berne le Prix médias pour jeunes journalistes, décérné par l’Association suisse des journalistes catholiques (ASJC).

Le jury interreligieux du festival Visions du réel, à Nyon, décerne en avril son prix au film Pure Unknown (Italie, Suisse, Suède), de Cristina Cattaneo. Le documentaire présente le travail d’une médecin légiste italienne qui s’est donné pour mission d’identifier les corps des migrants morts en mer.

Le Jury œcuménique du Festival de Cannes distingue fin mai le film Perfect Days du réalisateur allemand Wim Wenders. Le long-métrage raconte la vie d’un homme dont le travail consiste à nettoyer les toilettes publiques au Japon, qui vit seul, aime la nature, la lecture et la musique.

Le reportage Le sourire du petit Jésus du journaliste de cath.ch Bernard Hallet remporte le Prix Good News 2023. La remise du prix a lieu le 30 mai à Lausanne en présence de Maria-Hedwig, une religieuse d’origine autrichienne qui continue, malgré une polyarthrite sévère, de façonner des enfants Jésus en terre cuite, à Aubonne (VD).

Alors qu’il fête ses 50 ans en août, le Jury œcuménique du festival de cinéma de Locarno décerne son prix au film Patagonia, du réalisateur italien Simone Bozzelli.

Le prix Ratzinger 2023 est attribué le 3 novembre aux théologiens espagnols Pablo Blanco Sarto et Francesc Torralba Roselló.

Médias chrétiens en Suisse

La Conférence des évêques suisses (CES) annonce le 16 février la dissolution de sa commission des médias. La CES explique que cette instance ne répondait plus à ses besoins et attentes. Mgr Alain de Raemy, évêque auxiliaire de Lausanne, Genève et Fribourg, reste néanmoins évêque des médias.

Dès le mois de mars, une large partie des parutions de choisir est librement accessible sur le site de la revue culturelle jésuite basée à Genève, disparue en 2022.

A l’occasion du 10e anniversaire de son pontificat, le pape François accorde une interview à la Radio Télévision Suisse Italienne (RSI), diffusée le 12 mars.

La messe de Pâques, présidée par Mgr Charles Morerod, évêque de Lausanne, Genève et Fribourg, est retransmise en eurovision par la RTS le 9 avril, de l’église St-Pierre, à Fribourg.

Il est confirmé au mois de juin que, malgré une situation très difficile, Radio Maria Suisse romande est provisoirement sauvée. Le comité du média se donne un délai de deux ans pour assurer une pérennité financière.

Début août, la RTS retransmet en streaming la messe finale du pape aux JMJ de Lisbonne. L’événement, qui réunit 1,5 million de jeunes catholiques, bénéficie d’une large couverture de la part des médias mondiaux.

Le 12 septembre, la publication du rapport du projet pilote sur l’histoire des abus sexuels dans l’Eglise en Suisse dénombre plus de 1000 cas dans les 70 dernières années. Presque simultanément, la presse révèle l’existence d’une enquête lancée par Rome contre plusieurs membres de la Conférence des évêques suisses (CES), accusés de dissimulation d’abus ou de harcèlement sexuel.

Ces révélations provoquent un emballement médiatique sans précédent qui fait émerger encore d’autres affaires. Fin novembre, le scandale éclabousse également l’Abbaye de St-Maurice ( VS).

RTSreligion sort, dès le 13 septembre, une nouvelle production destinée à la chaîne Youtube de la RTS. Cet explainer scrute le thème du plaisir sexuel dans la religion.

En octobre, l’émission Plans-Fixes de la RTS consacre un de ses épisodes au Fribourgeois Hugo Fasel, ancien syndicaliste, parlementaire fédéral, et directeur de Caritas Suisse.

La revue catholique réformiste alémanique aufbruch annonce début novembre qu’elle cessera de paraître fin 2024, pour des raisons financières. Fondée en 1988 en réaction au conflit autour de l’évêque de Coire Wolfgang Haas, elle aura été une de moteurs de la résistance pendant plus de 35 ans.

La somme des écrits de Patrick de Laubier, l’un des plus grands théoriciens de la doctrine sociale de l’Eglise, est réunie dans une collection publiée aux éditions du Cerf. L’événement est célébré les 16 et 17 novembre à l’Université de Fribourg.

Le 17 novembre, Le Nouvelliste fête ses 120 ans. L’occasion de rappeler que le journal le plus lu du Valais est intimement liée à la fondation de l’Œuvre Saint-Augustin par le chanoine Louis Cergneux de l’Abbaye de Saint-Maurice et Mère Marie-Thérèse Sidler.

Le Prix Farel, festival international de films sur les thèmes de l’éthique, annonce en décembre qu’il tiendra sa prochaine édition à Neuchâtel en novembre 2024. La manifestation promet des catégories repensées, des tables-rondes pour le grand public, ainsi que des sessions de projection plus accessibles.

International

Un reportage de Complément d’enquête très critique sur la réponse de l’Eglise au rapport de la Ciase, diffusé sur France 2 le 19 janvier, provoque des protestations. Le président de la commission indépendante sur les abus sexuels dans l’Eglise, Jean-Marc Sauvé, qualifie notamment la production de “ni juste ni équitable”.

Le gouvernement irakien lance en mai une collecte d’informations pour créer une base de données numérique sur les communautés chrétiennes présentes dans le pays.

En décembre, l’Eglise catholique en Afrique du Sud lance un programme de sensibilisation contre la recrudescence des violences faites aux femmes et aux filles dans le pays.

La fin de l’année est l’occasion de célébrer les 75 ans de la première messe télévisée française. Elle avait été diffusée en direct de Notre-Dame de Paris, le 24 décembre 1948. C’était le début de l’aventure pour l’émission Le Jour du Seigneur qui s’est poursuivie en 2023 avec la messe diffusée en eurovision de l’église de saint Colomban de Ballivor, en Irlande.

Vatican

Le début de l’année est marqué par les obsèques de Benoît XVI, le 5 janvier, dans la basilique St-Pierre. L’événement est transmis en direct sur de nombreux médias, dont RTS2 et cath. ch. La presse mondiale se fait l’écho des hommages au pontife allemand décédé le 31 décembre 2022.

Le documentaire Conversation avec le pape est diffusé à partir du 5 avril sur la plateforme Disney +. Le pape François y discute avec dix jeunes de grands thèmes de société comme l’avortement, la pornographie ou l’immigration.

L’Académie autrichienne des sciences (ÖAW) annonce le 6 avril la découverte d’un fragment d’une traduction en ancien syriaque de l’évangile de Matthieu. Il s’agit de l’une des plus anciennes copies connues du Nouveau Testament.

Le mois d’avril est l’occasion de commémorer les 60 ans de l’encyclique Pacem in Terris, du pape Jean XXIII. Juste après la crise des missiles de Cuba et en plein Concile Vatican II, l’Eglise marquait par cet ouvrage sa volonté de s’engager pour les droits de l’homme et pour la paix internationale.

Une autre encyclique, Humanae Vitae, de Paul VI, fête son 55e anniversaire en mai. Le texte sorti en 1968, surtout connu pour son refus des moyens de contraception, fait l’objet d’un colloque à l’Université Augustinianum, à Rome.

Lors de la prière de midi, le 21 mai, le pape François remercie les professionnels des médias et demande aux 20’000 personnes présentes de les applaudir. Le pontife se réfère à la Journée mondiale des communications sociales, que l’Église catholique célèbre dans la plupart des pays le sixième dimanche après Pâques. Elle est placée en 2023 sous la devise «Parler avec le cœur. Selon la vérité dans la charité».

Dans un document intitulé Vers une présence totale, diffusé le 29 mai, le dicastère pour la Communication du Vatican livre une réflexion sur une utilisation chrétienne des réseaux sociaux.

Le 4 octobre, huit ans après l’encyclique Laudato si’, le pape François publie l’exhortation apostolique Laudate Deum. Il y presse une nouvelle fois les dirigeants du monde à agir face à l’urgence du réchauffement climatique.

Le Saint-Siège annonce le 31 octobre que l’application pour l’année sainte 2025 est désormais disponible au téléchargement. Iubilaeum25 doit simplifier l’accès aux manifestations du Jubilé.

Le 24 novembre marque les 10 ans d’Evangelii Gaudium. Il s’agissait du premier grand texte de François. Une exhortation apostolique «programmatique» dressant la trame centrale de son pontificat: l’évangélisation et sa dimension sociale, le refus de tout élitisme et l’attention au peuple de Dieu, particulièrement aux plus pauvres.

Dans son message pour la Journée mondiale de la paix (célébrée le 1er janvier 2024), diffusé le 14 décembre, le pape François exhorte la communauté internationale à «adopter un traité international contraignant» pour réglementer l’intelligence artificielle (IA). Le pontife s’inquiète des dangereuses répercussions de l’essor technologique sur l’humanité, notamment en termes de discrimination, d’inégalités, et de conditionnements.

2022-2023 Jahreschronik

Totengedenken

In Pruntrut starb am 5. Februar 2022 mit 92 Jahren der Priester und Journalist Georges Schindelholz. Gebürtig aus Courtételle (JU), bildete er sich zum Typographen aus, holte in Freiburg die Matura nach und studierte Theologie in Freiburg und Rom. Ein paar wenige Jahre unterrichtete er am Collège St-Charles in Pruntrut, begann aber bereits da, für die Tageszeitung «Le pays» zu schreiben. 1969 wurde er Redaktor, ab 1980 wechselte er mehrheitlich wieder zur Seelsorge, u. a. als Pfarrer von St-Ursanne.

Gleich zweimal läuteten in der Ostschweiz im Sommer 2022 die Sterbeglocken für ehemalige Redaktoren der katholischen Presse. Am 10. Juni starb in Au (SG) mit 79 Jahren Albert Schöbi, ein Leben lang im heimischen Betrieb der «Rheintaler Volkszeitung» tätig, vor allem redaktionell, zudem als CVP-Kantonsrat aktiv. Und am 23. August starb in St. Gallen mit 73 Jahren Herbert Egger. Er begann als Setzer, liess sich zum Werber ausbilden und war von 1986-95 «Ostschweiz»-Redaktor für das Stadtressort.

Am 4. August 2022 starb mit 80 Jahren der Westschweizer Jesuit Albert Longchamp. Er war viele Jahre als Journalist tätig – auch in leitender Funktion. «Er war ein leidenschaftlicher Literat und katholischer Journalist, der für seine Virtuosität und sein Engagement geschätzt wurde», heisst es in der Mitteilung der Provinz. Seine Karriere als Journalist begann in Paris, mit einem Praktikum bei «Témoignage chrétien». Als Chefredaktor leitete er die Jesuitenzeitschrift «Choisir» und die Westschweizer Wochenzeitung «L’Echo Magazine». Longchamp war eine Zeitlang Präsident der Internationalen Vereinigung katholischer Journalisten. Im Jahr 2000 wurde er Präsident der Medienkommission der Schweizer Bischofskonferenz (SBK). Und von 1989-2006 war er Dozent für Medienethik an der Universität Freiburg i. Ue. Gebürtig war er aus Echallens im Kanton Waadt. Nach der Matura in Engelberg trat er 1962 ins Noviziat der Jesuiten in Freiburg ein. Philosophie studierte er in Pullach (D), Theologie in Lyon und Paris. 1973 wurde er zum Priester geweiht. Ab 1994 war er Superior der Jesuiten-Kommunität in Genf, von 2005-2009 Provinzial der Schweizer Jesuiten.

In Unterägeri starb am 19. September 2022 mit 85 Jahren Dr. oec. publ. Hans Theiler-Iten, ehem. «Vaterland»-Chefredaktor und während Jahren im Dienste der Schweiz. Nationalbank (SNB), verh. mit Annemarie geb. Iten aus Unterägeri, einer Schwester des ehem. NZZ-Auslandredaktors und internationalen Reporters Oswald Iten. Aufgewachsen in einer kleinbäuerlichen Familie, u. a. in Himmelried (SO), absolvierte Hans Theiler die kaufmännische Lehre bei einem Baumeister und übernahm schon früh dessen Buchhaltung. Der weitere Weg führte ihn zur eidg. Matura und zum Studium der Nationalökonomie. So schuf er sich als flinker Schaffer, mit einem stets offenen, wachen Geist beste Voraussetzungen für die Wirtschaftsredaktion beim «Vaterland» (ab 1971), für die Chefredaktion an der gleichen Zeitung (1974-77), die Direktion der damals noch bestehenden SNB-Zweiganstalt in Luzern (ab 1978) und schliesslich für eine Kaderposition bei der Nationalbank in Bern (1986-2000).

In Chur starb am 17. November 2022 mit 86 Jahren der Journalist Dr. phil. Hermann Schlapp, in den Sechzigerjahren Redaktor der damaligen «Basler Nachrichten», ab 1970 Bonner Korrespondent für die Zeitung und das Schweizer Radio, womit er landesweit bekannt wurde. 1977 Mitarbeiter beim Schweizer Fernsehen in Zürich, 1979 Chef Abt. «Aktualität». Da er aus Bonner Zeit mit dem nachmaligen Direktor des Maihof-Verlags, Hans Richenberger-Wüest (+ 2003), eng befreundet war, wurde er 1981 vom damaligen Maihof-VRP Alphons Egli-Mäder (nachmaliger Bundesrat) als Experte ins Haus geholt, um «das ‘Vaterland’ zu durchleuchten» (Pressezitat). Ein halbes Jahr später, im April 1982, war er dank VR-Beschluss bereits selber Chefredaktor (als Nachfolger des Autors dieser Chronik). Es dauerte aber bloss bis Februar 1987, da überwarfen sich Direktor und Chefredaktor, sodass letzterer wieder ausstieg. Fortan war er von Chur aus als Autor und in der Journalisten-Ausbildung tätig.

In Disentis, wo er vor Jahren sein Altersdomizil fand, starb am 10. Dezember 2022 mit 95 Jahren der für viele Zeitgenossen legendäre Buchautor, Korrespondent und Radioreporter Dr. phil. Victor J. Willi, der während Jahren für unzählige Medien, nicht zuletzt für die katholischen, aus Italien und dem Vatikan berichtete und für den es wohl kein Thema des Landes und der Kirche gab, das ihm fremd gewesen wäre. Er war bis in die letzten Jahre hinein ein unermüdlicher Schaffer und Schreiber, der sein Wissen und seine Erfahrung auch auf vielen Vortragsreisen weitergab.

Personalien

Dorothee Adrian, tätig bei «Radio SRF 2 Kultur» für Religionssendungen, erhielt im Herbst 2022 eine Festanstellung und wurde Nachfolgerin von Kathrin Ueltschi. Seit 2019 war sie freie Mitarbeiterin. In der neuen Funktion trägt sie zusammen mit Judith Wipfler die redaktionelle Verantwortung für die Radiogottesdienst-Übertragungen. Früher war sie Redaktorin im Evangelischen Medienhaus Stuttgart sowie freie Reporterin für mehrere öffentlich-rechtliche Sender in Deutschland und die protestantische Nachrichtenagentur «epd». 2011 kam sie in die Schweiz, zunächst zu «Mission 21», dann zu SRF.

Matthias Furger aus Erstfeld wurde im Frühjahr 2022 als zusätzlicher Redaktor (Arbeitspensum: 15 Prozent) angestellt, um mit Redaktor Eugen Koller zusammen die Erweiterung des Pfarreiblattes der Urschweiz zu bewältigen. Das Blatt umfasst acht Regionalausgaben in den Kantonen Uri und Schwyz. Furger besitzt einen Masterabschluss in Geschichte sowie Sprach- und Literaturwissenschaft der Universität Bern und ist zurzeit wissenschaftlicher Archivar beim Staatsarchiv Uri.

Roger Fuchs, erfahrener Medienmann, ist seit Mai 2022 für die Kommunikation der St. Galler Kantonalkirche zuständig, als erster Journalist auf diesem Posten. Fuchs, der aus Herisau stammt, war lange Jahre für die «Appenzeller Zeitung» und das Verlagshaus Schwellbrunn tätig. Zudem gestaltetet er während Jahren das Kirchenmagazin «Prisma».

Sr. Catherine Jerusalem vom Augustinuswerk in St-Maurice hat nach vielen Jahren die Redaktionsleitung für die deutschsprachigen Pfarreiblätter an Paul Martone (s. u.) abgegeben. Sr. Catherine gehört seit 60 Jahren der Kongregation an und hat sich immer für die Medien engagiert, redaktionell und in katholischen Organisationen wie dem SKPV. – Die Pfarreiblätter erscheinen in einer Auflage von 40’000 Exemplaren und werden für das Oberwallis und einzelne Pfarreien der übrigen deutschen Schweiz erstellt. Herzlich willkommen bei Saint-Augustin AG! – Saint-Augustin SA

Sandra Leis bei kath.ch. Zum Aufbau eines neuen Podcasts wechselte Sandra Leis von SRF zur Redaktion kath.ch. Sie entwickelt seit Februar 2023 ein neues Podcast-Format für die katholische Kirche in der deutschen Schweiz. Gleichzeitig wird sie auch als Host für die neue Podcast-Community auftreten. Die Print- und Audiojournalistin arbeitete bisher für den Berner «Bund» und die «NZZ am Sonntag» sowie seit 2012 in verschiedenen Funktionen für Radio SRF 2 Kultur.

Paul Martone, bis zum Sommer noch Pfarrer von Raron und Ausserberg, wurde von Bischof Jean-Marie Lovey zum Verantwortlichen für die Medienarbeit im deutschsprachigen Teil des Bistums Sitten ernannt. Er wird im Hauptamt die Redaktion des deutschsprachigen Pfarrblatts der Saint-Augustin SA in St-Maurice übernehmen. Die Verantwortung für den kirchlichen Informationsdienst trägt er bereits seit vielen Jahren und ist auch als Buchautor bekannt. Martone (1961), in Leukerbad aufgewachsen, war in vielen Pfarreien des Oberwallis tätig, zudem Dekan in Brig und Raron, Präsident des Priesterrates im Bistum Sitten, einige Jahre zudem Präfekt und Lehrer im Kollegium Brig.

Julia Moreno heisst seit August 2022 die neue Leiterin des Kommunikationsdienstes der Schweizer Bischofskonferenz. Die Walliserin mit andalusischen Wurzeln war bisher verantwortlich für die Kommunikation der Diözesanregion Neuenburg und tritt die Nachfolge von Encarnación Berger-Lobato an.

Raphael Rauch, Redaktionsleiter von kath.ch, verlässt Ende März 2023 die Redaktion und wird Mitarbeiter des SonntagsBlick. Wie SBK und RKZ mitteilten, habe dies nichts mit der Mediation zu tun, die im Dezember 2022 durchgeführt wurde (s. u.).

Ludwig Ring-Eifel, Chefredaktor der Katholischen Nachrichtenagentur in Deutschland, ging wieder nach Rom und wurde neuer Büroleiter von KNA, als Nachfolger von Roland Juchem. Er war bereits von 1996-2005 Korrespondent in Rom. – Die 1952 gegründete Agentur unterhält in Rom mit ihren deutschsprachigen Partnermedien Kathpress (Österreich) und kath.ch (Schweiz) die Gemeinschaftsredaktion «Centrum Informationis Catholicum» (CIC).

Aschi Rutz ging Ende November 2022 in Pension. Während 31 Jahren hat er die Kommunikation der Katholischen Kirche im Kanton Zürich geprägt, wie das «forum» der Zürcher Katholiken schrieb.

Judith Wipfler, SRF-Religionsjournalistin, wurde von der Uni Bern mit der Ehrendoktorwürde ausgezeichnet. Als gebürtige Deutsche befasst sie sich intensiv mit jüdischen Themen und antisemitischen Klischees und als Protestantin ist sie eine grosse Freundin der Ökumene. Als SRF-Redaktorin fühlt sie sich einem Kulturradio verpflichtet, das auf Verständigung hin angelegt ist. Auch deswegen hat sie den Ehrendoktor erhalten.

Stefan Wyer, aus Visp stammend, hat die Leitung der neuen Medien- und Verbindungsstelle der Schweizergarde in der Schweiz übernommen. Der selbständige Kommunikations- und Politikberater besitzt aufgrund seiner ehemaligen Tätigkeit im Generalsekretariat der CVP Schweiz und in einem Berner Beratungsbüro reiche Erfahrung. Seine Aufgabe ist es, die Öffentlichkeitsarbeit der Garde zu verstärken, um den neuen Zielen und Aufgaben (Erhöhung des Sollbestands von 110 auf 135 Mann, Bau einer neuen Kaserne usw.) effizienter entsprechen zu können. www.schweizergarde.ch

Printmedien

Die SKZ bleibt. Doch sie wird redimensioniert: weniger Personal, weniger Umfang (minus acht Seiten), um der grossen Defizite Herr zu werden. Das haben die Herausgeber nach Gesprächen mit den Bischöfen entschieden. In drei Jahren soll neu evaluiert werden. – Die SKZ besteht seit 190 Jahren. Die Ausgabe 13/2022 hat den Geburtstag in mehreren Fachbeiträgen gewürdigt.

Aus drei mach’ ein! Die Kantonalkirchen Aargau, Basel- Stadt und Baselland planen eine gemeinsame, überregionale Ausgabe des Pfarrblatts. Es gebe zu viele kirchliche Medien, heisst es im Aargau. Und schliesslich gehörten alle drei Kantonalkirchen zum gleichen Diözesanraum. Mit einem grösseren Organ könnten auch grössere Themen angegangen und könne überregional recherchiert werden. Geplant ist der Andruck bereits fürs kommende Jahr.

Social Media

swiss-cath.ch hat als neue Internet-Plattform für katholisch Interessierte im Herbst 2022 den Betrieb aufgenommen. Der Dienst, als Verein konstituiert, versteht sich nicht zuletzt als Alternative zu kath.ch des Katholischen Medienzentrums in Zürich und wurde vor allem durch die Initiative des Kirchenjuristen Niklaus Herzog, der eine Zeitlang Sekretär des SKPV war, ins Leben gerufen; er übernahm auch die Unternehmensleitung. Geschäftsführer ist Anian Liebrand, ein in politischen und medialen Fragen bekannter Aktivist. Als Redaktorin ist Rosmarie Schärer tätig, die mehrere Jahre für die «Schweizerische Kirchenzeitung» gearbeitet hat. Über uns: Swiss Cath News (swiss-cath.ch)

Kirchen

Bischöfe als Mediatoren. Die Schweizer Bischofskonferenz (SBK), die Römisch-Katholische Zentralkonferenz (RKZ) und das Katholische Medienzentrum in Zürich haben zur publizistischen Tätigkeit von kath.ch eine Mediation durchgeführt, nachdem 2021 mehrfach, teils scharfe Kritik an der Arbeit und der Haltung des Mediendienstes laut geworden war. Es ging vor allem um Stil und Themenwahl sowie um die Person von Redaktionsleiter Raphael Rauch. Das Abschlusscommuniqué hielt fest: «Die Delegierten der drei Organisationen konnten sich mit dem Redaktionsleiter Raphael Rauch in einem kritisch-konstruktiven Gespräch über unterschiedliche Ansichten und Wahrnehmungen austauschen. Im Rahmen der Mediation war es möglich, die offenen Fragen zu klären und die gegenseitigen Erwartungen zu benennen.» Alle drei hätten sich darauf verständigt, dass «ein Spannungsfeld von redaktioneller Unabhängigkeit und Loyalität gegenüber den kirchlichen Auftraggebern systemimmanent ist». Auch hätten die Auftraggeber ihre Wertschätzung für die Arbeit von kath.ch ausgedrückt und anerkannt, dass «kath.ch unter der Redaktionsleitung von Raphael Rauch an Relevanz deutlich zugelegt und das Portal in einem disruptiven Medienumfeld an Profil gewonnen» habe. [Kurz vor Abschluss der Mediation wurde bekannt, dass sich Rauch für eine neue Aufgabe entschieden hat und Mitte 2023 die Redaktion verlassen wird. Siehe «Personalien».]

Kommission aufgelöst. Seit 2022 ist die Medienkommission der Schweizer Bischofskonferenz unbesetzt. Die Schweizer Bischöfe haben nun im Februar 2023 beschlossen, die Kommission aufzulösen. Die Medienarbeit solle vor allem in den Bistümern erfolgen. Denn der bei der Gründung der Kommission festgestellte Bedarf bestehe heute deutlich weniger und es gebe dafür andere Gefässe der Kommunikation und der Öffentlichkeitsarbeit. Weihbischof Alain de Raemy wird aber weiterhin Medienbischof bleiben und anstelle der Medienkommission wollen die Schweizer Bischöfe einen Beirat einrichten, der «in erster Linie eine Klärung und Stärkung der Synergien mit den Kommunikationsverantwortlichen auf Diözesanebene» impliziere. Mariano Tschuor, dem letzten Präsidenten der Kommission, spricht die SBK ihren besonderen Dank aus.

Mehr Vielfalt gefordert. Papst Franziskus plädiert für Meinungsvielfalt und die Darstellung unterschiedlicher Positionen in der kirchlichen Kommunikation. Zugleich mahnte er bei einem Treffen mit seiner Kommunikationsabteilung eine stete Fortbildung an. Innerkirchliche Spannungen und Schwierigkeiten sollten offen benannt und nicht unter den Teppich gekehrt werden. Dabei sei aber in jedem Fall die Wahrheitstreue oberstes Gebot.

Neuen Bedürfnissen entsprechen. In der Römisch-katholischen Landeskirche des Kantons Bern soll die bisherige Organisationsform der Kommunikation angepasst werden, um den neuen Bedürfnissen besser entsprechen zu können. Daher hat das Parlament der Landeskirche beschlossen, ein Kompetenzzentrum «Kommunikation und digitale Medien» zu schaffen. Dafür wurde bereits ein Kredit von 800’000 Franken gesprochen.

Medienstelle ausgebaut. Vor zehn Jahren übernahm die Römisch-katholische Landeskirche des Kantons Luzern die damalige Medienstelle der Kirchgemeinde Stadt Luzern. Auch mit Unterstützung durch die Reformierte Landeskirche baute sie das Angebot sukzessive aus und führt den Betrieb nun unter der Leitung von Urs Stadelmann und mit dem Namen «Kirchliche Medien» erfolgreich weiter. www.kirchliche-medien.ch

Organisationen

Olten ohne Presseverein. Der Katholische Pressevereins Olten hat im September 2022 seine Auflösung beschlossen. Damit verschwand der letzte lokale katholische Presseverein aus der Medienlandschaft. Der Verein wurde 1895 gegründet, im Herzen der Christkatholischen Kirche der Schweiz. Die «Oltner Nachrichten» waren damals seine Hauspostille.

SKPV mit Kursangebot. Die GV des Schweiz. Katholischen Pressevereins (SKPV) beschloss einhellig Zustimmung zu allen Traktanden. Präsident Markus Vögtlin hob in seinem Bericht unter den Leistungen des Vereins vor allem das Angebot von Journalismuskursen hervor, die von ihm und Beatrix Ledergerber angeboten werden. Wie bereits letztes Jahr ergab sich erneut eine heftige Diskussion zur Arbeit von kath.ch. Der frühere SKPV-Geschäftsführer Niklaus Herzog griff den (nicht anwesenden) Redaktionsleiter frontal an und machte ihm heftige Vorwürfe bezüglich Redaktionsarbeit und Personalpolitik. Andere Votanten warfen der Redaktion vor, sie pflege einen Boulevard-Stil. Die anwesende Redaktorin Regula Pfeifer wies die Vorwürfe zurück.

Auszeichnung

Medienpreis 2022. Die Toggenburger Journalistin Lara Abderhalden hat für ihre Podcastfolge «Chor für Menschen mit Demenz» den letztjährigen Medienpreis der Katholischen Journalistinnen und Journalisten Schweiz erhalten. Aus Sicht der Jury ist der Beitrag eine «journalistisch und menschlich gut gelungene und wichtige Auseinandersetzung mit dem Thema Demenz». Es sei gelungen, mit realistischem Blick Mitgefühl, Motivation und Freude im Umgang mit dementen Menschen zu wecken. – Es ist die 16. von mittlerweile 30 Folgen, die Lara Abderhalden gemeinsam mit anderen realisiert hat. Der Podcast wird von den Kirchen St. Gallen und beider Appenzell unterstützt. www.fadegrad-podcast.ch

Büchertisch

Unter Druck. Unter diesem doppelsinnigen Namen erschien in Luzern ein Standardwerk zur Presse in der Zentralschweiz. Verfasser ist Max Huber, der sich ein Berufsleben lang als Mitarbeiter des Luzerner Staatsarchivs intensiv mit den Medien befasst hat. Diese Publikation mit einer Fülle von Namen und Daten, Fakten und Zitaten wird bei jeder kommenden Aufgabe im Medienbereich unschätzbare Dienste leisten, nicht zuletzt punkto katholischer Medien. — Max Huber, Unter Druck. Die Presse in der Zentralschweiz. Von den Anfängen bis zur Gegenwart. Erschienen als Bd. 47 der Luzerner Historischen Veröffentlichungen. Schwabe Verlag, Basel 2023, 613 Seiten, reich illustriert, Preis: Fr. 96.-

Blick in Klosterbibliotheken. Seit Herbst 2022 gibt es eine genaue Übersicht über die Schweizer Klosterbibliotheken. Das Handbuch wurde von Albert Holenstein, Fachbereichsleiter für Schriftliches Kulturerbe der Stiftsbibliothek St. Gallen, in fünfjähriger Arbeit erstellt. Es wurden dabei nur bestehende Klöster berücksichtigt. Eine Handreichung für alle Suchenden! — Stiftsbibliothek St. Gallen (Hg.), Handbuch der Schweizer Klosterbibliotheken. Schwabe Verlag, Basel 2022, 508 Seiten, Preis: Fr. 68.-

Fotograf einer anderen Zeit. In Engelberg ist ein bezaubernder Fotoband erschienen: Die reiche Ernte des Engelberger Mönchs P. Emmanuel Wagner – Lehrer, Theatermensch, Autor und Pionier der Fotografie. Seine Bilder sind faszinierend, geben einen lebendigen Eindruck vom Leben und Wohnen und von der Landschaft im Tal der Engel in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts. Dazu gesellen sich fachkundige, auch erklärende und illustrierende Beiträge von Kennern des Ortes, des Metiers und der Landschaft. Ein prächtiger Geschenkband! — Benediktinerkloster Engelberg (Hg.), Emmanuel Wagner. Benediktinermönch (1853-1907). FOTOGRAFIEN. 128 Seiten, Engelberg 2023, Preis: Fr. 48.-

Personnes

P. Albert Longchamp, prêtre et journaliste jésuite vaudois, est décédé le 4 août 2022, à Genève, à l’âge de 80 ans. Brillant homme de plume, il a profondément marqué le journalisme catholique en Suisse romande. «Il a certainement été l’un des grands noms, pas seulement de la presse catholique, mais de la presse tout court», souligne à cath.ch un autre de ses confrères, Jean-Bernard Livio. Ordonné prêtre le 30 juin 1973, il est parti en stage à New York et au Québec. Il a prononcé ses voeux définitifs en 1978. Dès 1985, il a assumé la rédaction en chef de L’Echo illustré, devenu Echo magazine, à Genève. Un poste qu’il a quitté au printemps 2005. Voir «Adieu à Albert Longchamp».
(cath.ch)

2021-2022 Jahreschronik

Totengedenken

P. Bernd Hagenkord SJ war ein hervorragender Kommunikator und als solcher ein unermüdlicher Brückenbauer zwischen der Weltkirche und der Kirche im deutschen Sprachraum. Der in Hamm (Westfalen) Geborene wurde 2002 zum Priester geweiht, übernahm 2009 die Leitung der deutschsprachigen Abteilung von Radio Vatikan und war ab 2017 Leitender Redaktor von Vatican News und Koordinator der über 30 Sprachabteilungen des Vatikans. 2019 kehrte er nach Deutschland zurück und wurde Ordensoberer der Jesuitengemeinschaft in München. Zugleich engagierte er sich als geistlicher Begleiter des Synodalen Weges. Am 26. Juli 2021 starb er in München nach langer, schwerer Krankheit mit 53 Jahren.

Klaus Nientiedt war ein bedeutender katholischer Journalist bei deutschen Zeitschriften – leidenschaftlich, zugleich kritisch und ein eifriger Verfechter der Erneuerung der Kirche. In der Schweiz wurde er vor allem Lesern der «Herder-Korrespondenz» bekannt. Er starb am 4. August 2021 im Alter von 67 Jahren.

Franz Ulrich, Filmpublizist, unauffällig in seiner Erscheinung und ohne jede Allüren, war ein Leben lang dem Film zugetan. Er schrieb während 30 Jahren für den katholischen «Filmberater» und ab 1999 für die ökumenische Nachfolgezeitschrift «ZOOM». Er wurde zu einem der besten Kenner der Filmgeschichte und engagierte sich nach der Pensionierung für die ZOOM-Dokumentation. Am 21. Februar 2022 starb er mit 86 Jahren

Personen

Encarnación Berger-Lobato, gebürtige Spanierin, verliess Ende Februar 2022 die Schweizer Bischofskonferenz (SBK). Die studierte Theaterwissenschaftlerin und eidg. dipl. PR-Beraterin war seit August 2016 für die damals neu geschaffene Stelle «Marketing und Kommunikation» der SBK zuständig. Inskünftig will sie als Krankenpflegerin arbeiten.

Br. Bruno Fäh Cap., Medienfachmann auf vielen Gebieten, betreute im Februar 2022 in Leuk-Stadt (VS) zum letzten Mal einen Fernsehgottesdienst. «Ein schöner Schlusspunkt», sagte der Kapuzinerpater, seit 2013 verantwortlich für die Zusammenarbeit des Katholischen Medienzentrums in Zürich mit SRF. Dazu gehörten neben den Gottesdiensten die Sonntagspredigten und das «Wort zum Sonntag».

Giuseppe Gracia, der 53-jährige Mediensprecher des Bistums Chur, hat nach der Wahl von Joseph Bonnemain zum neuen Bischof von Chur seinen Platz geräumt. Er war Zeit seiner Tätigkeit – zuerst in Solothurn, dann in Chur – umstritten, teils wegen seinen Ansichten, teils wegen der Form seiner Debattenbeiträge.

Sibylle Hardegger ist die Nachfolgerin von Br. Bruno Fäh als katholische Radio- und Fernsehbeauftragte der SBK. Die gebürtige Baslerin hat im Oktober 2021 ihre neue Aufgabe übernommen, mit viel Erfahrung im persönlichen «Gepäck». Sie studierte Theologie, arbeitete als Pastoralassistentin, übernahm das Bischofsvikariat der Bistumsregion St. Urs, verpflichtete sich für ein paar Jahre, im Auftrag von Hilfswerken in Nordeuropa ein Freiwilligenprojekt für junge Menschen zu führen, kam zurück in die Schweiz als Seelsorgerin im Kanton Zug und als Präsidentin der Kinderhilfe Bethlehem und wurde nun neue Radio- und Fernsehbeauftragte.

Mgr. Peter Henrici SJ, Weibischof des Bistums Chur von 1993-2007 und Medienbischof der SBK, stand Urban Fink, dem ehemaligen Chefredaktor der SKZ und heutigem Geschäftsführer der Inländischen Mission (IM), Red’ und Antwort über seine Herkunft, sein Leben in Rom und Zürich/Chur, über theologische und gesellschaftliche Fragen, über die Kirche ganz allgemein. (Urban Fink, Peter Henrici: Rückblick, Ereignisse und Erlebnisse. Mit einem Geleitwort von Bischof Joseph Bonnemain. Bezug: Shop IM: www.im-mi.ch Tel. 041 710 15 01. Preis: Fr. 15.- plus Versand)

Oliver Maksan, ehemals Chefredaktor der katholisch-konservativen «Tagespost», wechselte Mitte 2021 ins Berliner Büro der NZZ, die ihre dortige Redaktion sehr stark ausbaute. Maksan wird ein guter Draht zu früheren Verantwortungsträgern im Bistum Chur (Huonder, Grichting) nachgesagt.

Odilo Noti, breit gebildeter Theologe aus dem Wallis, Kommunikationsfachmann (30 Jahre Caritas Schweiz) und Verleger (Edition Exodus), verlässt den Vorstand des Vereins Katholisches Medienzentrum, dem er seit 2007 angehörte, seit 2014 als Präsident.

Rosmarie Schärer, Redaktorin der «Schweiz. Kirchenzeitung», verlässt die Redaktion, weil sie einer Kürzung ihres Arbeitspensum um 20 Prozent auf eine 50-Prozent-Anstellung nicht zustimmen konnte. Das Angebot der Herausgeber erfolgte aufgrund notwendiger finanzieller Einschränkungen. Die studierte Historikerin und dreifache Mutter aus dem St. Galler Rheintal hat Erfahrungen als Redaktorin, Verlegerin und im Marketing, vor allem als ehem. Redaktionsleiterin der Vaduzer Medienhaus AG.

Georges Scherrer, versierter Journalist, verliess Ende 2021 die Redaktion kath.ch, nachdem er mehr als 30 Jahre über Gott und die Welt, Kirche und Gesellschaft berichtet und kommentiert hatte, zunächst für viele Jahre bei der Kipa in Freiburg, ab 2015 für die Online-Plattform kath.ch in Zürich.

Erich Schweizer, ein Pionier der Digitalisierung, ging ebenfalls Ende 2021 in Pension – nach über 20 Jahre Tätigkeit als Webmaster im Katholischen Medienzentrum in Zürich, zunächst für den ehemaligen Katholischen Mediendienst, ab 2015 für kath.ch. Zudem entwickelte und betreute er Webseiten für unzählige Organisationen.

Jacqueline Straub, Theologin und Journalistin, arbeitet seit Januar 2022 für kath.ch, sowohl als Redaktorin wie als Chefin vom Dienst. Sie studierte katholische Theologie, ist Mitglied im Redaktionsteam «Aufbruch» und hat Erfahrung bei «ERF-Medien». Seit Januar 2020 arbeitet sie im Video/Story-Team von «20 Minuten». Bekannt wurde sie aber vor allem als streitbare Verfechterin des Priestertums für Frauen und ihren Büchern. Home – Jacqueline Straub (jacqueline-straub.de)

Johanna Wedl, ehemalige NZZ-Journalistin, wurde im Juli 2021 Redaktorin und Produzentin für das Nachrichtenportal ref.ch, das vom kirchlichen Verein Reformierte Medien herausgegeben wird. In seinem Verlag erscheint auch das «Bref»-Magazin, mit eigener Redaktion. Als Journalistin hatte sie bei der Schweiz. Depeschenagentur (SDA) begonnen.

Kirche und Medien

„Apostolat des Ohres“. Dies ist das Motto des 56. Welttages der sozialen Kommunikationsmittel vom 29. Mai. Papst Franziskus bricht in seiner Botschaft eine Lanze für das Zuhören: „Auch in der Kirche ist es dringend notwendig, zuzuhören und aufeinander zu hören.“ In den Worten von Dietrich Bonhoeffer (1906-45): „Mit den Ohren Gottes sollen wir hören, damit wir mit dem Worte Gottes reden können.“ Der Papst schreibt: „Wer seinem Bruder nicht zuhören kann, der wird auch bald Gott nicht mehr zuhören können.“

Guter Journalismus. Zuhören, vertiefen, erzählen, das sind für Papst Franziskus die entscheidenden Kriterien für guten Journalismus. Und natürlich: «uscire» – aus den Redaktionen hinaus zu den Leuten gehen, wie der Papst im November 2021 anlässlich der Verleihung des Piusordens an Journalisten betonte. Diese Kriterien müssten ganz am Anfang der journalistischen Mission stehen. Dabei brauche es Geduld und vor allem Nähe zu den Befragten. Der gute Journalist dürfe sich nicht der Tyrannei der sozialen Netzwerke beugen und ständig nur im Netz verweilen.

Mandat abgegeben. Die Mitglieder der Kommission für Kommunikation und Öffentlichkeit (Medienkommission) der Bischofskonferenz haben zusammen mit ihrem Präsidenten Mariano Tschuor im Herbst 2021 ihr Mandat an die SBK zurückgegeben. Grund sei die veränderte Medienlandschaft. Es sei eine «Reflexionspause» notwendig. In den Bistümern und den kantonalen Landeskirchen seien Kommunikationsbereiche geschaffen worden, die Medienarbeit rasch und adäquat vor Ort und auf allen Kanälen leisteten. Auf der Ebene der SBK beschränke sich die Medienarbeit auf Verlautbarungen der Bischöfe und auf Stellungnahmen zu relevanten religiösen und gesellschaftlichen Themen. Diese Arbeit könne ohne ein Fachgremium geleistet werden.

100 Jahre. In der Ausgabe 1/2022 ihrer Publikumszeitschrift «ite» berichten die Kapuziner über 100 Jahre Medienpräsenz ihres Ordens in der Schweiz. Eine vielseitige Präsenz, immer wieder an zeitbedingten Anforderungen, technischen Möglichkeiten und neuen Informationsbedürfnissen orientiert. www.ite-dasmagazin.ch Abodienst: abo@kapuziner.org

Im Gegenwind. Die Rolle von kath.ch bei politischen Debatten hat zu Kritik und Diskussionen geführt, in Zuschriften und an der GV des Katholischen Pressevereins. Gerügt wurden unsägliche Aussagen vor allem von Chefredaktor Raphael Rauch zu einzelnen Personen und in der Debatte über die Konzernverantwortungsinitiative. Daher beschloss die Leitung des zuständigen Katholischen Medienzentrums in Zürich im Herbst 2021, eine User-Umfrage durchzuführen.

Printmedien

Jubiläum. Es sollte eine «grosse Wochenzeitung» werden. Das neue Printmedium hiess «Publik» und erschien am 27. September 1968 zum ersten Mal – mitten in den studentischen Stürmen (FAZ 28.1.22). Die Zeitung sollte sich «von der konventionellen katholischen Publizistik» absetzen. Aber schon nach drei Jahren war Schluss, auch weil viele Bischöfe der Zeitung die Liebe kündigten. Doch die Leute, die dahinter standen – u. a. Karl Rahner – gaben nicht auf und schufen «Publik-Forum», das vor 50 Jahren, am 28. Januar 1972, zum ersten Mal erschien. Die Zeitschrift erlebte viele Hoch und Tiefs. Im ständigen Auf und Ab standen aber immer wieder treue Weggefährten bereit, das Schiffchen zu retten. Heute meldet «Publik-Forum», das sich als ökumenische Plattform versteht, einen Bestand von 36’000 Abonnements. Publik-Forum.de – christlich, kritisch, unabhängig – Kommentare zu Politik, Ethik, Religionen

Radio und Fernsehen

90. Geburtstag. Im Februar 1931 ging Radio Vatikan erstmals auf Sendung. Pünktlich zum Jubiläum startete der Vatikan ein Internetradio. Damit ist der Sender auch in der Schweiz überall zu hören, stellt der einzige Deutschschweizer Redaktor bei Radio Vatikan, Mario Galgano, fest. Mit dem Internetradio wolle Radio Vatikan in die Fussstapfen der Radio-Pioniere der Dreissigerjahre treten. Damals hatte der Radio-Tüftler Guglielmo Marconi mitten in den Vatikanischen Gärten eine Rundfunk-Anstalt gegründet.

Gestrichen. In der bisherigen Sendung «Faut pas Croire» des Westschweizer Fernsehens RTS traten jeweils bekannte Persönlichkeiten aus dem Religionsleben auf. Die Sendung beleuchtete mit Hilfe von Gästen spirituelle, ethische und philosophische Entwicklungen in der Gesellschaft. Nun wird sie Mitte 2022 aus dem Programm genommen. Als Grund wird der Zwang zu finanziellen Einsparungen angegeben. «Cath-Info» in Lausanne und «Médias-pro» der Reformierten Kirchen in der Westschweiz anerkennen die Notwendigkeit des Sparens, fordern aber Gleichbehandlung. Denn hier werde doppelt so viel gespart wie in anderen Teilen von RTS. Auch schwäche nach den bereits 2016 erfolgten Kürzungen der Entscheid erneut das Angebot im Bereich Religion. Auch bedauern die beiden Organisationen, dass RTS den Entscheid ohne Absprache gefällt habe. Das untergrabe eine Partnerschaft, die vor mehr als 65 Jahren zwischen dem öffentlich-rechtlichen Fernsehen und den Kirchen ins Leben gerufen worden sei.

Stecker gezogen. Das Schweizer Radio und Fernsehen (SRF) blieb trotz heftiger Kritik bei seinem Entscheid, die Radiomagazine «Blickpunkt Religion» und «Zwischenhalt» Anfang Mai 2022 aus dem Programm zu kippen. Erhalten bleiben «Perspektiven» und «Glocken der Heimat». Grund des Sendeschlusses: Mit den beiden Sendungen und mit Perspektiven erreiche SRF dreimal dieselben Hörerinnen und Hörer. SRF wolle die «freiwerdenden Ressourcen» in die «Weiterentwicklung der Religionsangebote» investieren. Ziel sei es, ein neues Publikum zu erreichen, das sich für die vielfältigen Fragen rund um das interreligiöse und interkulturelle Zusammenleben interessiere.

Film und Kino

Ab 1924 geschlossen. Das Borromäum in Basel ist eine Institution, doch 2024 wird das von den Jesuiten geführte Haus mit Wohnmöglichkeiten für über 60 Studierenden aus aller Welt geschlossen. Damit geht auch eine über hundertjährige Geschichte des ersten Kinos in der Stadt Basel zu Ende: 100 Jahre Kino Borri – Borromäum (borromaeum.ch)

Preise und Auszeichnungen

Medienpreis 2021. Die Radiojournalistin Astrid Alexandre gewann mit «1,7 milliuns» auf RTR den Katholischen Medienpreis 2021 der SBK (dotiert mit Fr. 4’000.-). Die Podcastserie handelt von Menschen mit Behinderungen. Der Journalist Martin Schmidt («Walliser Bote») wurde mit einer speziellen Erwähnung (Fr. 1’000.-) für sein Interview «Kronig muss gehen. Ein letztes Gespräch mit einem Sterbenden» ausgezeichnet. Die Jury hatte 2021 die Möglichkeit, aus «einer ausserordentlich langen und mannigfaltigen» Bewerberliste ihre Wahl zu treffen.

«Good-news»-Preis. Der Medienpreis 2021 der Katholischen Kirche für die Westschweiz ging an Gaëlle May und ein Team von Jugendlichen aus den Pfarreien Bagnes, Vollèges und Verbier im Unterwallis. Er wird jeweils im Rahmen des Mediensonntags verliehen, für Projekte die sich in besonderer Weise um die Verbreitung der Frohen Botschaft durch gute Nachrichten in den Medien verdient machen. Die Wahl der Internetnutzer von cath.ch, die sich online äusserten, fiel zu 55,2 Prozent auf das Videoprojekt des erwähnten Teams.

«Medienpreis für junge Journalistinnen und Journalisten» des Schweiz. Vereins katholischer JournalistInnen (SVKJ): Der Medienpreis 2021 ging an Helena von Beust und Raphael Zwahlen aus Biel für ihren zweisprachigen TV-Beitrag «Die Kirchen stellen sich den zeitgenössischen Gesellschaftsfragen» resp. «Nos églises face au changement». Nils Pfändler und Linda Koponen (Text), Joël Hunn (Bilder), Journalisten der NZZ, wurden für ihren Printbeitrag «Wie Mark als Dragqueen Kira Lafleur zu sich selbst fand» ausgezeichnet.

Organisationen

Sorgen. Den Schweizerischen Katholischen Presseverein (SKPV) plagen Nachwuchssorgen. Viele Mitglieder haben ein hohes Alter. Die GV vom 3. Juli 2021 fand in Olten statt, wo die letzte verbliebene SKPV-Ortsgruppe existiert. Olten war einst eine Hochburg der katholischen Presse (Verlage, Zeitungen, Autoren). Die KPO unterstützt heute die Veröffentlichung von Büchern zur regionalen Geschichte und zum regionalen Erbe. Der schweizerische Verein konzentriert sich auf zwei Hauptaktivitäten: die Herausgabe der wöchentlichen Beilage «Christ und Welt», die in der «Luzerner Zeitung» erscheint und weiteren Zeitungen zur Verfügung gestellt wird. Ziel ist es, christliche und religiöse Themen öffentlich zu machen. Die andere wichtige Aktivität: Weiterbildung, mit Kursen für Informationsverantwortliche in Pfarreien und Organisationen. Nach der Pandemie sollen sie wieder neu aufgenommen werden.

2020-2021 Jahreschronik

Totengedenken

Josef Wüest-Kaltenbacher, viele Jahre Leiter der Fachbuchabteilung Balmer in Zug, starb am 31. Januar 2020. Einer breiteren Öffentlichkeit wurde er als Autor feuilletonistischer Beiträge zu historischen und touristischen Orten und Ereignissen bekannt, die vornehmlich in der Lokalpresse publiziert wurden.

August Berz, Priester und Autor, starb am Johannistag 2020 mit fast 102 Jahren. Er wuchs in Wettingen auf und war ein Leben lang unermüdlicher Seelsorger, zunächst in der Heimatdiözese Basel, dann als Regens des berühmten Freiburger Theologenkonvikts Salesianum. Doch zugleich war er der unermüdliche Übersetzer und Autor unzähliger kirchlich-religiösen Texte und Bücher. Und dies bis in die letzten Lebensjahre hinein.

Jean-Paul Rüttimann, brillanter TV-Journalist, starb am 27. Juni 2020 in Billens (FR). Er engagierte sich früh für Fragen der Dritten Welt und die Entwicklungshilfe. Als Journalist arbeitete er bei Radio Schweiz International und bei Radio und Fernsehen SRF. Als Korrespondent berichtete er für verschiedene Medien aus mehreren afrikanischen Ländern. Er war von 1996-2000 Präsident des von den Kirchen mitbegründeten Filmfestivals von Freiburg (FIFF), ursprünglich ein Dritt-Welt-Filmfestival.

Bernard Bavaud, Seelsorger und Journalist, starb am 30. Oktober 2020 mit 83 Jahren in Riaz (FR). 1962 wurde er zum Priester geweiht, begann als Seelsorger in Lausanne und wanderte Anfang der Siebzigerjahre nach Brasilien aus, wo er die Freiburger Entwicklungshelferin Marie-Françoise Rey kennenlernte. Sie gründeten eine Familie (vier Kinder) und engagierten sich in der Diözese Crateus (NE). 1979 kehrten sie zurück in die Heimat und übernahmen das Sekretariat von «Frères sans frontières». Ab 1990 sehen wir Bernard als Redaktor bei Apic und als SP-Mann in der Politik (Grossrat). Mit Vehemenz kämpft er für Migranten und Asylsuchende. 2000 wendet er sich wieder der Pastoral zu und wird Spitalseelsorger.

Kurt Zurfluh, Journalist und Historiker, starb am 1. Dezember 2020 in Altdorf. Von Beruf Lehrer, wird er schon früh Journalist und für ein Leben lang Redaktor und Chefredaktor des «Urner Wochenblatt». Als «leidenschaftlicher Chronist seiner Zeit» wird er bezeichnet – zu Recht. Denn unermüdlich geht er Ereignissen und Bewegungen nach, schreibt auf, dokumentiert, gibt weiter – nicht nur für die eigene Zeitung, sondern auch als Korrespondent für Medien ausserhalb Uris, als gefragter Radiomitarbeiter und als Autor historisch bedeutender Werke (Dätwyler, Urner Wirtschaftsgeschichte usw.). Bei all dem hat er immer auch die Unterstützung unserer Organisationen im Auge.

Persönlich

Jacques Berset, Journalist aus Leidenschaft, ging Ende 2020 in Pension. Er stammt aus Cormérod (FR), erwirbt am Collège St-Michel die Matura, belegt an der Uni Freiburg das Fach Sozialarbeit, steigt aber früh wieder aus und schliesst sich 1977 der Bewegung «ATD Vierte Welt» von P. Joseph Wresinski an. Er wird Allround-Handwerker in grossen Obdachlosen-Siedlungen bei Paris. Zurück in Freiburg, schreibt er sich am Institut für Journalismus ein, wird Praktikant bei Apic und übernimmt später die Chefredaktion Apic-Kipa. Nach deren Auflösung arbeitet er bei cath.ch in Lausanne weiter. Zeitlebens engagiert er sich zudem in Berufsorganisationen und bei «Kirche in Not».

Marie-Louise Beyeler wurde im August 2020 zur Präsidentin der Berner Landeskirche gewählt. Sie ist ausgebildete Buchhändlerin und arbeitete einige Jahre als freischaffende Journalistin. Später absolviert sie eine theologische Ausbildung und arbeitet als Pastoralassistentin.

Fabien Hünenberger ist seit Neujahr 2021 neuer Direktor von Cath-Info, dem katholischen Medienzentrum in Lausanne. Er tritt die Nachfolge von Bernard Litzler an, der nach elf Jahren an der Spitze des Unternehmens in Pension geht. Hünenberger ist seit 20 Jahren als Journalist beim öffentlich-rechtlichen Westschweizer Radio RTS im Bereich Religion tätig. Er stammt aus Morges und wurde evangelisch-reformiert getauft. Seine religiöse Sensibilität entwickelte sich im Kontakt mit der Gemeinschaft Sant’Egidio.

Stephan Lange (1970) wurde von Verleger Manuel Herder zum neuen Chefredaktor der Wochenzeitschrift «Christ in der Gegenwart», die unter den Informationsmedien der katholischen Kirche Deutschlands eine herausragende Stellung einnimmt, gewählt. Er gehört seit 2015 der Redaktion an und löst nun Johannes Röser ab, der die Zeitschrift während 25 Jahren leitete und in Zukunft die Aufgabe eines Herausgebers übernimmt.

Kirchen und Medien

Streit. Ein heftiger Konflikt zwischen Politik und katholischer Kirche, teils auch innerhalb der Kirche selber, entstand im Spätherbst 2020 vor, während und nach der Kampagne zur sogenannten Konzern-Initiative (Volksabstimmung 19. November). Gegner der Initiative warfen der Kirche ungehörige Parteinahme und Stimmungsmache vor, während die Betroffenen ihr Engagement mit ethischen Argumenten verteidigten. Das Ganze wurde durch harsche Formulierungen von kath.ch-Chefredaktor Raphael Rauch befeuert, der einen aggressiven Stil pflegt und in diesem Fall selbst Anspielungen ans Dritte Reich nicht unterlassen konnte. SBK und RKZ sahen sich veranlasst, in einer gemeinsamen Erklärung auf Distanz zu gehen.

Mit YouTube. Das Dekanat Zürich setzt mit einem eigenen YouTube-Kanal für 125’000 Franken aufs Internet. Unter URBAN.K(«Urbane Kirche»), geprägt von frischen Gesichtern, soll die Jugend besser erreicht werden. Beispielsweise mit dabei Jana Hitz (21), ausgebildet als medizinische Praxisassistentin, umgestiegen auf Jugendarbeit in der Pfarrei Herz Jesu Wiedikon. Thematisch wird bei URBAN.K alles angepeilt, «was junge Menschen bewegt», hält Simon Brechbühler als verantwortlicher Leiter fest.

Engagierte Medienarbeit. «ite», das Magazin der Kapuziner in der Schweiz, berichtet in der Ausgabe 5/2020 ausführlich über die Medientätigkeit einer Reihe von Mitbrüdern seit Mitte des vergangenen Jahrhunderts. Namen mit Klang: Sigward Angehrn, Ansfrid Hinder, Beat Lustig, Walbert Bühlmann, Nestor Werlen, Walter Ludin, Willi Anderau, Bruno Fäh, Adrian Müller, Francis-Xavier George.

Mediensonntag. Papst Franziskus hat vor einer wachsenden «Selbstbezüglichkeit in den Medien» gewarnt. Wenn unter Spardruck Nachrichten nur noch vor dem Computer und in sozialen Netzwerken hergestellt würden, drohe eine Verflachung der Information, schreibt Franziskus in der Botschaft zum«Welttag der sozialen Kommunikationsmittel 2021». Dieser steht unter dem Motto: «’Komm und sieh’ (Joh 1,46). Kommunizieren, indem man den Menschen begegnet, wo und wie sie sind». Der Welttag wird am Sonntag vor Pfingsten begangen. In seiner Botschaft fordert der Papst mehr Kritikbewusstsein und Sorgfalt. Jede Form des Austauschs müsse «klar und ehrlich» sein; das gelte auch für die Kirche. Ausdrücklich lobt Franziskus die Arbeit von Reportern. Journalismus erfordere die Fähigkeit, «dorthin zu gehen, wo sonst niemand hingeht». Der Mut und der Einsatz Medienschaffender bei Verfolgung, Gewalt, Ungerechtigkeit und vergessenen Kriegen verdienten Dank.«Wir alle sind verantwortlich für die Kommunikation, die wir betreiben, für die Informationen, die wir weitergeben, für die Kontrolle, die wir gemeinsam über falsche Nachrichten ausüben können, indem wir sie entlarven», schreibt Franziskus in seinem Appell zum Mediensonntag.

Ausbildung

Aus und Amen. Die Evangelische Journalistenschule (EJS) in Berlin steht vor dem Aus. Bis auf Weiteres wird kein Ausbildungsjahrgang mehr ausgeschrieben. «Unsere Ausbildung ist eine Qualitätsausbildung, zu der wir stehen», erklärt Direktor Jörg Bollmann. Der Arbeitsmarkt aber verändere sich dramatisch. «Wir müssen uns fragen, ob die Art, wie wir seit über 20 Jahren ausbilden, noch zeitgemäss ist.»Die Schule wird von der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) getragen und hat bisher rund 200 Volontäre ausgebildet.

Printmedien

20 Jahre. Im Sommer 2000 erschien zum ersten Mal das «Pfarreiblatt Uri Schwyz». Dem Informationsblatt der Kirche mit jährlich 22 Ausgaben sind 21 Pfarreien aus Uri und 19 aus Schwyz angeschlossen. Seit 19 Jahren ist Eugen Koller in einem Teilpensum für die Redaktion verantwortlich. Der ausgebildete Lehrer und Theologe, der neben der Redaktion in der Pastoral arbeitet, hat in all’ den Jahren nichts von seinem Elan und der Freude an der Gestaltung eines guten Pfarreiblattes verloren.

Radio / Fernsehen

Verlust. Im neuen, rigorosen Sparprogramm von Radio und Fernsehen SRF, dem eine Reihe kultureller Beiträge zum Opfer fallen, dürften auch kirchlich-religiöse Sendungen nicht ungeschoren davonkommen. So ist in der deutschen Schweiz die Aufgabe einer der beiden sonntäglichen Radiopredigten und der 22-minütigen Sendung «Blickpunkt Religion» geplant. Innert kurzer Zeit wurde eine Petition gegen den befürchteten «Kahlschlag» organisiert, die von namhaften Persönlichkeiten aus allen Landeskirchen und aus der Politik angeführt wird.

Verlage

St-Paul. Die vier Druckereien der St-Paul-Gruppe unter dem Dach der media-f.ch werden gemäss Beschluss des Unternehmens in Bulle konzentriert, was den Abbau von 30 Stellen zur Folge haben wird. Nicht betroffen sind die Zeitungen der Gruppe. Grund sind grosse finanzielle Engpässe wegen der Covid-Pandemie und der schwierigen Situation der grafischen Industrie insgesamt. Bereits vor drei Jahren hat die Gruppe im Zuge einer Neuorganisation knapp 30 Stellen gestrichen. Die Zeitungen der Gruppe, darunter «La Liberté» und «La Gruyère», werden seit 2014 im Druckzentrum Bern, das zu Tamedia gehört, gedruckt.

Verbände

Weitermachen. Der Schweiz. Katholische Presseverein (SKPV) kämpft um Nachwuchs. In der Nach-Kulturkampfzeit des 19. Jhs. als Dachverband katholischer Zeitungen gegründet, verzeichnete der Verein noch in den Sechzigerjahren an die 13’000 Mitglieder, heute noch 500, wie Präsident Markus Vögtlin an der GV von Mitte September in Rapperswil feststellte. Das «katholische Milieu» löst sich endgültig auf. Die Zukunft sieht nicht rosig aus. Doch der Verein hält sein Angebot aufrecht. Dazu gehören erfolgreiche Kurse wie «pfiffig schreiben» (für Pfarreimitarbeitende). So lange wie möglich will der SKPV auch die wöchentliche Zeitungs-Beilage «Christ und Welt» publizieren, die in Tageszeitungen erscheint.

Auszeichnungen

Gabrielle Desarzens, Radiojournalistin für RTS, gewann mit dem Radiobericht «Cul-de-sac bosnien» auf RTS den katholischen Medienpreis 2020 der Schweizer Bischofskonferenz.

Christine Lather (Sängerin, Schauspielerin) und Felix Huber (Komponist, Pianist) erreichten beim Katholischen Medienpreis 2020 eine spezielle Erwähnung der Jury für die Inszenierung «Ich habe den Himmel gegessen». Sie überzeugten mit Auswahl, Vertonung und Interpretation von Originaltexten Silja Walters.

Simone Ullmann, Journalistin in Schaffhausen und Mitarbeiterin bei der ARGE Weltjugendtag, erhielt für ihren Artikel»Religionen feiern ihre Weihnachten» den Medienpreis des Schweiz. Vereins katholischer JournalistInnen (SVKJ).

Christine Mo Costabella, Mitarbeiterin bei «L’Echo Magazine», erhielt einen Preis des SVKJ für ihren Artikel «Le grand retour des dévotions populaires». Die in der Westschweiz durchgeführte Untersuchung verweist auf eine starke Rückkehr der Volksfrömmigkeit.

Aufgegeben

NBN. Der Kahlschlag begann vor 50 Jahren, kündigte sich aber schon lange vorher an. Auf Ende Juni 1971 kündigte die «Verlags AG Neue Zürcher Nachrichten» die Vereinbarung mit den «Neuen Berner Nachrichten» und stellte auf diesen Zeitpunkt das Erscheinen der NBN ein. Punkt. Aus und Amen. Der Katholische Presseverein Bern hatte keine Möglichkeit, den Entschied zu verhindern, denn er war hoch verschuldet (sechsstellig!). In Verhandlungen mit allen Seiten zeigte sich auch keine Ersatzlösung, weder mit den NZN noch mit dem «Vaterland» (Luzern). Was herausschaute, war einzig das «Versprechen» der Luzerner, die Berichterstattung aus dem Raume Bern zu verstärken, sofern sich eine grössere Zahl NBN-Abonnenten entschliessen sollte, ab Juli 1971 das Vaterland zu abonnieren. Doch das war Illusion. Ein bisschen mehr Information konnte dem Angebot der Berner Tageszeitungen nicht standhalten. Und so war das Ende der NBN und des Katholischen Pressevereins Bern endgültig.

2019-2020 Jahreschronik

Totengedenken

Roland Stuber, Schönstatt-Pater und IT-Fachmann, starb am 11. März 2019 nach langer Krankheit mit 91 Jahren. Der gebürtige Solothurner war während Jahrzehnten Seelsorger in der Region Bern und zugleich für viele Pfarreien und katholische Institutionen wie Kipa-Apic und SKPV der Fachmann für alle IT-Probleme.

Béatrice Specker-Schumcher, Witwe des 1998 verstorbenen Verlegers Josef Specker, starb am 14. April 2019 mit 90 Jahren. Ihr Mann war viele Jahre Direktor der inzwischen aufgelösten Union Druck + Verlag AG in Solothurn.

Oskar R. Amrein-Muff, ehem. Verlagsdirektor der Cratander AG in Basel (Druckerei der Basler Katholiken, Verlag «Basler Volksblatt»), starb am 2. Juni 2019 mit 92 Jahren. Er hat sich zeitlebens für die Medienarbeit der Katholiken und ihre Organisationen engagiert, u. a. als Präsident der damaligen Arbeitsgemeinschaft der Katholischen Presse (AKP), im Vorstand der Missionszeitschrift «WeltWeit».

Willy Bünter-Mäder, Journalist und Erwachsenenbildner, starb am 9. August 2019 nach langer Krankheit mit 76 Jahren. Er gehörte Ende Sechziger-/Anfang Siebzigerjahre zur Redaktion «Vaterland» und übernahm später die Redaktion der neu geschaffenen und von ihm wesentlich geprägten Zeitschrift «Auftrag», die sich der katholischen Pfarreiarbeit widmete. Während Jahren war er zudem Redaktor des Luzerner Pfarrblattes. Nebstdem engagierte er sich zunehmend in der kirchlichen Erwachsenenbildung.

Yvan Stern, Journalist und Filmer, starb am 10. August 2019 In Marseille mit 72 Jahren Aufgewachsen ist er in Payern, machte in Freiburg die Matura, wollte Priester werden, war dann aber lange Zeit auf der Suche nach seiner Bestimmung. Schliesslich wurde er Journalist und engagierte sich zunehmend im Filmwesen. So wurde er u. a. zum Begründer des Freiburger Internationalen Filmfestivals und des ersten Freiburger Lokalradios (Radio Sarine). In den Neunzigerjahren wurde er für die CSP in den Freiburger Gemeinderat gewählt. 1998 gab er alles auf und folgte einem schon in der Jugend verspürten Ruf. Er trat bei den Kleinen Brüdern ein, legte in Algier 2001 die zeitliche, 2007 die ewige Profess ab. Fortan lebte er in Marrakesch, mitten unter den Armen.

Walter Koller-Koller, von Beruf Setzer, starb am 19. Dezember 2019 mit 81 Jahren in Appenzell. Er war viele Jahre Redaktor bzw. Chefredaktor des damaligen «Appenzeller Volksfreundes».

Christoph Fink, Kinderarzt und CVP-Stadtpolitiker in Olten sowie engagierter Förderer der katholischen Medienarbeit, starb am 2. Januar 2020 nach schwerer Krankheit mit 67 Jahren. Er war viele Jahre Präsident des Katholischen Pressevereins Olten und seit 2005 Vorstandsmitglied, ab 2011 Vizepräsident des Schweiz. Katholischen Pressevereins (SKPV).

Christoph Casetti, ehem. Generalvikar für den Kanton Zürich, starb am 9. Februar 2020 nach kurzer Krankheit mit 77 Jahren. Er war seit 1982 für das Bistum Chur tätig, zuletzt als Bischofsvikar für die Glaubensverkündigung und Katechese, als Mitglied im Bischofsrat und Domprobst des Churer Domkapitels. Während 22 Jahren war er Sprecher des Bischofs und nahm immer wieder an Versammlungen des SKPV und der Kipa-Apic teil. Berühmt wurde er schweizweit durch seine Tätigkeit als Exorzist.

Persönlich

Georges Achermann, Schenkon (LU), ehem. Redaktor «Luzerner Landbote» und Geschäftsführer der «Surseer Woche», hat die Redaktion des Pfarreiblattes Sursee nach 29 Jahren an Tanja Metz übergeben.

Matteo Bruni, als Sohn italienischer Eltern in Winchester (GB) geboren, von Beruf Sprachwissenschaftler und Übersetzer, ist von Papst Franziskus zum neuen Vatikansprecher ernannt worden. Er ist seit 2009 in der vatikanischen Medienabteilung tätig und folgt als Direktor des Presseamts auf Alessandro Gisotti, der auf die neu geschaffene Stelle eines Stv. Chefredaktors der Kommunikationsabteilung wechselt.

Bernard Hallet, Fotograf und Journalist, übernahm am 1. Oktober 2019 die Leitung der Redaktion cath.ch, für die er bereits seit 2015 arbeitet. Der aus Paris stammende Hallet, seit 2017 im Wallis, hat Berufserfahrung in verschiedenen Medienhäusern gesammelt, sowohl in Frankreich wie in der Schweiz (Ringier, Tamedia). Er folgt auf Pierre Pistoletti, der sich beruflich neu orientiert, jedoch weiterhin in einem Teilzeitpensum für cath.ch tätig bleibt (s. «Auszeichnungen»).

Stefan von Kempis, in Bonn geboren, übernimmt als erster Laie in der Geschichte von «Radio Vatikan» (gegr. 1931) die Leitung der deutschsprachigen Abteilung von «Vatican News», als Nachfolger von P. Bernd Hagenkord SJ, der als Leiter der Jesuitengemeinschaft nach München wechselt. Von Kempis arbeitet bereits seit 2001 für Radio Vatikan.

Raphael Rauch, Journalist und Theologe, leitet ab 1. April 2020 die Redaktion des Newsportals von kath.ch. Der gebürtige Deutsche, der sowohl bei ARD und ZDF wie auch bei SRF tätig war, tritt die Nachfolge von Sylvia Stam an. Gemäss Beschluss des Vorstands soll das Portal «neu profiliert» werden und den «journalistischen Zugang zu Religion, Politik und Gesellschaft mit einer stärkeren Relevanz von kath.ch» verbinden. «Das soll durch kompetente und kritische Einordnung geschehen – durch Kommentare und Hintergründe aus katholischer Sicht», heisst es in einer Mitteilung.

Sylvia Stam, Redaktionsleiterin von kath.ch seit April 2018, will wieder stärker als Printjournalistin tätig sein und verlegt daher ihren Arbeits- und Lebensmittelpunkt nach Luzern. Sie übernimmt als Nachfolgerin von Andreas Wissmiller, der in die Seelsorge zurückkehrt, die Redaktion des kantonalen Pfarreiblattes Luzern.

Ausbildung

Fachjournalist. Das Katholische Institut zur Förderung des publizistischen Nachwuchses (ifp) in München bietet seit Herbst 2019 eine Fortbildung zum Fachjournalisten «Religion» an, in Zusammenarbeit mit der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster und der Katholischen Akademie in Berlin.

Stiftung. Papst em. Benedikt XVI. hat die «Tagespost-Stiftung für katholische Publizistik» ins Leben gerufen. Laut der deutschen Wochenzeitung «Die Tagespost» soll damit vermehrt «katholisch-konservative Medienarbeit» gefördert werden, vor allem durch kurzfristige Projektfinanzierungen und strategische Investitionen, so mit gezielter Ausbildung katholischer Nachwuchsjournalisten und mit bioethisch relevanten Rechercheprojekten. Im Hintergrund steht die Friedrich-Wilhelm-Naumann-Stiftung, der auch die «Tagespost» gehört. Über die Geldgeber ist nichts bekannt.

Kirchen und Medien

Gemeinschaft. Der Mediensonntag der katholischen Kirche stand 2019 unter dem Motto: „Wir sind als Glieder miteinander verbunden. Von Community zu Gemeinschaft“. Papst Franziskus schrieb: «Die Medienwelt ist heute so allgegenwärtig, dass sie sich nicht mehr von der Alltagswelt trennen lässt. [ … ] Bezogen auf ihre anthropologische Dimension, erinnert das Internet, die Metapher des Netzes, an ein bedeutungsvolles Gebilde, nämlich das der Gemeinschaft. Die Stärke einer Gemeinschaft hängt davon ab, wie kohäsiv und solidarisch sie ist, wie auch davon, wie sehr in ihr ein Gefühl des Vertrauens herrscht und wie sehr sie gemeinsame Ziele verfolgt. Die Gemeinschaft als Netz der Solidarität erfordert gegenseitiges Zuhören und einen Dialog, der auf einem verantwortungsvollen Umgang mit der Sprache basiert.»

Unabhängigkeit. Papst Franziskus hat zum Internationalen Tag der Pressefreiheit 2019 den Beitrag unabhängiger Medien betont. «Wir brauchen einen freien Journalismus, der im Dienst des Wahren, Guten und Gerechten steht; einen Journalismus, der hilft, die Kultur der Begegnung aufzubauen», twitterte das Kirchenoberhaupt am 3. Mai 2019.

Verlag und Bücher

Benziger. Das Historische Lexikon der Schweiz (HLS) beleuchtet in einem Pilotprojekt und in konzentrierter Form mit 21 neuen oder überarbeiteten Biografien, Familien- und Sachartikeln den vor Jahren aufgegebenen Benziger-Verlag in Einsiedeln und stellt damit ein bedeutendes Stück Schweizer Verlagsgeschichte dar: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/058085/2019-12-10/

Orientierung. Das Urteil katholischer Medienhäuser und Institutionen nach der Frankfurter Buchmesse 2019 war einhellig: Rein innerkirchliche Themen interessieren zunehmend nur noch Personen, die der Kirche wirklich nahestehen. Hingegen scheint es – gerade bei einem intellektuellen Publikum – so etwas wie eine Sehnsucht nach neuer Klarheit und Orientierung im Religiösen zu geben. Lebens- und Glaubenshilfen von bekannten Persönlichkeiten, die aus eigener Erfahrung und Überzeugung glaubhaft einen sinnvollen Lebensweg aufzeigen, können gute Verkaufszahlen erreichen. Für den Verlag Herder bleibt zudem die Bibel, auch die Kinderbibel, ein Bestseller.

Printmedien

Unterstützung. Die ehemaligen Mitarbeiter der katholischen Zeitung «Giornale del Popolo», die sich im Besitze des Bistums Lugano befand, haben eine späte finanzielle Unterstützung erhalten. Der 2018 gegründete Solidaritätsverein «Solidarietà giornalisti e operatori dei media» konnte die nötigen Mittel auftreiben. Das war bitter nötig, weil bei dem 2018 erfolgten Konkurs der Zeitung kein Sozialplan vorhanden war und die Mitarbeiter nicht voll entschädigt werden konnten.

Eingestellt. Die deutschen Bistümer Fulda («Bonifatiusbote»), Limburg («Der Sonntag») und Mainz («Glaube und Leben») haben im Frühjahr 2019 beschlossen, ihre Bistumszeitungen nur noch bis Ende 2023 herauszugeben. Zudem wird das Bistum Passau sein Bistumsblatt mit dem «Altöttinger Liebfrauenboten» zusammenlegen. Das Bistum Essen hat seine Kirchenzeitung («Ruhrworte») bereits 2013 eingestellt. Begründung da wie dort: Ein kontinuierlicher Rückgang der Auflage, was zu einem immer höheren Bedarf an zusätzlichen Mitteln aus der Bistumskasse führt.

Wiedererstanden. Die Dornbusch Medien AG in Baden (Herausgeberin des «Sonntag») geben seit Frühjahr 2019 im Auftrag der Pallottiner die 2017 eingestellte Zeitschrift «ferment» neu als «Impulsmagazin» heraus. Redaktionsleiter Anton Ladner glaubt daran, dass für eine sorgfältig gestaltete Zeitschrift mit spirituellem Inhalt weiterhin Nachfrage besteht. www.ferment.ch

Fernsehen

20 Jahre. Der kirchennahe Sender K-TV feierte im Herbst 2019 in Rom sein 20-jähriges Jubiläum. Im Mittelpunkt: Audienz bei Papst Franziskus. Dieser rief seinen Besuchern zu: «Macht lebendige Programme mit ansprechenden Glaubenszeugnissen!» K-TV wurde vom Schweizer Pfarrer Hans Buschor (1933-2017) gegründet und ging am 11. September 1999 erstmals in Dornbirn (Vorarlberg) auf Sendung. 2011 wurde die Kephas-Stiftung als Trägerin des Senders gegründet. www.k-tv.org

Vereine und Institutionen

Mehr Magazin. Das katholische Medienzentrum der Westschweizer cath-info will zusätzlich zu den Nachrichten vermehrt Magazinbeiträge mit Analysen und Hintergrundberichten anbieten, wie die Verantwortlichen an der GV im Mai 2019 ausführten. Das Medienzentrum hat im Berichtsjahr seine Publikationscharta überarbeitet, wobei es vor allem um das Redaktionsstatut und die Beziehung der Redaktion zur katholischen Kirche ging. Finanziell war Cath-Info ausgeglichen unterwegs. Die Ausgaben erhöhten sich auf 1,6 Mio. Franken. Diese sind zu 23 Prozent durch Eigenproduktionen gedeckt, zu 62 Prozent durch Beiträge der Römisch-katholischen Zentralkonferenz der Schweiz (RKZ) und zu 15 Prozent durch Schenkungen und Kollekten.

Enttäuschung. Die GV des Schweizerischen Katholischen Pressevereins (SKPV) fand am 15. Juni 2019 im Kloster Fahr statt und stand unter der Leitung von Präsident Markus Vögtlin. Die 20 Teilnehmerinnen und Teilnehmer dankten dem Vorstand, im besonderen auch Geschäftsführer Johannes-Melchior Etlin, für alle Arbeit und nahmen mit grossem Befremden von der Mitteilung Kenntnis, dass die Bischofskonferenz das Mandat an den SKPV zur Durchführung des jährlichen Mediensonntags in der Schweiz gekündigt hat. Ein für den Verein bittere Pille!

Glaubwürdigkeit I. Das Katholische Medienzentrum kath.ch in Zürich behandelte an der GV vom 27. Mai 2019 in Zürich unter dem Vorsitz von Odilo Noti und in Anwesenheit von Bischof Felix Gmür angesichts der «Systemkrise in der katholischen Kirche» vor allem Fragen der Glaubwürdigkeit. Wie ist mit dieser Krise journalistisch umzugehen? Welche Massnahmen drängen sich auf? Der Basler Bischof erklärte, begründete und zeigte Perspektiven der Bewältigung auf. – Im Jahresbericht ging Direktor Charles Martig u. a. auf die Internetnutzung von kath.ch ein: 45% der Nutzer suchen und finden die Website über Google, 25% über Facebook oder Twitter und 30% gehen direkt auf kath.ch

Glaubwürdigkeit II. Mit dem Thema hatten sich auch die katholischen Journalistinnen und Journalisten an der GV vom 19. März 2019 in Freiburg zu befassen. Denn der Verein hatte 2013 einen in der NZZ erschienenen Beitrag des deutschen Journalisten Claus Relotius («Die bessere Welt») ausgezeichnet. Inzwischen wurde Relotius als gerissener Betrüger entlarvt. Der Vereinsvorstand wird daher klären, ob auch dieser NZZ-Beitrag frei erfunden war. Er wird der nächsten GV Antrag stellen. (Zum Thema: Juan Moreno, Tausend Lügen. Das System Relotius und der deutsche Journalismus. rowohlt Berlin, 2019.) – Im zweiten Teil der GV referierte Patrick Renz, der abtretende Direktor der SBK-Dienststelle «migratio», über Aufgaben und Schwierigkeiten der Ausländerseelsorge in der Schweiz.

Auszeichnungen

Im Fahr. Autorin Susann Bosshard-Kälin (Einsiedeln) und Fotograf Christoph Hammer (Baden) gewannen mit ihrem Buch «Im Fahr» den Medienpreis 2019 der Schweizer Bischofskonferenz. Er ist mit 4‘000 Franken dotiert. Im Buch erzählen die Benediktinerinnen im Kloster Fahr ihre Lebensgeschichten. Die Jury hat die grosse Lebensfreude beeindruckt, die in den Erzählungen zu spüren ist. (Das Buch ist zum Preis von Fr. 39.- im Buchhandel erhältlich. www.hierundjetzt.ch )

Umfassend. Der bisherige Chefredaktor des Westschweizer Online-Newsportals cath.ch, Pierre Pistoletti, hat den Swiss-Press-Award 2019 gewonnen. Mit der Auszeichnung würdigt die Fondation Reinhardt von Graffenried Pistolettis Multimedia-Dossier über sexuellen Missbrauch in der Kirche: «Lorsque le berger est un loup». Wie der Jurypräsident für den Online-Bereich, Nick Lüthi, bei der Preisverleihung ausführte, stellt das Dossier die bisher umfassendste Dokumentation in den Schweizer Medien zum Thema Missbrauch dar. Das Preisgeld beträgt 20’000 Franken. – Postoletti ist Theologe und Multimedia-Journalist. Ab 2014 arbeitete er bei Apic, dann bei cath.ch und wechselt nun in eine andere berufliche Tätigkeit.

Jugend-Preise. Der schweizerische Verein katholischer Journalisten und Journalistinnen (SVKJJ) verlieh erneut zwei Preise an junge Medienschaffende: Benjamin von Wyl, wohnhaft in Basel, erhielt Fr. 1’000.- für seinen in der WOZ veröffentlichten Beitrag: «Auf drei Rädern in die Zukunft» – einen Bericht über eine aus der Schweiz ausgewiesene Familie, die zurück nach Serbien musste. Und Laura Lose aus Rolle erhielt den Preis für den Hintergrundbericht: «Jeden Sonntag ziehen sie die schwarze Robe an» in der Waadtländer Zeitung «La Côte». Darin geht es um die Aufgabe von zwei Pfarrerinnen und Pfarrer.

2018-2019 Jahreschronik

Totengedenken

Hermann Keller-Rüttimann, ehem. Bankverwalter der Zuger Kantonalbank in Baar, starb am 16. Mai 2018 mit 95 Jahren. Er nahm im Schweiz. Katholischen Presseverein (SKPV) von 1967 bis 1990 eine wichtige Aufgabe wahr: die des Quästors. Der liebenswürdige «Mann des Geldes» achtete mit grosser Umsicht auf einen seriösen Umgang mit Spenden und Mitgliederbeiträgen und trug damit wesentlich zur gedeihlichen Entwicklung des Vereins bei.

Sybille Sabushi Aeby geb. Boschung, ehemalige Mitarbeiterin, starb am 9. Juli 2018 mit noch jungen Jahren. Sybille, genannt «Anny», war von 1993 bis Ende 2001 Mitarbeiterin im SKPV-Sekretariat. Sie bleibt der alten Crew und den Redaktionen von Kipa und Apic stets in liebenswürdiger Erinnerung.

Elisabeth Kalt-Zehnder, Tochter des einstigen Zuger CVP-Ständerates Alois Zehnder-Jakober. starb am 16. Oktober 2018 mit 89 Jahren. Ihr Schwiegervater Eberhard Kalt war der Begründer der Druckereitradition (heute: Kalt-Zehnder Druck Zug) und viele Jahre Vorstandsmitglied. Auch ihr Mann, Dr. iur. Erich Kalt-Zehnder, war in guter Zuger Tradition immer eng mit dem Verein verbunden.

Persönliches

Walter Buchs, ehemaliger Chefredaktor der «Freiburger Nachrichten» sowie Geschäftsführer des Schweiz. Katholischen Pressevereins (SKPV) und der Kipa-Apic, wurde für 2019/2020 zum Präsidenten der kirchlichen Versammlung (Legislative) der Katholischen Kirchlichen Körperschaft (KKK) des Kantons Freiburg gewählt. Er übernimmt zusätzlich den Vorsitz bei der Kasse für die Besoldung der Pfarreiseelsorger.

Petra Heumesser ist seit dem 1. September 2018 mit einem Pensum von 50 Prozent Kommunikationsverantwortliche für die katholische Kirche im deutschsprachigen Teil des Kantons Freiburg. Sie ist schweizerisch-deutsche Doppelbürgerin und studierte Medien- und Kommunikationswissenschaften, Journalistik und Soziologie an der Universität Freiburg. Sie ersetzt Christina Mönkehues-Lau, die einen Mutterschaftsurlaub antrat und nachher in der Pastoral tätig ist.

Silvan Maximilian Hohl, Filmemacher aus Flims, ist seit dem 1. Oktober 2018 Video-Coach beim Katholischen Medienzentrum in Zürich. Er wurde mit seinem Film «Habemus Feminas!» über eine Pilgerreise der «Kirche mit den Frauen» bekannt. Unter seiner Leitung sollen ausgewählte Gruppen Video-Blogs aus ihrem katholischen Alltag drehen. Zudem wird er im Projekt «underkath» Video-Workshops für Jugendliche leiten, die sich für das Video-Blogging auf YouTube interessieren. www.underkath.ch

Luca Montagner heisst seit dem 1. November 2018 der neue Medienverantwortliche des Bistums Lugano. Montagner schloss an der katholischen Universität Mailand mit dem Master in moderner Sprachwissenschaft ab. Er löste Chiara Gerosa ab, die diese Aufgabe während vier Jahren versah und nun als Koordinatorin für die italienischsprachige Schweiz zu «Missio» wechselte.

Pierre Pistoletti leitet seit dem 1. August 2018 die Redaktion von cath.ch in Lausanne. Der 34-jährige Walliser hat sich zum Ziel gesetzt, das Angebot des Newsportals in Richtung Magazin-Journalismus zu erweitern und die Website neu zu gestalten. Pistoletti absolvierte eine Lehre als Mediamatiker, studierte Theologie und liess sich an der Journalistenschule in Lausanne ausbilden. 2014 kam er zur Presseagentur Apic, wo er den Übergang von der Agentur zum Online-Portal mitgestaltete. Bei cath.ch folgte er auf Maurice Page, der die Redaktion von 2012-2018 leitete. Page wird weiterhin als Newsredaktor tätig sein.

Sylvia Stam, bisher Redaktorin, wurde auf den 1. April 2018 zur neuen Redaktionsleiterin des Onlineportals kath.ch in Zürich gewählt. Ihr Ziel ist es, das «publizistische Profil von kath.ch zu schärfen und die Redaktion in Richtung ‘Bewegtbild’ zu führen». Stam studierte Germanistik, Philosophie und Religionswissenschaft, wurde Mittelschullehrerin und kam schliesslich via Kipa zum Journalismus (für «Auftrag», «Wendekreis», «Aufbruch»). Ihr Vorgänger Martin Spilker trat aus persönlichen Gründen zurück, bleibt der Redaktion aber weiterhin als Mitarbeiter erhalten. Er war 2015, nach der Aufgabe der Kipa, massgeblich an Entwicklung und Aufbau des Onlineportals beteiligt.

Kirche und Medien

Vatikanische Wechsel. Im Juli 2018 wurde Paolo Ruffini, bisher Chef des Fernsehsenders der italienischen Bischofskonferenz, von Papst Franziskus zum neuen Leiter des „Dikasteriums für Kommunikation“ berufen. Er folgte auf den Priester Dario Viganò, der nach Manipulationsvorwürfen zurückgetreten war. Ferner ernannte der Papst Ende Jahr den Journalisten und Vatikanexperten Andrea Tornielli zum Leiter der neu geschaffenen «Editorialen Direktion» im Mediensekretariat und den Schriftsteller und Essayisten Andrea Monda zum neuen Chefredakteur für den «Osservatore Romano». Damit ist das neu geschaffene Mediensekretariat an wichtigen Stellen mit Nicht-Priestern besetzt. Schliesslich hatte der Papst Ende Jahr eine Krise im Presseamt zu meistern. George Burke trat als Direktor und Paloma Garcia Ovejero als Vizechefin des Presseamtes zurück, beide seit August 2016 im Amt. Sie zogen mit ihrem Rücktritt die Konsequenz aus unerquicklichen organisatorischen und personellen Verhältnissen. Übergangschef wurde Andrea Tornielli (s.o.).

Kirche im Dialog. Die Kommission für Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit der Schweizer Bischofskonferenz (SBK) führte am 29. September 2018 in Bern erstmals eine neue Dialog-Plattform durch. Die Tagung «Anavon» (rätoromanisch: vorwärts), mit Schwerpunkt Jugend, versammelte über 100 Jugendliche, Verantwortliche aus Kirche und Jugendarbeit sowie Medien- und Kommunikationsleute aus allen Sprachregionen und hatte zum Ziel, «neuartige, inspirierende Kommunikationsprojekte» Jugendlicher zu präsentieren. Kurzreferate und eine Podiumsdiskussion zum Thema «Kommunikation der Hoffnung» lieferten Aspekte der Glaubensvermittlung.

Printmedien

Letzte Ausgabe. Die als einzige noch verbliebene katholische Tageszeitung der Schweiz machte am 18. Mai 2018 dicht: das «Giornale del Popolo», herausgegeben vom Bischof von Lugano. Bischof Valerio Lazzeri nannte als wesentlichen Grund den Konkurs des Werbevermarkters Publicitas. Das Giornale existierte 92 Jahre. Quasi als Ersatz kreierte der «Corriere del Ticino» die Beilage «Catholica» und legt diese seit Mitte Januar 2019 jeweils der Samstagausgabe bei. Bischof Valerio bezeichnete dies als «eine grossartige Chance». «Catholica» ergänze die bereits bestehenden kirchlichen Angebote wie «catt.ch» in Lugano und die kirchlichen Gefässe an Radio («Chiesa in diretta») und Fernsehen («Strada Regina»).

Ende und Neubeginn. Im März 2018 hat die Entwicklungsorganisation «Comundo» unter dem Titel «Comundo – Horizonte Plus» die erste Ausgabe der neuen Zeitschrift auf den Markt gebracht: 24 Seiten stark, zweimal jährlich, kostenlos. Wichtigstes Ziel: die Sensibilisierungsarbeit. Comundo will über 30’000 Haushalte erreichen. Die neue Zeitschrift ist Nachfolgerin der Zeitschrift «Wendekreis», die auf Ende 2017 aus wirtschaftlichen Gründen eingestellt worden war.

Milliardär kauft Wochenzeitung. Der französische Milliardär Vincent Bolloré hat die Wochenzeitung «France Catholique» gekauft. Der neue Besitzer strebt eine Verjüngung der Leserschaft an. Im September 2018 zählte die Auflage weniger als 10’000 Abonnenten und wäre wohl ohne Verkauf dem Untergang geweiht gewesen. Bolloré ist an verschiedenen Medienkonzernen und Transportunternehmen in Afrika beteiligt. Die redaktionelle Leitung wird der Journalist Aymeric Pourbaix übernehmen, bisher Chef der der Zeitschrift «Famille Chrétienne» und der Agentur «i.media» in Rom, die auf Nachrichten aus dem Vatikan spezialisiert ist.

Radio und Fernsehen

Neue Trägerschaft. Die Fachredaktion Religion von Radio SRF 2 Kultur produziert jeweils am Sonntagmorgen den «Blickpunkt Religion», mit aktuellen Themen aus Religion, Ethik, Theologie und Kirchen. Anders als in der Westschweiz, wo kirchliche Mitarbeiter der Medienzentren Cath-Info und Médias-pro bei Radio RTS arbeiten und produzieren, sind in der deutschen Schweiz SRF-Redaktorinnen und -Redaktoren für die Sendung verantwortlich. Die Zusammenarbeit zwischen SRF und den Medienzentren der drei Landeskirchen in der Deutschschweiz ist in einer Vereinbarung geregelt. Diese betrifft die Kooperation bei Gottesdiensten, Radiopredigten und dem «Wort zum Sonntag». Sie wurde 2017 für weitere fünf Jahre erneuert.

20 Jahre jung. Die Westschweizer Religionssendung «Hautes Fréquences» feierte am 10. Januar 2019 das 20-jährige Bestehen. Die Magazin-Sendung hat die Radioberichterstattung im Bereich Religion stark verändert. Katholiken und Protestanten spannten vor 20 Jahren auf Einladung der damaligen RTS-Direktion zusammen, um ein neues Sendegefäss für Fragen der Religion zu schaffen, nachdem die auf Mittelwelle ausgestrahlte Sendung «Bleu Ciel» eingestellt worden war.

Soziale Netzwerke

Konsolidiert. «2017 war ein Jahr der Konsolidierung für Cath-Info», stellte Bernard Litzler, Direktor des «Centre catholique des médias de Suisse romande», anlässlich der 4. GV in Lausanne fest. Chefredaktor Maurice Page wies auf die gemeinsame Arbeit im Videobereich von «RTS religion» und cath.ch zum 600. Geburtstag von Niklaus von Flüe hin. Diese Zusammenarbeit werde weiterentwickelt. Die Besuche auf der Website sind von 800 pro Tag im Jahr 2015 auf über 2200 im Jahr 2017 angewachsen.

Rückenwind. Die katholischen Medienzentren der Schweiz haben Rückendeckung durch ihre Geldgeber erhalten. Daniel Kosch verteidigte als Generalsekretär der Römisch-katholischen Zentralkonferenz der Schweiz (RKZ) ihre kritische Berichterstattung. An der GV des Katholischen Medienzentrums kath.ch in Zürich meinte er: «Man muss damit leben, dass nicht alle alles toll finden, was man macht.» Es sei Aufgabe der Medien – auch der säkularen – so Position zu beziehen, dass sich einige Leserinnen und Leser aufregten. Auch der Generalsekretär der Katholischen Landeskirche Thurgau, Urs Brosi, verteidigte die kritische Berichterstattung. Brosi ist Präsident der Fachgruppe zwei von RKZ und Schweizer Bischofskonferenz, zuständig für die Finanzierung und Beauftragung der katholischen Medienzentren.

Die Welt des Buches

Bildung durch das Buch. Während da und dort die Meinung aufkommt, Bibliotheken hätten sich überlebt, hat die Schweizer Provinz der Jesuiten am Hirschengraben 74 in Zürich (beim Central) auf 380 m² eine neue Bibliothek eingerichtet. Provinzial Christian Rutishauser sagte gemäss NZZ bei der Eröffnung: «Eine Bibliothek leistet nicht nur Wissensvermittlung. Infos und Tagesaktualitäten sind zwar digital zugänglich. Bildung jedoch – eine Vorbedingung der Demokratie – verlangt intensive, tiefgreifende Auseinandersetzung. Und da ist das Buch unabdingbar.» www.jesuitenbibliothek.ch

Neue Heimat. Der einst renommierte Freiburger Paulusverlag, der vor einiger Zeit von Herder (Freiburg i.Br.) übernommen wurde, hat nach Einsiedeln gezügelt. Als eines der ersten Bücher erschien im Oktober 2018 «Quellen der Gottesfreundschaft» von Abt Urban Federer OSB, Einsiedeln. www.herder.de/unternehmen/verlage/paulusverlag/

Vereine und Institutionen

Freude und Trauer. An der Generalversammlung des Schweiz. Katholischen Pressevereins vom 11. Juni 2018 in Baden war beides mit Händen zu spüren: Freude über das gelungene Jubiläumsjahr 2017 mit der grossen Rundfahrt aus dem Zugersee als Höhepunkt – Trauer über den Verlust der letzten katholischen Tageszeitung in der Schweiz, des «Giornale del Popolo». Dem Regisseur des Jubiläumsjahres, Geschäftsführer Melchior Etlin, zollte die Versammlung einen herzlichen, wohlverdienten Dank für alle Arbeit und das ausgezeichnete Gelingen. Der Verlust im Tessin kam für den Verein völlig überraschend, doch hätten wohl alle Bemühungen des SKPV nichts genutzt. So geht der Blick der GV in die Zukunft: Trotz rapid abnehmender Mitgliederzahl (2008 noch 1’200 Mitglieder, im Berichtsjahr bloss noch 600), gibt der Verein seine Ziele nicht auf. Die Geschäftsstelle soll mit neuen Verwaltungsmandaten auf eine wirtschaftlich tragfähigere Basis gestellt werden. Wichtig aber ist nach wie vor die Medienarbeit, vor allem jungen Leuten Fachwissen zu vermitteln, u.a. mit einem Seminar für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Pfarrblättern. «Christ und Welt» wird weiterhin finanziert, in der Hoffnung, dass sich weitere Zeitungen dafür gewinnen lassen.

Gekonntes Schreiben. Im Mittelpunkt der Generalversammlung der Vereinigung katholischer Journalistinnen und Journalisten vom 3. März 2018 in Bern stand die Auszeichnungen für junge Medienschaffende. Den Medienpreis gewann Aurélie Toninanto für ihren Beitrag «Body Worlds: plongé dans l’antre du docteur von Hagens» in der «Tribune de Genève» (16.9.17). Weitere Auszeichnungen gingen an Erica Lanzi für einen Beitrag im «Corriere del Ticino» und Barbara Bachmann für «Operation Romeo und Julia» in der «NZZ am Sonntag». Erfreulich der Blick in die eigene Schatulle: Die Jahresrechnung ergab dank eines besonderen Beitrags einen leichten Überschuss. Nach wie vor aktuell: der Prälat-Meier-Fonds zur Förderung junger Talente. Das Kapital, dessen Zinsen für die Beiträge massgebend sind, ist mit 317’000 Franken dotiert.

Auszeichnungen und Preise

«Wildheuer» ausgezeichnet. Beat Bieri, Journalist und Dokumentarfilmer aus Luzern, erhielt als Regisseur des Films «Der Wildheuer – Senkrecht über dem Urnersee», den Katholischen Medienpreis für das Jahr 2018. Der Film thematisiert die Religiosität einer vom Schicksal gebeutelten Familie. Eine Auszeichnung erhielt zudem das Magazin «Melchior», produziert von jungen katholischen «Machern». Die Jury äusserte, das Magazin setze «trotz andauerndem Social-Media-Hype» auf eine Printversion. Es spreche «mit feinfühliger Sprache, gekonntem Storytelling und ansprechendem Design» vor allem junge Menschen an, die auf der Suche «nach dem Schönen, Wahren, Guten» seien.

«Müllhalde» gewinnt. Der Filmpreis 2018 der Zürcher Kirchen ist an den Dokumentarfilm «Welcome to Sodom» gegangen. Die österreichische Produktion zeigt das Leben auf der weltweit grössten Elektroschrott-Müllhalde in Ghana. Er habe an diesem apokalyptischen Ort einen unvergleichlichen Respekt und eine grosse Menschlichkeit erfahren, sagte Co-Autor Christian Krönes anlässlich der Preisverleihung.

Ausgezeichnete Kommunikation. Die Öffentlichkeitsarbeit für das Jubiläumsjahr «600 Jahre Niklaus von Flüe» wurde mit dem «Swiss Award Corporate Communications» ausgezeichnet. Die Sarner Firma «Küchler Kommunikation» erhielt den Preis für Unternehmenskommunikation zusammen mit drei weiteren Firmen. Peter Küchler betonte an der Preisverleihung, zentraler Punkt für das gute Gelingen sei die sehr gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit Franz Enderli (Regierungsrat und OK-Präsident), mit Projektleiter Beat Hug, dem Trägerverein und allen anderen Beteiligten gewesen.

«Good News»-Preis lebt. In der Westschweiz gibt es ihn noch: Den «Good News»-Preis 2018 haben Emmanuel Tagnard und Aline Bachofner von der Westschweizer Fernsehsendung «RTSreligion» für ihren Beitrag «Faut pas croire» über Lotti Latrous gewonnen. Latrous engagiert sich für Benachteiligte an der Elfenbeinküste.

Erster Platz für «Almost Nothing». Der Film von Anna de Manincor hat am Dokumentarfilmfestival «Visions du Réel» in Nyon die interreligiöse Jury überzeugt. Sie schrieb: «Religiöse Zugehörigkeit oder Nationalität scheinen am CERN in Genf keine Rolle zu spielen. Der Film zeigt auf überzeugende Weise, wie die Suche nach dem Sinn des Lebens die Forschenden bis ins allerkleinste Teilchen eint.»

Online-Kommentare im Visier. Die Ethikkommission der Katholischen Kirche im Kanton Zürich hat die Bachelorarbeit der St. Gallerin Claudia Züger über Leserkommentare im Internet ausgezeichnet. Den Umgang mit solchen Kommentaren bezeichnet die Autorin als «ethische Herausforderung» für den Online-Journalismus und stellt fest, das Ziel der Newsportale, Leserinnen und Lesern eine Stimme zu geben, werde oft verfehlt; öfters werde gegen das Diskriminierungsverbot verstossen und viele Online-Kommentare genügten den berufsethischen Anforderungen nicht. https://fh-hwz.ch/news/claudia-zueger-gewinnt-ethikpreis/

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2017-2018 Jahreschronik

Totengedenken

Kurt Sintzel, Zürcher Rechtsanwalt, starb in Zürich am 6. März 2017 mit 87 Jahren. Er war einige Jahre Präsident der «Neuen Zürcher Nachrichten» (NZN), die 1991, nach 95 Jahren Bestehen, aufgegeben wurden.

P. Bonifaz (Felix) Klingler OSB starb in Muri (AG) am 31. Mai 2017 mit 89 Jahren. Er war der letzte Mönch im Benediktinerhospiz Muri. Geboren in Wil (SG) als Sohn von CVP-Nationalrat Walter Klingler war er der Onkel des Zürcher FDP-Stadtrates Filippo Leutenegger. Viele Jahre wirkte er als Lehrer am Kollegium Sarnen, später als Pfarrer in Schaffhausen, Neuenhof (AG) und Hermetschwil (AG) und war eine Zeitlang auch Redaktor der Schaffhauser Pfarrblattes.

Victor Conzemius, Kirchenhistoriker von Rang, starb am 24. Juni 2017 mit 88 Jahren. Der Priester, Historiker und Autor stammte aus Echternach (Luxemburg) und war von 1970-1980 Professor für Kirchengeschichte an der Theologischen Fakultät Luzern. Von diesem Amt trat er zurück, weil er bei den Verantwortlichen zu wenig Rückhalt für sein Fach fand, doch blieb er in Luzern und war weiterhin als Autor äusserst aktiv, veröffentlichte zahlreiche Bücher zu bedeutenden Persönlichkeiten der Kirchen- und der Geistesgeschichte und zu aktuellen Themen. Einen besonderen Auftrag erteilte ihm die Luzerner Regierung mit der vollständigen Bearbeitung und Herausgabe des umfangreichen Briefwechsels des grossen konservativen Luzerner Staatsmannes Philipp Anton von Segesser (1817-1888). Und im Auftrag der Schweizer Bischofskonferenz erarbeitete er zusammen mit einem Team von 15 Fachleuten einen Bericht über den schweizerischen Katholizismus während des Zweiten Weltkrieges. Lesern des «Vaterland» und der NZZ schliesslich bleiben seine vielen luziden Beiträge zu aktuellen und kirchenhistorischen Fragen in bester Erinnerung. Trotz Bemühungen von Drittseite wurde dem Fachmann und Priester der Medienpreis der katholischen Kirche vorenthalten.

Joaquin Novarro-Valls, Journalist und von Beruf Mediziner, starb in Rom am 6. Juli 2017 mit 80 Jahren. Während fast 18 Jahren hatte er sein Amt als Vatikansprecher ausgeübt. Als Rom-Korrespondent der spanischen Zeitung ABC war er 1984 von Papst Johannes Paul II. an die Spitze des Presseamtes berufen worden, mit dem Auftrag, dieses rundum zu erneuern, was ihm zum Erstaunen vieler innerhalb kurzer Zeit gelang. Zudem war er immer auch Berater des Papstes, zu dem er einen direkten Zugang hatte. Benedikt XVI. dagegen ersetzte den Laien aus dem Opus Dei schon nach einem Jahr durch den Jesuiten Federico Lombardi.

Hubert Feichtlbauer, katholischer Journalist, starb in Wien am 24. September 2017 mit 85 Jahren. Er war seit 1960 bei verschiedenen österreichischen Printmedien als Redaktor tätig. Weit über die Landesgrenzen hinaus wurde er als Chefredaktor der katholischen Wochenzeitung «Die Furche» bekannt. Zudem leitete er viele Jahre den Verband katholischer Publizistinnen und Publizisten Österreichs. Der gebürtige Oberösterreicher galt als der katholische Publizist schlechthin.

Bruno R. Auderset-Zimmermann, viele Jahre Redaktor der Schweiz. Depeschenagentur (sda), starb in Bern am 11. Februar 2018 mit 91 Jahren. Er war Agenturjournalist, wie er im Büchlein steht, aber fest verankert in der christlichen und kulturellen Tradition seiner Freiburger Heimat.

Philippe Gardaz, ehemaliger Waadtländer Kantonsrichter, starb in Lausanne am 15. Februar 2018 mit 71 Jahren. Der scharfsinnige Jurist, ein besonderer Kenner des Kirchenrechts, engagierte sich u.a. in der RKZ und war viele Jahre Kolumnist für katholische Medien. Er hatte massgebenden Anteil am Zusammenschluss der «Agence de presse internationale catholique» (Apic) mit dem Katholischen Radio- und Fernsehzentrum «CCRT» in Lausanne. Daraus entstand das Katholische Medienzentrum Cath-Info. 2012 übernahm er das Präsidium von c@tholink, der Website der Katholischen Kirche in der Westschweiz.

Hans Buschor, Priester und Medienmann, starb am 26. Februar 2018 im Alter von 84 Jahren. 1959 zum Priester geweiht, war er einige Jahre Kaplan in Schänis (SG), Lehrer am Kollegium Maria Hilf in Schwyz für Mathematik, Physik, Chemie und Geografie und in dieser Zeit auch freier Mitarbeiter für das Schweizer Fernsehen. Von 1972-1994 war er Pfarrer in Gais (AR). Der gebürtige St. Galler produzierte Jugend- und Kinofilme, darunter «Pater Pio, Vater von Millionen» (1968) und «Fatima, unsere Hoffnung» (1977). Nach seiner Pensionierung trat Buschor 1995 in Kontakt mit dem katholischen Fernsehsender Eternal Word Television Network. In der Folge gründete er 1999 das private Fernsehen K-TV, dessen Sendeleiter er von 2002-2011 war. Bis zu seinem Tod blieb geistlicher Leiter. http://www3.k-tv.org/

Persönlich

Melchior Etlin, Geschäftsführer des Schweizerischen Katholischen Pressevereins (SKPV), übernahm am 1. September 2017 in einer 40-Prozent-Anstellung das Sekretariat der Alumni und Freunde der Universität Freiburg i. Ue. und die Geschäftsführung des Hochschulrates der Uni Freiburg. Er folgte auf Anne-Véronique Wiget- Piller.

Walter Müller trat Ende Mai 2017 mit 62 Jahren als Mediensprecher der Schweizer Bischofskonferenz (SBK) zurück. Die Mitteilung kam überraschend und erst mit dem Tag des Rückzugs. Die SBK-Medienstelle begründete den Abschied mit „privaten Gründen“. Müller war seit 2006 Mediensprecher der SBK, davor hoch geschätzter Redaktor der Katholischen Internationalen Presseagentur Kipa.

Kirchen und Medien

Neues welsches Medienzentrum. Anfangs Juni 2017 weihte Nuntius Thomas E. Gullickson in Lausanne die neuen Räume von Cath-Info ein, die von der Redaktion Ende 2016 bezogen worden waren. Die Verantwortlichen nahmen die Gelegenheit wahr, um ein höchst aktuelles Thema zu diskutieren: „Katholische Medienarbeit zwischen PR für das Evangelium und ‚Fake News‘». Für die Vertreter der Kirche geht katholische Medienarbeit einher mit der Verkündigung des Evangeliums. «Geht hinaus in die Welt und verkündet das Evangelium allen Geschöpfen», zitierte Alain de Raemy, Weihbischof von Lausanne-Genf-Freiburg und zugleich Medienbischof, aus dem Markusevangelium. Diesen zentralen Gedanken nahm Nuntius Gullickson auf: Katholische Medien fänden ihre Daseinsberechtigung nicht nur im Verfassen objektiver und nüchterner Berichterstattung, sondern in der Verkündigung der frohen Botschaft. „Es wäre schön“, sagte er, „wenn sich kirchliche Medien auf diesem Weg vom schlechten Ruf der säkularen Medien unterscheiden könnten.“

Mehr Good News. Am Mediensonntag vom 28. Mai 2017 standen die drei katholischen Medienzentren der Schweiz im Zentrum. Als Online-Portale sind die drei Zentren im Internet zu finden; sie haben jedoch laufend neue Kanäle zu bedienen. Hinzu kommt, dass sie vermehrt auch jene Menschen ansprechen müssen, die kirchenfern sind und die Sprache der Kirche kaum mehr verstehen.

Agenturen

Neuer Name, altes Team. Radio Vatican hat seine Website gründlich überarbeitet und attraktiver gestaltet und nennt sie nun «Vatican News». An den Audio-Sendungen (neu über digitale Kanäle und Internet) wird festgehalten: jeweils um 16 und 20 Uhr 20. Das deutschsprachige Team von «Vatican News» setzt sich seit Jahresbeginn wie folgt zusammen: Stefan von Kempis (sk), Teamleiter, Gudrun Sailer (gs) aus Österreich, Mario Galgano (mg) aus der Schweiz, Anne Preckel (pr) aus Deutschland, Christine Seuss (cs), ebenfalls Deutschland, und als weitere Mitarbeiter Aldo Parmeggiani, Gerhard Girardi und Jennifer Stahl. www.vaticannews.va/de.html

Printmedien

„Filmdienst“ nur noch online. Die katholische deutsche Zeitschrift „Filmdienst“ gibt es seit Beginn 2018 nur noch online, dafür mit verbessertem Angebot. Das Printprodukt existierte seit 71 Jahren. Der Dienst kann nun täglich News veröffentlichen. www.filmdienst.de

Katholische Wochenzeitung. Seit dem 4. Januar 2017 erscheint die deutsche «Tagespost» als katholische Wochenzeitung. Ergänzend dazu berichtet die neu eingerichtete Online-Redaktion tagesaktuell auf www.die-tagespost.de

Rundum erneuert. Die «Schweizerische Kirchenzeitung» (SKZ) erscheint seit Beginn 2018 mit einem völlig erneuerten Äusseren, ist aber nach wie vor an ein kirchliches Publikum gerichtet. Sie bietet sich gemäss publizistischer Leitlinie als Ort des Dialoges für das gesamte Meinungsspektrum der katholischen Kirche in der Deutschschweiz an und ist zugleich Amtsblatt der Deutschschweizer Bistümer. An das neue Layout wurde der Internet-Auftritt angepasst. Völlig erneuert wurde die Redaktion mit Dr. theol. Maria Hässig, (Leitung), lic. sc. rel. Rosmarie Schärer und Brigitte Burri. Nur letztere hat journalistische Erfahrung. Die Redaktion für die Beilage «7 Tage» liegt nach wie vor bei kath.ch. Gestaltet und gedruckt wird die Zeitschrift neu bei Brunner Medien AG in Kriens (bisher bei Maihof Luzern). Die Redaktionskommission steht unter dem Vorsitz von Pfarrer Heinz Angehrn (St. Gallen). www.kirchenzeitung.ch/

Definitiver Ausstieg. Die Reformierte Kirche Bern-Jura-Solothurn beschloss Ende 2017 mit knapper Mehrheit, aus dem Verein «Reformierte Medien» (RM) auszusteigen und damit 400’000 Franken einzusparen. Grund: Die hohen Kosten, die das Magazin «Bref» verursacht. Auch wird bemängelt, die Zeitschrift «mache die Landeskirche zu wenig erkennbar». Wie RM mitteilte, soll das Magazin dennoch weitergeführt werden. www.brefmagazin.ch/

Von Jungen für Junge. Am Final des regionalen Jugendprojekt-Wettbewerbs St. Gallen – Appenzell-Ausserrhoden von Ende Oktober 2017 aus 23 eingereichten bzw. 12 nominierten Projekten das katholische Jugendmagazin «d(ich)!» zum Sieger erklärt. «d(ich)!» wurde vom „Pfarreiforum“, dem Pfarrblatt des Bistums St. Gallen, lanciert, wird von ihm auch herausgegeben und richtet sich an junge Leute zwischen 13 und 24 Jahre. Der Wettbewerb wurde im Auftrag des Kantons St. Gallen vom Verein «Verstärker» durchgeführt. www.pfarreiforum.ch/jugendmagazin/

Angepasst. Da Kinder und Jugendliche immer mehr das Internet für Information und Kommunikation benutzen, haben sich die Herausgeber der katholischen Kinderzeitschrift «Jumi» entschlossen, das Printprodukt aufzugeben. Sie konnten Vera Kluser, die früher bei SRF die Kindersendung «Zambo» betreute, als Online-Redaktorin gewinnen. Im Hauptamt arbeitet sie bei reformiert.info. – „Jumi“ (Jugend-Mission) wurde vor rund 50 Jahren von den Schweizer Kapuzinern und den Bethlehem Missionaren Immensee lanciert und erreichte zuletzt eine Auflage von 23‘000 Exemplaren. www.jumi.ch/

Ende der Kooperation. Die Tessiner Tageszeitung «Giornale del Popolo» (GdP) und der «Corriere del Ticino» (CdT) beendeten auf Anfang 2018 ihre Zusammenarbeit. So beschlossen vom „Corriere“-Verleger Bischof Valerio Lazzeri und der „Giornale“-Direktion. Grund der Trennung: unterschiedliche Vorstellungen über die Zukunft und die Rolle des „Giornale“ in der Tessiner Verlagswelt. – Der «Corriere» wird von einer Stiftung unterstützt, die die Zeitung 2004 mit beträchtlichen Mitteln gerettet hatte. Es ist die einzige katholische Tageszeitung der Schweiz. Gegründet wurde sie 1926 auf Initiative des damaligen Bischofs von Lugano, Aurelio Bacciarini. www.cdt.ch/

Neu folgt auf alt. Auf Ende 2016 musste die Katholische Arbeitnehmerinnen- und Arbeitnehmer-Bewegung der Schweiz ihre Zeitschrift „treffpunkt“ einstellen, konnte aber bereits im Frühjahr 2017 zwei neue Publikationen ankündigen: „Info KAB Schweiz“ als vierteljährliches Informationsblatt der Bewegung und „ethik22 – das Magazin“ als Informations- und Diskussionsplattform des Instituts für Sozialethik, das von der KAB getragen wird. www.kab-schweiz.ch und www.ethik22.ch

Radio und Fernsehen

Verstärkte Präsenz. Im Herbst 2017 hat Radio Maria Schweiz in Brig – nach Adliswil (ZH) – ein zweites Studio eröffnet. Es befindet sich im Schönstatthaus, das früher den Mariannhiller Missionaren gehörte. Als Leiterin wurde in Teilzeit die Oberwalliserin Alexandra Chanton eingestellt. Die Einweihung erfolgte durch Programmdirektor Pfarrer Thomas Rellstab, den Briger Pfarrer Edi Arnold und den Hausspiritual Pater Niklaus Stadelmann. www.radiomaria.ch/

Soziale Netzwerke

Bessere Übersicht. Die Notfallseelsorge Schweiz (NFS) ist an 365 Tagen im Jahr rund um die Uhr erreichbar, in drei Landessprachen und in Englisch. Ende 2017 hat die Arbeitsgemeinschaft ihre Website markant verbessert. www.notfallseelsorge.ch/

Verlage und Buchhandlungen

Herder übernimmt. Der renommierte deutsche Verlag Herder übernahm im Herbst 2017 den Paulusverlag in Freiburg i. Ue. Ziel sei es, das Programm des Unternehmens neu aufzustellen und zu profilieren, erklärte Herder. Der Sitz wurde nach Einsiedeln verlegt, ins Haus der Buchhandlung Benziger. Gleichzeitig erfolgt die Trennung von der „Librairie du Vieux-Comté“ in Freiburg, die selbstständig wird. – Die Gemeinschaft der Paulus-Schwestern wurde 1915 gegründet, mit dem Auftrag, der Frohen Botschaft mittels der neuen Medien eine Stimme zu geben. Der Abbau begann wegen der Überalterung der Schwesterngemeinschaft vor einigen Jahren. 2014 gaben die Schwestern die Kontrolle über die Druckerei und die Tageszeitung «La Liberté» ab.

Benziger im Rückblick. Im Museum Fram in Einsiedeln erfolgte in der 2. Hälfte 2017 eine Ausstellung über den berühmten katholischen Benziger-Verlag. Es war ein «Bücherimperium» besonderer Güte, ein über 200 Jahre lang «wirtschaftlicher und kultureller Faktor in der katholischen Schweiz» (NZZ). Benziger arbeitete während Jahrzehnten sehr erfolgreich. 1880 beispielsweise beschäftigten Druckerei und Verlag mehr als 900 Angestellte. – Zur Ausstellung erschien eine ausführliche Firmengeschichte von Heinz Nauer: Fromme Industrie. Der Benziger-Verlag Einsiedeln 1750-1970. (Hier und Jetzt. Baden 2017. 396 Seiten. Preis: Fr. 49.-)

Vereine und Institutionen

Aufbruch zu neuen Ufern. Der Schweizerische Katholischer Presseverein (SKPV) feierte am 10. September 2017 auf dem Zugersee seinen 100. Geburtstag. In Zug wurde der Verein gegründet, aus Zug erhielt er im Lauf der Jahre und Jahrzehnte immer wieder neue Impulse. So war es gegeben, am Geburtsort zu feiern – auf einem Schiff, damit die Gesellschaft einen vollen Tag zusammenbleiben konnte, um sich der Arbeit vergangener Jahre zu erinnern und neue Ziele zu stecken. Dazu gab es ausgezeichnete Referate wie die von CVP-Nationalrat Gerhard Pfister (Zug), dem Zuger Regierungsrat Martin Pfister (CVP) und Vereinspräsident Markus Vögtlin. (Der Kirchenvertreter, Medienbischof Alain de Raemy, musste sich wegen plötzlicher Unpässlichkeit abmelden.) Die festliche Feier, von SKPV-Geschäftsführer Melchior Etlin ausgezeichnet organisiert, wurde zu einem eindrucksvollen Gemeinschaftserlebnis – auch wenn der See von Wind und Regen gepeitscht wurde. Wie sagte doch Regierungsrat Pfister? „Auf dem Wasser ist man in Bewegung, und man steht nicht still.“ [Mehr dazu unter www.skpv.ch ]

100 Jahre im Buch. Rechtzeitig vor Weihnachten 2017 erschien im Eigenverlag des SKPV das Buch zum 100-jährigen Bestehen: „1917-2017. 100 Jahre SKPV. Katholische Medienarbeit – Rückblick und Ausblick.“ Als Verfasser des reich illustrierten Bandes zeichnet der Luzerner Historiker Thomas Gmür, unterstützt von zahlreichen Informanten und Bildlieferanten. [Zu bestellen bei: www.skpv.ch oder: SKPV, Rue du Botzet 2, 1700 Freiburg.]

Mühe mit der Social-Media-Jugend. Die Kirche müsse schnell und flexibel reagieren können, wenn sie die Jugend über die sozialen Medien erreichen wolle. Das ergab eine Diskussionsrunde zum Thema «Generation Smartphone» anlässlich der GV des Katholischen Medienzentrums (kath.ch) vom 20. Juni 2017 in Zürich. Die neue JAMES-Studie zu Jugend, Aktivitäten, Medien, durchgeführt von der Fachgruppe Medienpsychologie an der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW), ergab, dass sich bloss zwei Prozent der befragten Social-Media-Nutzern für Religiöses interessieren.
Innerhalb der Schweizer Bischofskonferenz (SBK) beschäftigt sich die Kommission für Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit mit der „medialen Einbettung“ der Jugendlichen. Die Kommission befürwortet bei einem künftigen Jugendprojekt eine Vernetzung von Bischöfen, Verbänden und privaten Initiativen. Pastoral und Kommunikation sollten Hand in Hand gehen. Gemäss Encarnación Berger-Lobato, Marketingleiterin bei der SBK, befürworte die Kommission einen gemeinsamen Weg mit den Katholischen Medienzentren. Laufende Projekte (Jugendmagazin «d(ich)!», Radio «fisherman» usw.) sollten gebündelt werden. Die Kommission könne den Bischöfen Vorschläge machen, wie es weitergehen soll. Dass das Anliegen dringend ist, wurde in der Diskussion überdeutlich formuliert. www.zhaw.ch/de/psychologie/forschung/medienpsychologie/

Gegen eine „billige“ Initiative. Bereits ein Jahr vor der Volksabstimmung befasste sich der Schweizerische Verein katholischer Journalistinnen und Journalisten mit der „No Billag“-Initiative. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der GV 2017 waren sich nach einem Referat von Mariano Tschuor, Präsident der bischöflichen Medienkommission und Kadermitglied der SRG, einig, dass die Initiative zu „billig“ sei, weil sie letztlich die SRG abschaffen wolle, ohne zu sagen, wie es dann weitergehen könnte, und weil “No Billag“ eine Gefahr für die Grundversorgung des Landes bedeute.
Die GV unter Vorsitz von Präsident Maurice Page, Chefredaktor von cath.ch, bestätigte die bisherigen Vorstandsmitglieder. Neu wurde Martin Spilker, Redaktionsleiter kath.ch, in den Vorstand gewählt. Der Verein will sich künftig vermehrt zu Wort melden, wenn in Medien und Politik Themen aus Religion und Kirche zur Debatte stehen.

Auszeichnungen und Preise

Kirchlicher Filmpreis. Der am Zürcher Filmfestival 2017 erstmals vergebene Preis der Zürcher Kirchen ging an «Blue My Mind» von Lisa Brühlmann. Die Jury zeichnete damit einen Schweizer Erstlingsfilm aus. Der Preis, ökumenisch ausgerichtet, will den Dialog zwischen den Religionen und Kulturen fördern. Das Preisgeld beträgt 5‘000 Franken.

Auszeichnung für den Nachwuchs. Wie jedes Jahr wurden auch an der GV 2017 der katholischen Journalistinnen und Journalisten zwei junge Medienschaffende mit dem Medienpreis ausgezeichnet, der aus dem «Prälat-Meier-Fonds» gespiesen wird. Die Preise gingen an Cédric Reichenbach für die Reportage über eine Widerstandsbewegung in Mexiko (erschienen in der Zeitschrift «Echo») und an Anna Miller für einen Hintergrundbericht zum Thema Kindestod (NZZ am Sonntag und «Grosseltern-Magazin»). Miller war ein paar Jahre Redaktorin bei der katholischen Presseagentur Kipa.

2016-2017 Jahreschronik

Totengedenken

Fernand „Sepp“ Rausser, der berühmte Fotograf und Inhaber des Wegwarte-Verlags, starb in Bolligen (BE) am 25. März 2016 mit 90 Jahren. Seine fotografische Handschrift war in vielen Büchern und Printmedien zu finden, so mehrmals auch in der Kapuziner-Zeitschrift „ite“.

Mutter Mary Angelica vom Orden der Klarissen von der Ewigen Anbetung starb in Haceville (Alabama) am 27. März 2016 in hohem Alter. Sie war die Gründerin des katholischen Fernsehsenders Eternal Word Television Network (EWTN)

Raphael Buzzi-Weibel starb in Adliswil (ZH) am 17. Mai 2016 mit 86 Jahren. Er war Vizedirektor der ehemaligen Buchdruckerei AG Baden, die bis zu dessen Einstellung Ende Oktober 1992 das „Aargauer Volksblatt“ herausgab. Über viele Jahre setzte er sich vehement für die katholische Presse ein, so auch bei der Kipa und beim Schweizerischen Katholischen Presseverein.

Felix Wäger-Zimmermann starb in Bern am 1. September 2016 mit 85 Jahren. Er war ein Leben lang Redaktor bei den „Freiburger Nachrichten“ (FN). Den Journalismus hatte er im Blut: Sein Vater war Redaktor katholischer Zeitungen und sein Bruder Franz (+ 2006) war der letzte Redaktor der 1971 eingestellten “Neuen Berner Nachrichten“.

P. Othmar Lustenberger OSB starb in Einsiedeln am 9. September 2016. Der Benediktinerpater, in Grosswangen (LU) aufgewachsen, war von 1965-2001 Leiter des Einsiedler Wallfahrtsbüros, zudem viele Jahre Informationsbeauftragter des Klosters.

Sr. Claudia Bachmann vom Augustinuswerk in St-Maurice starb in Martigny am 27. September 2016 mit 60 Jahren. Als Polygrafin arbeitete sie viele Jahre für die Pfarreiblätter, die das Werk herausgibt, und unterstützte die Arbeit des Katholischen Pressevereins.

Robert Lenz starb in Bern am 5. Januar 2017 mit 96 Jahren. Der gewiefte Berner Rechtsanwalt war in den Sechzigerjahren Präsident der „Neuen Berner Nachrichten“ (NBN), die im Sommer 1971 aufgegeben werden mussten.

Persönlich

Encarnación Berger-Lobato heisst die erste Leiterin des von der Schweizer Bischofskonferenz im Freiburger Generalsekretariat im Sommer 2016 neu eingerichteten Bereichs „Marketing und Kommunikation“. Berger ist gebürtige Bernerin mit Zürcher Bürgerbrief, mit Erfahrung in grösseren Institutionen und reichen Sprachkenntnissen.

Erzbischof Claudio Maria Celli, Präsident des Päpstlichen Medienrates, ging im Sommer 2016 in den Ruhestand. Er war 2007 in sein Amt berufen worden. In seiner Amtszeit weitete der Rat die Aktivität vor allem in den digitalen Medien aus. Da aber 2015 der «Päpstliche Rat für die sozialen Kommunikationsmittel» im neu geschaffenen vatikanischen Kommunikationssekretariat aufging, das alle Aktivitäten in diesem Bereich bündelt, verlor Celli seine Leitungsfunktion.

André Kolly wurde im Mai 2016 zum neuen Präsidenten von Cath-Info gewählt. Dieses ist das welsche Pendant zum Katholischen Medienzentrum in Zürich. Kolly war früher Direktor des Centre catholique de Radio et Télévision (CCRT).

Matthias Kopp, Pressesprecher der Deutschen Bischofskonferenz, wurde mit der Franz-von-Sales-Tafel der Gesellschaft Katholischer Publizisten (GKP) in Deutschland ausgezeichnet. Gewürdigt wurden seine stets offene Informationstätigkeit und seine Vermittlerrolle zwischen kirchlichen Entscheidungsträgern und Öffentlichkeit.

Stephan Leimgruber, früher Professor für Religionspädagogik in München und bis Mitte 2017 Spiritual am Priesterseminar Luzern, wirkt seit November 2016 als Fachredaktor Theologie bei den Zeitschriften „Sonntag“ und „Doppelpunkt“ der Dornbusch-Medien in Baden.

P. Federico Lombardi SJ, Leiter des vatikanischen Presseamtes, ging im Sommer 2016 in Pension und übergab seine Aufgabe an seinen bisherigen Stellvertreter, den US-Amerikaner Greg Burke. Lombardi war 2006 von Benedikt XVI. berufen worden. Als Generaldirektor von Radio Vatikan war Lombardi bereits früher zurückgetreten.

Paloma Garcia Ovejero wurde von Papst Franziskus im Sommer 2016 zur stellvertretenden Leiterin des vatikanischen Presseamtes ernannt. Sie folgte auf Greg Burke, den neuen Chef, und ist damit die erste weibliche Pressesprecherin des Vatikans. Seit 1998 war sie als Redaktorin, Moderatorin und später Chefredaktorin des katholischen spanischen Radiosenders «Cadena Cope» tätig, für den sie ab 2012 als Korrespondentin aus Rom berichtete.

Peter Rothenbühler, langjähriger Journalist und Redaktor bei verschiedenen Ringier-Zeitschriften, wurde Mitte 2016 in den Vorstand der „Reformierten Medien“ gewählt. Er ist der Sohn des 2007 verstorbenen reformierten Pfarrers Heinz Rothenbühler-Ryser (Rothenburg LU). Die Reformierten Medien sind das Kommunikationsunternehmen der Evangelisch-reformierten Kirchen der Deutschschweiz.

Alois Schuler hat im Herbst 2016 die Redaktion des Basler Pfarrblatts „Kirche heute“ an Urs Zimmermann abgegeben. Schuler übernahm am 1. Oktober 2016 die Pfarreileitung in Reinach (BL).

Mariano Tschuor, SRG-Kadermann, wurde von der Schweizer Bischofskonferenz (SBK) im Dezember 2016 zum Präsidenten der Medienkommission gewählt. Der gebürtige Bündner ist bereits seit vier Jahren in der Kommission aktiv. Bei der SRG ist Tschuor Leiter des Stabsbereichs Märkte und Qualität und damit für das Qualitätsmanagement zuständig. Die Kommission war seit dem Abgang von André Kolly Ende 2012 ohne Präsident.

Matthias Zehnder, bisher Chefredaktor der „Basellandschaftlichen Zeitung“, wurde im Frühjahr 2016 zum neuen Sprecher der Evangelisch-reformierten Kirche Basel berufen. Er folgt auf Roger Thiriet, der in Pension ging.

Kirchen und Medien

Mit Statut aktionsfähig. Das vatikanische Mediensekretariat erhielt im Herbst 2016 ein Statut, womit es seine Tätigkeit endgültig aufnehmen konnte. Das Sekretariat soll alle Medienaktivitäten des Vatikans bündeln. Eine Sonderstellung behält lediglich das vatikanische Presseamt.

Präsenz unabdingbar. Für den Präfekten des vatikanischen Mediensekretariates, Dario Edoardo Viganò, ist die Präsenz des Papstes in den sozialen Netzwerken trotz möglicher Risiken unabdingbar. Der Papst als Verkünder der Heilsbotschaft müsse in Kauf nehmen, dass gelegentlich pietätlose Kommentare auftauchten

Agenturen

„Apic“ gestrichen. Das Katholische Medienzentrum cath.ch verabschiedete sich mit Beginn 2017 von der Bezeichnung „Apic“ (Agence Catholique Internationale). Es bestehe kein Bedarf mehr, das Kürzel der früheren Agentur beizubehalten.

70 Jahre jung. Die österreichische katholische Nachrichtenagentur Kathpress feierte anfangs Februar 2017 ihr 70-jähriges Bestehen. Kirchliche und Medienprominenz feierten die Agentur und setzten sich mit der Frage auseinander, warum die Kirche eigene Medien betreiben müsse.

Printmedien

SKZ mit Übergangsleitung. Nach dem Abgang von Redaktor Urban Fink (s. Medienchronik 2015-2016) wird die Schweizerische Kirchenzeitung (SKZ) seit Mitte 2016 übergangsweise vom Theologen Stephan Schmid-Keiser und vom Journalisten Walter Bucher betreut.

Die Jungen im Blick. Mit einem neuen Angebot fordert der Verlag Saint-Augustin in St-Maurice die Westschweizer Pfarreiblätter heraus. Im Januar 2017 begann die Testphase für einen multimedialen Internet-Auftritt. Er umfasst – als Ergänzung zu den bisherigen Printausgaben – Blogbeiträge, Facebook, Instagram und Newsletters. Damit soll vor allem die Jugend besser erreicht werden.

Für kirchliche Mitarbeiter. Die Dornbusch-Medien in Baden geben seit Herbst 2016 neu das Servicemagazin «Kirche!» heraus. Es richtet sich an kirchliche Mitarbeiter und gibt praktische Tipps zu Reinigung und Renovationen, zur Pflege technischer Anlagen usw. Das Verlagshaus ist vor allem mit dem katholischen Wochenmagazin «Sonntag» und dessen evangelischen Pendant «Doppelpunkt» bekannt.

Vor allem online! «Ferment», die Pallotiner-Zeitschrift, richtet sich neu aus. Statt des bisherigen Abo-Magazins, das sechsmal jährlich erschien, setzt «Ferment» ab 2017 stärker auf Online-Möglichkeiten. Die Printversion erscheint jährlich nur noch zweimal, mit einer Auflage von jeweils 25‘000 Exemplaren.

Unter neuem Dach. Die deutsche «Zeit» übernahm im Oktober 2016 die seit 2010 wöchentlich erscheinende Beilage «Christ & Welt» in Eigenregie und gründete dafür die Tochtergesellschaft «Zeit: Credo». „Zeit“-Chefredaktor Giovanni di Lorenzo stellte dazu fest: «Wir wollen bei der ‘Zeit’ nicht missionieren, aber uns war es immer wichtig, die Themen Religion und Sinnsuche im Blatt zu verankern.» Die Beilage «Christ & Welt» ging 2010 aus der traditionsreichen Wochenzeitung «Rheinischer Merkur» hervor, der sich zuletzt im Eigentum von acht katholischen Bistümern und der Deutschen Bischofskonferenz befand, 2010 jedoch eingestellt wurde.

Vollständige Loslösung. Die Zeitschrift «Wendekreis» löst sich, wie sie im März 2016 festhielt, explizit von der „katholisch-christlichen Weltsicht“. Die Neuausrichtung erfolgte nach dem Zusammenschluss von «Bethlehem Mission Immensee» mit zwei anderen Organisationen der Entwicklungszusammenarbeit zur neuen Organisation «Comundo».

Radio und Fernsehen

Sendungen gerettet. Das Streichkonzert bei den religiösen Sendungen in Radio und Fernsehen der Westschweiz findet nicht statt. Die Partner RTS und Kirchen fanden im Sommer 2016 einen gemeinsamen Nenner für die Weiterführung bedrohter Sendungen und trugen damit der öffentlichen Kritik und den Forderungen der katholischen Journalistinnen und Journalisten (GV vom März 2016) Rechnung. Änderungen gibt es bei den Gottesdienstübertragungen. Statt bisher 30 sind es jährlich nur noch 20 Gottesdienste auf RTS, teils übernommen aus dem Tessin und der deutschen Schweiz. Die Produktion von Übertragungen in der Westschweiz selber geht aus Kostengründen von zwölf auf zwei Sendungen zurück.

Soziale Netzwerke

Neue Domain. Der Vatikan lanciert eine neue Internet-Domain mit der Endung „catholic“, damit katholische Institutionen die Möglichkeit erhalten, sich im World Wide Web als „katholisch“ zu präsentieren. Eine Arbeitsgruppe soll die Einführung vorbereiten.

Buchhandlungen

Neuer Eigentümer. Die Kanisius-Buchhandlung am Freiburger Bahnhofplatz wurde auf den 1. November 2016 an das Buchhaus Lüthy Balmer Stocker (St. Gallen – Solothurn – Luzern) verkauft. Die Kanisius-Schwestern als bisherige Eigentümerinnen hatten wegen des fehlenden Nachwuchses keine andere Wahl.

Auszeichnungen und Preise

Verdiente Preisträger. Im Verlaufe des Jahres 2016 wurden wieder zahlreiche Preise an Journalisten und Redaktoren vergeben:

  • Zwei Mitarbeiter des Katholischen Medienzentrums in der Westschweiz cath.ch sind im Januar 2017 durch das Medienunternehmen „Centre de formation au journalisme et aux médias“ (CFJM) in Lausanne ausgezeichnet worden. Pierre Pistoletti, Redaktor bei cath.ch, erreichte Platz zwei, Grégory Roth, Volontär bei cath.ch, erhielt die Erwähnung «gut».
  • Am Filmfestival Locarno im August 2016 hat der Film «Godless» der bulgarischen Regisseurin Ralitza Petrova den Preis der Ökumenischen Jury erhalten. Der Film beschreibt den Weg einer jungen Frau in Bulgarien aus einer zerstörerischen und korrupten Gesellschaft.
  • Die NZZ-Redaktorin Marie-Astrid Langer wurde mit dem «Nationalen Medienpreis 2016» des Schweizerischen Vereins Katholischer Journalistinnen und Journalisten (SVKJ) ausgezeichnet, und zwar für ihre Reportage „Amerika sperrt seine Kinder weg“. Die Autorin beschreibt darin das Schicksal jugendlicher Gefangener in den USA. – Ein weiterer Preis ging an Cyprien Lovis bei Radio Fréquence Jura für die Sendung «Viens chez moi». Darin interviewt Lovis regelmässig Hörerinnen und Hörer in ihrer Umgebung.
  • Der Westschweizer «Good News-Preis» des Katholischen Medienzentrums der Westschweiz ging an die katholische Kommunikationsagentur „Attraction Communication de Pully“. Mit dem Preis wurde die Arbeit einer jungen Agentur gewürdigt, die seit 2014 katholischen Institutionen wichtige Dienste leistet.

Vereine und Verbände

Aufgelöst. Der Verein C@tholink hat an der Generalversammlung vom 2. Juni 2016 seine Auflösung beschlossen. Der Verein war 1998 gegründet worden, um das Westschweizer Internetportal cath.ch zu betreiben. Da inzwischen die Aktivitäten des Vereins an Cath-Info übergegangen waren, braucht es ihn nicht mehr.

Vorbereitet. Der Schweizerische katholische Presseverein (SKPV) mit Sitz in Freiburg hat sich an der GV 2016 auf sein grosses Jubiläum im Jahre 2017 vorbereitet: 100 Jahre Presseverein. Dazu gehörten die Erneuerung des Vorstands und die Vorbereitung einer Statutenrevision. Neu in den Vorstand wurden Beatrix Ledergerber (Zürich) und der Jurist Karl-Johann Heim (Binningen) gewählt. Ausgeschieden ist Anton Scherer (Freiburg). Eine unerquickliche Diskussion ergab sich zum Vereinsausschluss eines ehemaligen Vorstandsmitglieds. Doch die Versammlung folgte unisono dem Antrag des Vorstands.

Gesucht. Die GV des Schweizerischen Vereins Katholischer Journalistinnen und Journalisten (SVKJ) vom März 2016 musste erneut einen Rückgang der Mitgliederzahl feststellen. Sie beauftragte den Vorstand, mit neuer Energie auf die Suche nach neuen Mitgliedern zu gehen. Dem soll auch der Presseausweis dienen, den der Verein seit einigen Jahren den Mitgliedern zur Verfügung stellt. – Im thematischen Teil befasste sich die GV mit den Aufgaben des katholischen Missionswerks „Missio“ und mit den religiösen Sendungen im Westschweizer Radio und Fernsehen (s.o.).

2015-2016 Jahreschronik

Totengedenken

Karl Gähwyler, Priester und Journalist, starb am 21. April 2015 mit 92 Jahren. Das Theologiestudium nahm er nach der Lehre als Buchbinder auf. Er stammte aus Aarau und lebte viele Jahre in Luzern, als Seelsorger und Bildreporter für die Caritas Schweiz.

Gianfranco Pastore, Bischof und langjähriger Sekretär des vatikanischen Medienrates und Vizesprecher des Presseamtes, starb am 30. August 2015 in Rom im Alter von 88 Jahren.

Rudolf Keel-Huber, Redaktor der früheren katholischen Tageszeitung „Ostschweiz“ in St. Gallen, starb am 29. Oktober 2015 mit 94 Jahren. Er war ein „geborener“ Journalist, mit grossem Faible für staatspolitische Fragen, die er mit Verve und Umsicht vertrat.

François Gross, von 1970-1990 Chefredaktor der ehemals katholischen Freiburger Tageszeitung «La Liberté», später für verschiedene Medien tätig, starb am 27. Dezember 2015 im Alter von 84 Jahren. Der renommierte Journalist trug wesentlich zur Öffnung und Professionalisierung der Zeitung bei.

Margrit Huber-Staffelbach, Journalistin, Autorin und Übersetzerin, starb am 4. Februar 2016 mit 83 Jahren in Wettingen. Sie leitete viele Jahre die ökumenische Zeitschrift „Schritte ins Offene“, die seit 1971 vom Schweizerischen Katholischen Frauenbund und vom Evangelischen Frauenbund der Schweiz herausgegeben wurde und in den besten Jahren eine Auflage von 12‘000 Exemplaren erreichte, im Januar 2013 jedoch aus wirtschaftlichen Gründen das Erscheinen einstellen musste.

Persönlich

Urban Fink-Wagner wird ab Frühjahr 2016 – zwecks „neuer beruflicher Herausforderung“ – die Geschäftsführung der Inländischen Mission in Zug übernehmen, als Nachfolger von Adrian Kempf. Fink hat während 12 Jahren mit hoher theologischer Kompetenz und mit Umsicht die Redaktion der „Schweizerischen Kirchenzeitung“ (SKZ) geleitet. Die Kündigung dürfte im Zusammenhang mit den Bestrebungen für ein neues publizistisches Konzept der SKZ stehen, wobei das Bistum Chur eine besondere Rolle spielt. www.kath.ch/skz

Andrzej Majewski, polnischer Jesuit, wurde neuer Programmdirektor von Radio Vatikan, als Nachfolger von Andrzej Koprowski. In seiner neuen Aufgabe untersteht er dem Generaldirektor des Vatikansenders. Er koordiniert die Arbeit der rund 45 Programme, zu denen auch zentrale Informations- und Musikabteilungen gehören.

Stephan Sigg, Theologe, übernahm im September 2015 von Evelyne Graf die Leitung des St. Galler Pfarrblatts. Er war bereits seit ein paar Jahren in der Redaktion tätig und ist auch als Autor von Büchern für Kinder und Jugendliche bekannt. Evelyne Graf, früher kipa-Redaktorin, leitete das Pfarrblatt während 20 Jahren. www.pfarreiforum.ch

Simon Spengler, Theologe und Journalist, ehemals Mitarbeiter im Generalsekretariat der Schweizer Bischofskonferenz (SBK), wurde nach seiner Entlassung durch die SBK vom Synodalrat der Katholischen Kirche im Kanton Zürich zum Leiter des neugeschaffenen Ressorts „Kommunikation und Kultur“ ernannt. Die SBK-Kündigung erfolgte wegen einer Neuorganisation des Generalsekretariates. www.zh.kath.ch

Kirchen und Medien

Ort der Begegnung. „Die sozialen Netzwerke wie Facebook und Twitter sind schön und gut, aber man sollte behutsam damit umgehen“, schrieb Papst Franziskus zum 50. Welttag der sozialen Kommunikationsmittel vom 5. Mai 2015. Die digitalen Kommunikationsmittel dürften nicht dazu benutzt werden, anderen Menschen zu schaden. Wörtlich: “Die digitale Welt ist ein Ort der Begegnung, wo man liebkosen oder verletzen, eine fruchtbare Diskussion führen oder Rufmord begehen kann.“

Allgemein zugänglich. Die wichtigsten Dokumente der Weltkirche zum Thema Kommunikation und Medien sind seit September 2015 online verfügbar. Das „Baragli-Projekt“ entstand auf Veranlassung des Medienrates an der Päpstlichen Universität der Salesianer in Rom. Die Sammlung soll laufend erweitert werden, auch mit Texten nationaler Bischofskonferenzen und anderer christlicher Kirchen.

Ober-Behörde. Franziskus hat tiefgreifende Änderungen in der vatikanischen Medienlandschaft verfügt. Alle Medien des Heiligen Stuhles werden zu einer neuen Behörde zusammengelegt, dem „Sekretariat für Kommunikation“. Betroffen sind der Päpstliche Medienrat, der Pressesaal des Heiligen Stuhles, der vatikanische Internet-Service, Radio Vatikan, das Vatikan-Fernsehen CTV, die Zeitung Osservatore Romano mit ihrem Fotodienst, die vatikanische Druckerei und der Verlag Libreria Editrice Vaticana. Die einzelnen Einrichtungen arbeiten weiter wie bisher, sind aber in Zukunft an die Weisungen des Sekretariats für Kommunikation gebunden. www.vatican.va

Start gelungen. Das Katholische Medienzentrum in der Westschweiz, das seit 1. Januar 2015 besteht, hat ein erfolgreiches erstes Jahr hinter sich. Die Herausforderungen der weiteren Entwicklung beträfen den editorischen, menschlichen und finanziellen Bereich, sagte Vereinspräsident Bernard Litzler an der GV vom 30. Mai in Lausanne. www.cath.ch

Schulterschluss. Die reformierten kirchlichen Medien setzen vermehrt auf Zusammenarbeit. Und veröffentlichen in ihrem Online-Auftritt seit Mai 2015 täglich gemeinsame Beiträge. Dadurch liessen sich Kräfte bündeln. Auch eine Zusammenarbeit mit kath.ch werde geprüft. www.reformiert.info

Höchstauflage. Daniel Pittet, Familienvater, initiierte Anfang der 90-er Jahre das Buch «Rencontres au monastère», das 1994 vom Freiburger Journalisten Patrice Favre und dem Genfer Fotografen Jean-Claude Gadmer realisiert wurde und bei den «Editions Prier Témoigner» (Fribourg) eine Auflage von 12‘000 Exemplaren erreichte. 2013 hatte Pittet die Idee für ein Nachfolgeprojekt, für ein Buch mit Zeugnissen über das geweihte Leben. Aus 250 gesammelten Zeugnissen wurden 80 ausgewählt und von Jean-Claude Gadmer fotografisch begleitet. Der Jesuit Albert Longchamp schrieb das Vorwort, die ehemalige Bundesrätin und Klosterschülerin Micheline Calmy-Rey ein Nachwort. Pittet reiste im Herbst 2014 nach Rom, um ein Zeugnis des Papstes zu erbitten. Franziskus war begeistert, schlug jedoch einen anderen Titel vor: „Lieben heisst alles geben» (statt: „Das geweihte Leben»). Er wünschte zudem die Übersetzung in mehrere Sprachen und die Verbreitung in der ganzen Welt; sein Porträt sollte als Werbung dienen. So nahm das Projekt einen völlig neuen Verlauf und erreichte schliesslich Millionenauflage. www.vieconsacree.com

Mediendienste und Agenturen

Mission beendet I. Die internationale Missions-Nachrichtenagentur Misna schloss auf Ende 2015 ihre „Tore“. Die Missionskongregationen, die die Agentur betrieben hatten, trafen diesen Entscheid kurzfristig. Misna, 1997 gegründet und in fünf Sprachen betrieben, stützte sich auf das Netzwerk Tausender Missionare und Missionarinnen.

Mission beendet II. Die Genossenschaft kipa-apic, die bis Ende 2014 die Katholische Internationale Presseagentur (kipa bzw. apic) betrieb, gibt es nicht mehr. Die GV 2015 beschloss am Johannistag einstimmig ihre Auflösung. Zu reden gab bloss noch die Verwendung des Genossenschaftskapitals (250’000 bis 300’000 Franken). Schliesslich einigte man sich darauf, je 40 Prozent des Vermögens an die beiden Medienzentren in Zürich und Lausanne zu überweisen und 20 Prozent an den Katholischen Presseverein (SKPV).

Printmedien

Mut zu Bild und Leere. Vierfarbig und erfrischend luftig kommt «Bref» daher, das Nachfolgeprodukt der «Reformierten Presse». Die erste Ausgabe 2015 besticht durch bekannte Namen, grossformatige Bilder und ein ansprechendes Layout. Zielsetzung: Weg von der bisherigen Fachzeitschrift, hin zu einem Special-Interest-Magazin, wie die publizistische Leiterin Pascale Huber erklärte. www.bref.ch

Stützungsaktion. Um im Thurgau weiterhin ein gemeinsames Pfarrblatt (forumKirche) herausgeben zu können, übernimmt die katholische Landeskirche ab 2016 Kosten von 1,1 Mio. Franken. Damit kann der Austritt einzelner Pfarreien aus dem Verbund abgewendet werden. Allerdings gehörten ihm schon bisher nicht alle Pfarreien an, so etwa Arbon. www.forumkirche.ch

Allein übriggeblieben. Im Frühjahr 2015 konnte in München die Jesuitenzeitschrift «Stimmen der Zeit» ihr 150-jähriges Bestehen feiern. Sie ist die älteste noch erscheinende katholische Kulturzeitschrift deutscher Sprache, in einer Auflage von rund 3‘000 Exemplaren. Die «Stimmen» stehen für einen offenen Dialog zwischen Kirche und Gesellschaft. www.stimmen-der-zeit.de

Soziale Netzwerke

SMS-Seelsorge in Not. Die ökumenische Internet- und SMS-Seelsorge in der Schweiz wurde im Sommer 2015 20 Jahre alt. Seit der Gründung haben 18’000 Menschen per E-Mail Unterstützung gesucht. Doch die Seelsorgestelle erleidet selber Not, da die Römisch-katholische Zentralkonferenz der Schweiz (RKZ) 2013 die finanzielle Unterstützung strich. www.seelsorge.ch

Fernsehen

Abgesetzt I. Das Regionalfernsehen Telebasel strich Ende Januar 2015 den «Theologischen Tipp». Die wöchentliche, kurze Betrachtung religiösen Inhalts passe nicht mehr ins aktuelle Konzept des Senders. «Telebasel» sei aber für ein neues Sendeformat grundsätzlich offen, solange die Kirchen dies selber finanzierten. Der «Tipp» ging seit der Gründung von «Telebasel» im Jahr 1993 jeden Samstag während drei Minuten über den Sender. Ein Pfarrer der drei christlichen Kirchen beider Basel sowie Vertreter der Israelitischen Gemeinde Basel sprachen jeweils zu einem aktuellen Thema.

Abgesetzt II. Im Rahmen von Sparmassnahmen streicht das Westschweizer Radio und Fernsehen RTS ab 2017 alle religiösen Sendungen. Einzig die Übertragung von Gottesdiensten ist ausgenommen, sagte der Direktor von cath-info.ch, Bernard Litzler, der in der Westschweiz die Verbindung zwischen den katholischen Medienstellen und der RTS sicherstellt. Mit dem RTS-Beschluss würden 50 Jahre gute Zusammenarbeit auf einen Schlag beendet. Betroffen sind die Radio-Sendungen „A vue d’Esprit“ und „Hautes Fréquences“ sowie die TV-Sendung «Faut pas croire“. Mit dem Wegfall der Sendungen werde es nicht mehr möglich sein, einem breiten Publikum ein vertiefendes Informationsangebot mit Reportagen und religiösen Debatten zu unterbreiten. Dies geschehe ausgerechnet in einer Zeit, in der eine „religiöse Radikalisierung“ bestehe, stellten Litzler und sein reformierter Kollege Michel Kocher fest. Die Empörung bei den Verantwortlichen der drei Kirchen ist gross. Generaldirektor Roger de Weck seinerseits brach an einer Versammlung in Freiburg eine Lanze für die Religionssendungen der SRG. Es sei aber „unter grossen Schmerzen“ entschieden worden, solche Sendungen in der Westschweiz aus Spargründen zu streichen.

Auszeichnungen

„Good-News“. Der Westschweizer „Good-News-Preis“ 2015 ist der Seelsorgeeinheit „Les Sources“ im jurassischen Pruntrut verliehen worden, für die Fernsehübertragung eines Familiengottesdienstes durch das Westschweizer Fernsehen RTS 1 im Juni 2014. – Der Preis in der deutschen Schweiz ging an das Schweizerische Pastoralsoziologische Institut (SPI) in St. Gallen für die Umfrage zu «Ehe, Familie und Partnerschaft», bei der sich rund 25’000 Personen aus allen Diözesen und Kantonen der Schweiz beteiligt hatten. Damit konnten sich viele Gläubige zum ersten Mal zu diesen Themen äussern. Die Rückmeldungen flossen in die Überlegungen ein, die die Schweizer Bischöfe in die weltweite Bischofssynode zu Familienfragen im Oktober 2015 einbrachten.

Jury-Preis. Das Drama „Mia Madra“ des italienischen Regisseurs Nanni Moretti wurde im Mai 2015, beim 68. Filmfestival in Cannes, mit dem Preis der Ökumenischen Jury ausgezeichnet. Der von humoristischen Szenen und Selbstreflexionen durchsetzte Film handelt von einer Regisseurin (Margherita Buy), deren betagte Mutter im Sterben liegt, während sie in aufreibende Dreharbeiten verstrickt ist und mit privaten Problemen kämpft.

Medienpreis abgesagt. Wegen der Entlassung ihres Sekretärs Simon Spengler durch die SBK beschloss die Kommission für Kommunikation und Medien der Schweizer Bischofskonferenz (SBK), 2015 keinen Medienpreis auszurichten. Unterzeichnet wurde das Communiqué vom abtretenden Präsidenten Werner De Schepper. Die Kommission liess offen, ob die Tradition später fortgesetzt werde. – Erstmals wurde der Preis 1992 vergeben. Er ist mit 5‘000 Franken dotiert und soll journalistische Arbeiten auszeichnen, die „den Werten der christlichen Botschaft auf beispielhafte Art in den säkularen Medien Ausdruck geben».

Medienpreise zugesagt. Die Katholischen Journalistinnen und Journalisten haben auch 2015 Medienpreise an junge Kollegen verliehen. Die Westschweizerin Karin Baumgartner wurde für ihre Radioreportage «Die Kirche und der Sex» ausgezeichnet, Maria Acqua Simi vom „Giornale del Popolo“ für eine Reportage über die Christen im Irak.

Verbände

Schwieriger Umgang? Über Schwierigkeiten der Schweizer Bischöfe mit den Medien sprach Medienbischof Alain de Raemy vor den Mitgliedern des Vereins Katholischer Journalistinnen und Journalisten an der GV vom März 2015. Es sei schwierig, den Standpunkt der Kirche zu übermitteln, wenn dieser nicht mit dem übereinstimme, was die Medien gerne hören möchten, sagte de Raemy. Er räumte aber ein, dass er noch viel zu lernen habe. Aus der Versammlung wurde ihm entgegengehalten, die Bischöfe sollten nicht schwammige Botschaften verbreiten, die wenig aussagten. Das würde bloss dazu führen, dass sich die Medien andersweitig bedienten. – Vereinspräsident Maurice Page wies auf den Neubeginn im katholischen Medienbereich hin. kath.ch in Zürich und cath.ch in Lausanne wollten umfassender und besser über das Leben in der katholischen Kirche informieren, dies vor allem auch in Zusammenarbeit mit den Mediensprechern der Bischofskonferenz, der Bistümer und der Kantonalkirchen.

Neue Strategien. Der Schweizerische Katholische Presseverein (SKPV) will nach den Worten von Präsident Markus Vögtlin an der GV vom Juni 2015 in Solothurn neue Strategien entwickeln, um dem Mitgliederschwund zu wehren, umso mehr als der Verein in den vergangenen Jahren sukzessive wichtige Sekretariatsaufgaben verlor: Medienkommission, Bildagentur CIRIC, katholische Verleger und vor allem kipa-apic. Die Beilage „Christ und Welt“, welche durch die Mediengruppe „Neue Luzerner Zeitung“ (NLZ) verteilt wird, werde vom SKPV weiterhin finanzielle unterstützt.

2014-2015 Jahreschronik

Totengedenken

Hubert Schlageter, im Verlag Herder viele Jahre für das religiös-theologische Buch, den liturgischen Bereich und die Zeitschriften zuständig, starb am 2. März 2014 mit 89 Jahren in Freiburg i.Br.

Emil Grichting-Guntern, viele Jahre Bundeshausredaktor des „Tages-Anzeigers“, starb am 8. Juli 2014 in Köniz mit 93 Jahren. Der hervorragende Journalist, liebenswürdige Kollege und grosse Weinkenner aus dem Weindorf Salgesch (VS) hatte seine journalistische Laufbahn bei den katholischen „Neuen Berner Nachrichten“ (1971 eingestellt) begonnen.

P. Josef Camenzind, Mitglied der Missionare von der Heiligen Familie (MSF), starb am 8. August 2014 mit 80 Jahren in Werthenstein (LU). Er war einige Jahre in Madagaskar tätig, übernahm in der Heimat Aufgaben in der eigenen Gemeinschaft und in der Seelsorge und war längere Zeit für die Missionarische Information und Bildung (MIB) der Kirche in der Schweiz zuständig.

Ramun Berther-Provini, Präsident der Vereinigung Katholischer Buchhändler der Schweiz (VKB), starb am 22. September 2014 in Chur nach kurzer Krankheit im Alter von 59 Jahren. Er hatte seit dem Jahr 2000 in dritter Generation die Buchhandlung Provini in der Churer Altstadt geführt. Zudem war er viele Jahre Präsident der Caritas Graubünden.

Martha-Hildegard Schlotter, Paulusschwester, starb am 24. September 2014 in Freiburg mit 87 Jahren. Sie hatte beim Versand des Kipa- und Apic-Dienstes immer wieder tatkräftig mitgeholfen.

Ferdinand Mengis-Wyer, ein Leben lang Verleger und Herausgeber des „Walliser Bote“ (WB), starb am 26. Oktober 2014 in Luzern mit 87 Jahren. Bereits 1951 hatte er die von seinem Vater gegründete Druckerei in Visp übernommen, baute sie sukzessive aus, ermöglichte den Übergang des WB zur (politisch unabhängigen) Tageszeitung und sicherte sich in hartem Ringen mit dem Unterwalliser Verleger André Luisier und nach Aufgabe der christlichsozialen Regionalzeitung „Volksfreund“ das Pressemonopol im Oberwallis. 1973 gründete er zusammen mit Freunden den „Rotten Verlag“, der seither vornehmlich zur Erhaltung des Oberwalliser Kulturgedächtnisses über 300 Titel herausgab.

Otto Schönherr, langjähriger Chefredakteur der Österreichischen Nachrichtenagentur APA, starb am 23. Januar 2015 im Alter von 92 Jahren. Er war das letzte noch lebende Gründungsmitglied des Verbandes katholischer Publizisten Österreichs.

Marlis Widmer, ehemalige Lehrerin und Rektorin an der „Maitli-Flade“ in St. Gallen, starb am 8. Februar 2015 mit 88 Jahren. Sie war eine wunderbare Frau, zeitlebens in katholischen Organisationen engagiert, als Freiwillige an vielen Aufgaben beteiligt, in jeder Situation liebenswürdig und hilfsbereit, so eben auch von 1989-2002 bei der Kipa, während einigen Jahren als Vizepräsidentin.

Persönlich

Joseph Bossart, seit 1996 bei der Kipa, Chefredaktor, hat sich auf die Reorganisation des katholischen Medienwesens hin (s.u.) pensionieren lassen. In all den Jahren hat er das Gesicht der Agentur massgebend geprägt, mit hohem Einsatz und steter Offenheit Themen und Entwicklungen gegenüber.

Werner De Schepper, früherer „Blick“-Chefredaktor und bereits gewählter Redaktionsleiter im Katholischen Medienzentrum Zürich (kath.ch), entschloss sich kurze Zeit nach Vertragsunterzeichnung, wieder auszusteigen und zum Medienkonzern Ringier zurückzukehren, um auf den 1. März 2015 Co-Chefredaktor der „Schweizer Illustrierten“ zu werden. Beim Aufbau des „Newsroom“ des Medienzentrums half er noch mit.

François Gross, viele Jahre „Liberté“-Chefredaktor in Freiburg, erhielt im Frühjahr 2014 den Berner Medienpreis. Geehrt wurde er für sein Lebenswerk, seine trefflichen Kommentare, die Eleganz seines Stils und die Unnachgiebigkeit eines unabhängigen Denkers.

Hansruedi Huber, Mitglied der Fokolar-Bewegung, heisst ab 1. März 2015 der neue Sprecher der Diözese Basel, als Nachfolger von Adrienne Suvada (s.u.). Er hat Betriebswirtschaft und Kommunikationswissenschaft studiert, sich zum PR-Berater weitergebildet und war in der Unternehmenskommunikation diverser Firmen tätig.

Thomas Illi, Journalist und Kommunikationsberater, wurde Mitte 2014 als Nachfolger von Annegret Ruoff neuer Chefredaktor von „reformiert“, Monatsschrift der reformierten Kirchgemeinden im Kanton Aargau.

André Marty, ehemaliger SRF-Nahostkorrespondent und seit drei Jahren Kommunikationsbeauftragter der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (Deza), amtet ab 1. März 2015 als Kommunikationschef der Bundesanwaltschaft. Marty hatte 2009 den Katholischen Medienpreis erhalten.

P. Lorenz Moser OSB, Wallfahrtspriester, übernahm als Nachfolger von P. Alois Kurmann OSB die Verantwortung für den Informationsdienst des Klosters Einsiedeln. Von 1989-2002 war Pater Lorenz Rektor der Stiftsschule.

Odilo Noti, promovierter Theologe und Leiter Kommunikation bei Caritas Schweiz, wurde erster Präsident des Vereins Katholisches Medienzentrum in der deutschen Schweiz, gewählt vom Trägerverein. Als Direktor des Zentrums wurde Charles Martig, bisher Leiter des Katholischen Mediendienstes, berufen, als leitender Redaktor Martin Spilker, seit vielen Jahren bei diversen Medien tätig (LZ, NLZ, Pfarreiblatt Urschweiz, Entlebucher Anzeiger).

Volker Resing, Redaktor der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) in Berlin, übernahm am 1. Oktober 2014 die Chefredaktion der Fachzeitschrift „Herder Korrespondenz“, als Nachfolger von Ulrich Ruh, der die Monatsschrift 23 Jahre lang geleitet hatte.

Simon Spengler, Informationsbeauftragter der Bischofskonferenz (SBK) sowie geschäftsführender Sekretär der Kommission für Medien und Kommunikation (Medienkommission), wurde von der SBK wegen personellen „Umbaus des Generalsekretariates (GS)“ entlassen. Die Stelle „kircheninterne Beziehungen, Marketing und Social Media“ im GS soll neu ausgeschrieben werden. Aufgrund der mit diesem „Umbau“ verbundenen Querelen und weil die Medienkommission dazu nicht befragt wurde, stellte der Interimspräsident der Kommission, Werner de Schepper, seinen Posten zur Verfügung.

Adrienne Suvada hat ihre Aufgabe als Kommunikationsverantwortliche des Bistums Basel Ende Januar 2015 beendet (s.o.). Grund für ihre Kündigung seien „unterschiedliche Auffassungen über die Ausrichtung und Umsetzung der Kommunikation“ gewesen, heisst es in einer Mitteilung des Bistums.

Kirchen und Medien

Start der katholischen Medienzentren. Am 6. Januar 2015 nahmen die neuen katholischen Medienzentren in der deutschen und in der welschen Schweiz ihren Betrieb auf, jenes in der italienischsprachigen Schweiz Ende Januar. Damit begann ein neues Kapitel kirchlicher Medienarbeit. Über zwei Jahre hatte der Prozess gedauert, um alle Medieninstitutionen (Kipa/Apic, CCRT, Katholischer Mediendienst, cath.ch, CCRT Lugano) zusammenzuführen. Nachrichtendienste, Radio- und TV-Arbeit, Social Media und Internetportale sollen in Zukunft nicht mehr von unterschiedlichen Redaktionen bzw. unabhängigen Institutionen gestaltet werden. Die Zusammenarbeit soll durch die neuen Internetportale www.kath.ch, www. cath.ch und www.catt.ch gefördert werden. Für Kipa und Apic und den Katholischen Mediendienst (KM) heisst dies, die Segel zu streichen. Die Mitarbeitenden sollen ihre Arbeitsplätze behalten. kath.ch erstellt wie bisher einen Tagesdienst, aber nur noch online, während Kipa-Woche als „7 Tage“ wie bisher gedruckt der „Kirchen-Zeitung“ (SKZ) beigelegt wird. Apic bietet den Tagesdienst auch in Papierform an.

Bistum Chur mit „Infoblatt“. Seit Januar 2015 erscheint im Bistum Chur ein monatliches „Infoblatt“, das allen Interessierten per Mail zugestellt wird. Finanziert wird die neue Publikation aus dem Solidaritätsfonds des Bistums Chur, in den Beiträge von Gläubigen fliessen, die aus den staatskirchenrechtlichen Organisationen ausgetreten sind.

Frei von Moden. „Katholische Medien haben eine sehr schwierige Aufgabe, was die soziale Kommunikation betrifft: Sie müssen versuchen, sie vor allem zu schützen, was sie entstellt oder instrumentalisiert“, sagte Papst Franziskus am 15. Dezember zu Mitarbeitenden des katholischen italienischen Fernsehsenders „TV Sat 2000“. Und er fuhr fort: „Oft wird die Kommunikation der Propaganda, der Ideologie, politischen Zielen oder wirtschaftlichen bzw. technischen Kontrollen unterworfen. Aber was der Kommunikation gut tut, ist in erster Linie der Mut, mit Offenheit und Freiheit zu reden! Wenn wir wirklich von dem überzeugt sind, was wir zu sagen haben, dann kommen die Worte von selbst. Wenn wir stattdessen an taktische Aspekte denken, dann wird unser Reden ein Konstrukt und wenig kommunikativ. Freiheit ist auch die Freiheit von den Moden, von den Gemeinplätzen, von den vorgefertigten Formeln, die letztlich die Fähigkeit zum Kommunizieren zerstören.“

Neue Medienstrukturen. Parallel zur Reform der Kurie will der Vatikan auch die Medienstrukturen überprüfen. Die weitgehend eigenständigen Einrichtungen sollen verzahnt und modernisiert werden. Im Herbst 2014 traf sich zum ersten Mal eine Kommission unter der Leitung des früheren BBC-Aufsichtsratsvorsitzenden Christopher Patten (bekannt als letzter Gouverneur Hongkongs und als EU-Kommissar).

Religion, was ist das? An der Tagung „Tweet zum Sonntag“ von Mitte September 2014 in Zürich kamen Fachleute zum Schluss, Religion sei in den Medien nach wie vor ein Randthema und Journalisten wüssten darüber viel zu wenig. Anlass bot das 60-jährige Bestehen der Sendung „Wort zum Sonntag“.

Printmedien

Mission erfüllt. „Auftrag“, die „Zeitschrift für praktische Pfarreiarbeit“ mit jährlich sechs Ausgaben, erschien Ende März 2015 nach 40 Jahren Bestehen zum letzten Mal. Es sei trotz Neulancierung nicht gelungen, eine Trendwende herbeizuführen, hielt Vereinspräsident Ludwig Spirig-Huber fest. Die Zeitschrift war 1974 gegründet worden. Bis Ende 2012 hatte Willy Bünter die Redaktion inne; ihm folgte Remo Wiegand. Neben Einzelmitgliedern gehören dem Verein namhafte Institutionen und die Deutschschweizer Ordinarienkonferenz an. 1992 betrug die Auflage 7‘000 Exemplare, am Schluss noch 3‘800.

Jetzt online. Die Jesuitenzeitschrift „Orientierung“, die 2009 eingestellt wurde, ist jetzt vollständig digitalisiert und unter www.orientierung.ch abrufbar.

Hohe Beiträge. Im Sommer 2014 beschloss die Synode der Katholischen Kirche im Kanton Zürich, für die Herausgabe des Pfarreiblatts „forum“ in den Jahren 2015-2018 je einen kostendeckenden Beitrag zwischen 3,4 und 3,6 Mio. Franken bereitzustellen.

Neuer Auftritt. Zum Auftakt ins 30. Jahr seines Bestehens erscheint das Aargauer Pfarrblatt „Horizonte“ seit Jahresbeginn in neuer Aufmachung. Die Printausgabe, ab Januar 2015 nur noch alle zwei Wochen (um Portokosten zu sparen), ist inhaltlich und optisch umgebaut, die Homepage neu gestaltet.

Magazin für die Jungen. Anfang Oktober 2014 erschien erstmals das katholische Magazin „Melchior“. Auf knapp 80 Seiten schreiben junge Katholiken über Glaubens- und gesellschaftspolitische Themen, auf der Suche nach „dem Grossen, dem Wahren und dem Schönen“. Die Kosten werden durch Spenden gedeckt. Die Schweizer Ausgabe (rund 3‘000 Expl.) erscheint in Zusammenarbeit mit Österreich. www.melchiormagazin.com

Partner gefunden. Die Paulus-Schwestern in Freiburg haben im Herbst 2014 als alleinige Aktionäre einen Drittel der „Liberté“ an die Freiburger Kantonalbank und das Energieunternehmen Groupe E verkauft. Auf den „Geist der Zeitung“ und deren Unabhängigkeit soll dies keinen Einfluss haben.

Verlage und Buchhandlungen

Übernahme perfekt. Die Düsseldorfer Droege Group hat im August 2014 den Vertrag zur Mehrheitsübernahme der insolventen Augsburger Verlagsgruppe „Weltbild“ unterzeichnet. Die 1998 gegründete Group bezeichnet sich als unabhängiges Beratungs- und Investmenthaus und als Spezialist für massgeschneiderte Restrukturierungs- und Wachstumsprogramme. 2014 soll der Umsatz bei umgerechnet fast 10 Milliarden Franken gelegen haben. Fast gleichzeitig wurde bekannt, dass die neue Besitzerin auch den Online-Buchhändler www.buecher.de übernimmt. „Weltbild“ hatte bisher 12 deutschen Bistümern, dem Verband der Diözesen und der Katholischen Soldatenseelsorge Berlin gehört.

Neues Domizil. Der Verlag „Neue Stadt“ hat im Herbst 2014 den Sitz von Zürich nach Baar verlegt, in die Räumlichkeiten der Fokolar-Bewegung. Damit sollen die Infrastruktur besser genutzt und mit dem benachbarten Bildungszentrum mehr Synergien erzielt werden.

Soziale Netzwerke

Nachfrage steigt. Die Internet- und SMS-Seelsorge ist immer mehr gefragt, wie dem Jahresbericht 2013 zu entnehmen ist. www.seelsorge.net hatte 2013 im Schnitt täglich 150 Besucher verzeichnet. Die Anfragen per Mail nahmen massiv zu, jene per SMS dagegen blieb auf Vorjahresniveau. Die 27 ehrenamtlich tätigen Seelsorgerinnen und Seelsorger beantworteten 1‘200 Erstanfragen (Vorjahr: 600). Nach wie vor nicht gesichert ist die Finanzierung. Die RKZ hat sich 2013 aus der Mitfinanzierung zurückgezogen, was ein Minus von 50‘000 Franken zur Folge hatte.

Wo bist Du, Gott? „GOTTsuchen“ heisst ein Facebook-Profil, das seit Februar 2014 aufgeschaltet ist. Initianten sind junge Benediktiner aus dem Kloster Einsiedeln. Sie verfassen täglich kurze Impulse, die von ihren Erfahrungen auf dem Weg mit Gott erzählen.

Radio

Radio Berner Oberland. Die Landeskirchen des Berner Oberlands sind mit einer neuen Radiosendung präsent: „Chilchestübli“, einer „Sendung über Gott und die Welt“, jeden Dienstagaabend auf Radio Berner Oberland, jeweils ab 21 Uhr. www.kibeo.ch

Fernsehen

„Sternstunden“ mit Änderungen. Nach 20-jährigem Bestehen gab es bei der Fernsehsendung „Sternstunden“ Änderungen. Die Gottesdienste wurden ausgelagert, um eine allgemein erkennbare Trennung zwischen der redaktionell verantworteten Sendung „Sternstunde“ und jenen Sendungen zu erreichen, die unter Mitarbeit der Kirchen entstehen. Auch gab’s personelle Veränderungen: Moderator Bernhard Senn verliess „Sternstunden“, Norbert Bischofberger wechselte von „Sternstunde Philosophie“ zur „Sternstunde Religion“, Judith Hardegger widmet sich jetzt voll der Aufgabe als Redaktionsleiterin und Katja Gentinetta verliess „Sternstunde Philosophie“ im Januar 2015. Neu im Team „Sternstunde Religion“ ist Amira Hafner-Al Jabaji, Islam- und Medienwissenschaftlerin; sie ersetzt Hansjörg Schultz.

„Fenster zum Sonntag“. Für weitere fünf Jahre haben SRG und Alphavision AG die Zusammenarbeit und Ausstrahlung der Sendung „Fenster zum Sonntag“ vereinbart. Die neue Vereinbarung ist nach Angaben der SRG am 1. Januar 2014 in Kraft getreten. Die Sendereihe will nach eigenen Angaben „engagiertes Christsein abbilden“ und wird ideell von der Stiftung Christliches Fernsehen getragen.

Auszeichnungen

Lebenswerk geehrt. Al Imfeld, Theologe und Journalist, erhielt den Pro-Litteris-Preis 2014 der Schweizerischen Urheberrechtsgesellschaft für Literatur und Bildende Kunst. Mit seinen Recherchen, Kolumnen und Sachbüchern habe sich Imfeld einen Namen als Afrika-Kenner gemacht. Er schreibe seine Reportagen abseits der grossen Medienhäuser, hole die kleinen Leute aus fernen Gegenden in die Nähe, schreibt die Jury. Zugleich würdigt Pro Litteris Al Imfeld und den Bundeshausjournalisten Viktor Parma für ihr berufliches Gesamtwerk. Die beiden Preisträger haben ihrerseits als Gewinner des Pro-Litteris-Förderpreises Oliver Classen bestimmt, Mediensprecher der „Erklärung von Bern“.

Good News. Weihbischof Alain de Raemy hat im Juli 2014 in Genf den Verantwortlichen der Jesuiten-Zeitschrift „choisir“ den Good-News-Preis für die Westschweiz überreicht. Dieser ist mit 1‘000 Franken dotiert und wird von den katholischen Medien in der Westschweiz gestiftet. Die Zeitschrift, 1959 gegründet, verstecke nicht die schlechten Nachrichten, nehme aber ebenso die guten auf, um diese im Glauben weiterzugeben, sagte der Weihbischof. Den gleichen Preis in der deutschen Schweiz übergab er in Basel Jugendlichen und jungen Erwachsenen, die im Rahmen des Projekts www.verseni.ch seit Jahren jeden Sommer eine Woche mit Waisenkindern in Rumänien verbringen.

Erster Predigtpreis. 245 Predigten wurden für den 1. Predigtpreis des Schweizerischen Evangelischen Kirchenbundes (SEK) eingereicht. Überreicht wurde er am Reformationssonntag in der deutschsprachigen Kategorie an die Basler Pfarrerin Caroline Schröder-Field und in der französisch-italienischsprachigen Kategorie an die Neuenburger Pfarrerin Isabelle Ott-Bächler. Einen Spezialpreis für eine Radiopredigt erhielt Manuela Liechti-Genge, Pfarrerin in Pruntrut. (Diese und weitere Predigten werden im Sammelband „Ausgesprochen reformiert – Predigten“ publiziert.)

„Durak“. Der Film des russischen Regisseurs Yury Bykov hat im Sommer 2014 am Filmfestival Locarno den Preis der Ökumenischen Jury gewonnen. Er beschreibt einen Tag voller Konflikte und Korruption im Leben einer russischen Kleinstadt. Der Preis ist mit 20‘000 Franken dotiert und wird von den beiden grossen Kirchen der Schweiz zur Verfügung gestellt.

„Timbuktu“. Ursprünglich wollte der mauretanische Filmemacher Abderrahmane Sissako ein dokumentarisches Essay über das Vorrücken der islamischen Fundamentalisten drehen. Doch bei den Recherchen im Norden Malis musste er miterleben, wie ein Mann und eine Frau, Eltern von zwei Kindern, auf bestialische Weise gesteinigt wurden, weil sie nicht verheiratet waren. Diese Erfahrung taucht in „Timbuktu“ auf, in Sissakos neuestem Film, der am Filmfestival von Cannes mit dem Preis der Ökumenischen Jury ausgezeichnet wurde.

„Kreuzweg“. Der deutsch-französische Film von Dietrich Brüggemann hat bei den 64. Berliner Filmfestspielen den Preis der Ökumenischen Jury erhalten. Der Film, der fast ohne Kamerabewegung oder Musik auskommt, beschreibt anhand des Schicksals einer Jugendlichen in einer katholisch-fundamentalistischen Gemeinschaft die destruktiven Aspekte jedes Fundamentalismus.

Schokoladenreihe. Stephan Sigg, Theologe und bisheriger Redaktionsleiter des Katholischen Mediendienstes www.kath.ch , gewann den „Prix eco.swisscanto 2014″ in der Kategorie „Generation Zukunft“ für seine Kinderbuchreihe „Emmas SchokoLaden“(Eine-Welt-Verlag).

Porträts. Die junge Freiburger Lokaljournalistin Mireille Rotzetter wurde mit dem Medienpreis 2014 des Schweizerischen Vereins katholischer Journalistinnen und Journalisten ausgezeichnet, für eine Porträtserie zu drei regelmässigen Besuchern des „Banc Public“, des Tageszentrums für Bedürftige in Freiburg. Für die französischsprachige Schweiz wurde der Sportjournalist Mathieu Aeschmann ausgezeichnet, für eine Reportage über das familiäre Umfeld der albanischstämmigen Schweizer Spitzenfussballer Shaqiri, Behrami und Xhaka im heimischen Kosovo.

2015 kein Preis. Wegen Entlassung des Sekretärs der Medienkommission, Simon Spengler, wird es 2015 keinen Katholischen Medienpreis der Kirche in der Schweiz geben. Dies teilte nach dem Entscheid der SBK zum „Umbau des Generalsekretariates“ Interimspräsident Werner de Schepper mit (s.o.).

Verbände

Katholischer Presseverein. Die Reorganisation der katholischen Medien in der Schweiz führt zu einschneidenden Veränderungen beim Katholischen Presseverein (SKPV), wie die GV vom Juni 2014 in Engelberg unter dem Präsidium von Markus Vögtlin (Basel) ergab. Die neuen Medienzentren brauchen keine Unterstützung mehr und die bisherigen Dienstleistungen für Kipa/Apic fallen dahin. Zwei Mitarbeiterinnen verlieren ihre Stellen. Übrig bleibt noch eine 50-Prozent-Stelle. Der Verein wird aber das Verlagsprojekt „Christ und Welt“ (wöchentliche Produktion einer Zeitungsseite zu religiösen Themen für Tageszeitungen) aufrechterhalten und sich verstärkt im Video-Bereich engagieren, so mit Kursen für kirchliche Mitarbeiter.

Katholische Journalisten. Die Jahresrechnung 2013 des Vereins katholischer Journalistinnen und Journalisten mit seinen rund 100 Mitgliedern schloss dank Beiträgen zweier Stiftungen positiv ab und der „Prälat-Meier-Fonds“ zur Förderung und Unterstützung junger Journalisten ist nach wie vor gut dotiert. Zum Ehrenmitglied des Vereins wurde unter Leitung von Vize-Präsidentin Geneviève de Simone an der GV vom März 2014 in Freiburg Raphaël Pasquier (67) ernannt, eine in der Westschweiz bekannte Radiostimme. Pasquier hat während 30 Jahren als Radiojournalist beim „Centre catholique de Radio et Télévision“ (CCRT) in Lausanne gearbeitet.

2013-2014 Jahreschronik

Totengedenken

Josef Bieger, Seelsorger und Redaktor, starb Ende Juni 2013 in Basel mit 71 Jahren. Er hatte in Luzern Philosophie und Theologie studiert und in Basel in Soziologie doktoriert. Seine Stationen: Seelsorger in Pratteln, Leitung des Industriepfarramts beider Basel (zusammen mit einem reformierten Kollegen), Gemeindeleiter in Reinach (BL), von 1997-2007 Chefredaktor von „Kirche heute“, des katholischen Pfarrblatts der Nordwestschweiz.

Felix Gamillscheg, österreichischer Publizist, starb am 24. August 2013. Er begann bei der „Presse“ in Wien, wurde u.a. Chefredaktor der katholischen Presseagentur „kathpress“ und Mitherausgeber der renommierten Wochenzeitung „Die Furche“. Er galt in Österreich als einer der „Urväter“ des heutigen Journalismus, als „Qualitätsjournalist alter Schule“.

Karl Kron-Burkart starb am 3. Oktober 2013 in Muri (AG) mit 87 Jahren. Während vielen Jahren redigierte er die Regionalzeitung „Freischütz“ (heute: “Der Freiämter“), die vom Familienbetrieb seit Jahrzehnten herausgegeben wird. Sohn Thomas Kron führt die Aufgabe weiter.

Gertrude Sartory starb am 5. Oktober 2013 in Hamm (D). mit 90 Jahren. Sie war die Witwe des 1982 verstorbenen Theologen und Publizisten Thomas Sartory, eines ehemaligen Benediktiners. Beide haben, teils gemeinsam, unzählige Bücher und Schriften veröffentlicht, die „neue Wege betrachtender Glaubenserfahrung und Spiritualität gesucht haben“ (Christ in der Gegenwart). Das gilt vor allem für die „Texte zum Nachdenken“ im Herder Verlag.

Fritz-Patrick Schaller-Giess, Theologe und Journalist, starb am 14. Oktober 2013 in Küsnacht (ZH) mit 73 Jahren. Der gebürtige Entlebucher hatte 1974 bei Prof. Alois Müller in Freiburg i. Ue. mit einer viel beachteten Arbeit über den „Notstand im christlichen Pressewesen“ promoviert. In den 70-er Jahren war er Auslandredaktor der „Luzerner Neusten Nachrichten“ (LNN), danach Korrespondent in Paris, schliesslich Redaktor der „Schweizer Familie“. Zeit seines Lebens befasste er sich mit theologischen Fragen: www.atelier-fuer-theologie.ch

Regine Schindler-Hürlimann, Schriftstellerin, starb am 8. Juni 2013 in Zürich mit 78 Jahren. Nach dem Studium (Geschichte und Germanistik) heiratete sie den Theologen Alfred Schindler. Für ihre fünf Kinder begann sie, religiöse Geschichten zu schreiben und hinterliess schliesslich mehr als 60 kleinere und grössere Bücher für Kinder und Erwachsene, so eine Nacherzählung der Bibel („Mit Gott unterwegs“) und die Bilderbuchreihe „Religion für kleine Leute“.

Marianne Stauffacher, seit 2004 Leiterin des Theologischen Verlags Zürich (TVZ), starb völlig unerwartet am 22. September 2013 in Basel mit 59 Jahren. Unter ihrer Leitung übernahm der traditionsreiche reformierte Verlag 2005 die „Edition NZN“ (ehemals: NZN-Buchverlag).

Br. Nestor (Otmar) Werlen, Kapuziner, starb am 31. Oktober 2013 in Schwyz mit 81 Jahren. Der gebürtige Lötschentaler wurde durch seine journalistische Tätigkeit bekannt. An der Synode ´72 in Bern betreute er die Pressestelle. 1977 wurde er Kirchenredaktor beim „Vaterland“ und erlebte hier sechs stürmische Jahre (Papstwahlen / Auseinandersetzung um Hans Küng und Herbert Haag). Er behielt stets die Ruhe des Berglers und des erfahrenen Kirchenhistorikers; seine Beiträge zeichneten sich durch Klarheit und Offenheit aus, auch später als Berichterstatter der Bischofssynoden und als Kolumnist des „Walliser Boten“.

Franz Karl Zust-Frey starb am 12. Januar 2014 in Gümligen (BE) mit 83 Jahren. Er war der Sohn des ehemaligen „Vaterland“-Chefredaktors und CVP-Ständerats Franz Karl Zust-Willimann (Luzern) und war ein Leben lang Auslandredaktor der Schweiz. Politischen Korrespondenz (SPK) in Bern.

Persönlich

Markus Alig übernahm die Leitung von „Verlag + Buchhandlung Neue Stadt“, die zur Fokolar-Bewegung gehören. Alig ist von Beruf Kaufmann und Buchhalter. Er folgte auf Hans Jutz, der das Unternehmen 37 Jahre geleitet hatte.

Nicolas Betticher hat anfangs 2014 seinen Rücktritt als Informationsbeauftragter der Schweizer Bischofskonferenz (SBK), mit Schwerpunkt Westschweiz und Tessin, angekündigt. Erst im September 2012 war er auf Laure-Christine Grandjean gefolgt, die auch nur zwei Jahre im Amt war. Gegenüber den Medien kritisierte Betticher, er habe bei der SBK nicht über wirklich gute Bedingungen verfügt, um seine Arbeit «professionell» ausüben zu können.

Susanne Bossard-Kälin, Journalistin und Autorin aus Einsiedeln, verliess die Redaktion „Salve“, der sie seit der Gründung der Zeitschrift im Jahre 2004 angehörte. „Salve“ ist das Organ der Einsiedler Benediktiner und der Benediktinerinnen im Kloster Fahr.

Louis Bosshart, 31 Jahre lang Inhaber eines Lehrstuhls für Kommunikationswissenschaft an der Universität Freiburg i. Ue., hat sich Mitte 2013 vom akademischen Katheder verabschiedet. Bosshart war bei den Studierenden sehr beliebt, weil er ein offenes Ohr für ihre Anliegen hatte und sich für ihr berufliches Weiterkommen einsetzte. Bei der Abschiedsvorlesung wurden seine Balance zwischen fachlichen und menschlichen Kompetenzen gelobt und die Fähigkeit gerühmt, als zurückhaltender, geschickter Motivator Türen zu öffnen. Sein Verdienst besteht auch darin, dem Fach zu mehr Ansehen verholfen zu haben, was in einem verstärkten Ausbau des Departements zum Ausdruck kommt.

Anne Durrer und Marina Kaempf wurden vom Schweiz. Evangelischen Kirchenbund (SEK) als neue Kommunikationsbeauftragte berufen. Durrer war zuvor Pressesprecherin von Santésuisse, Kaempf Redaktorin der Schweiz. Depeschenagentur (SDA). Beide stammen aus der Westschweiz und sind zweisprachig.

Guido Estermann, Theologe, beendete Mitte 2013 nach zwölf Jahren seine Tätigkeit als Redaktor des Pfarreiblattes Zug. Er bleibt aber Dozent an der Pädagogischen Hochschule Schwyz für Fachwissenschaft und Fachdidaktik Ethik-Religionen. Neuer Redaktor im Nebenamt wurde Mathias Müller, promovierter Theologe. Seine andere Aufgabe, ein Teilzeitpensum als Lehrer für Religionskunde und Ethik an der Kantonsschule Reussbühl (LU), behält er bei.

Judith Hardegger, katholische Theologin, wurde per 1. November 2013 Redaktionsleiterin „Sternstunden“ beim Schweizer Radio und Fernsehen (SRF), zu der neu auch die Radioredaktion Religion gehört. Sie folgt auf Norbert Bischofberger und Hansjörg Schultz. Hardegger war von 2004-2010 Redaktorin beim „forum“ Zürich, arbeitete seit 2009 in Radio und Fernsehen mit.

Jacqueline Keune, Theologin und Autorin aus Luzern, gab Mitte 2013 die Redaktion der franziskanischen Zeitschrift „tauzeit“ an eine Redaktionsgruppe ab.

P. Albert Longchamp SJ gab im Sommer 2013 die Leitung der Jesuitenzeitschrift „Choisir“ (Genf) ab, um sich vermehrt als Priester und Autor zu betätigen. Er war vor seiner Zeit als Jesuitenprovinzial (2005-2009) viele Jahre Chefredaktor des „Echo magazine“. Sein Nachfolger bei „Choisir“ wurde P. Pierre Emonet, der die Zeitschrift (1959 gegründet) bereits von 1996-2007 geleitet hatte.

Martina Läubli, Literaturwissenschaftlerin, verstärkt seit Mitte 2013 die Redaktion „aufbruch“, Zeitschrift für Religion und Gesellschaft. Sie hat protestantische Theologie studiert, auf verschiedenen Stufen Deutsch und Literatur unterrichtet und bei Tageszeitungen journalistische Erfahrungen gesammelt.

Andreas C. Müller, Historiker aus Aarau, übernahm Mitte 2013 die Redaktionsleitung des Aargauer Pfarrblatts „Horizonte“, dessen Redaktion er bereits vorher angehört hatte. Er löste Carmen Frei ab, die nach 15 Jahren Redaktion die Kommunikationstelle der Pflegi Muri (AG) antrat.

Brigitta Rotach, langjährige Moderatorin der TV-Sendung „Sternstunde Religion“, leitet seit 1. März 2014 im „Haus der Religionen“ in Bern die Bereiche Veranstaltungen und Kulturprogramme. Rotach ist in einer jüdisch-christlichen Familie aufgewachsen und hat als Theologin aktuell einen Lehrauftrag an der Uni Zürich.

Hans Martin Schaer, langjähriger Leiter der Medienstelle BLS und Zentralsekretär des Schweiz. Verbandes der Journalistinnen und Journalisten, wurde neuer Leiter des Kommunikationsdienstes der Reformierten Kirchen Bern-Jura-Solothurn. Er folgte auf Thomas Gehrig.

Urban Schwegler, Dr. theol. und Redaktor des Stadtluzerner Pfarreiblatts, wurde neuer Leiter des Fachbereichs Kommunikation der Katholischen Kirchgemeinde Luzern, behält aber einen Teil der Redaktionsaufgabe bei. Er trat die Nachfolge von Florian Flohr an, der sich vermehrt Wohnbaugenossenschaften und Projekten der Kirchgemeinde widmet.

Daniel Sommerhalder, gelernter Polygraf, wurde zum neuen Kommunikationsbeauftragten der Römisch-katholischen Landeskirche Aargau gewählt, als Nachfolger von Christian Breitschmid, der zum „praktischen Journalismus“ zurückkehrt.

Ludwig Spirig-Huber, Theologe in Bern, wurde zum neuen Präsidenten des Vereins „Auftrag“ gewählt, als Nachfolger von René Däschler (Wädenswil), der den Verein während 14 Jahren geführt hatte. „Auftrag“ wurde 1976 im Gefolge der Synode ´72 gegründet, steht im Dienste praktischer Pfarreiarbeit und erscheint sechsmal im Jahr.

Urs Zimmermann, Pfarrer von Bad Zurzach (AG), gab sein Amt auf und wurde mit einem 70%-Pensum neuer Redaktor der Regionalzeitung „Die Botschaft“. Er wird aber weiterhin als Priester tätig sein.

Kirchen und Medien

Papst als Vorbild. Die Sprache von Papst Franziskus ist nach den Worten von Kurienerzbischof Claudio Maria Celli das Vorbild für die richtige Kommunikation in der Kirche. „Er hat den richtigen Stil und die richtige Ansprache“, sagte der Präsident des Päpstlichen Rates für die sozialen Kommunikationsmittel bei der Vorstellung des Lehrschreibens „Evangelii gaudium“. Das Schreiben vermittle den Eindruck, als ob sich ein Pfarrer in einem meditativen Gespräch mit Gläubigen befinde.

Dialog mit neuen Technologien. Papst Franziskus hat den Päpstlichen Medienrat aufgefordert, beim Dialog mit Klugheit auf soziale Netzwerke zu setzen. Der Vatikan hat mittlerweile mehr als zwei Dutzend Internetauftritte, nutzt Facebook, Twitter und eine „Pope-App“ für Smartphones, doch fehlt nach Ansicht von Beobachtern eine klare Strategie. Daran habe auch der im Sommer 2012 zum vatikanischen Medienberater ernannte Journalist Greg Burke aus den USA nichts geändert. Der Medienrat erörterte, wie Abhilfe geschaffen werden könnte. Über Beschlussfassungen wurde nichts bekannt.

Für Evangelium und Kirche. Papst Franziskus hat die Arbeit des vatikanischen Fernsehzentrums CTV zu dessen 30jährigem Bestehen als „Dienst für das Evangelium und die Kirche“ gewürdigt. Indem CTV den grossen Fernsehsendern Aufnahmen zur Verfügung stelle, fördere es eine „sachgerechte und zügige Information über das Leben und die Lehre der Kirche in der Welt von heute“, sagte der Papst.

Kirche auf den Marktplätzen. „Neue Medien für das Evangelium“ war das Motto des Mediensonntags 2013. Abt Martin Werlen OSB rief dazu auf, die Botschaft der Kirche auf diesen „Marktplätzen unserer Zeit“ glaubwürdig und überzeugend zu verkünden. Soziale Netzwerke stellten eine „heilsame Herausforderung“ für alle Getauften dar, sagte Abt Martin. Wer gehört werden wolle, müsse zuerst selber Hörender sein, dürfe also nicht von oben herab reden, sondern müsse mit den Menschen auf dem Weg sein

Internet im Mittelpunkt. Das christliche Zeugnis im Internet und in sozialen Netzwerken steht im Mittelpunkt des 48. katholischen Welttags der sozialen Kommunikationsmittel, der in der Schweiz als Mediensonntag am 1. Juni stattfindet. Das vom Vatikan festgelegte Leitwort lautet: „Kommunikation im Dienste einer echten Kultur der Begegnung“. Jeder müsse die Herausforderung annehmen, authentisch zu sein und seine Werte und seine christliche Identität in „neuer Sprache“ zum Ausdruck zu bringen, heisst es in der römischen Mitteilung.

Verstärkte Kommunikation. Die Römisch-Katholische Zentralkonferenz der Schweiz (RKZ) will ihre Kommunikation verstärken, wie an der GV von Ende November 2013 beschlossen wurde. Sie soll prägnanter und anschaulicher werden, soll sichtbar machen, dass auf allen Ebenen viel geschieht, das für das zeitgemässe Wirken der katholischen Kirche und für den Dialog mit der Gesellschaft wichtig ist. Die „stark kopf-, text- und finanzlastige Kommunikation“ soll um Bilder und Geschichten ergänzt werden.

Printmedien

Pfarrblatt seit 100 Jahren. Am 4. Januar 1914 erschien das erste „Pfarrblatt für die Katholiken der Stadt Basel“, das heutige Wochenblatt „Kirche heute“ für die Katholiken in der Nordwestschweiz. Für seine Entwicklung war 1971 ein wichtiges Jahr: Delegierte aus 33 Pfarreien gründeten die Pfarrblattgemeinschaft Region Basel und stellten erstmals einen Redaktor an, den laisierten Priester Josef Knüsel. Es war dies das erste wirklich regionale Pfarrblatt in der Schweiz. (Auflage: rund 67‘000 Exemplare)

Nur noch monatlich. „Pfarreiforum“, das Pfarreiblatt des Bistums St. Gallen, erscheint seit Anfang 2014 nur noch monatlich, bisher alle drei Wochen. Dafür gibt es pro Ausgabe mehr Seiten. In Zukunft soll zudem jede Ausgabe ein Schwerpunktthema enthalten. (Auflage: 103‘000 Exemplare)

„forum“ in neuem Gewand. Ende 2013 erschien das Pfarrblatt der katholischen Kirche im Kanton Zürich in einer neuen Aufmachung. Neben grafischen Veränderungen wurden neue Rubriken eingeführt, die dazu beitragen sollen, das „forum“ als „vielfältiges, frisches und regional verankertes katholisches Magazin“ wahrzunehmen. (Auflage: 190‘000 Exemplare)

reli. wird eingestellt. Die ökumenische, religionspädagogische Zeitschrift reli. wurde Ende 2013 eingestellt. Der Entscheid des Theologischen Verlags Zürich trug dem Umstand Rechnung, dass die Reformierte Kirchenkonferenz der deutschen Schweiz ab 2014 keine finanzielle Unterstützung mehr leistet.

Für junge Christen. Es gibt ein neues christlich geprägtes Magazin: „Dran Next“. Die ursprünglich deutsche Publikation mit evangelisch-freikirchlichem Hintergrund erscheint achtmal jährlich und richtet sich an junge Erwachsene. „Dran Next“ wird vom Verlag der deutschen „Stiftung Christliche Medien“ (SCM) herausgegeben und ist eine Neulancierung der bisherigen Publikation „dran“, die ihrerseits einige Male neu lanciert wurde. www.dran-next.net

Der neue „Doppelpunkt“. Die evangelische Wochenzeitschrift „Leben – Glauben“ änderte im Februar 2013 ihren Namen. Die Ausrichtung als evangelisches Wochenmagazin bleibe bestehen, erklärte der Verlag CAT Medien AG in Neuenhof/Baden. Der Schritt sei wichtig für die künftige Entwicklung der Zeitschrift, die unabhängig und ohne Subventionen erscheine. Neue Chefredaktorin wurde die reformierte Theologin und ehemalige Lehrerin Katharina Buschor-Huggel, als Nachfolgerin von Marianne Weymann.

Verlage / Buchhandel

Tamedia druckt auch «La Liberté». Die Paulusdruckerei Freiburg hat beschlossen, die Tageszeitung „La Liberté“ bei Tamedia Zürich drucken zu lassen. Dieser Beschluss wurde gefasst, nachdem die Herausgeber der „Freiburger Nachrichten“ (FN) den Druck der FN an Tamedia Bern vergeben hatten. Als Folge davon wird die Zeitungsdruckerei St-Paul Ende 2014 definitiv geschlossen.

„Weltbild“ in schweren Turbulenzen. Die deutsche Verlagsgruppe „Weltbild“ musste im Januar 2014 Insolvenz anmelden. Dieser konnte durch die Zusage der Eigner, mit 80 Millionen Euro einzuspringen, vorderhand abgewendet werden. Eigentümer sind 12 Bistümer, der Verband der Diözesen Deutschlands und die Katholische Soldatenseelsorge. Wie der weitere Weg aussieht und was die Entwicklung für die Filialen in der Schweiz bedeutet, ist bei Redaktionsschluss unklar.

Agenturen

Ciric-Akte geschlossen. Sieben Jahre nach dem förmlichen GV-Beschluss, die Photoagentur Ciric in Freiburg aus finanziellen Gründen aufzulösen, konnte im Hebst 2013 ein Schlussstrich gezogen werden, vor allem dank der Kleinarbeit durch Melchior Etlin und Marianne Stübi vom Pressesekretariat. Sie ermöglichten eine bis zuletzt nachgeführte Buchhaltung und eine einwandfreie Auflösung der Konten.

50 Jahre CIC Rom. In Rom, feierte das „Centrum Informationis Catholicum“ (CIC) sein 50-jähriges Bestehen. Es steht im Dienste der katholischen Nachrichtenagenturen im deutschsprachigen Raum. Der Vorsitzende der Publizistischen Kommission der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Gebhard Fürst, würdigte die Arbeit der Agenturen als „unverzichtbaren Dienst an der Wahrheit“. Kirchliches Handeln vollziehe sich heute in einer Welt, die „wesentlich geprägt ist und immer mehr geprägt wird von Öffentlichkeit, die von Informations- und Kommunikationsmedien lebt, ja von ihr hergestellt wird und auf kirchliches Handeln wieder zurückwirkt“.

ENInews stellt Betrieb ein. Die Nachrichtenagentur „Ecumenical News International“ (ENInews) in Genf gab im November 2013 bekannt, dass sie den Betrieb einstelle, da der Ökumenische Rat der Kirchen (ÖRK) und der Lutherische Weltbund (LWB) ihre Beiträge massiv gekürzt hätten. ENInews war 1994 gegründet worden und verfügte über ein weltweites Korrespondentennetz.

Soziale Netzwerke

Vatikan sichert sich „.catholic“. Der Verband für die Vergabe von Internetadressen (Icann) hat dem Vatikan das alleinige Recht an der Domain „.catholic“ zugesprochen. Die Rechte gelten auch für das kyrillische, arabische und chinesische Alphabet.

„Fides“ über App. Die Nachrichten des vatikanischen Missionspressedienstes „Fides“ sind auch über eine App für Smartphones und Tablet-PCs verfügbar. Der Dienst steht in acht Sprachen gratis zur Verfügung. Die App beinhaltet auch alle Nachrichten von „news.va“.

Mehr Online-Kommunikation. Die Katholische Kirche des Kantons Zürich weitet ihr Online-Angebot aus. Auf den 1. Dezember 2014 eröffnete sie einen eigenen Blog. „Als Kirche gehen wir dahin, wo die Menschen sind: an den Rand, in die Mitte, ins Internet“, begründete die Kirche die Angebotserweiterung. http://zh.kath.ch/blog/

Auszeichnungen

Der vergessene Tod. Der Westschweizer Filmemacher Pierre Morath erhielt für seinen Dokumentarfilm „Chronik eines vergessenen Todes“ den Katholischen Medienpreis 2013. Die Auszeichnung wird von der Kommission für Kommunikation und Medien der Schweizer Bischofskonferenz verliehen und ist mit 4‘000 Franken dotiert. Im Beitrag geht es um einen Sozialhilfeempfänger, der 28 Monate tot in seiner Wohnugn liegt.

Zweimal Good-News. Sabine Rüthemann und Gabi Ceric erhielten den Good-News-Preis 2013 (deutsche Schweiz) für die Facebook-Seite des Bistums St. Gallen, Guy Luisier, Priester und Afrika-Missionar aus dem Wallis, den gleichen Preis (Westschweiz) für seinen Blog und sein Buch „Une colline au Congo“ (Ein Hügel im Kongo).

Junge Talente. Aude Pidoux, Redaktorin beim Genfer Wochenmagazin „Echo Magazine“, und Claas Relotius erhielten den mit 1‘000 Franken dotierten Preis 2013 für junge Journalistinnen und Journalisten, der vom Verein Katholischer Journalistinnen und Journalisten (SVKJ) jedes Jahr für Beiträge vergeben wird, die ein Thema unter Berücksichtigung christlicher oder ethischer Aspekte behandelt.

Christliche Botschaft. Die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in der Schweiz hat dem „Office protestant des Médias“ und dem „Centre catholique de Radio et Télévision“ (CCRT) in Lausanne das Oecumenica-Label für drei Radio- und zwei Fernsehsendungen zu religiösen Themen verliehen.

Medienpreis für „tut“. Annett Staubach, Redaktionsleiterin des Kinder- und Jugendmagazins „tut“, erhielt den Medienpreis 2013 der Schweiz. Diabetes-Stiftung für einen Artikel zum Thema „Zucker“. Zweite Preisträgerin ist Christine Savioz von der Walliser Tageszeitung „Le Nouvelliste“. Der Preis ist mit 5.000 Franken dotiert. „tut“ erscheint monatlich. www.tut.ch

„Short Term 12“ ausgezeichnet. Der Film „Short Term 12“ von Destin Cretton hat am Filmfestival Locarno den Preis der Ökumenischen Filmjury gewonnen. Der Preis ist mit 20‘000 Franken dotiert und wird von den beiden grossen Kirchen der Schweiz zur Verfügung gestellt. Der Film des aus Hawaii stammenden Regisseurs erzählt die Geschichte eines Zentrums für benachteiligte Jugendliche.

TV-Preis für Franziskus. Der Papst ist mit dem argentinischen „Martin-Fierro-Preis“ für die Leitung eines Bibel-Programms mit dem Titel „Biblia, dialogo vigente“ ausgezeichnet worden. Die 32 Sendungen der Reihe wurden auf einem Kanal ausgestrahlt, der dem Erzbistum Buenos Aires gehört. Franziskus schickte eine Grussbotschaft per Video: „Sie haben bemerkt, dass ihr eine gute Arbeit abgeliefert habt“, sagte Franziskus zu seinen ehemaligen Mitarbeitern.

Preis aus Deutschland. Die Schweizer Filmschaffende Heidi Specogna erhielt für den Fernsehbeitrag „Carte Blanche“ in der Kategorie elektronische Medien den deutschen katholischen Medienpreis 2013. Der Film befasse sich in herausragender Weise mit dem Thema Gewalt in der Zentralafrikanischen Republik der Jahre 2002/2003.

Vergeben und verzeihen. Der Film „The Railway Man“ von Jonathan Teplitzky ist beim 61. Internationalen Filmfestival von San Sebastian (Spanien) mit dem katholischen Signis-Filmpreis 2013 ausgezeichnet worden. Im Film geht es aufgrund der Biographie eines britischen Soldaten im Zweiten Weltkrieg um das Thema Vergebung.

Verbände

Und wenn das Geld fehlt? Mit der Frage, wie die neuen Nutzungsformen von Medien im Zuge des Internetbooms von den christlichen Medien zu finanzieren sind, befasste sich im die GV 2013 des Katholischen Mediendienstes (KM). Die Referenten blieben allerdings eine Antwort weitgehend schuldig.

Einschneidende Veränderungen. Haupttraktandum der GV der Kipa-Apic vom Juni 2013 war die eigene Zukunft. Die GV hiess eine Statutenänderung gut, wonach sich die zweisprachige Presseagentur wahrscheinlich ab 2015 in zwei sprachregionale Medienverbünde der katholischen Kirche eingliedern wird, als Folge einer Reorganisation der katholischen Medien in der Schweiz. Ursache ist der zunehmende Spardruck.

Katholische Medienarbeit fördern. Der Katholische Presseverein (SKPV) sieht seine Mission nach wie vor in der Förderung der Medienarbeit, um einem „heutigen Publikum“ die frohe Botschaft des Evangeliums verständlich und ansprechend zu vermitteln, wie Präsident Markus Vögtlin an der GV von Mitte Juni 2013 feststellte. Der SKPV führt das Pressesekretariat in Freiburg, das auch die Administration der Presseagentur kipa-apic zur Aufgabe hat. Ferner trägt der Verein das Verlagsprojekt „Christ und Welt“ mit der wöchentlichen Produktion einer Zeitungsseite durch die „Neue Luzerner Zeitung“. www.skpv.ch

Umstrukturierung als Thema Nr. 1. Auch an der GV des Schweiz. Vereins Katholischer Journalistinnen und Journalisten (SVKJ) war die Umstrukturierung der kirchlichen Medienarbeit wichtigstes Gesprächsthema. Das Projekt werde viele der Mitglieder tangieren, stellte Vereinspräsident Maurice Page, Chefredaktor der Apic, fest. Es gehe darum, die Autonomie der drei Sprachregionen und die journalistische Unabhängigkeit zu wahren.

Fastenhoffnung

«Nicht auszudenken, was Grossartiges geschähe, wenn in der Fastenzeit sehr viele Menschen in unserem Land zwei Tage nacheinander jene Apparate und Kommunikationsmittel freiwillig ausschalteten, die unser Leben dauernd beschleunigen. Pointiert formuliert: Ein ungeahnter und segensreicher Kreativitätsschub würde die Schweiz erfassen, wenn wir zwei Tage lang freiwillig auf die Benutzung von Natel und Mail und auf die Lektüre schnelllebiger Medienprodukte verzichteten. Und nächstes Jahr würden andere Länder dem Beispiel folgen …»

P. Franz-Xaver Hiestand SJ (Zürich)

2012-2013 Jahreschronik

Totengedenken

P. Otto Balmer, Salettiner, starb am 3. Oktober 2012 mit 91 Jahren. Pater Otto war nach seinem Missionseinsatz in Angola für einige Jahre Redaktor der Salettinerzeitschrift „Botschaft“.

P. Bruno Holtz, Immenseer Pater und engagierter Journalist, starb am 29. Februar 2012 in Freiburg im Alter von 79 Jahren. 1982-1987 leitete er die Presseagentur kipa-apic, redigierte 1982-2006 die „Justinus-Blätter“, war 1984-1993 Generalsekretär der Katholischen Weltunion der Presse (Ucip), redigierte 1993-2007 die Zeitschrift „Bethléem“ und war 1994-2004 Präsident des Vereins Katholischer Journalistinnen und Journalisten (SVKJJ).

Josef Osterwalder, St. Galler Journalist, starb am 10. Dezember 2012 mit 72 Jahren an den Folgen einer Krebserkrankung. Er hatte während Jahren das Gesicht des „St. Galler Tagblatts“ geprägt und sich als Theologe und ehemaliger Priester vielfältig mit kirchlichen und religiösen Fragen beschäftigt. In den vergangenen Jahren war er zudem für die kipa tätig, als Journalist und Vorstandsmitglied. 2002 erhielt er den Medienpreis der Schweizer Bischofskonferenz (SBK).

Karl Rüde, viele Jahrzehnte ein überragender Gestalter von Zeitschriften und Büchern, starb am 18. August 2012 mit 98 Jahren. Viele Jahre hat er die Zeitschrift „ferment“ sowie Produkte der Schweizer Kapuziner illustriert und gestaltet.

Tony Stadelmann-Caduff, Journalist und Politiker, starb im Juli 2012 mit 97 Jahren in Frauenfeld. Er war als junger Jurist Redaktor des „Entlebucher Anzeigers“, wurde Sekretär der damaligen Konservativen und Christlichsozialen Volkspartei des Kantons Luzern, schliesslich Chefredaktor der „Thurgauer Volkszeitung“.

Hansjakob von Matt, Kunsthistoriker und passionierter Buchhändler in Zürich, starb am 13. Juni 2012 im Alter von 90 Jahren. Er leitete über 40 Jahre eine eigene Buch- und Kunsthandlung und wirkte in der Vereinigung der katholischen Buchhändler (VKB) mit, wo er dafür sorgte, dass die Vereinigung einen geistlichen Kurator erhielt.

Persönlich

Aline Baumann, Journalistin, wurde neue Moderatorin der freikirchlichen Sendereihe „Fenster zum Sonntag“, ausgestrahlt auf SRF 2 und SRF Info. Baumann, die auf Jeannette Macchi folgte, hatte 2005 im Redaktionsteam der Alphavision AG in Wangen bei Olten begonnen, die u.a. die genannte Reihe produziert.

Willi Bühler gab sein Amt als bischöflich Beauftragter für Radio und Fernsehen an den Kapuziner Bruno Fäh weiter. Für Bühler wurden Mehrfachbelastungen (Katholischer Mediendienst, Kantonsschullehrer) zu gross, zudem bestanden in der Frage der Fernsehgottesdienste „unterschiedliche Auffassungen“. Fäh bringe liturgische, audiovisuelle und medientechnische Fachkenntnisse mit, hiess es in der Mitteilung der SBK, die die Wahl zu treffen hatte. Fäh leitete während Jahren die „tau-av Produktion“ in Stans.

Laure-Christine Grandjean ist vom Freiburger Bischof Charles Morerod zur Kommunikationsverantwortlichen des Bistums ernannt worden. Sie hatte zuvor während zwei Jahren als Medienbeauftragte der SBK für die Westschweiz gearbeitet. Diese Stelle wurde aus Finanzgründen gestrichen.

Hans Herrmann, bisher Lokalredaktor für Burgdorf-Emmental der „Berner Zeitung“, wurde Berner Redaktionsleiter der Monatszeitung „reformiert.“ Er folgte auf Martin Lehmann, der in die Redaktion von Radio SRF 2 Kultur wechselte.

Andrea Krogmann, kipa-Redaktorin, die als Korrespondentin für einige Zeit aus dem Nahen Osten berichtete, erhielt den Medienpreis 2012 für junge Journalistinnen und Journalisten des SVKJJ, als Auszeichnung für zwei Reportagen aus Israel.

Arnold Landtwing ist seit Februar 2012 neuer Informationsbeauftragter des Generalvikariates für die Kantone Zürich und Glarus. Er folgte auf Christian Breitschmid-Gabriel, der die gleiche Funktion bei der Römisch-katholischen Kirche Aargau übernahm und Stellvertreter des Generalsekretärs wurde. Familienvater Landtwing ist in Zürich aufgewachsen und hat in Chur und in Rom Theologie und Philosophie studiert. Er war bisher Seelsorger und Religionslehrer.

Martin Lohmann, Publizist und Journalist, wurde neuer Chefredaktor beim katholischen Fernsehsender K-TV (K für Kephas). Lohmann hat Theologe und Geschichte studiert, war eine Zeitlang Chefredaktor-Stv. der aufgegebenen Wochenzeitung „Rheinischer Merkur“ und ist seit 2009 Vorsitzender des deutschen Bundesverbands Lebensrecht.

Franziska Metzger, Historikerin, hat die Redaktion der „Schweizerischen Zeitschrift für Religions- und Kulturgeschichte“ (früher: „Zeitschrift für schweizerische Kirchengeschichte“) übernommen und folgte damit Prof. Urs Altermatt, der die Zeitschrift während 25 Jahren geleitet hatte. Metzger war seit 2003 Redaktionsassistentin. Beruflich ist sie Lektorin an der Philosophischen Fakultät der Uni Freiburg.

Maurice Page, Journalist und Historiker, wurde neuer apic-Chef. Er trat die Nachfolge von Jacques Berset an, der aber in der Redaktion verbleibt. Page war bereits von 1991-2000 für apic tätig, baute danach im Tschad ein Lokalradio auf, arbeitete später für das Hilfswerk der Immenseer Mission und war als freier Journalist tätig. Seit 2008 ist er SVKJJ-Präsident.

Xaver Pfister, viele Jahre Informationsbeauftragter der Römisch-katholischen Kirche Basel-Stadt, ging in Pension. Er hatte während 28 Jahren die katholische Erwachsenenbildung beider Basel geleitet, wurde 1986 Informationsbeauftragter und wirkte zeitweise als Radioprediger und Wort-zum-Sonntag-Sprecher. 2007 wurde er von der „Herbert-Haag-Stiftung“ ausgezeichnet.

P. Niklas Raggenbass, Benediktiner des Klosters Engelberg, übernahm in Solothurn die Verantwortung eines Pfarradministrators von St. Ursen und St. Marien. Von 2009-2011 war er Chefredaktor der Wochenzeitschrift „Der Sonntag“ (Baden).

Hans Rahm, ehemaliger kipa-Redaktor, heute Generalsekretär der Katholischen Körperschaft des Kantons Freiburg, gab nach neun Jahre die Funktion eines Informationsbeauftragten für den deutschsprachigen Teil der Diözese LGF an Christina Mönkehues aus Deutschland weiter. Die 30-Jährige, mit Studienabschluss in Anglistik, Erziehungswissenschaften und Theologie, wohnt seit 2010 in Freiburg.

François Ruchti, Fernsehjournalist und Bildreporter in Genf, erhielt den SVKJJ-Medienpreis 2012 für junge Journalisten der Westschweiz, und zwar für einen Fernsehbeitrag über die ewige Anbetung in einer Freiburger Kirche.

Sandra Rupp Fischer erhielt den 1. Good-News-Preis der katholischen Kirche für die deutsche Schweiz. Die Chorleiterin und Kulturvermittlerin war Initiantin und Projektleiterin des Kirchenklangfestes „Cantars 2011“ im Bistum Basel. Daria Lepori erhielt den gleichen Preis für die italienischsprachige Schweiz für ihre Auftritte in Radio und Fernsehen in der Fastenopferkampagne und die Menzinger Schwester Claire-Marie Jeannotat für die Westschweiz für ihre Blog-Beiträge.

Stephan Sigg, Ostschweizer Autor und Theologe, wurde für sein Jugendbuch „10 gute Gründe für Gott“ (Gabriel Verlag Stuttgart) von der Internationalen Jugendbibliothek München ausgezeichnet. Mit seinen Kurzgeschichten schaffe Sigg für Jugendliche einen neuen Zugang zu den 10 Geboten, schrieb die Jury.

Urs Stadelmann ist neuer Leiter der Arbeitsstelle „Medien für Katechese und Pastoral“ der Luzerner Landeskirche im Pädagogischen Medienzentrum (PMZ) Luzern. Bisher gehörte die Stelle zur Kirchgemeinde der Stadt Luzern. Stadelmann war zuletzt Rektor für Religionsunterricht der Kirchgemeinde Emmen.

Christine Stark, reformierte Theologin, übernahm die Betreuung der Gottesdienste und der Sendung „Wort zum Sonntag“ bei „Sternstunde Religion“, als Nachfolgerin von Irene Gysel. Sie hatte bereits zuvor einzelne Sendungen moderiert.

Adrienne Suvada, die neue Kommunikationsverantwortliche für das Bistum Basel, hat an der Päpstlichen Universität Santa Croce in Rom studiert, die vom Opus Dei geführt wird. Suvada selber gehört diesem selber jedoch nicht an.

David Syz erhielt den Katholischen Medienpreis 2012. Als Auszeichnung für seinen Film «Hunger – Genug ist nicht genug». Der Preisträger war ehedem Staatssekretär für Wirtschaft im Eidgenössischen Volkswirtschaftsdepartement.

Andrea Vonlanthen, während mehreren Jahren Chefredaktor des evangelischen Wochenmagazins „Idea Spektrum“ ging in Pension und wurde von Rolf Höneisen abgelöst, der zuletzt für die evangelischen Magazine „Ethos“ und „Factum“ tätig war. Das Magazin weist 4‘200 Abonnenten aus.

Remo Wiegand, vom „Verein zur Herausgabe einer Zeitschrift für praktische Pfarreiarbeit“ zum neuen nebenamtlichen Redaktor des „auftrag“ gewählt, folgte auf Willy Bünter, der während 40 Jahren die Zeitschrift redigiert hatte. Wiegand ist in Oberwil BL aufgewachsen, war nach Studien in Geschichte, Medienwissenschaften, Staatsrecht und Theologie in Medien- und anderen Berufen tätig, heute ist er Jugendarbeiter in Kriens. Der „auftrag“ wurde nach der Synode ´72 ins Leben gerufen; er ist finanziell selbsttragend.

Kirchen und Medien

Aus Reaktionen Konsequenzen ziehen. in seiner Botschaft zum 1. August 2012 hatte der St. Galler Bischof Markus Büchel im Namen der Schweizer Bischöfe Kritik am westlichen Finanzsystem geübt. Kernbotschaft: „Das Geld ist für den Menschen da, nicht der Mensch ein Sklave des Geldes.“ Das führte zu heftigen Reaktionen, teils sehr negativ und aggressiv. Für die Medienkommission der SBK bedeuten sie einen „dramatischen Verlust an Glaubwürdigkeit“, den die Kirchenleitung in den letzten Jahren erlitten hat. Doch das dürfe, stellte Kommissionssekretär Simon Spengler in einem kipa-Interview fest, nicht zur Folge haben, dass sich die Kirche in der Sakristei verstecke. Vielmehr müsse sie zeigen, dass sie die Probleme der Menschen erkenne und ernst nehme. „Würde die Kirche zu zentralen Problemen schweigen, wäre dies eine Kapitulation vor der Welt und würde einen Abgesang auf die katholische Soziallehre bedeuten.“

40 Jahre „Communio et progressio“. Medienkommission SBK und Katholischer Presseverein organisierten in Zusammenarbeit mit der Theologischen Fakultät der Universität Freiburg im Januar 2012 eine Tagung mit dem Titel «Community out? Community in?». Anlass war das 40-Jahr-Jubiläum der Pastoralinstruktion «Communio et progressio», die bei ihrem Erscheinen grosse Beachtung gefunden und im Gegensatz zum Konzilsdekret «Inter mirifica» Neuerungen gebracht hatte. www.kommission-medien.bischoefe.ch/aktuelles/communio-out-community-in

Vatikan passt sich an. Der Vatikan hat weitere Schritte unternommen, um sein Medienangebot den Bedürfnissen der Nutzer anzupassen:

  • Papst Benedikt XVI. ernannte den bisherigen Untersekretär des Päpstlichen Medienrates, Angelo Scelzo, zum zweiten Vizedirektor des vatikanischen Presseamtes. Er wird zentral für die Akkreditierung von Journalisten zuständig sein.
  • P. Federico Lombardi SJ, Pressesprecher, hat die Direktion des Fernsehzentrums CTV an Dario Edoardo Vigano, Priester und Professor an der Lateran-Universität, abgegeben.
  • Als neuen Kommunikationsberater nahm der Vatikan den Journalisten und Opus-Dei-Mann Greg Burke aus den USA in seine Dienste.
  • Der bisherige „Vatican Information Service“ wurde ins Nachrichtenportal news.va integriert. Das Portal bedient sich dabei der bestehenden Informationsdienste.
  • Die Radioprogramme über MW und KW wurden reduziert. Radio Vatikan setzt verstärkt auf neue Technologien, um seine Programme anderen besser zugänglich zu machen, vor allem lokalen Radiosendern.
  • Live sind Radioprogramme jetzt auch auf fünf Web-Kanälen und per Podcast über www.radiovaticana.org verfügbar.
  • Auch das Twittern soll genutzt werden. Der erste Tweet des Papstes erfolgte am 12.12.12 mit den Worten: „Liebe Freunde, gerne verbinde ich mich mit Euch über Twitter. Danke für die netten Antworten. Von Herzen segne ich Euch.“
  • Seit Frühjahr 2012 können die Infos der Vatikan-Website auf die eigene Website übernommen werden. Bestellung über widgets@vatican.va
  • Dokumente werden vermehrt zugänglich gemacht, so mit dem neuen Internetauftritt der Internationalen Theologenkommission (u.a. alle Verlautbarungen der Kommission seit ihrer Gründung 1969).

Katholisches Medienhaus. In Bonn wurde das neue Katholische Medienhaus eingeweiht. Es soll mithelfen, Kräfte zu bündeln, besser zu vernetzen und die Präsenz der kirchlichen Botschaft zu stärken. U.a. finden wir hier: Katholische Nachrichten-Agentur (KNA), katholisch.de, Hörfunkdienst für Deutschlandradio und Deutsche Welle, Funk-Korrespondenz, Filmdienst, Katholisches Filmwerk, domradio.de und auch das Büro des neuen „Koordinators Bistumspresse“.

Printmedien

Ärger mit Churer Kritik. „Nicht akzeptabel ist aus unserer Sicht, dass Sie den Pfarrblättern die Kirchlichkeit absprechen“, schrieb die Medienkommission der SBK im Mai 2012 in einem Brief an Giuseppe Gracia, den Medienbeauftragten des Bistums Chur. Dieser hatte die Pfarrblätter in einer öffentlichen Stellungnahme für ihr journalistisches Selbstverständnis gerüffelt.

Neue Strategie im Tessin. Die katholische Tessiner Tageszeitung „Giornale del Popolo“ (16‘000 Exemplare), die zu 51% dem Bistum Lugano gehört, will aus finanziellen Gründen logistisch enger mit dem „Corriere del Ticino“ (37‘000) zusammenarbeiten. Auch soll „Giornale“ auf Beiträge des „Corriere“ zurückgreifen können. Die beiden Redaktionen bleiben jedoch unabhängig. Für das „Giornale“ aber ist letztlich der Bischof verantwortlich; er ernennt auch den Chefredaktor.

Westschweiz ohne Stimme. Nach 140 (!) Jahren stellte die monatlich zweimal erscheinende Zeitschrift „Evangile et Mission“ (E+M) des Bistums Lausanne, Genf, Freiburg (LGF), der Abtei Saint-Maurice und des französischsprachigen Teils des Bistums Basel auf Ende 2012 ihr Erscheinen ein. Seit Januar 2012 wurde „E+M“ auf Rechnung des Bistums LGF herausgegeben. Doch das Bistum beschloss nun seinerseits, die Finanzierung einzustellen. Der Informationsaustausch in Welsch-Freiburg soll inskünftig vor allem über cath-fr.ch-le mensuel erfolgen. Jeden Monat erscheint dazu auch eine Druckversion. Finanziert wird der neue Dienst durch die Freiburger Kantonalkirche. Ob andere Teile des Bistums ähnliche Regelungen treffen werden, ist offen.

Schritte ins Leere. Nach 42 Jahren wurde die ökumenische Frauen-Zeitschrift „Schritte ins Offene“ eingestellt, wegen Abonnementsschwund und fehlenden Finanzen. „Schritte ins Offene“ wurde 1971 durch die Zusammenlegung der Zeitschriften des Katholischen Frauenbundes und der Evangelischen Frauen Schweiz ins Leben gerufen. Zu ihnen stiess später auch der Verband Christkatholischer Frauen.

Rechte verkauft. Der „Zeit“-Verlag hat im Frühjahr 2012 die Titelrechte und die Abonnements der einstigen Wochenzeitung „Rheinischer Merkur“ zu einem „symbolischen Preis“ übernommen. Der Merkur war 2010 eingegangen. Seither produziert ein Redaktionsteam im neuen Katholischen Medienhaus die Beilage „Christ & Welt“, die in jede „Zeit“-Ausgabe integriert wird.

Bistumsblatt gibt auf. Auf Ende 2012 gab das Bistum Essen seine Wochenzeitung „Ruhrwort“ auf. Begründung wie üblich: Immer weniger Abos, immer mehr Kosten, keine Finanzen mehr. Zuletzt waren es noch 15‘000 Exemplare.

Verlage / Buchhandel

Aus für den Rotationsdruck St-Paul. Weil die „Freiburger Nachrichten“ (FN) in Zukunft in Bern gedruckt werden, weil andere Druckaufträge in dieser Grösse nicht in Sicht sind, weil die Kosten ständig zunehmen und weil im ganzen Land zu viel Druckkapazität besteht, schliesst die Freiburger St. Paul Holding AG die Zeitungsrotation auf Ende 2014. Beide Unternehmen, St-Paul und FN, betonen, ihre Entscheide seien „wirtschaftlich unumgänglich“.

Buchhandlungen fusioniert. Die Gutenberg Buchhandlung in Gossau (SG) mit Brigitta und Clemens Lüthi-Vuilleumier hat auf den 1. Januar 2012 die Buchhandlung Cavelti AG übernommen. Sie will diese „im Sinne der Vorgänger“ weiterführen.

Buchhandlung geschlossen. Die französischsprachige Buchhandlung St-Paul in Freiburg hat ihre Tore Ende Mai 2012 geschlossen, weil sie seit Jahren unter schwindendem Umsatz (in zehn Jahren ein Minus von 40%) litt. Die Buchhandlung gehörte den Paulus-Schwestern. In der Westschweiz sind in den letzten Jahren die meisten religiösen Buchhandlungen verschwunden. Es verbleiben noch Buchhandlungen des Augustinuswerks in St-Maurice und Freiburg.

„Weltbild“ als Stiftung. Die Verlagsgruppe „Weltbild“ wird nicht verkauft, wie seinerzeit beschlossen, sondern in eine kirchliche Stiftung öffentlichen Rechts überführt. Die bisherigen Eigentümer (Verband der Diözesen Deutschlands, 12 Bistümer und die Soldatenseelsorge) verzichten auf Verkaufserlöse und Gewinnausschüttungen. Die Stiftung werde ausschliesslich gemeinnützige, kulturelle und kirchliche Ziele verfolgen. Mit einem Jahresumsatz von 1,6 Milliarden Euro, 6‘400 Mitarbeitern und mehr als drei Millionen Kunden zählt das Unternehmen zu den europäischen Branchenführern. In nächster Zeit will es erhebliche Mittel ins Geschäft mit elektronischen Büchern investieren. In Polen allerdings musste es wegen zu grossen Verlusten alle Läden schliessen und den 320 Angestellten kündigen.

Auslieferung aufgegeben. Der Herder Verlag Freiburg i. Br. hat aus Rentabilitätsgründen seine Auslieferungsstelle in Pratteln geschlossen. Die Vereinigung des katholischen Buchhandels in der Schweiz (VKB) zeigte sich irritiert und empört, vor allem wegen des Vorgehens gegenüber Personal und Buchhändlern.

Vom Netz genommen. buchreligion.de, ein wertvoller Informant zu religiösen, kirchlichen und theologischen Werken, hat seinen Betrieb bereits im Juli 2011 eingestellt. Letztlich scheiterte das Portal an der Zerstrittenheit vor allem der Vereinigung Evangelischer Buchhändler und Verleger Deutschlands. Diese hatte das Online-Portal zusammen mit dem Katholischen Medienverband auf dem Ökumenischen Kirchentag 2002 in Berlin aus der Taufe gehoben.

Ratgeber mit Tiefe. An der Leipziger Buchmesse 2012 waren die katholischen Verlage vor allem mit Werken vertreten, die versuchen, das Leben aus christlicher Spiritualität heraus zu gestalten, wie die Aussteller betonten. Bei den religiösen Kinderbüchern waren mehr „niedrigschwellige Angebote“ zu verzeichnen, die sich zunehmend auch an Eltern richten, bei denen man nicht mehr viel religiöses Grundwissen voraussetzen dürfe.

Agenturen

Zuversichtliche kipa-apic. Die zweisprachige Katholische Internationale Presseagentur (kipa-apic) konnte an ihrer Juni-GV für das Geschäftsjahr 2011 eine ausgeglichene Rechnung vorlegen. Bei Ertrag und Aufwand von rund 1,38 Mio. beträgt der Überschuss 2‘100 Franken. Noch keine definitive Auskunft konnte über die Bildung von sprachregionalen Kompetenzzentren für die Medienarbeit der katholischen Kirche in der Schweiz erteilt werden. Co-Präsidentin Sabine Rüthemann wies auf intensiv laufende Arbeiten hin. Dazu gehöre auch eine interne wie externe Evaluation der Bedeutung der Presseagentur in beiden Sprachregionen.

In Griffnähe. Seit Mitte 2012 können die auf Internet einsehbaren deutsch- und französischsprachigen Meldungen der Presseagentur von kipa-apic in einer Ansicht für Mobiltelefone konsultiert werden. http://m.kipa-apic.ch

Radio und Fernsehen

Auf hohem Niveau. Religionssendungen SRF wie „Sternstunde Religion“ oder „Blickpunkt Religion“ zeichnen sich durch Sorgfalt, Differenziertheit und Professionalität aus. Diese Meinung vertrat der Publikumsrat des Schweizer Fernsehens und Radio (SRF) an einem Seminar zum Thema „Religion bei SRF“. Der Rat fordert aber, dass die Kompetenz der Journalisten in religiösen Fragen verbessert wird. KM-Geschäftsführer Charles Martig sprach in seinem Seminarbeitrag von einer „Schieflage“ in der Wahrnehmung der Religion, besonders in der allgemeinen Berichterstattung. Themen wie Vatikan, Geld und Konflikte seien für Medienschaffende am interessantesten. Martig wünscht sich, dass die katholische Kirche in der Schweiz stärker abgebildet wird.

Auslaufmodell. Weil die Übertragung der Gottesdienste im Deutschschweizer Fernsehen immer weniger Zuschauer findet (noch 26‘000 – 31‘000 im Schnitt), wird vom katholischen und reformierten Mediendienst, zusammen mit dem Fernsehen, an einem neuen Format gearbeitet, das im Herbst 2013 erstmals zum Einsatz kommen soll, wie im KM-Jahresbericht 2011 zu lesen ist. Im Gegensatz zum Fernsehen erfreuen sich die Radio-Übertragungen nach wie vor grosser Beliebtheit (140‘000 Zuhörer pro Sendung).

Beanstandungen abgewiesen. 2011 gingen bei der SRG-Ombudsstelle neun Beanstandungen gegen das „Wort zum Sonntag“ ein. Acht davon betrafen den Beitrag des reformierten Pfarrers Andreas Peter zur Einführung einer Erbschaftssteuer, die neunte Beanstandung betraf die Sendung vom 11. Dezember 2010 der katholischen Theologin Madeleine Kronig, welche die Annahme der Ausschaffungsinitiative durch das Volk kritisiert hatte. Alle neun Beanstandungen wurden als unberechtigt beurteilt.

Fisherman.FM auf Sendung. Im Oktober 2012 ging das junge katholische Webradioprojekt auf Sendung. Unter www.fisherman.fm wird durchgehend aus einem Container in Zürich-Altstetten gesendet. Das Programm richtet sich vor allem an junge suchende Menschen und wird u.a. von der Medienkommission SBK unterstützt.

Jetzt digital. Das christliche Medienunternehmen ERF strahlt seit Dezember 2012 sein Programm ERF Plus über Digitalradio aus. Damit ist das Programm fast in der ganzen Deutschschweiz zu empfangen. ERF Plus wird mit Wortbeiträgen und christlicher, meist deutschsprachiger Musik gestaltet.

Soziale Netzwerke

Glauben in der digitalen Welt. Papst Benedikt XVI. hat die Christen ermutigt, ihren Glauben in die sozialen Netzwerke hineinzutragen. „In der Tat spüren die Gläubigen immer mehr, dass die Frohe Botschaft in der Lebenswelt vieler Menschen fehlt, wenn sie nicht auch in der digitalen Welt bekannt gemacht wird“, heisst es in der Botschaft zum Weltmedientag 2013. Titel: „Soziale Netzwerke: Portale der Wahrheit und des Glaubens – neue Räume der Evangelisierung“.

Zeugnis via Twitter. Eine kirchliche „Social Media“-Kampagne in Deutschland ruft die Christen auf, via Twitter ein persönliches Glaubenszeugnis abzulegen, und zwar unter dem „Hashtag“ „70Prozent“ (das Doppelkreuz vor einem Wort soll inhaltliche Zuordnungen erleichtern). Die Projektidee entstand in einem ökumenischen Team am „Relicamp 2012“ in Frankfurt. http://70prozent.tomatedesign.de

Gottesdienst unterwegs. Der Katholische Mediendienst (KM) hat auf den 1. Februar 2013 das Angebot www.die-messe.org aufgeschaltet. Es schafft die Möglichkeit, den Gottesdienst mit dem Smartphone zu besuchen. In Wort, Text und Video erfährt man, was eine katholische Messe überhaupt ist.

Gottesdienst via Facebook. Im März 2012 wurde erstmals ein katholischer Wortgottesdienst auf Facebook übertragen. „Es ist ein Experiment und eine Chance, Menschen zu erreichen, die wir am Sonntag schon längst nicht mehr in unseren Kirchenbänken sehen“, sagte Pfarrer Dietmar Heeg von der Katholischen Fernseharbeit in Frankfurt, der den Gottesdienst leitete. „

Im Blick aufs Konzil. Seit Herbst 2012 gibt es einen „Konzilsblog“, als „niederschwellige und detailreiche Erinnerung“ an das Zweite Vatikanische Konzil vor 50 Jahren. Der Blog wird in Zusammenarbeit mit dem KM von einem kleinen Team getragen.

Auf Erfolgskurs. Das Mitte 2011 lancierte Internetportal cath.ch der katholischen Kirche in der Westschweiz verzeichnet eine immer grössere Zahl Nutzer, wie an der GV des Trägervereins Catholink bekannt wurde: monatlich rund 23‘000 Personen.

Zukunft denken. Europäische Fachleute haben in Rom über Kommunikationsstrategien im Web 2.0 und die Folgen für die kirchliche Verkündigung und die Neuevangelisierung beraten. Die 17. European Christian Internet Conference stand unter dem Titel „Menschen in der mobilen Internet-Welt erreichen“. Auf einen wichtigen Punkt machte Chefredaktor Antonio Spadaro von „La Civiltà Cattolica“ aufmerksam: Die „Tragödie unserer Zeit“ bestehe darin, dass im Internet alles gleich bedeutsam und wichtig sei und damit unterschiedliche Gehalte eingeebnet würden. Es sei Aufgabe kirchlicher Medien und Medienschaffender, die Angebote zu strukturieren und zu bewerten. Spadaro betonte aber, dass das Internet kein Mittel der Evangelisierung sei, sondern ein Ort, an dem Menschen heute leben. www.ecic.org

Kritik an Facebook. Die Päpstliche Akademie der Sozialwissenschaften hat das soziale Netzwerk Facebook für den Verkauf von Nutzerdaten zu Werbezwecken kritisiert. Dies sei ein Missbrauch geistigen Eigentums, sagte die in Lausanne lehrende Soziologin Margaret Archer zum Abschluss der Vollversammlung der Akademie. Archer wandte sich ebenso gegen die Absicht, Facebook für Kinder unter 13 Jahren zu öffnen.

Endgültig aus. Die Website kreuz.net hat anfangs 2013 die Segel gestrichen. Nach neun Jahren systematischer Hetze gegen reformorientierte Katholiken und gegen Juden wurde sie auf öffentlichen Druck hin eingestellt. Wesentlich dazu beigetragen hat die Aktion „Stoppt kreuz.net“.

Film

Wallfahrt im Kino. „Im Schatten der Madonna“ heisst ein Dokumentarfilm der beiden Einsiedler Franz und Benno Kälin. Der Film greift die Veränderungen in Einsiedeln auf, das während Jahrhunderten vom Pilgerwesen gelebt hat. Das Bild des Dorfes habe sich radikal verändert, schrieb der „Einsiedler Anzeiger“ zur Filmvernissage. Früher seien grosse Landeswallfahrten ins Dorf gekommen, heute seien es vermehrt Einzelpilger. Einsiedeln bemühe sich jetzt mehr um sportlich und kulturell interessierte Gäste. Verschwunden sei das Pilgerhandwerk (Herstellung von Gipsfiguren und Rosenkränzen, katholisches Druckereiwesen, Fassmaler usw.). Die beiden Filmproduzenten zeigten sich erstaunt, dass sich im Dorf nicht mehr allzu viele Menschen Gedanken zur Wallfahrt machten.

Ökumenische Auszeichnung. Der „Prix Farel“ des Festivals für religiöse Filme in Neuenburg ging an die Schweizer Produktion „Là où personne ne veut aller“ von Ruben Russello. Der Film berichtet von einem Kapuziner, der seine Mitbrüder auffordert, zu den Ärmsten in aller Welt zu gehen und ihnen zu helfen. – Der Preis wurde 1967 durch die reformierten Kirchen in der Westschweiz geschaffen. Heute wird das Festival ökumenisch durchgeführt.

Ökumenischer Preis. Die Jury der kirchlichen Filmorganisationen Signis und Interfilm zeichnete am Filmfestival Locarno 2012 den Film „Une Estonienne à Paris“ mit ihrem Preis aus. „Der formvollendete und exzellent gespielte Film behandelt auf berührende Weise existenzielle Themen wie Verlust, Altwerden, Liebe, Trauern, Nächstenliebe und die Begegnung mit den anderen“, schrieb Jurykoordinator Charles Martig vom KM.

Medienarbeit

„Wie gehen wir mit den Medien um?“ Gemeinsam mit der Konferenz der Orden und Säkularinstitute hat die Medienkommission der SBK eine Broschüre für erfolgreiche Medienarbeit kirchlicher Institutionen herausgegeben. Das Arbeitsheft bietet grundsätzliche Überlegungen und praxisnahe Tipps zu Themen wie Medienmitteilungen, Umgang mit Journalisten, Vorbereitung von Interviews, Internetnutzung, Kommunikation im Krisenfall usw.

Ökumenisches Medienzentrum. In Zürich wurde im November das ökumenische „Relimedia“ als neues Kompetenzzentrum für religionspädagogische Medien eröffnet. Es ist aus einer Fusion von Bibliotheken der reformierten und der katholischen Landeskirche und des auf audiovisuelle Medien spezialisierten Medienladens entstanden. Neuer Leiter wurde Peter Weskamp vom Medienladen. www.relimedia.ch

Archive

Reorganisation abgeschlossen. Eines der bedeutendsten Privatarchive der Schweiz wurde nach siebenjähriger Renovation und Reorganisation neu eröffnet: das Einsiedler Klosterarchiv. Abt Martin Werlen nannte es das „Gedächtnis des Klosters“. Dazu gehören Pergamenturkunden, Verwaltungsschriften, Nachlässe, Pläne, Karten und Fotografien, aber auch Bestände aufgehobener Klöster, Akten und Bücher der Helvetischen Benediktinerkongregation sowie Archivalien aus Klostergründungen in den USA und Argentinien. www.klosterarchiv.ch

Neues Musikarchiv. Die Theologische Fakultät Leipzig beherbergt neu das weltweit grösste Archiv christlicher Popularmusik. Das sogenannte Schallarchiv gehört zum Liturgiewissenschaftlichen Institut der Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands.

Verbände

100 Jahre aktiv. Der Zentralschweizer Verein Medienschaffender (ZVM) feierte im Sommer 2012 sein 100-Jahr-Jubiläum und gab aus diesem Anlass einen von Josias Clavadetscher betreuten historischen Rückblick heraus. Initiant und erster Präsident des „Zentralschweizer Pressevereins“ war „Vaterland“-Redaktor Michael Schnyder.

Bessere Vernetzung. An der GV des Katholischen Mediendienstes wurde Beatrix Ledergerber-Baumer, Co-Präsidentin kipa-apic, zwecks besserer Vernetzung in den KM-Vorstand gewählt. Neu nahm zudem Kathrin Winzeler, Informationsbeauftragte des Katholischen Frauenbundes, Einsitz. Ausgeschieden sind die Dominikanerin Ingrid Grave und Carmen Frei vom Aargauer Pfarrblatt „Horizonte“. Im thematischen Teil befassten sich die GV-Teilnehmer mit dem Thema Newsroom, am Beispiel der AZ-Medien in Aarau. www.katholischer-mediendienst.ch

Strukturelles Defizit. Die GV 2012 des Vereins katholischer Journalistinnen und Journalisten mit gegenwärtig 110 Mitgliedern musste erneut ein Defizit in der Jahresrechnung zur Kenntnis nehmen. Bei einem Aufwand von 7‘000 Franken beträgt dieses 1‘500 Franken.

Aktives Jahr. Die GV des Schweizerischen Katholischen Pressevereins (SKPV) konnte auf eine erfolgreiche Arbeit im Berichtsjahr zurückblicken: Medientagung im Januar 2012 zum 40-Jahr-Jubiläum des Mediendokuments „Communio et progressio“ (s.o.), Fördertätigkeit für den Mediensonntag, Administration kipa-apic, Herausgabe der Zeitungsseite „Christ und Welt“, Online-Erstellung eines neuen Verzeichnisses christlicher Medien. Dieses umfasst zurzeit 80 Titel. Die Rechnung 2011 des Vereins schloss bei einem Aufwand von 198‘000 Franken mit einem kleinen Verlust. Das Eigenkapital beträgt rund 21‘000 Franken. www.skpv.ch

2011-2012 Jahreschronik

Totengedenken

Anne-Marie Baeriswyl-Jungo, Witwe des im Januar 2007 verstorbenen langjährigen Direktors der Pauluswerke in Freiburg, starb am 19. März 2011 mit 79 Jahren.

Kurt Janssen, 25 Jahre Redaktor der katholischen Wochenzeitschrift „Christ in der Gegenwart“ (Herder), starb anfangs Oktober 2011 mit 80 Jahren.

Dölf Rindlisbacher, Pionier kirchlicher Filmarbeit, starb am 7. Oktober 2011 mit 92 Jahren. Er war reformierter Gemeindepfarrer in Bern, bevor er 1966 die neue Arbeitsstelle der Film- und Radiokommission seiner Kirche übernahm. Diese Aufgabe erfüllte er bis zur Pensionierung 1984, zunehmend in Zusammenarbeit mit seinen katholischen Partnern, vor allem mit P. Ambros Eichenberger OP.

Vreni Merz-Widmer, Autorin und Erwachsenenbildnerin, starb am 11. Oktober 2011 in Steinen SZ mit 63 Jahren. Sie war an der Theologischen Fakultät Luzern und an der PHZ in der Aus- und Fortbildung von Erzieher(innen) und Lehrkräften tätig. Von ihr stammen zahlreiche Bücher und Medienbeiträge. Eines der letzten Werke war die Kinderbibel in kindergerechter Sprache.

Alfons Croci-Schaffner, Medienmann von der Scheitel bis zur Sohle, starb mit 71 Jahren am 14. Oktober 2011 in Abtwil (Freiamt). Der patentierte Sekundarlehrer ging früh in die Medienarbeit, zunächst viele Jahre als Leiter der katholischen Arbeitsstelle für Radio und Fernsehen (ARF), dann für zwei Jahre als Leiter des Regionaljournals Innerschweiz der SRG in Luzern. Ab 1992 arbeitete er in Beratungsbüros, bevor er in Sins AG ein eigenes Büro eröffnete.

Markus Kündig, Zuger CVP-Ständerat 1974-1994, starb am 13. November 2011 mit 80 Jahren. Der gelernte Buchdrucker übernahm mit 25 Jahren die Leitung der Kündig Druck in Zug und war ein Leben lang in gewerblichen Verbänden aktiv, besonders im Medienbereich, so als VRP der LZ-Medien. Unter seiner Ägide erfolgten 1991 die Fusion „Vaterland“ – „Luzerner Tagblatt“ zur „Luzerner Zeitung“ (LZ) und 1995 jene der LZ mit den „Luzerner Neusten Nachrichten“ zur „Neuen Luzerner Zeitung“ (NLZ).

Hermann Herder, Leiter des gleichnamigen Verlags in Freiburg i. Br., starb am 14. November 2011 mit 85 Jahren. Herder leitete den grössten Verlag Deutschlands für Theologie und Religion mehr als drei Jahrzehnte. Er hatte ihn 1963 in fünfter Generation übernommen. Ende der 90er Jahre übergab er die Leitung an seinen Sohn Manuel.

John Patrick Foley, US-amerikanischer Kardinal, starb am 11. Dezember 2011 im Alter von 76 Jahren. Der Theologe mit Studienabschluss im Fach Journalismus leitete den Päpstlichen Medienrat von 1984-2007 und bestimmte in dieser Zeit massgebend die Öffentlichkeitsarbeit des Vatikans. Begonnen hatte er als Berichterstatter des Zweiten Vatikanischen Konzils.

Karlheinz Hoffmann, Jesuit und Untersekretär im Vatikanischen Medienrat, starb am 19. Januar 2012 im Alter von 84 Jahren in Köln. Von 1967-1969 leitete er die Arbeitsgemeinschaft „Katholische Fernseharbeit in Deutschland“; zugleich war er kirchlicher Beauftragter beim ZDF. In Rom begann er 1970 bei Radio Vatikan. 1971 gründete er die deutschsprachige Ausgabe des „Osservatore Romano“. Von 1973-1990 war er „dritter Mann“ in der Vatikanischen Medienkommission, dem späteren Medienrat.

Persönlich

Silvia Buscher aus Liestal wurde neue Informationsbeauftragte der Römisch-katholischen Landeskirche des Kantons Basel-Landschaft. Sie war zuletzt in einem Kommunikationsunternehmen tätig. Ihr Vorgänger Markus Weber war Ende 2010 zurückgetreten.

Armin Elser, Jugendarbeiter und Religionslehrer, übernahm im September 2011 die Geschäftsleitung der ökumenischen Internet- und SMS-Seelsorge in Zürich, in Nachfolge von Hans Peter Murbach. Zuletzt leitete Elser die Fachstelle für Kind und Jugend der Evangelisch-reformierten Kirche Schaffhausen.

P. Urban Federer OSB, Redaktor der Benediktiner-Zeitschrift „SALVE“ und Stellvertreter des Abtes von Einsiedeln, veröffentlichte im Gruyter Verlag Berlin das Buch „Mystische Erfahrung im literarischen Dialog. Die Briefe Heinrichs von Nördlingen an Margaretha Ebner“ (464 Seiten. Preis: € 118.-)

Doris Graf, Medien- und Verlagsexpertin, wurde als Nachfolgerin von Urs Meier, der in Pension ging, neue Geschäftsführerin der Reformierten Medien, die u.a. das Portal www.ref.ch betreiben und die Wochenzeitschrift „Reformierte Presse“ herausgeben.

Laure-Christine Grandjean, Medienbeauftragte für die französischsprachige Schweiz bei der Schweizer Bischofskonferenz (SBK) in Freiburg, gab im April 2012 nach nur zwei Jahren ihre Stelle auf. Eine Begründung ihres frühzeitigen Weggangs wurde nicht gegeben.

Thomas Hürlimann (50), Schweizer Schriftsteller, erhielt den mit 25‘000 Euro dotierten Ludwig-Mülheim-Preis für religiöse Dramatik 2011. Der Autor greife seit drei Jahrzehnten religiöse Sinngehalte auf und überführe sie „in komplexe Resonanzräume“, heisst es in der Würdigung. Hürlimann habe ein formal vielfältiges Bühnenwerk mit strengem ästhetischem Anspruch geschaffen.

Jacqueline Keune, Theologin und Publizistin, erhielt als erste Frau den mit 7‘500 Franken dotierten Preis des religiösen Buchs des Katholischen Buchhandels der Schweiz. Die Texte von Keune, die in Luzern lebt, seien biblisch fundiert, gingen vom Alltag aus und würden auf eine tiefere Dimension des Lebens hinweisen, heisst es in der Würdigung.

Erwin Koller, Fernsehjournalist von 1977-2003, bleibt dem Magazin „Aufbruch“ neu als „Ehren-Herausgeber“ verbunden. Er wirkte während Jahren im Vorstand der „unabhängigen Zeitschrift für Religion und Gesellschaft“. Koller wird die Zeitschrift weiterhin publizistisch begleiten.

Andrea Krogmann, Journalistin und kipa-Mitarbeiterin, arbeitet seit Herbst 2010 als Jerusalem-Korrespondentin für die Katholische Nachrichten-Agentur (KNA) in Bonn. Ihre Texte stehen gelichzeitig Kathpress (Österreich) und kipa (Schweiz) zur Verfügung.

Barbara Kückelmann, Gemeindeleiterin in Bern-Bethlehem, wurde neue Präsidentin des Trägervereins des katholischen Berner Pfarrblatts. Sie folgte auf den Journalisten Synes Ernst, der sich aus gesundheitlichen Gründen zurückziehen musste..

André Marty, während 15 Jahren Moderator und Korrespondent beim Schweizer Fernsehen, wird im April 2012 Kommunikationsbeauftragter der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit des Bundes (Deza). Bekannt wurde Marty als Nahostkorrespondent und die Zuerkennung des Katholischen Medienpreises 2009.

Michael Meier, der einzige „Kirchenredaktor“ bei einer Tageszeitung und seit 25 Jahren für den „Tages-Anzeiger“ tätig, wurde zusammen mit fünf anderen Berufskollegen mit dem Zürcher Journalistenpreis ausgezeichnet, der mit je 10‘000 Franken dotiert ist.

Peter Meier, Journalist, hat die Koordination der Öffentlichkeitsarbeit für die reformierten Winterthurer Kirchgemeinden übernommen. Er war bisher in Zeitungsredaktionen tätig und folgte nun auf Urs Meyer, der bei der Bildungsdirektion des Kantons Zürich eine neue Aufgabe übernahm.

Franziska Metzger heisst die neue Chefredaktorin der «Schweizerischen Zeitschrift für Religions- und Kulturgeschichte» (früher: «Zeitschrift für schweizerische Kirchengeschichte»). Sie folgt auf Prof. Urs Altermatt (Solothurn). Franziska Metzger (1974) stammt aus St. Gallen und hat bei Altermatt zum Thema „Religion, Geschichte, Nation. Kommunikationstheoretische Perspektiven auf die katholische Geschichtsschreibung in der Schweiz im 19. und 20. Jahrhundert“ doktoriert.

Albert Noth, bis 2011 Direktor des Pauluswerks in Freiburg i. Ue., trat nach 17-jähriger Zugehörigkeit als Verwaltungsratsmitglied der Schweiz. Depeschenagentur (sda) zurück.

Sergio Pellini, Salesianer Don Boscos und Leiter des Ordenszentrums „Colle Don Bosco“ bei Turin, wurde Anfang 2012 zum neuen Generaldirektor der Vatikan-Druckerei und des Verlags „Osservatore Romano“ ernannt, als Nachfolger seines Mitbruders Pietro Migliasso.

Michael Ragg, bisher Pressesprecher von „Kirche in Not“, ist seit Mitte 2011 neuer Chefredaktor des Fernsehsenders K-TV. Der 1999 vom Schweizer Pfarrer Hans Buschor begründete Spartensender unterhält Studios in Wigratzbad (Deutschland), Gossau (Schweiz) und Dornbirn (Österreich).

P. Niklas Raggenbass OSB, ehemaliger Chefredaktor der Wochenzeitschrift „Sonntag“, erhielt von Diözesanbischof Felix Gmür die Missio canonica als Mitarbeitender Priester in der Pfarrei St. Michael Zug.

Felix Reich, bisher beim Winterthurer „Landbote“ tätig, wurde im April 2012 Redaktionsleiter der Zürcher Ausgabe des evangelisch-reformierten Kirchenblattes „reformiert“. Vorgänger Jürgen Dittrich übernahm eine Pfarrstelle im Aargau.

Hansjörg Schultz, bisher Redaktionsleiter Religion, wurde zweiter Moderator für die „Sternstunde Religion“ des Schweizer Fernsehens. Er tritt an die Seite der Hauptmoderatorin Judith Hardegger.

Urban Schwegler, Theologe und Redaktor am Stadtluzerner „pfarreiblatt“, gewann den Luzerner Wettbewerb für Kirchenlieder. Mit seinem Lied «Ich glaube» setzte er sich gegen mehrere Konkurrenten durch.

Ralf Stutzki, Redaktionsleiter des Aargauer Regionalradios „Kanal K“, erhielt den katholischen Medienpreis 2011 der DBK in der Kategorie „elektronische Medien“ für sein Projekt „Du bist Radio“. In dieser Sendung überlässt der Theologe und Autor das Mikrofon jeweils Menschen mit einer besonderen Lebensgeschichte.

Giovanni Maria Vian, Chefredaktor des „Osservatore Romano“, ist mit dem angesehenen „Internationalen Ischia-Preis für Journalismus“ ausgezeichnet und damit zum „italienischen Journalisten 2011″ gekürt worden. Geehrt wurde damit zugleich die Zeitung selber.

Marianne Weymann, Theologin und Journalistin, übernahm im August 2011 die Chefredaktion der evangelischen Wochenzeitschrift «Leben & Glauben», in der Nachfolge von Beat Huwyler, der die Stabsstelle Theologie und Recht der Reformierten Landeskirche Aargau antrat.

Paul Wuthe, Chefredaktor der Nachrichtenagentur Kathpress und Leiter des Medienreferats der Österreichischen Bischofskonferenz, ist von Papst Benedikt XVI., zusammen mit zehn weiteren Personen, zum Berater des päpstlichen Medienrates ernannt worden.

Das «Wort zum Sonntag» im Schweizer Fernsehen übernahm im Herbst 2011 ein neues Team von sechs Sprecherinnen und Sprechern: Tania Oldenhage (ref., Zürich), Christina Eppler (ref., Opfikon), Andreas Köhler-Andereggen (ref., Zürich), Regula Grünenfelder (kath., Luzern), Florian Flohr (kath., Luzern) und Andreas Rellstab (kath., Zizers). Das Team umfasst jeweils gleich viele Frauen und Männer und gleich viele Vertreter der beiden grossen Konfessionen.

Kirchen und Medien

40 Jahre „Communio et progressio“. Zu dem 1971 erschienenen Vatikan-Dokument stellte Rolf Weibel, ehemaliger Chefredaktor der Schweizer Kirchenzeitung (SKZ), gegenüber kipa fest:

«Communio et progressio ist für mich ein Versprechen, das nicht eingelöst ist. Nach der Enttäuschung über das Mediendekret des Konzils ´Inter mirifica´ wirkte die Pastoralinstruktion ´Communio et progressio´ wie ein erlösendes Wort. Das Lehrschreiben fordert Dialog in der Kirche, weil nur ‚im Spiel des Gebens und Nehmens … die am besten begründeten und gesicherten Ansichten‘ zustande kommen, wie es im Schreiben heisst. Das freie Gespräch, die öffentliche Meinungsbildung ist eine Voraussetzung für die Lebendigkeit der Kirche, denn wenn sie ‚lebendig sein und ihre Aufgabe wirklich erfüllen will, muss es zwischen kirchlichen Autoritäten auf jeder Ebene, katholischen Einrichtungen und allen Gläubigen einen ständigen, wechselseitigen und weltweiten Fluss von Informationen und Meinungen geben‘. Doch die auf Dialog setzende Kommunikations- und Öffentlichkeitsprogrammatik wurde seither nicht nur wenig konkretisiert, sondern sogar eingeschränkt. Spätere Verlautbarungen wie die Pastoralinstruktion ´Aetatis novae´ betonen verstärkt die Gefahren, die von den Medien ausgehen; die ´Instruktion über einige Aspekte des Gebrauchs der sozialen Kommunikationsmittel bei der Förderung der Glaubenslehre´ ermahnt die Bischöfe, Theologen und Theologinnen an ihre Pflicht zu erinnern, ´dem Lehramt der Kirche gegenüber den geschuldeten Gehorsam zu wahren´.»

„Stille und Wort: Weg der Evangelisierung.“ Unter diesem Motto wird der Mediensonntag vom 20. Mai 2012 stehen. Angesichts einer Reizüberflutung in der modernen Mediengesellschaft komme der Stille ein besonderer Stellenwert zu. Momente der Stille seien unverzichtbar und förderten die Urteilsfähigkeit und die gedankliche Durchdringung. Dieses Innehalten sei ein erster Schritt zur Aufnahme von Gottes Wort, schreibt der Medienrat.

Medienbischöfe in Einsiedeln. Unter Leitung des niederländischen Bischofs Franciscus Wiertz von Roermond trafen sich Ende Oktober 2011 die deutschsprachigen Medienbischöfe zum Erfahrungsaustausch in Einsiedeln. Zentrales Thema bildete „Communio et progressio“. Die Teilnehmer plädierten für eine zeitgemässe Fortschreibung des Dokuments unter den Bedingungen der Medienwelt von heute. „Medienschaffende sollen bei uns auf offene Türen stossen und erfahren, dass die Kirche ihren eigenen Auftrag wahrnimmt und sich den Herausforderungen unserer Zeit stellt“, sagte Bischof Franciscus zum Abschluss.

Medienarbeit koordinieren. Die katholische Kirche in Deutschland will ihr vielfältiges Medienengagement besser bündeln, lehnt aber einen einheitlichen „Masterplan“ für ihre regionale und nationale Medienarbeit ab. Matthias Meyer, Bereichsleiter Medien bei der DBK, erklärte im Februar 2012, die Kirche könne mit ihrer Kommunikation nur erfolgreich sein, wenn sie die Eigengesetzlichkeit der Medien im Blick habe und sich auf deren Wandel einstelle. Ihre Medienarbeit müsse offen und flexibel sein, mit Mut zu Experimenten. Dabei sei zu berücksichtigen, dass die Vielfalt der Angebote einen Reichtum darstelle.

„Weltbild“ verkaufen. Die katholischen Bischöfe in Deutschland haben im November 2011 einen Verkauf der Verlagsgruppe „Weltbild“ beschlossen und den Aufsichtsrat des Unternehmens erneuert. Ihr Beschluss erfolgte nach der Kritik am Verlag, dass er in seinem Programm auch erotische und pornografische Titel führe. Die Verlagsgruppe gehört dem Verband der Diözesen Deutschlands (VDD), den 12 katholischen Bistümern und der Soldatenseelsorge. Das Unternehmen mit fast 1,7 Milliarden Euro Jahresumsatz und 6‘500 Mitarbeitenden ist Marktführer im deutschen Buchhandel und eines der grössten Medienhandelsunternehmen in Europa. – In der Zwischenzeit hat sich gezeigt, dass es nicht einfach ist, ein so grosses, komplexes Unternehmen zu verkaufen. Es gibt zudem Stimmen, die einen Verkauf ablehnen. Der Münchner Publizist Peter Seewald hält dafür, dass ein Umbau machbar und ehrlicher wäre. Weltbild sei eine wertvolle Marke mit einem einzigartigen Vertriebssystem. In einer Zeit, in der es der Glaube in der Gesellschaft immer schwerer habe, sei zu fragen, ob auf ein solches Instrument verzichtet werden könne.

Kirchliches Medieninstitut. In dem von der DBK veröffentlichten „Impulspapier“ wird die Gründung eines kirchlichen Medieninstituts mit Sitz in Mainz angekündigt. Das Institut soll Eltern und Multiplikatoren in der Medienpädagogik Informations-, Orientierungs- und Unterstützungshilfe anbieten.

Freiwilligenarbeit ein Gesicht geben. Die Kampagne 2011 „Mehr Good News“ der katholischen Kirche in der Schweiz stand im Zeichen der Freiwilligenarbeit. „Die Verantwortungsträger in der Kirche, aber auch alle Getauften und besonders die kirchlichen Medien sind herausgefordert, mehr Good News zu verbreiten“, sagte Abt Martin Werlen zum Beginn der Kampagne. Es gehe darum, „das Grossartige, das durch Getaufte geschieht, dankbar zu würdigen, damit ein zutreffendes Bild von der Kirche und ihrem Leben entsteht.“ Der Abt warnte jedoch davor, das Negative zu verdrängen: „Auch das gehört zur Realität der Kirche“.

Journalisten ausbilden. Der neue geistliche Direktor des „Instituts zur Förderung des publizistischen Nachwuchses“ (IFP) in München, Wolfgang Sauer, bisher verantwortlich für die Öffentlichkeitsarbeit im Erzbistum Freiburg, sieht in der Ausbildung von Journalisten eine wichtige kirchliche Aufgabe. „Es ist von grösster Bedeutung, dass die katholische Kirche in die Ausbildung von Menschen investiert, die künftig Meinungsbildner der Gesellschaft sein werden“, sagte Sauer vor Journalisten. Das von der DBK getragene Institut wolle katholische Journalisten qualifizieren, sich in die öffentliche Debatte einzubringen.

Katholischer Medienpreis. Die DOK-Serie „Die 7 Todsünden“ des Schweizer Fernsehens (SF) und die Kinder-Radio-Sendung „Les Zèbres“ von Radio Suisse Romande (RSR) erhielten den mit je 2‘000 Franken dotierten Medienpreis 2011 der Schweizer Bischofskonferenz.

Verlage

Auf Partnersuche. Die Schwestern des Pauluswerks, denen die gleichnamige Freiburger Paulusdruckerei gehört, möchten ihre heutige Verantwortung für Zeitungen wie «La Liberté» und «La Gruyère» und ihr Mitspracherecht bei weiteren Medienerzeugnissen (Freiburger Nachrichten, Radio Freiburg usw.) abgeben. Dazu fanden bereits konkrete Verhandlungen statt, wie Albert Noth, der abtretende Direktor, Ende März 2011 erklärte. Spätestens im Jahre 2014 sollte die Nachfolge geregelt sein.

Bibliotheken

Klosterbibliothek Sursee zugänglich. Die Bibliothek im ehemaligen Kapuzinerkloster Sursee, das heute der Kirchgemeinde gehört, stand seit dem Weggang der Kapuziner für Besichtigungen offen, konnte aber nicht genutzt werden. Dank Kirchgemeinde konnte nun in den letzten Jahren digital ein Katalog erstellt und mit jenem des Informationsverbundes Deutschschweiz (IDS) verknüpft werden. Die Erfassung der Bestände wurde fachlich von der Zentral- und Hochschulbibliothek Luzern (ZHB) begleitet. (Der Katalog kann unter ilu.zhbluzern.ch/ eingesehen werden. Besucher haben Donnerstag von 17-19 Uhr Zutritt.)

Theologische Bibliothek im Netz. Eine globale theologische Online-Bibliothek haben der Ökumenische Rat der Kirchen (ÖRK) und Globethics.net in Genf gestartet. „Ziel ist es, das globale Ungleichgewicht im Zugang zu Forschungsmaterialien im Bereich Theologie und verwandten Disziplinen abzubauen“, heisst es in einer Erklärung vom September 2011. Die Bibliothek biete Hunderttausende von Artikeln, Dokumenten und anderen wissenschaftlichen Materialien, auf die weltweit kostenlos zugegriffen werden kann. Globethics.net verfügt bereits heute über mehr als 650‘000 Volltextdokumente. www.globethics.net/gtl

Agenturen

„Zenit“ mit Schwierigkeiten. Ende September 2011 trat Jesus Colina, Gründer und Chefredaktor des römischen Internet-Portals Zenit von seinem Leitungsamt zurück. 1997 gegründet und auf Kirchenthemen spezialisiert, wird die Agentur von den „Legionären Christi“ getragen. Colina beklagte mangelnde Transparenz in der Finanzierung und die Vorenthaltung wichtiger Informationen über den Ordensgründer Marcial Maciel (1920-2008), gegen den schwere Vorwürfe sexuellen Missbrauchs erhoben wurden. Nach Colinas Rücktritt kündigten im Oktober 2011 weitere leitende Redaktoren ihr Ausscheiden an.

Printmedien

„Medienheft“ eingestellt. Aus finanziellen Gründen wurde das ökumenisch geführte „Medienheft“ im Herbst 2011 eingestellt. Die Webseite bleibt offen, um den Zugang zum Archiv zu gewährleisten, sie wird aber nicht mehr aktualisiert. www.medienheft.ch

„Neue Wege“ online. 100 Jahrgänge der Zeitschrift „Neue Wege. Beiträge zu Religion und Sozialismus“ sind neu online zugänglich. Das Schweizerische Sozialarchiv hat in Zusammenarbeit mit den Hochschulbibliotheken die Jahrgänge bis 2006 der religiös-sozialistischen Monatszeitschrift vollumfänglich digitalisiert. www.retro.seals.ch

Im Dienst des Papstes. „Für eine Zeitung sind 150 Jahre eine bemerkenswerte Zeit, ein langer Weg voller Freude, Schwierigkeiten, voller Aufgaben und Gnade.“ Das schrieb Papst Benedikt XVI. Mitte 2011 in einem Brief an den Direktor der Vatikanzeitung „Osservatore Romano“ zu deren Jubiläum. Am 1. Juli 1861 war das Blatt zum ersten Mal erschienen, damals noch ausschliesslich auf Italienisch. Das Ziel war von allem Anfang an, das Wort des Papstes in der ganzen Welt zu verbreiten.

Hohe Auflage. Die neun katholischen Kirchenzeitungen Österreichs und die beiden Sonderausgaben „Glasnik“ (kroatisch) und „Nedelja“ (slowenisch) haben beinahe so viele Abonnenten wie die Tageszeitungen „Presse“, „Standard“ und „Kurier“ zusammen, erklärte Heinz Finster, der neue Generalsekretär der Kirchenpressekonferenz. Er verwies zudem auf die grosse Treue ihrer Leserschaft. Die sinkenden Auflagenzahlen seien „logisch“, denn Hauptzielgruppe der Blätter bildeten „kirchengebundene Menschen“. Rund ein Drittel der Zeitungen schliesse jährlich positiv ab, die anderen zu 60%. Eine Absage erteilte Finster einer gesamtösterreichischen Kirchenzeitung.

40 Jahre „Publik-Forum“. Eine christliche Zeitschrift, aber ohne Bischöfe, ohne Banken und ohne Abhängigkeit von Anzeigen – kritisch und unabhängig. Unabhängig dank einer „Leserinitiative“ mit 1‘100 Mitgliedern, die das Grundkapital der Zeitschrift stellen. So sieht sich die Zeitschrift „Publik-Forum“, die in diesem Jahr mit rund 36‘000 Abonnenten ihr 40-jähriges Bestehen begeht. Die Zeitschrift war 1972 von einer katholischen Basisinitiative gegründet worden, als Nachfolgerin des von den deutschen Bischöfen 1968 ins Leben gerufenen und 1971 wieder eingestellten Wochenblatts „Publik“. Seit Januar 2008 arbeitet „Publik-Forum“ mit der Schweizer Zeitschrift „Aufbruch“ zusammen, die ihrerseits dank einer Spendenaktion weiter zu existieren vermag. www.publik-forum.de

Radio und Fernsehen

Immer weniger Zuschauer. Das Echo auf die Gottesdienstübertragungen des Fernsehens wird immer kleiner, sagte an einer Tagung in Zürich Norbert Bischofberger, verantwortlich für das Sendegefäss Religion, Philosophie und Kultur. Der Rückgang sei wohl damit zu erklären, dass immer mehr ältere Zuschauer wegfielen, jüngere aber nicht nachkämen, stellte Bischofberger fest, ohne Zahlen zu nennen. Gottesdienste strahlt das Fernsehen 14-täglich in Zusammenarbeit mit den Medienbeauftragten der drei Landeskirchen aus.

Mit eigenem Radio. Die Teilnehmer des Weltjugendtags 2011 in Madrid konnten sich dank eines eigenen Radiosenders laufend über das Geschehen informieren. „Radio JMJ“ – auf zwei UKW-Frequenzen – wurde vom Sender „Radio Maria“ in Kooperation mit dem Sender der Opus-Dei-Universität Navarra betrieben.

Neustart. Unter der Leitung von Programmdirektor Thomas Rellstab und Betriebsökonom André Jacober machte „Radio Maria Deutschschweiz“ im Januar 2012 einen Neuanfang. Mit Sitz in Adliswil ZH gehört die Station zur Familie der weltweiten Radio-Maria-Sender (in Deutschland: Radio Horeb). Eine auf Ende 2011 angestrebte Zusammenarbeit mit „Radio Gloria“ (Baldegg) kam nicht zustande. Gemäss Rellstab will Radio Maria ein „ausgewogenes Programm“ bieten, es orientiere sich „am Papst und am 2. Vatikanischen Konzil“.

„Heimatklang“ mit Predigt. Im Emmental hat am 1. Februar 2011 ein neues Volksmusikradio den Betrieb aufgenommen. Als VRP der „Heimatklang Radio AG“ amtet der reformierte Pfarrer Marc Lauper aus Eggiwil BE. Für ihn ist der Name des Radios Programm. Jeden Sonntagmorgen strahlt es eine Predigt aus; auch weitere Sendegefässe sollen „ein Fenster zur Kirche“ öffnen.

Soziale Netzwerke

«Also, irgendwie fehlt mir der @AbtMartin schon es bizeli hier auf Twitter … Sozusagen die gute Seele unter all dem Pöbel hier.»
Twitterer @NicolasPascal am 6. Februar 2012 über die fehlenden Tweets des Einsiedler Abtes Martin Werlen, der seit seinem Sportunfall in Spitalpflege war.

Auf Augenhöhe. Im Interview mit der Presseagentur kipa sagte der Einsiedler Abt Martin Werlen Mitte November 2011: „Die Kirche sollte die Chancen der neuen Medien unbedingt nutzen. Es ist wichtig, dass wir heute auf die Menschen zugehen und nicht darauf warten, bis sie zu uns kommen.“ Abt Martin bejaht die Präsenz der Kirche auf sozialen Plattformen wie Twitter und Facebook. Er selber ist bekannt als „Twitter-Abt“, der vor seinem Unfall im Januar 2012 bereits mehrere tausend „Fellowers“ hatte.

Warnung vor Euphorie. Die DBK fordert klarere rechtliche Regelungen im weltweiten Netz und warnt vor einer Internet-Euphorie. Notwendig seien Gesetze, die die Möglichkeiten und Grenzen staatlicher Polizeitätigkeit im Netz eindeutig festlegten. Die Forderung ist Bestandteil eines 119 Punkte umfassenden „Impulspapiers“ von Mitte 2011. Die Bischöfe plädieren für eine „an christlichen Massstäben orientierte Ethik im Netz“. Kernpunkte seien die Gebote der Echtheit und der Wahrhaftigkeit.

Neues aus dem Vatikan. Seit Mitte 2011 verfügt der Vatikan über ein neues Nachrichtenportal im Internet, mit allen wichtigen Meldungen der vatikanischen Medien, aber nur in Englisch, Spanisch und Italienisch. www.news.va

Willkommen bei den Bischöfen. Im Juni 2011 hat die SBK ihre neue Website präsentiert. Damit wollen die Bischöfe „näher bei den Gläubigen und näher am Puls der Zeit“ sein. In Zukunft sollen auch die Websites der bischöflichen Kommissionen integriert werden. www.bischoefe.ch

Täglich 800 Mal zur Gnadenmutter. Im Rahmen eines neuen Corporate Design ist Mitte 2011 die Website des Klosters Einsiedeln neu gestaltet worden. Nach Angaben des Klosters werden täglich rund 800 Zugriffe registriert. www.kloster-einsiedeln.ch

Gemeinsamer Auftritt. Die drei Landeskirchen im Kanton Aargau haben neu ein gemeinsames Internet-Portal, vor allem für die in Gemeinschaft getragenen Stellen und Organisationen (Sozialrat, Polizeiseelsorge, Fachstelle Religion – Technik – Wirtschaft, Kirchenmusikschule usw.). www.landeskirchen-ag.ch

Unabhängig katholisch. Ein neues katholisches Portal für den deutschen Sprachraum will Religion und Katholizismus weltweit darstellen, von einem katholischen Standpunkt aus Beiträge zum Zeitgeschehen liefern. Ein Projekt von kath.de und dem Verlag Aschendorff (Münster/D). Hauptredaktor ist Jesuitenpater Eckhard Bieger. www.explizit.net

Frei erzählen. Aktiv über den christlichen Glauben reden, und zwar in einer Sendung, „in der Leute wie du und ich über ihren Glauben und die Nachfolge Christi erzählen können“. Das ist das Ziel einer neuen Internetplattform, die von Projektleiter Dominik Hasler im April 2011 gestartet wurde. Seither wurden über 30 Gesprächsvideos produziert. www.kathtalk.ch

Verbände

Nicht Organ der Hierarchie. Die katholische Presse müsse auch den Stimmen „von unten“ Raum geben und dürfe nicht nur das Organ der kirchlichen Hierarchie und der Institution Kirche sein, sonst laufe sie Gefahr, das Schicksal der katholischen Tageszeitungen zu erleiden, die sukzessive verschwunden sind. Dies stellte Markus Vögtlin, Präsident des Schweizerischen katholischen Pressevereins (SKPV) an der GV im Mai 2011 in Luzern fest. Eine katholische Presse, die sich damit begnüge, Lautsprecher der Hierarchie zu sein, gehöre der Vergangenheit an. Damit die Kirche auch in anderen Medien präsent sein kann, unterstützt der SKPV das Projekt „Christ und Welt“, im Jahr 2010 mit 19‘400 Franken. Die wöchentliche Zeitungsseite wird von der „Neuen Luzerner Zeitung“ produziert, von ihr selber und von weiteren Zeitungen übernommen. Damit erreicht die Seite Woche für Woche schätzungsweise 240‘000 Leserinnen und Leser. – Die Rechnung 2010 des SKPV schloss bei einem Aufwand von 194‘000 Franken mit einem Mehrertrag von 4‘700 Franken ab. www.skpv.ch

Enge Zusammenarbeit. Seit April 2011 verfügt die katholische Kirche in der Westschweiz über ein neu konzipiertes Internet-Portal. Dafür zuständig sind der Trägerverein „Catholink“ und die Redaktion „apic“. Als sichtbares Zeichen der Zusammenarbeit haben beide Organisationen im Mai 2011 ihre Generalversammlungen am gleichen Tag durchgeführt. Die Genossenschaft kipa-apic konnte für 2010 eine ausgeglichene Jahresrechnung vorstellen (Aufwand: rund 1,33 Mio. Franken). Rund 31% des Ertrags werden mit den eigenen Produkten erwirtschaftet, rund 900‘000 Franken stammen von kirchlichen Geldgebern und aus der Medienkollekte. Seit Herbst 2010 beschäftigt kipa-apic 11 Redaktorinnen und Redaktoren. www.kipa-apic.ch / www.cath.ch

Ucip ohne Anerkennung. Der Vatikan hat der Katholischen Weltunion der Presse (Ucip) im März 2011 die Anerkennung als katholische Vereinigung entzogen. Die Ucip müsse ab sofort das Adjektiv „katholisch“ aus ihrem Namen streichen, forderte ein Schreiben des päpstlichen Laienrates. Die vom Vatikan bestätigten Statuten des Verbands seien über einen längeren Zeitraum nicht mehr eingehalten worden; daran habe sich auch nach persönlichen Gesprächen mit der Ucip-Leitung in Rom nichts geändert.

Neue Organisation umstritten. Die neue weltweite Vereinigung katholischer Medienschaffender „Icom“ hat im Mai 2011 ihre Arbeit aufgenommen. Das Generalsekretariat in Genf betonte, es handle sich um eine Initiative von Katholiken, die offen sei für Fachleute aller Glaubensrichtungen und Meinungen. Der Vatikan hat Icom die Anerkennung verweigert. Medienrat und Laienrat missbilligten die Gründung, weil sich Icom „unrechtmässig des intellektuellen, ökonomischen und historischen Erbes der Ucip“ bemächtigt habe. Zugleich kündigten die päpstlichen Räte an, nach einer neuen Möglichkeit für den Zusammenschluss von Journalisten zu suchen, „die in Gemeinschaft mit der katholischen Kirche“ bleiben wollen. Auch der Schweizerische Verein Katholischer Journalistinnen und Journalisten (SVKJ) anerkennt Icom nicht. Der Verein wolle sich für die Rehabilitierung der Ucip einsetzen. www.icomworld.info

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Benetton zieht Werbebild zurück. Auf massive Kritik stiess im Spätherbst 2011 eine Werbekampagne des italienischen Modeunternehmens Benetton. Unter dem Titel „Unhate“ (Nicht-Hass o.ä.) wurden mittels Fotomontagen bekannte Persönlichkeiten gezeigt, die sich küssen. Darunter fand sich auch ein Bild des Papstes, wie er den Imam von Kairo in Umarmung auf den Mund küsst. Benetton reagierte auf die Kritik und zog dieses eine Bild zurück, mit dem Hinweis, das Unternehmen habe die „Gefühle der Gläubigen“ nicht verletzen wollen …

2010-2011 Jahreschronik

Totengedenken

Dolores Bauer, ehemalige Mitarbeiterin der Abteilung Religion im Hörfunk ORF, starb am 23. Juni 2010 mit 76 Jahren. Die Wiener Journalistin war wegen ihres entwicklungspolitischen Engagements und journalistischen Ethos hoch angesehen. 2006 wurde sie mit dem Preis der Herbert-Haag-Stiftung für Freiheit in der Kirche ausgezeichnet.

Giuseppe de Carli, Journalist und Vatikan-Spezialist, starb am 13. Juli 2010 im Alter von 58 Jahren. Er hatte seit 2003 an der Spitze der Vatikan-Abteilung des italienischen Staatsfernsehens gestanden. Bekannt wurde er mit zahlreichen Buchveröffentlichungen, darunter 2005 eine Sammlung von Interviews mit 23 papstwahlberechtigten Kardinälen: „Eminenza, mi permette?“

Walther Gaemperle, Steyler Missionar, starb am 17. Juli 2010 mit 76 Jahren. Gaemperle war Lehrer am Gymnasium Marienburg in Rheineck, studierte später in Freiburg i. Ue. Germanistik und Kunstgeschichte und wirkte über viele Jahre als Redaktor der Zeitschrift „Stadt Gottes“. Von 1982 – 2000 betreute er die katholische Hochschulseelsorge an der Universität St. Gallen.

Michel Monney, letzter Präsident der katholischen Photoagentur Ciric und während einigen Jahren auch Mitglied des Kipa-Apic-Vorstands, starb am 19. Oktober 2010 mit 71 Jahren. Der sozial engagierte Politiker, der neben seinem Beruf und der Mitarbeit in der CSP seine ganze Kraft der Kantonalkirche Freiburg zur Verfügung stellte, nahm seinerzeit wie selbstverständlich die Herausforderung an, die Ciric neu zu organisieren und ihr das Überleben zu sichern. Doch kappte schliesslich die Römisch-katholische Zentralkonferenz (RKZ) jegliche Hilfe, sodass die Schliessung 2006 unvermeidlich war.

Georges Haldas, Genfer Schriftsteller, starb am 25. Oktober 2010 im Alter von 93 Jahren. Haldas hatte für sein Werk viele Preise, u.a. zweimal den Schillerpreis und den Grossen Ramuz-Preis, erhalten. Gemeinsam mit dem Fernsehjournalisten Jean-Philippe Rapp, war er der erste Träger des katholischen Medienpreises, der seit 1994 verliehen wird.

Persönlich

Herbert Bodenmann ist seit 1. August 2010 neuer Chefredaktor der Nachrichtenagentur Adventistischer Pressedienst (APD). Er trat die Nachfolge von Christian B. Schäffler an, der den APD 1974 gegründet und zu einer Nachrichtenagentur ausgebaut hatte. Bodenmann war u.a. Geschäftsführer der Siebenten-Tags-Adventisten in der deutschen Schweiz.

Dino Boffo übernahm im Oktober 2010 die Leitung des bischofseigenen Senders „TV 2000“. Er hatte im Sommer 2009 nach Presseberichten über eine angebliche homosexuelle Affäre und einen ungeklärten Rechtstreit sein Amt als Chefredaktor der katholischen Tageszeitung „Avvenire“ zur Verfügung stellen müssen. Beobachter sahen die Kampagne im Zusammenhang mit seinen kritischen Kommentaren zu Ministerpräsident Silvio Berlusconi.

Angelika Boesch, gelernte Buchhändlerin (Voirol Bern) und während 15 Jahren Redaktorin des Berner Pfarrblatts, ging im April 2010 in den Ruhestand.

Walter Buchs und André Kolly wurden zu Ehrenmitgliedern des Schweiz. Vereins Katholischer Journalistinnen und Journalisten (SVKJ) ernannt. Buchs war Sekretär des Katholischen Pressevereins, bevor er als Redaktor zu den „Freiburger Nachrichten“ ging. Kolly leitete viele Jahre das „Centre catholique de Radio et Télévision“ (CCRT) in Lausanne und präsidiert zurzeit die Medienkommission der Bischofskonferenz.

Christophe Büchi und Roger Friedrich, NZZ-Journalisten, wurden mit dem Oertli-Preis geehrt 2010 geehrt, in Anerkennung ihrer Verdienste um einen Brückenbau zwischen den Sprachregionen der Schweiz. Büchi, der in Einsiedeln die Matura absolvierte, ist seit 2001 Welschland-Korrespondent der NZZ, Friedrich war während 33 Jahren Redaktor der NZZ, mehrere Jahre davon als Westschweiz- bzw. Tessin-Korrespondent.

Christian Breitschmid wurde vom Generalvikariat für die Kantone Zürich und Glarus als Pressesprecher engagiert: Der Aargauer Journalist war zuletzt Produzent beim Schweizer Fernsehen („SF bi de Lüt“, „Hopp de Bäse!“).

Theo Bühlmann, Redaktor der KAB-Zeitschrift „treffpunkt“, übernahm auf 2011 die Redaktion der Missionszeitschrift „WeltWeit“, die von zehn schweizerischen Missionswerken herausgegeben wird. Er folgte auf Alois Hartmann, der die Redaktion während 13 Jahren geführt hatte.

Carmen Epp und Laure Gabus wurden vom SVKJJ mit dem katholischen Medienpreis 2011 für Nachwuchskräfte ausgezeichnet. Epp (Urner Wochenblatt) hatte eine Arbeit über eine alleinerziehende Mutter eingereicht, Gabus (Tribune de Genève) eine Recherche über die Wohnungssuche von Studierenden in Genf.

Peter Felber, reformierter Pfarrer und Kommunikationsfachmann, ist seit Februar 2011 neuer Kommunikations- und Marketingleiter des evangelischen Missionswerks Mission 21 in Basel. Felber trat die Nachfolge von Lukas Zemp an.

Manuel Lozano Garrido (1920 – 1971) wurde am 12. Juni 2010 selig gesprochen. Der spanische Journalist war während des Bürgerkriegs als Mitglied der Katholischen Aktion tätig, setzte sich für die Gefangenen ein und wurde vom Franco-Regime verhaftet. Nach dem Ende des Bürgerkriegs wurde seine Tätigkeit als Journalist weiter behindert. Bereits 1942 war er invalid geworden, 1962 erblindete er vollständig. 1956 gründete er eine eigene Zeitschrift für Kranke.

Katja Gentinetta ist seit März dieses Jahres Moderatorin der Fernsehsendung «Sternstunde Philosophie». Die promovierte Philosophin, in Zermatt aufgewachsen, war zunächst für die Aussenbeziehungen des Kantons Aargau zuständig, später Leiterin beim Forum Schlossplatz, zuletzt stellvertretende Direktorin von „Avenir Suisse“, dem Think Tank für gesellschafts- und wirtschaftspolitische Fragen.

Giuseppe Gracia wurde vom Churer Bischof zum neuen Leiter der Informationsstelle im Bistum Chur berufen. Er folgte auf Christoph Casetti, der diese Aufgabe während 22 Jahren wahrgenommen hatte. Gracia, dipl. PR-Berater SPRI, war vordem zwei Jahre in gleicher Funktion in Solothurn tätig. Mit seinem Arbeitsantritt wurde die Informationsstelle neu ausgerichtet. Zu ihren Aufgaben gehören die „strategische Beratung des Bischofs, Weihbischofs, Generalvikars und der leitenden Gremien in öffentlichkeitsrelevanten Fragen“. Auch der „mediengerechten Positionierung von Kernanliegen der Kirchenleitung gegenüber einer wachsenden, säkular geprägten Öffentlichkeit“ soll mehr Aufmerksamkeit geschenkt werden, wie es in der Medienmitteilung heisst.

Gabriele del Grande, italienischer Journalist, erhielt den Menschenrechtspreis „Pro Asyl-Hand“ 2010 der deutschen Stiftung Pro Asyl. Mit seinen mutigen und akribischen Recherchen zur Situation von Flüchtlingen an Europas Aussengrenzen und in Transitländern habe del Grande die menschlichen Tragödien sichtbar gemacht, die hinter den Meldungen über Schiffbrüchige und über Zurückweisungen stünden, stellte die Jury fest.

Isabelle Graesslé, reformierte Theologin und Leiterin des 2005 eröffneten Internationalen Museums der Reformation in Genf, ist 2010 mit dem Preis des Schweiz. Verbandes der Presse-Attachés (Usap) ausgezeichnet worden. Die Elsässerin war 2001 zur ersten Moderatorin der reformierten Genfer Pfarrerschaft gewählt worden.

Judith Hardegger, katholische Theologin, bisher Redaktorin beim „forum“, Pfarrblatt der katholischen Kirche im Kanton Zürich, wechselte zum Schweizer Fernsehen (SF). Hier war sie bereits seit Januar 2009 in Teilzeit für die „Sternstunde Religion“ tätig.

Detlef Kissner, Theologe aus Hechingen (D), zuletzt Leiter eines Bildungshauses, wurde neuer leitender Redaktor von „forum Kirche“, dem katholischen Pfarreiblatt für Schaffhausen und Thurgau. Er trat die Nachfolge von Ann-Katrin Gässlein an, die neu die Verantwortung für Kommunikation und Mittelbeschaffung beim Schweiz. Zentralverein für das Blindenwesen übernahm.

Andrea Krogmann, Fotojournalistin und Kipa-Redaktorin, wurde mit dem Internationalen Fotopreis der Katholischen Weltunion der Presse (Ucip) ausgezeichnet, für ihr Bild „Christmas in Holyland“. Es zeigt eine griechisch-orthodoxe Nonne an Weihnachten 2009.

P. Albert Longchamp SJ übernahm im Mai 2010 erneut die Redaktion der Jesuitenzeitschrift „Choisir“ in Genf. Er folgte auf Pierre Emonet, dem neuen Provinzial der Schweizer Jesuiten. Emonet hatte die Monatszeitschrift während zwölf Jahren geleitet.

Thierry Mauron heisst der neue Direktor des Pauluswerks in Freiburg. Er folgt auf Albert Noth, der das Werk seit 1992 leitete und viele Jahre dem Vorstand Kipa-Apic angehörte. Mauron arbeitete nach dem Studium der Wirtschaftswissenschaften beim Bund (europäische Wirtschaftsfragen und GATT), bevor er zur Wirtschaftsförderung des Kantons Freiburg stiess, die er seit 2000 leitete.

Marco Meier, während drei Jahren Programmleiter von DRS 2, früher Redaktionsleiter der «Sternstunden», verliess Ende 2010 die SRG und widmet sich nun eigenen kulturellen und publizistischen Projekten. Der Rückzug erfolgte vor allem wegen der Neuorganisation von Radio und Fernsehen.

Renate Metzger-Breitenfellner, freie Journalistin und Publizistin, erhielt von ihrer Wohnortsgemeinde Beckenried den Impulspreis 2010 für Verdienste um verschiedene kommunale und kirchliche Projekte.

Lukas Niederberger, ehemaliger Direktor des Lassalle-Hauses in Bad Schönbrunn, heute Zentralredaktor des kantonalluzernischen Pfarreiblattes, arbeitet seit November 2010 als Teilzeit-Redaktor auch für die Zeitschrift „Aufbruch“. Er trat die Nachfolge von Sabine Schüpbach an.

Klara Obermüller, Journalistin und Publizistin, erhielt von der Universität Zürich den Ehrendoktor der Theologie, in Anerkennung ihrer schriftstellerischen Arbeiten zu gesellschaftlichen und religiösen Themen.

Maurice Page, Präsident des SVKJJ, verliess Ende 2010 nach dreijähriger Tätigkeit als wissenschaftlicher Mitarbeiter in Teilzeit „Justitia et Pax“ in Bern, weil „die Weiterführung der Zusammenarbeit nicht mehr den Erwartungen“ entsprach.

Markus Schaaf übernahm im Juli 2010 von Werner Messmer das Präsidium der ERF-Medien Schweiz. Messmer war seit 1982 Mitglied im Trägerverein, seit 1990 Präsident. In dieser Zeit wuchs die Zahl der Mitarbeitenden von 10 auf 42, das Budget auf 6 Mio. Franken. Schaaf hat nach der Berufslehre als Buchhändler ein Theologiestudium und eine Heimleiterausbildung absolviert. ERF Schweiz ist ein christliches Medienunternehmen.

Thomas Schnelling, Theologe, wurde auf Ende November 2010 neuer Chefredaktor der katholischen Wochenzeitschrift „Sonntag“. Er trat die Nachfolge von P. Niklas Raggenbass OSB an, der die Zeitschrift nach knapp anderthalb Jahren verliess, um wieder als Seelsorger tätig zu sein. Schnelling lebt seit zehn Jahren in der Schweiz, zunächst als Pastoralassistent im Kanton St. Gallen, wo er auch für Regionalzeitungen tätig war. Seit 2006 war er freier Mitarbeiter der KAB-Zeitschrift „treffpunkt“; zuletzt Redaktionsmitglied von „Horizonte“, dem katholischen Pfarrblatt des Kantons Aargau.

Ludwig Spirig-Huber und Jakob Hertach sind die neuen Redaktoren der Zeitschrift „Heiliges Land“. Spirig ist u.a. Geschäftsführer von „Terra Sancta Tours“, Hertach freier Journalist in Zürich. Die beiden folgen auf Hans Rahm, ehemals Geschäftsführer des Schweiz. Katholischen Pressvereins.

Pierre Stutz, Theologe und Autor, verabschiedete sich nach zehnjähriger Mitarbeit von der Redaktion der Pallotiner-Zeitschrift „ferment“. Als Nachfolger amtet der reformierte Theologe Christoph Walser.

Markus Weber hat nach fünfjähriger Tätigkeit Ende 2010 seine Tätigkeit als Informationsbeauftragter der Römisch-katholischen Landeskirche des Kantons Baselland aufgegeben.

Kirchen und Medien

„Mehr good news“. Unter diesem Motto fand im Mai 2010 der von der Medienkommission der SBK organisierte Mediensonntag statt. Der Slogan bekam vor dem Hintergrund der Missbrauchsdebatte besondere Brisanz. Sie wurde in der Öffentlichkeit, wie der Freiburger Medienwissenschaftler Louis Bosshart bestätigte, vor allem als „Imagekampagne“ wahrgenommen. Angesichts der äusseren Umstände hätte Bosshart auf die Kampagne verzichtet: „Im vorliegenden Fall hätte ich zu den Mitteln der Krisenkommunikation gegriffen. Die Konsequenzen für die Institution ´Katholische Kirche´ waren in ihrem negativen Gehalt abzusehen.“ Als unumgänglich bezeichnete Bosshart bei Krisen dieses Ausmasses eine „umfassende, unverzügliche, ungeschminkte Information der Mitglieder der Institution und der breiten Öffentlichkeit“. Teilweise sei das der Kirche in der Schweiz gelungen. „Einzelne positive Beispiele haben den Weg gezeigt.“

Unwissen und Distanz. Journalisten verfügen allgemein über sehr lückenhafte Religionskenntnisse und interessieren sich wenig für religiöse Fragen. Religion betrachten sie als Randthema. Auch seien Journalisten tendenziell weniger religiös als der grosse Teil der Bevölkerung. Das hat im September 2010 eine Studie der Medienwissenschaftler Vinzenz Wyss (Winterthur) und Urs Dahinden (Chur) – vom Nationalfonds finanziert – gezeigt. Sie schlägt den Religionsgemeinschaften vor, aktiv auf die Medien zuzugehen und eine Kultur des Dialogs zu entwickeln. Im Gespräch mit der Kipa empfahlen die Autoren den Kirchen, sich bei der Ausbildung von Journalisten im Rahmen einer Co-Finanzierung zu beteiligen. http://www.nfp58.ch/d_projekte_religion.cfm

Für christliche Werte einstehen. Papst Benedikt XVI. hat Ende November vor Vertretern des „Verbandes der katholischen Wochenzeitungen Italiens“ die katholischen Journalisten aufgerufen, in der öffentlichen Debatte mutig für christliche Überzeugungen und Werte einzutreten. Katholische Journalisten dürften nicht nur informieren, sie müssten vielmehr auch zu einer christlichen Bildung der Leser beitragen.

Neue sprachliche Wege suchen. Die Kirche müsse mehr daran arbeiten, wie sie die Frohe Botschaft verständlicher weitergeben könne, stellte Erzbischof Gianfranco Ravasi, Präsident des päpstlichen Kulturrates zu Beginn der Vollversammlung 2010 fest. „Kultur der Kommunikation und neue Sprachformen” war das Thema. Die Sprache der katholischen Kirche verweise mitunter nur auf sich selbst; sogar einfache Wörter aus dem kirchlichen Kontext hätten keine Referenz in der Aussenwelt, sondern nur nach innen, sagte Ravasi. „Oft hat die Sprache innerhalb der kirchlichen Gemeinschaft quasi ihre Stimme verloren. Denken wir an die extrem anspruchsvolle Sprache der Theologie, die selbst bei einer katholischen, gläubigen, praktizierenden Bevölkerung kein Gehör mehr findet.“

Einheit in der Vielfalt? Nach einem viertägigen Medienkongress Anfang Oktober 2010 im Vatikan war eines klar: Die katholischen Medien müssen sich beträchtlichen Herausforderungen stellen, auf jedem Kontinent aber und in jedem Land sieht die Situation anders aus. Geboten wurden den über 200 Teilnehmerinnen und Teilnehmern aus 85 Ländern eine Fülle Informationen und Einschätzungen. Der Kongress war die bislang grösste Veranstaltung dieser Art. Rund die Hälfte der Teilnehmer kam aus Afrika, Zentral- und Lateinamerika. Auch Europa war stark vertreten. So war es möglich, zahlreiche Kontakte zu knüpfen und Erfahrungen auszutauschen, was für viele Teilnehmer mindestens so wichtig war wie die Referate.

„Der persönliche Kontakt ist wichtig!“ „Ich habe gelernt, dass wir an unserem Vertrauen gegenüber den Medien weiterarbeiten müssen“, stellte Matthias Kopp, Sprecher der Deutschen Bischofskonferenz (DBK) Monate nach der Missbrauchsdebatte fest. „Es gibt ein vertrauensvolles Verhältnis zu vielen Medien, in allen Ländern, aber das muss durch persönliche Kontakte immer weiter ausgebaut werden. Ich habe erlebt, dass natürlich die schnelle Nachricht, die schnelle Schlagzeile, die flotte Formulierung in einzelnen Medien gut und quotenträchtig ist. Aber es ist besser, wenn ich mich mit einem Journalisten persönlich treffe und mit ihm spreche. So kann man vieles genauer erklären, als wenn ich jetzt nur eine Pressemeldung hinausschicke. Der persönliche Kontakt ist wichtig! Das Zweite sind die Regeln des persönlichen Umgangs, vor allem jene der Offenheit und dass jeder Journalist, der anruft, eine Antwort bekommt, und zwar möglichst schnell.“ – Das „Netzwerk Recherche“ (nr) hatte im Juli die Informationspolitik der DBK scharf kritisiert. Sie verlieh ihr den Kritik-Preis „Verschlossene Auster“ und ernannte die Kirche zum „Informationsblockierer des Jahres“. Die deutschen Bischöfe gäben bei der Aufarbeitung der Missbrauchsfälle nur jene Tatsachen zu, die sich nicht mehr leugnen liessen.

Mehr Vertrauen gefordert. Bischöfe sollten mehr Vertrauen in die Chefredaktoren kirchlicher Medien haben, forderte die Gesellschaft Katholischer Publizisten (GKP) von den Bischöfen Deutschlands. Katholischer Journalismus und kirchliche PR-Arbeit sollten nicht miteinander vermengt werden, heisst es in einem im Oktober 2010 von der GKP veröffentlichten Thesenpapier. Die Eigenverantwortung von Redaktionen und Verlagen sei der beste Weg zu einer wirksamen Medienarbeit der Kirche. Alle Mitarbeiter katholischer Medien brauchten das Vertrauen der Kirche in ihren Glauben und ihre Kompetenz. Die GKP kritisierte auch, dass die Kirche ihre Rolle als Medienanbieterin im Internet noch immer nicht gefunden habe. Sie verliere den Anschluss an wichtige Entwicklungen der Medienwelt. www.gkp.de

Journalistenschule bleibt unabhängig. Der Medienbischof der DBK, Gebhard Fürst (Rottenburg), hat die Unabhängigkeit des Instituts zur Förderung des publizistischen Nachwuchses (IFP), der kirchlichen Journalistenschule in München, betont. Der Vorwurf, IFP sei eine von den Bischöfen gesteuerte Kaderschmiede, treffe nicht zu. Vielmehr gehe es der Kirche um eine fachlich kompetente und unabhängige Ausbildung von Nachwuchsjournalisten. Damit trat der Bischof Vorwürfen entgegen, die nach dem Rücktritt des Geistlichen Direktors Michael Broch Mitte August – nach nur vier Monaten im Amt – wegen papst- und kirchenkritischen Äusserungen in einem Zeitungsinterview erhoben wurden. Die Bischöfe sind Geldgeber der Journalistenschule. Fürst bezeichnete Brochs Äusserungen „in Sache und Ton unangemessen“, sie hätten das Vertrauen der Bischöfe in Broch dauerhaft erschüttert.

Einbrüche bei Bistumspresse. Rein mathematisch werde es die Mediengattung Bistumszeitung in 20 Jahren nicht mehr geben, wirtschaftlich werde das Aus noch früher kommen. Zu diesem Schluss gelangte eine in der Fachzeitschrift „Communicatio socialis“ veröffentlichte Studie. Sie untersuchte die Auflagenentwicklung der deutschen Bistumspresse von 1995 – 2009. Demnach ist die Auflage der 24 Bistumszeitungen im Schnitt pro Jahr um 35‘000 Exemplare geschmolzen.

Verlage

FN auf Einkaufstour. Die Freiburger Nachrichten AG übernahm per 1. April 2010 von Espace Media die beiden abonnierten Lokalzeitungen «Murtenbieter» und «Anzeiger von Kerzers». Der Murtenbieter informiert seit 156 Jahren zweimal wöchentlich über Ereignisse in Stadt und Region Murten. Der Anzeiger von Kerzers ist seit 1935 das wöchentliche Publikationsorgan der Gemeinde Kerzers.

Neu organisiert. Der Trägerverein der Kirchenzeitung «reformiert.zürich» verpasste sich eine neue Organisationsstruktur und entband die bisherige Geschäftsleitung von ihren Aufgaben. Jetzt bilden Redaktions- und Verlagsleiter die Geschäftsleitung.

Christiana-Verlag in neuen Händen. Der Fe-Medienverlag in Kisslegg (Allgäu) hat den Christiana-Verlag in Stein am Rhein übernommen. Das Verlagsprogramm soll neu gestaltet, die Verwaltung nach Kisslegg verlegt werden. Der Christiana-Verlag wurde von Arnold Guillet gegründet und hat sich in den fast 60 Jahren seines Bestehens zu einem der bekannteren Verlagshäuser christlicher Ausrichtung entwickelt. Nach Guillets Tod 2007 blieb die Nachfolgeregelung lange unklar. Mit dem Neuerwerb hofft der Fe-Medienverlag (u.a. „Pur-Magazin“ und „Vatican-Magazin“), noch stärker „an der Neuevangelisierung im deutschsprachigen Raum“ mitwirken zu können. www.fe-medien.de

Zurück auf dem Wachstumspfad. „Weltbild“ ist wieder erstarkt. Nachdem die Eigentümer – 14 deutsche Bistümer und die Katholische Soldatenseelsorge Berlin – ihre Verkaufspläne Ende April 2009 wegen Wirtschafts- und Finanzkrise aufs Eis gelegt hatten, war es um den Konzern still geworden. Mitte 2010 vermeldete er wieder schwarze Zahlen. Für den rasch wachsenden Versand- und Onlinehandel hat Weltbild die Weichen gestellt. Auf www.weltbild.de kann in 250‘000 Titeln geblättert, 40‘000 Bücher können auf ein digitales Lesegerät geladen werden.

Auszeichnung für Bibelausgabe. Eine moderne Ausgabe des Neuen Testaments in der Neuen Genfer Übersetzung (NGÜ) ist für ihr Design mit dem „Red dot“-Preis ausgezeichnet worden. Die Buchgestaltung der NGÜ sei damit schon zum zweiten Mal wegen ihrer Ausgestaltung prämiert worden, teilte die Deutsche Bibelgesellschaft als Mitherausgeber im August 2010 mit. Der „Red dot award“ wird seit 1955 verliehen. www.red-dot.org

Bibliotheken

Gemeinsam online. Die Fachbibliotheken der reformierten und der katholischen Kirche im Kanton Zürich haben vor einem Jahr ihre beiden Online-Kataloge zusammengeführt. Sämtliche Medien sind nun in einem Zugriff erreichbar. www.religionspaedagogikzh.ch

Agenturen

Apic mit neuen Kräften. Die „Agence de presse internationale catholique“ (Apic) mit Sitz in Freiburg ist im Oktober 2010 personell verstärkt worden. Neu sind Nathalie Dupré-Balmat, Aude-May Cochand und Gilles Gay-Crosier. Altershalber ausgeschieden ist Pierre Rottet. Als Web-Editor betreut neu Pascal Fessard das Internet-Portal www.cath.ch für die französischsprachige Schweiz.

Vermittlerrolle der KNA. Erzbischof Robert Zollitsch (Freiburg i. Br.) hat die Arbeit der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) als unverzichtbar in der deutschen Medienlandschaft bezeichnet. Der Agentur komme eine wichtige Vermittlerrolle zu, sagte der Vorsitzende der DBK. Dies habe sich auch in der Berichterstattung zum Thema Missbrauch gezeigt. KNA ist die deutsche Partneragentur der Kipa.

Aus „RNA“ wird „ref.ch News“. Die Reformierte Nachrichtenagentur (RNA) heisst seit 1. September 2010 neu „ref.ch News“. Sie publiziert Nachrichten aus der reformierten Welt, zu Religion, Gesellschaft und Kultur, per Newsletter, Twitter oder RSS-Feed. www.ref.ch

Afrika-Infos besser bündeln. Unter der Bezeichnung „Catholic News Agency for Africa“ (Canaa) soll, wie im September 2010 bekannt wurde, eine neue Nachrichtenagentur entstehen. Sie soll den Nachrichtenfluss aus Afrika verbessern. Die Initiative ging von einer Konferenz katholischer Medienschaffender in Kenia (Nairobi) aus.

Die Wirkkraft Gottes. „Unser Ziel ist nicht, die Schweiz auf den Kopf zu stellen. Wir haben einfach den Auftrag, Gottes Präsenz bewusst zu machen“, sagte Peter Stucki, Präsident der „Agentur C“ in Belp BE, in einem Interview. Die Agentur C plakatiert und inseriert in der Schweiz seit 25 Jahren Bibelworte. „Auf diesem Dienst liegt eine Salbung, das spüre ich“, führte Stucki aus. „Die Wirkkraft liegt bei Gott, nicht bei uns. Dadurch, dass wir nun so lange mit dem gleichen Erscheinungsbild aufgetreten sind, sind wir auch zu einer Marke geworden. Man nimmt uns wahr. Deshalb haben wir nun den Begriff ´Agentur C´ für zehn Jahre schützen lassen.“

Printmedien

„ite“ in neuer Aufmachung. Seit diesem Jahr erscheint die Zeitschrift der Schweizer Kapuziner in einem grösseren Format mit dem Untertitel: „das weltoffene franziskanische Magazin“. Die publizistische Grundlinie bleibt die gleiche – einem kritischen und weltoffenen Journalismus verbunden. www.kapuziner.ch/ite

„Weltweit“ neu konzipiert. Die Missionszeitschrift „Weltweit“ erscheint seit Januar inhaltlich neu konzipiert und in einem neuen Layout. Neuer Untertitel: Entwicklungspartnerschaft / Globale Gerechtigkeit. www.weltweit.ch

„Viertelstunde für den Glauben“ zum 12. Mal. Auch zum Valentinstag 2011 vertrieb die Schweiz. Evangelische Allianz ihre Zeitung zum Thema Liebe, Partnerschaft und Heirat in einer Grossauflage von 400‘000 Exemplaren für die deutsche Schweiz, zum grössten Teil mit Hauswurf.

„ChrisCare“ im Gesundheitswesen. Die Zeitschrift, die in der Schweiz von „bvMedia Christliche Medien“ in Pfäffikon ZH vertrieben wird, will dazu beitragen, die Bedeutung des christlichen Glaubens im Gesundheitswesen zu erkennen. Startauflage: 10’000 Exemplare. www.bvmedia.ch/chriscare

„Lebenslust“ am Kiosk. „bvmedia“ hat vor einem Jahr eine weitere neue christliche Quartalszeitschrift für den deutschsprachigen Raum lanciert, die sich bewusst an Leute wendet, die der Kirche fernstehen. Startauflage: 250‘000 Exemplare, überall erhältlich. www.glaube-am-kiosk.ch

„Rheinischer Merkur“ aufgegeben. Die von katholischen Bistümern Deutschlands herausgegebene Wochenzeitung „Rheinischer Merkur“ hat aus finanziellen Gründen auf Ende 2010 ihr Erscheinen eingestellt. Die Gesellschafter beschlossen eine Kooperation mit der „Zeit“. Kommentar der FAZ: „Der christlich-konservative ´Rheinische Merkur´ galt seit langem als abschreckendes Lehrstück für die Unfähigkeit der Kirche, ihre Kräfte zu bündeln.“

„Diakonia“ mit neuer Redaktion. Auf Anfang 2011 hat Michael Felder, Professor für Pastoraltheologie an der Uni Freiburg i. Ue., die Chefredaktion der Internationalen Zeitschrift für die Praxis der Kirche (Verlag Herder) übernommen. Er löst Veronika Prüller-Jagenteufel ab. Zudem sind u.a. ausgeschieden: Prof. Leo Karrer (Freiburg i. Ue.) und Marie Louise Gubler (Zürich). Neu kam hinzu: Franziska Loretan-Saladin (Luzern), Lehrbeauftragte für Homiletik.

Radio

„Radio Maria“. In Polen entstanden, hat „Radio Maria“ im September 2010 in der deutschen Schweiz den Probebetrieb aufgenommen, getragen vom „Verein Radio Maria Deutschschweiz“, unterstützt von der „Weltfamilie Radio Maria“. Sitz ist Adliswil ZH. Radio Maria versteht sich als „wirksames Instrument der Evangelisierung“ und arbeitet mit „Radio Gloria“ (Standort: Baldegg LU).

„Hörmal chrüz u quer“ aufgegeben. Das ökumenische Lokalradio, 1983 gegründet, stellte Ende 2010 seinen Betrieb ein. Die Evangelisch-reformierte Gesamtkirchgemeinde Bern und die Römisch-katholischen Kirche im Kanton Bern hatten sich aus der Finanzierung zurückgezogen.

Fernsehen

Orden wollen es wissen. Mehrere Ordensgemeinschaften Deutschlands wollen ins Fernsehgeschäft einsteigen und haben dazu eine Multimedia-Produktionsgesellschaft gegründet. Ihr Sprecher: Kapuzinerbruder Paulus Terwitte (Dieburg/Darmstatt).

Hoher gesellschaftlicher Wert. Das Schweizer Fernsehen hat bei 500 Frauen und Männern im Alter von 45 Jahren und älter in der deutschen Schweiz eine repräsentative telefonische Befragung zu den Gottesdienstübertragungen durchgeführt. Die Hälfte attestiert der Sendung einen hohen Wert. Bei Jungen und Konfessionslosen sind dies 25%. Ein Viertel der Nutzer gibt an, dass die Konfession keine Rolle spiele, die eigene wird jedoch favorisiert. Wichtig oder gar sehr wichtig für die Mehrheit der Befragten ist der Live-Charakter der Gottesdienste.

Auf Erfolgskurs. Das „Fenster zum Sonntag“ im Fernsehen DRS erreicht am Wochenende über 93‘000 Zuschauer. Vor zehn Jahren waren es noch 69‘000. Seit 2006 ist die Sendung auf „SF zwei“ und auf „SF info“ zu sehen, zudem über den Satellitensender „Bibel TV“ und den süddeutschen Kabelkanal „bw family.tv“. Es handelt sich um ein Projekt von Frei- und Landeskirchen und der Schweiz. Evangelischen Allianz.

Online

Für respektvolles Verhalten. Papst Benedikt XVI. hat ein verantwortungsbewusstes Verhalten im Internet und in den sozialen Netzwerken angemahnt. In seiner Botschaft zum Mediensonntag 2011 ruft er zu einem ehrlichen, offenen und respektvollen Kommunikationsstil im Netz auf. Zugleich verweist er auf mögliche Gefahren, etwa der Gefahr, dass sich jugendliche Nutzer in eine Art Parallelwelt flüchten.

Änderungen bei catholink. Der Trägerverein der Internet-Plattform der katholischen Kirche in der Westschweiz www.catholink.ch hat umfassende Änderungen eingeleitet, um – nach dem Vorbild von www.kath.ch – wesentliche Verbesserungen zu erreichen.

Kleines Jubiläum. Die ökumenische Internet-Seelsorge in Zürich feierte im September 2010 ihr 15-jähriges Bestehen. Jedes Jahr nehmen Hunderte von Menschen den kostenlosen Dienst in Form von E-Mails und SMS in Anspruch.

„Partenia“ ohne Bischof Gaillot. Der ehemalige Bischof von Evreux (F), Jacques Gaillot, 1995 von Papst Johannes Paul II. seines Amtes enthoben, hat im September 2010 seine monatlichen Rubriken auf der von ihm gegründeten Website eingestellt. www.partenia.org

Skepsis gegenüber Internet. In der Schweiz sind katholische Priester gegenüber modernen Informations- und Kommunikationstechnologien zurückhaltender als Priester in anderen Ländern. Dies zeigt eine Studie der Universität Lugano, die untersucht hatte, wie katholische Priester das Internet nutzen und welche Einstellung sie zu digitalen Informations- und Kommunikationsmitteln haben.

Verbände

Verein verjüngen! Der Schweiz. Katholische Presseverein (SKPV) strebt eine Verjüngung an, wie die Generalversammlung 2010 deutlich machte. Ihm gehören zurzeit 1‘200 Mitglieder an. Wegen Überalterung verliere der Verein jährlich rund 50 Mitglieder. Jüngere Menschen von den Anliegen des Vereins zu überzeugen, sei schwierig, da sie eher für konkrete Projekte als für eine „abstrakte Sache“ zu gewinnen seien, stellte Vereinspräsident Markus Vögtlin fest. Dennoch dürfe der Verein nichts unversucht lassen, jüngere Generationen anzusprechen.

Streit in der Ucip. An der GV der Katholischen Weltunion der Presse (Ucip) im September 2010 in Ouagadougou (Burkina-Faso) nahmen wichtige Verbände nicht teil, u.a. Nordamerika. Auch der aktuelle Präsident Bernhard Sassmann aus Österreich fehlte. Im Verband gibt es seit Jahren Streit. Der Päpstliche Rat für die Laien, dem der Verband untersteht, hatte vor allem die Überprüfung der Stellung des Generalsekretärs verlangt. Die Mitgliederversammlung hinter verschlossenen Türen ging darüber hinweg. Neu gewählt wurden als Vizepräsidenten der Medienwissenschaftler Andres Canizales (Venezuela) und die Journalistin Joyce Kazembe (Simbabwe), als geistlicher Beirat der Schweizer Jesuit Albert Longchamp, als Schatzmeisterin Elisabeth Moest (Deutschland) – und bestätigt wurde der bisherige Generalsekretär Joseph Calstas-Chittilappilly

2009-2010 Jahreschronik

Totengedenken

Pasquale Borgomeo, langjähriger Direktor von Radio Vatikan, ist am 2. Juli 2009 nach langer Krankheit im Alter von 76 Jahren in Rom gestorben. Der aus Neapel stammende Jesuit hatte den Papst-Sender von 1985-2005 geleitet und wurde damals vom jetzigen Vatikansprecher Federico Lombardi abgelöst

Roger de Diesbach, ehemaliger Chefredaktor der Freiburger Tageszeitung „La Liberté“, starb am 21. September 2009 im Alter von 65 Jahren. De Diesbach machte sich, bevor er bei der „Liberté“ begann, als Bundeshausredaktor und später mit seinen Hintergrundberichten einen Namen. Er gründete eine eigene Agentur (BRRI), die sich dem Recherchierjournalismus zuwandte. 1996 wurde er Chefredaktor und blieb es bis 2003, als ihn gesundheitliche Gründe zum Rücktritt zwangen.

Walter Jud-Zweifel, Geschäftsführer der Druckerei Oberholzer in Uznach SG, ist nach Weihnachten 2010 nach kurzer, schwerer Krankheit verstorben. Er hatte die Leitung der Druckerei 1998 übernommen.

Peter Litschi, während 40 Jahren für die Katholische Kirche im Kanton Zürich tätig, starb am 19. Dezember 2009 im Alter von 63 Jahren. Er hatte im Verlauf der Jahre verschiedene Aufgaben betreut und war die „prägende Seele des Centrum 66“ (Todesanzeige der Zentralkommission).

Hans Wili-Metzler, aufgewachsen in Hitzkirch LU, starb am 5. Juni 2009 in Köniz BE im Alter von 91 Jahren. Wili war viele Jahre Inland-, dann Bundeshausredaktor für „Ostschweiz“, „Vaterland“ und andere Printmedien.

Traurige Jahresbilanz. Im Jahr 2009 sind weltweit mindestens 110 Journalisten getötet worden, mehr als je zuvor. www.reporter-ohne-grenzen.de

Persönlich

Véronique Benz, übernahm Ende Januar 2010 die Chefredaktion von „Evangile et Mission“, des zweimonatlich erscheinenden offiziellen Organs der Westschweizer Diözesen. Sie folgte auf Michèle Fringeli (Delsberg), die aus gesundheitlichen Gründen die Redaktion nach elfjährigem Engagement verliess. Véronique Benz hat an der Universität Freiburg Geografie studiert und arbeitete seit 2001 bei „Evangile et Mission“.

Viktor Dormann trat auf Ende Mai 2009 als Chefredaktor der katholischen Wochenzeitschrift „Sonntag“ in Baden AG zurück und übergab sein Amt dem promovierten Theologen Niklas Raggenbass. Der „Sonntag“ erscheint in einer Auflage von rund 25‘000 Exemplaren.

Heinz-Joachim Fischer, langjähriger Korrespondent der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ für Italien und den Vatikan, wurde auf Ende 2009 pensioniert. Er ist einer der besten Kenner Roms, des Vatikans und der Päpste. (U.a.: Heinz-Joachim Fischer, Benedikt XVI. Ein Porträt. Herder, Freiburg i.Br. 2005. Fr. 23.50)

Michèle Fringeli (Delsberg), ehemalige Chefredaktorin von „Evangile et Mission“, und Angelika Boesch, während 20 Jahren Redaktorin des Berner Pfarrblatts, wurden an der Generalversammlung des „Schweizerischen Verbandes Katholischer Journalistinnen und Journalisten“ zu Ehrenmitgliedern ernannt.

Ann-Katrin Gässlein (Frauenfeld) und Rachad Armanios (Genf) erhielten den Medienpreis 2010 des Schweizerischen Vereins katholischer Journalistinnen und Journalisten (SVKJ). Gässlein leitet „forumKirche“, das Pfarreiblatt in den Kantonen Schaffhausen und Thurgau. Sie erhielt den Preis für ein Interview mit Giuseppe Gracia, dem Informationsbeauftragten des Bistums Basel, zum Thema Zeitgeist (erschienen in „forumKirche“, 1/10). Armanios ist stellvertretender Chefredaktor der Genfer Tageszeitung „Le Courrier“. Er wurde für ein Interview mit dem Franzosen Pous, einem ehemaligen katholischen Mönch, über dessen Buch „La tentation totalitaire. Essai sur les totalitarismes de la transcendance“ ausgezeichnet. (Erschienen in „Le Courrier“, 5.9.2009.)

Mechtild Herder, die Frau des Senior-Verlegers Hermann Herder in Freiburg i.Br., wurde für ihr Engagement für werdende Mütter in Bedrängnis mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet. Sie hatte vor 25 Jahren in Freiburg einen Helferkreis aufgebaut, der rund um die Uhr Telefonberatung und materielle Hilfe anbietet.

Bernard Litzler, seit 2003 Chefredaktor der Wochenzeitschrift „Echo Magazine“ (Genf), wurde neuer Leiter des „Centre catholique de Radio et Télévision“ (CCRT) in Lausanne. Der Theologe und Journalist, gebürtiger Elsässer, trat am 1. November 2009 die Nachfolge von André Kolly an, der dem CCRT seit 1988 vorstand und aus Altersgründen demissionierte. – Das CCRT ist in ökumenischer Zusammenarbeit mit dem „Office protestant des médias“ (OPM) für Sendungen im öffentlich-rechtlichen Westschweizer Radio (RSR) und Fernsehen (TSR) verantwortlich.

André Marty, Fernsehjournalist, wurde mit dem Katholischen Medienpreis der Medienkommission der Schweizer Bischofskonferenz ausgezeichnet. In der Arbeit des Nahost-Korrespondenten des Schweizer Fernsehens spiegle sich die „Vielschichtigkeit der Probleme des Zusammenlebens der Völker und Religionsgemeinschaften im Heiligen Land“ und die „Bedeutung der Präsenz der christlichen Minderheit für die Hoffnung auf Frieden für alle“, heisst es in der Urkunde zur Preisverleihung.

Urs C. Reinhardt trat nach 17-jähriger Tätigkeit auf Ende 2009 als nebenamtlicher Chefredaktor des Kirchenblattes für römisch-katholische Pfarreien im Kanton Solothurn zurück. Nachfolger wurde der 40-jährige Solothurner Kantonsschullehrer und Autor Reto Stampfli. Stampfli hatte Philosophie, Germanistik und Theologie studiert.

Bernhard Sassmann, Kreativdirektor einer Wiener Werbeagentur, wurde an der Generalversammlung in Rom nach längerer Vakanzzeit an der Spitze der Union zum neuen Präsidenten der „Katholischen Weltunion der Presse“ (UCIP) gewählt. Schon sein Vater, der 1997 verstorbene Verleger und Publizist Hanns Sassmann, hatte das Amt bekleidet (1980-1986). Sassmann jun. tritt die Nachfolge des brasilianischen Kommunikationswissenschaftlers Ismar de Oliveira Soares an, der während zwei Amtszeiten die UCIP geleitet hatte. – 2009 musste die UCIP einen bösen Aderlass hinnehmen, indem die Vereinigungen der Katholischen Presse der USA und Kanadas die Mitgliedschaft kündigten.

Urban Schwegler ist seit Beginn 2009 Mitredaktor des katholischen Pfarrblatts der Stadt Luzern. Der promovierte Theologe war einige Zeit bei Missio Schweiz und im Pastoraldienst der Hofpfarrei Luzern tätig.

Simon Spengler, Journalist und Theologe, zuletzt als Bundeshaus-Redaktor „Blick“, wurde von der Schweizer Bischofskonferenz zum ersten vollamtlichen Sekretär der Kommission für Kommunikation und Medien der katholischen Kirche in der Schweiz gewählt. Neue Mitarbeiterin ist Laure-Christine Grandjean. Die beiden neuen Stellen sind eine direkte Folge des 2009 verabschiedeten „Businessplans“ für die Weiterentwicklung der kirchlichen Kommunikations- und Medienarbeit. Die personelle Verstärkung der Kommunikationsstelle der SBK soll vor allem die Stellungnahmen, Studien und Untersuchungen der verschiedenen Fachkommissionen „besser in die Öffentlichkeit tragen“. Im Vordergrund stehen Fachgebiete wie Sozial- und Wirtschaftsethik, Migration und Bioethik.

Paul Wuthe (1968) heisst seit 1. Januar 2010 der neue Chefredaktor der österreichischen „Kathpress“. Er ist seit 15 Jahren im Generalsekretariat der Bischofskonferenz angestellt und wird weiterhin das Medienreferat der Österreichischen Bischofskonferenz leiten. Wuthe folgt auf Erich Leitenberger, der 1967-1974 Redaktor der Tageszeitung „Die Presse“ und ab 1974 Pressereferent der Erzdiözese Wien war. 1981 wurde er zum Chefredakteur der katholischen Nachrichtenagentur bestellt. Leitenberger bleibt auf Ersuchen des Wiener Erzbischofs bis auf weiteres dessen Pressesprecher und zuständig für die Öffentlichkeitsarbeit der Erzdiözese Wien.

Kirchen

Kirchen im Schaufenster. Der Protestantismus schafft selten Schlagzeilen, doch wenn über ihn berichtet wird, geschieht dies häufiger positiv als bei anderen Konfessionen und Religionen. Dies zeigt eine neue Studie, die die Berichterstattung von Schweizer Medien im Jahre 2008 analysiert. Die Untersuchung von Carmen Koch stellt fest, dass am meisten über den Katholizismus und den Islam berichtet wird und dass die Berichterstattung über Religion grundsätzlich negativ geprägt ist, besonders bei nichtchristlichen Religionen. Dies betreffe allerdings auch den Katholizismus, bei dem ein relevanter Teil der Berichterstattung die Aufdeckung pädophiler Priester betreffe. Über den Protestantismus wird in 35,4, den Katholizismus in 33,4, den Buddhismus in 32,4 und den Islam in 30,5% der Fälle positiv berichtet. Am wenigsten negative Berichte gibt es zum Protestantismus (5%), während 12,7% der untersuchten Berichte zum Katholizismus negativ waren (Judentum 20,3, Islam 22,1%). Analysiert wurden Tageszeitungen, Radio- und Fernsehsendungen aus den Regionen Zürich und Lausanne. (Koch, Carmen, Das Politische dominiert. Wie Schweizer Medien über Religionen berichten. In: Communicatio Socialis. Internationale Zeitschrift für Kommunikation in Religion, Kirche und Gesellschaft. Heft 4, Jg. 42, S. 365-381 ff. Matthias-Grünewald-Verlag, Mainz)

Neuer Plan – gleichviel Geld. Der sorgfältige Umgang mit der Meinungsvielfalt in der Kirche war eine der Forderungen, die die Delegierten der Römisch-Katholischen Zentralkonferenz der Schweiz (RKZ) an ihrer Frühjahrs-Vollversammlung vom 20./21. März 2009 in Genf formulierten. Im Zentrum stand der von der Schweizer Bischofskonferenz (SBK) verabschiedete „Businessplan für die Weiterentwicklung der Kommunikations- und Medienarbeit der katholischen Kirche in der Schweiz“. Die vorgeschlagene Beitragserhöhung zugunsten der Medienarbeit fand jedoch keine Mehrheit. Angestrebt wurde, dafür rund 1 Million Franken zusätzlich zu den bereits heute aufgewendeten 2,3 Mio. Franken bereitzustellen. Der zusätzliche Betrag hätte durch Einsparungen und eine befristete zweckgebundene Erhöhung der RKZ-Beiträge um jährlich 2% finanziert werden sollen. Doch bereits in der Vernehmlassung hatte sich gezeigt, dass eine zweckgebundene Beitragserhöhung in diesem Ausmass nicht mehrheitsfähig war. www.rkz.ch

Patron seit 1946. Das grosse Jubiläumsjahr 2009 der Salesianer Don Boscos (150 Jahre „Gesellschaft des heiligen Franz von Sales“, von Don Bosco gegründet, ferner 75 Jahre seit der Heiligsprechung Don Boscos sowie 50 Jahre Salesianer Don Boscos in Beromünster LU) hat wieder einmal in Erinnerung gerufen, dass Don Bosco am 24. Mai 1946 von der Kirche zum Patron der katholischen Presse proklamiert worden ist.

Verbände

Schwierige Lage. Der „Schweizerische Verband Katholischer Journalistinnen und Journalisten“ (SVKJ) befindet sich in einer finanziell schwierigen Lage. 2009 konnte ein finanzieller Verlust nur dank einer ausserordentlichen Spende vermieden werden. Für 2010 rechnet der Verein mit einem Defizit von über 2000 Franken.

Verein aufgelöst. Der vor acht Jahren als Träger für kirchliche Radio- und Fernsehsendungen gegründete „Verein Oekumenische Medienarbeit“ (VOeM) führte in St. Gallen seine letzte Versammlung durch. Rückwirkend auf Neujahr 2009 übernahmen die Kantonalkirchen neu die Verantwortung für die Übertragungen.

Internet nicht verschlafen. Angesichts der Krise in den gedruckten Medien, die sich in einer Restrukturierungsphase befinden, hat der Präsident des „Schweizerischen Katholischen Pressevereins“ (SKPV), Markus Vögtlin, die christliche Presse aufgerufen, den Einstieg ins Internet nicht zu verpassen. Es gelte, die Entwicklung, die weit mehr als eine einfache technische Revolution darstelle, als Chance zu begreifen. So müssten die neuen Kommunikationsmittel so gut wie nur möglich eingesetzt werden. Christliche Medien müssten ihre Botschaft mutig und mit professioneller Sachkenntnis verbreiten. – Der Presseverein zählte in seiner Hochblüte mehrere tausend Mitglieder, heute sind es noch 1250. Im finanziellen Bereich muss der Verein darum nach neuen Wegen suchen. Er ist überaltert. Nachwuchs fehlt. Der Übergang des Sekretariats der Medienkommission vom Presseverein zum Generalsekretariat der Bischofskonferenz führte beim SKPV zu einem Loch von 30‘000 Franken. Der Verein beabsichtigt, das Loch zu stopfen, indem er neue Dienstleistungen anbietet. Das Defizit des Vereins betrug 2008 rund 24‘000 Franken. Die Reserven sind nahezu aufgebraucht. www.skpv.ch

Agenturen

Kirche in Asien. Der katholische Asien-Informationsdienst UCAN baut seine englische Berichterstattung mit dem Internetangebot „CathNews Asia“ aus. Geleitet wird die Redaktion vom australischen Jesuiten Michael Kelly. CathNews Asia kann auf die Mitarbeit von 200 freien Journalisten und 65 Festangestellten von UCAN zurückgreifen, die in rund 20 asiatischen Staaten tätig sind. www.cathnewsasia.com

100 Jahre epd. Der Evangelische Pressedienst Deutschland (epd) wurde 1910 als „Evangelischer Pressverband für Deutschland“ gegründet und ist die älteste deutsche Nachrichtenagentur. Für den Dienst arbeiten 80 Redaktoren an 30 Standorten in Deutschland und Europa. Die Zentralredaktion hat ihren Sitz in Frankfurt am Main. Ihre besondere Rolle in der deutschen Medienlandschaft hat am Jubiläum der Agentur Bundeskanzlerin Angela Merkel mit den Worten gewürdigt, in einer immer unübersichtlicher werdenden Informationslandschaft müsse eine kirchliche Nachrichtenagentur „Orientierungslotse“ sein und Werte vermitteln. Dazu gehöre eine Berichterstattung, die dem christlichen Menschenbild verpflichtet sei. www.epd.de

Printmedien

Jubiläum. Vor 85 Jahren hat das Augustinuswerk in Saint-Maurice das Pfarrblatt gegründet, das heute von fast 140 Pfarreien in den Kantonen Freiburg, Graubünden, Luzern, Schwyz, St. Gallen, Tessin, Thurgau und Wallis eingesetzt wird.

Eingestellt 1. Die Herausgebergemeinschaft „WeltWeit/Coeur en alerte“ hat auf Ende 2009 das Erscheinen ihrer welschen Ausgabe eingestellt. Die sechsmal jährlich erscheinende Zeitschrift wies zuletzt noch 3500 Abonnenten auf. Die Leserschaft sei überaltert und trotz Anstrengungen im Marketing gebe es keine Perspektiven für eine Erneuerung, wurde von Seiten der Herausgeber bestätigt. „WeltWeit“ wird weiterhin erscheinen. www.weltweit.ch

Einstellung 2. Auch die reformorientierte Jesuitenzeitschrift „Orientierung“ wurde Ende 2009 aufgegeben. Dem Orden fehle es an journalistischem Nachwuchs, liess die Leitung der Schweizer Provinz verlauten. Die Zeitschrift erschien halbmonatlich, seit 1937.

Einstellung 3. Nach 58 Jahren stellte schliesslich auf Ende 2009 auch die protestantische Zeitschrift „Reformatio“ ihr Erscheinen ein. Sie war eine Plattform der „intellektuellen Auseinandersetzung im Schweizer Protestantismus“.

Online

Nach 10 Jahren neu. Zum Zehn-Jahr-Jubiläum hat die in Zürich erscheinende Online-Zeitschrift „Medienheft“ eine Neugestaltung erfahren. Die bisher über 500 Artikel können nach Schwerpunktthemen neu über eine Stichwortliste gesucht werden. Neu ist auch die Verknüpfung von aktuellen Artikeln mit archivierten Beiträgen. – Gestartet war das Medienheft im Oktober 2000 als Nachfolgepublikation der Zeitschrift „Zoom Kommunikation – Medien“. Herausgegeben wird es von den Reformierten Medien und vom Katholischen Mediendienst. Die Beiträge sind im Internet kostenlos einsehbar. www.medienheft.ch

Fernsehen

Neu auf bluewin.tv Drei religiöse Fernsehsender wurden am 1. April 2009 auf www.bluewin.tv aufgeschaltet. Bei den Sendern handelt es sich um den katholischen Kultursender aus Österreich „K-TV“, den evangelischen Sender „Bibel TV“ und den katholischen TV-Sender KTO (in französischer Sprache).

Verlage

In Geldnot. Die Finanzlage der ERF-Medien in Pfäffikon ZH – 1959 in Deutschland vor allem von freikirchlichen Christen als „Evangeliums-Rundfunk“ gegründet – steckt in finanziellen Schwierigkeiten. Dem Unternehmen, das sich auf den Bereich Glaube und Gesellschaft spezialisiert hat, fehlten Mitte 2009 über 900‘000 Franken. Auch hat die Wirtschaftskrise zu einem Einbruch bei den Werbeeinnahmen geführt. – ERF-Medien produzieren u.a. das „Fenster zum Sonntag“ auf SF zwei und SF info. Seit 2005 wird „Life Channel“ als Radiovollprogramm produziert, das im Deutschschweizer Kabelnetz, im Internet und über Bluewin-TV empfangen werden kann. Zur Fachredaktion gehören 42 Mitarbeiter.

2008-2009 Jahreschronik

Totengedenken

Carl Mugglin, ehemaliger Finanzdirektor des Kantons Luzern, starb am 15. Mai 2008 in seinem 94. Lebensjahr. Bevor er in die Politik ging, war er rund zehn Jahre Inland-Redaktor des „Vaterland“, später auch der „Civitas“, des Organs des Schweizerischen Studentenvereins, in den 50er/60er Jahren zudem Präsident des “Vereins Schweizerischer Katholischer Publizisten“. Im Mai 1960 lancierte er die Idee, einen „Prälat-Meier-Fonds“ zur „Förderung des Nachwuchses und der Aus- und Weiterbildung katholischer Journalisten, Radio-, Fernseh- und Filmfachleute“ zu gründen, im Andenken an den legendären Prälaten Joseph Meier, der während vielen Jahren die wichtige Schaltzentrale St. Karliquai 12 in Luzern mit Katholischem Volksverein, Katholischer Jungmannschaft, Schweizer Volksbuchgemeinde (SVB) usw. leitete und für die Medienfragen sehr aufgeschlossen war. Der Fonds wurde 1963 gegründet und kommt seinem Auftrag bis heute nach.

Jean Gélamur, langjähriger Generaldirektor und späterer Aufsichtsrats-Vorsitzender des katholischen Medienkonzerns „Bayard Presse“, starb in Bayonne (F) am 9. Juli 2008, am Vorabend seines 87. Geburtstags. Als der erfolgreiche Diplomingenieur Gélamur 1958 als Quereinsteiger in den Verwaltungsrat des damals noch „La Bonne Presse“ genannten Medienhauses der Assumptionisten eintrat, hatte er keine publizistische Erfahrung und war mit den Publikationen des Hauses, auch mit dem Flaggschiff, der Tageszeitung „La Croix“, wenig vertraut. 1960 wurde er zum Generaldirektor ernannt. Es gelang ihm, der „Bonne Presse“ – auch durch die 1969 erfolgte Namensänderung in „Bayard Presse“ – ein neues Image zu geben.

Ruedi Hofmann, Jesuit und Medienschaffender, starb am 28. Mai 2008 ganz plötzlich im Alter von 70 Jahren auf seinem Heimaturlaub. Er stammte aus Uznach SG. Von 1970-2000 arbeitete er in Yogyakarta (Indonesien), vor allem beim Aufbau von Medienzentren. Später ging er nach Osttimor und war dort vor allem als Fernsehproduzent tätig.

Othmar Beerli starb in der ersten Januarhälfte 2009 in Thailand. Er wurde bekannt als Redaktor und Verleger des „Musenalp-Express“. Doch sein Lebenslauf ist mediengeschichtlich für die Kirche Schweiz von einigem Interesse. Geboren 1947 in Thalwil ZH, war Beerli im kaufmännischen Bereich tätig und kam früh als Sekretär zum katholischen Jungmannschaftsverband in Luzern, wurde Verlagsleiter von „team“, der Nachfolgezeitschrift der „Jungmannschaft“, übernahm 1973 die Zeitschrift selber, als sie vom rex-Verlag aufgegeben wurde. Zunächst kooperierte Beerli mit dem Beobachter-Verlag, später baute er die Zeitschrift zu einem eigenwilligen Jugendorgan aus, das sich grösster Beliebtheit erfreute. Seinen Verlag gründete er in Maria-Rickenbach NW, unterhalb der Musenalp. Daraus entwickelte sich der „Musenalp-Express“, der bis zuletzt erschien.

Max Aebischer, alt Staatsrat und Nationalratspräsident (1969), starb am 1. März 2009 im Alter von 95 Jahren. Er war den katholischen Medien in besonderer Weise zugetan, viele Jahre auch Verwaltungsratsmitglied der „Freiburger Nachrichten“.

Hans-Ernst Ellenberger starb am 2. März 2009, unerwartet rasch, aber nach schwerer Krankheit im Alter von 64 Jahren. Er war mehrere Jahre Leiter der diözesanen Informationsstelle im Ordinariat Solothurn, studierte Theologie und war zuletzt Diakon in der Pfarrei Bruder Klaus Emmenbrücke. Er stand kurz vor der Priesterweihe.

Karl Bischoff ist, wie erst verspätet bekannt wurde, bereits am 2. August 2007 im Alter von 87 Jahren verstorben. Er war nach seinen Studien Redaktor bei dem vor vielen Jahren eingegangen „Basler Volksblatt“, später Mitarbeiter auf der Landeskanzlei Baselland und CVP-Kommunalpolitiker von Muttenz, mit besonderem Interesse für Kultur und die Geschichte der Gemeinde.

Persönlich

Martin Brander, langjähriger Redaktor von „Horizonte“, Pfarrblatt für den Kanton Aargau, hat wegen Erreichung des Pensionsalters die Redaktion verlassen. Von 1987-1998 war Brander auch Präsident der Arbeitsgemeinschaft deutschsprachiger Pfarrblatt-Redaktionen (Arpf). Seine Nachfolge als Chefredaktorin trat am 1. November 2008 Carmen Frei (Widen) an. Neuer Mitarbeiter ist Thomas Schnelling, Theologe und Sozialarbeiter in Bremgarten AG. Das Pfarrblatt erscheint in einer wöchentlichen Auflage von 107‘000 Exemplaren.

Pater Urban Federer übernimmt im August 2009 die Redaktion der Zeitschrift „Kloster Einsiedeln“. Er folgt auf Pater Kolumban Reichlin, der zum neuen Propst in St. Gerold im Vorarlberg ernannt wurde. – Die Zeitschrift heisst seit Jahresbeginn 2009 „Salve“, da sie nun sowohl dem Benediktinerkloster Einsiedeln wie dem Benediktinerinnenkloster Fahr als Publikationsorgan dient.

Pater von Gemmingen SJ (72) wird am 21. Oktober 2009 die Leitung der deutschsprachigen Sektion von Radio Vatikan abgeben. Nachfolger wird sein Mitbruder Bernd Hagenkord (40). Von Gemmingen war seit 1982 Chefredaktor in Rom.

Carolina Gurtner, Grafikerin und Polygrafin, arbeitet seit Januar 2009 als Gestalterin auf der Redaktion „forum“ in Zürich mit. Sie übernahm das Pensum von Nadja Rutishauser, die in einen Buchverlag wechselte.

Lydia Guyer hat sich im Juni 2008 als journalistische Mitarbeiterin der Römisch-katholischen Landeskirche Luzern vorzeitig pensionieren lassen.

Judith Hardegger ist seit 1. Januar 2009 neue Moderatorin der Sendung „Sternstunde Religion“ des Schweizer Fernsehens, gemeinsam mit den Bisherigen Brigitta Rotach und Christine Stark. Judith Hardegger ist Theologin und arbeitete während vier Jahren als Journalistin beim „forum“, dem Pfarrblatt der katholischen Kirche im Kanton Zürich. Ihre Doktorarbeit hatte sie zum Thema verfasst: „Die Infragestellung der Willensfreiheit durch moderne Hirnforschung als Herausforderung für Theologie und Ethik.“

Ruedi Josuran, ehemaliger DRS-1-Journalist, leitet ab April 2009 die Sendung „Fenster zum Sonntag“ auf SF 2. Die Sendung soll gleichzeitig eine Neugestaltung (Redesign) erfahren.

Beatrix Ledergerber-Baumer übernahm mit Jahresbeginn 2009 eine Teilzeitstelle auf der Redaktion „forum“, in Nachfolge von Judith Hardegger (s.o.) Die neue Redaktorin war bisher schon journalistisch tätig, vor allem als Informationsbeauftragte der Fokolar-Bewegung Schweiz. Zudem ist sie seit Jahren Vorstandsmitglied der Genossenschaft kipa-apic.

Lukas Niederberger (1964), Theologe und ehemaliger Jesuitenpater, ist seit November 2008 neuer Zentralredaktor des Pfarreiblatts Kanton Luzern. Er folgt auf Willy Bünter, der nach siebenjähriger Redaktionstätigkeit in den Ruhestand trat.

Richard W. Orth (60), Geschäftsführer der Katholischen Nachrichten-Agentur KNA in Bonn seit 1994, geht Mitte 2009 auf eigenen Wunsch in den vorzeitigen Ruhestand. Nachfolger wird der bisherige Geschäftsführer der Paulinus Verlag GmbH Trier, Thomas Juncker (53).

Sabine Schüpbach, Religionsjournalistin mit Abschluss in Germanistik und evangelischer Theologie, übernahm am 1. Januar 2009 die Redaktionsstelle Zürich der überkonfessionellen Zeitung „aufbruch“ (s.u.). Sie folgt auf Paul Bösch, der in Pension ging, der Zeitung aber als Geschäftsleiter erhalten bleibt.

Ludwig Spirig-Huber (1955) wurde im Sommer 2008 vom Kleinen Kirchenrat der Römisch-katholischen Gesamtkirchgemeinde Bern und Umgebung als Kommunikationsbeauftragter ernannt, um die vom Grossen Kirchenrat im Februar 2008 geschaffene Kommunikationsstelle aufzubauen. Seit 2001 war Ludwig Spirig bei Interteam in Luzern für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig. Zuvor hatte er während einiger Jahre die Zentralredaktion des Pfarreiblattes Kanton Luzern geleitet und war als Pastoralassistent in Malters LU bzw. Wettingen AG tätig.

Reto Stampfli (1969), Mittelschullehrer in Solothurn, wurde vom Verein Kirchenblatt Solothurn anfangs 2009 zum neuen stellvertretenden Redaktor gewählt, und Daniele Supino (1972), Lehrer für Italienisch und Latein an der Kantonsschule Solothurn, zum Leiter der Jugendseite-Redaktion, in Nachfolge von Christiane Lubos, die aber Mitglied bleibt.

Kirchen

Businessplan. Die katholische Kirche der Schweiz will ihre Kommunikations- und Medienarbeit gezielt weiterentwickeln, um auch in der modernen Kommunikationsgesellschaft gehört zu werden. Zu diesem Zweck hat die Schweizer Bischofskonferenz (SBK) anfangs März 2009 einen sogenannten „Businessplan“ verabschiedet, der verschiedene Massnahmen vorschlägt. Dazu gehört die Schaffung einer Kommunikationsstelle bei der SBK in Freiburg. Die Finanzierung der verschiedenen Vorhaben ist allerdings noch nicht gesichert. www.kath.ch/sbk-ces-cvs

Medienkommission. Zu Mitgliedern der Medienkommission hat die Schweizer Bischofskonferenz anfangs März Patrizio Tito Malaguerra (Cureglia TI), Bernard Litzler (Lausanne), Chefredaktor „Echo magazine“, und Werner De Schepper (Olten), ehemals „Blick“-Chefredaktor, heute stellvertretender Chefredaktor der „Aargauer Zeitung“, ernannt.

Nachwuchsförderung. Das Institut zur Förderung publizistischen Nachwuchses (ifp), getragen von der Kirche in Deutschland, hat Mitte September 2008 in München-Freising neue Räumlichkeiten bezogen, mit Fernseh- und Radiostudio, digitalen Schnittplätzen, einem Recherche-Desk, zwei Ausbildungssälen und 24 Gästezimmern. Die Deutsche Bischofskonferenz setzt in ihrer Medienstrategie auf die Ausbildung profilierter Journalistinnen und Journalisten. Ihr langjähriger Vorsitzender, der Mainzer Kardinal Karl Lehmann, würdigte anlässlich des Bezugs des neuen zentralen Standorts das Institut als „grosse Erfolgsgeschichte“. Die vor 40 Jahren gegründete katholische Journalistenschule habe inzwischen rund 2‘000 junge Menschen ausgebildet. Die meisten von ihnen seien heute in den Medien bis in höchste Leitungsfunktionen hinein tätig. Die Bischöfe hätten Vertrauen in das ifp und wollten es weiterhin unterstützen. www.ifp-kma.de

Zusammenarbeit im Vatikan. Eine engere Zusammenarbeit der vatikanischen Medien hat Papst Benedikt XVI. Mitte Dezember befürwortet. Man spreche heute zu Recht von einer Konvergenz der Medien, stellte der Papst in einer Ansprache an die Mitarbeiter des Vatikanischen Fernsehzentrums CTV fest. Das Internet verlange eine wachsende Integration der Text-, Audio- und Video-Kommunikation. Die vatikanischen Medien seien herausgefordert, ihre Zusammenarbeit zu erweitern und zu vertiefen. Gemeinsam mit dem Päpstlichen Medienrat sollten sie entsprechende Vorschläge entwickeln. Ausdrücklich appellierte der Papst an die CTV-Mitarbeiter, neue Wege zu suchen, um Bilder und Stimmen im Internet zu verbreiten. Die Kirche müsse weiterhin im „grossen Areopag“ der Medien präsent sein, daher sei ihr auch das Internet, in dem so viele junge Menschen Antworten und Sinn suchten, nicht fremd. – CTV wurde vor 25 Jahren von Papst Johannes Paul II. gegründet. Das Vatikan-Fernsehen verfügt nicht über eigene Sendefrequenzen, es stellt sein Material kirchlichen und weltlichen Medien zur Weiterverbreitung zur Verfügung.

Internet nutzen. In seinem berühmten, persönlichen Schreiben vom 12. März 2009 an alle Bischöfe der Weltkirche zum Entscheid des Vatikans, die vier Bischöfe der Pius-Bruderschaft von der Exkommunikation zu befreien, gelobte Papst Benedikt XVI. untern anderem, in Zukunft das Internet vermehrt zu nutzen, um sich besser über Personen und Situationen zu informieren. Dabei ging es vor allem um die Person von Bischof Williamson, des Holocaust-Leugners. Wörtlich schrieb der Papst: „Ich höre, dass aufmerksames Verfolgen der im Internet zugänglichen Nachrichten es ermöglicht hätte, rechtzeitig von dem Problem Kenntnis zu erhalten. Ich lerne daraus, dass wir beim Heiligen Stuhl auf diese Nachrichtenquelle in Zukunft aufmerksamer achten müssen.“

Christliche Stimme. Mit vereinten Kräften soll die christliche Stimme in Europa stärker hörbar gemacht werden. Zu diesem Zweck haben sich Medienverantwortliche der anglikanischen, reformierten und orthodoxen Kirchen Europas zusammengeschlossen. Das neue Pressenetzwerk „Ponec“ (Press Officers Network of European Churches) wird von der Konferenz Europäischer Kirchen (KEK) unterstützt.

Agenturen

kipa-Redaktion in Zürich. Die deutschsprachige Redaktion der Katholischen Internationalen Presseagentur kipa, seit Jahrzehnten in Freiburg domiziliert, arbeitet seit Jahresbeginn 2009 in Zürich, und zwar am gleichen Ort wie der Katholische Mediendienst (KM) und das Internetportal kath.ch. Neu verantwortet kipa auch den Bereich kath.ch/aktuell. Weiterhin in Freiburg bleiben die französischsprachige Redaktion apic und die Administration des Unternehmens. Der kipa-Redaktion gehören an: Josef Bossart als Leiter sowie Andrea Krogmann (bisher), Barbara Ludwig (neu), Petra Mühlhäuser (neu) und Georges Scherrer (bisher). www.kipa-apic.ch

Printmedien

100 Jahre „Angelus“. An Weihnachten 1909 erschien zum ersten Mal ein vierseitiger „Angelus“ als Nachrichtenblatt der Römisch-katholischen Pfarrei Biel. Ab November 1912 wurde das Blatt zweisprachig herausgegeben, 1970 erhielt die italienischsprachige, 16 Jahre später auch die spanischsprachige Mission eine Seite zur Verfügung. 1985 wurde die Redaktion erstmals mit Laien besetzt. Heute erscheint die Zeitschrift 25mal pro Jahr und wird an 15‘000 Haushalte verteilt. www.kathbielbienne.ch

Aufbruch für „aufbruch“. Die unabhängige Zeitung für Religion und Gesellschaft hat seit April 2008 bis Ende Jahr ein Wachstum von 38% verzeichnet. Die Auflage stieg nach eigenen Angaben innerhalb dieser Zeit von 3‘189 auf 4‘397 bezahlte Exemplare. Die positive Entwicklung wird vor allem dem neuen Konzept (Tabloid-Format), der Zusammenarbeit mit dem deutschen „Publik-Forum“ und einem intensiven Marketing zugeschrieben. Gegründet wurde die Zeitung 1988, im Zusammenhang mit dem Widerstand gegen die Ernennung von Bischof Wolfgang Haas in Chur. Sie bezeichnet sich heute als überkonfessionell. Das wird auch mit der Wahl von Sabine Schüpbach als neue Redaktionsleiterin Zürich unterstrichen (s.o.). www.aufbruch.ch

„Bayard“ übernimmt. Das französische katholische Verlagshaus „Bayard Presse“ steigt nach Angaben des „Weltbild“-Verlags in Augsburg in den deutschen Zeitschriftenmarkt ein. „Bayard Presse“ übernimmt den Zeitschriftenbereich der Verlagsgruppe „Weltbild“: 26 Titel mit einer Gesamtauflage von rund 1,3 Mio. Exemplaren. Die beiden katholischen Verlagshäuser arbeiten seit Jahrzehnten eng zusammen. „Bayard“ seinerseits steht in enger Kooperation mit dem belgischen Medienhaus „Roularta“. Die definitiven Entscheide fallen im Sommer 2009.

Experiment gescheitert. Der Trägerverein der Zürcher Ausgabe „reformiert.“ hat Ende September 2008 eine Reorganisation der Redaktion beschlossen. Neu wird die Redaktion durch eine feste Redaktionsleitung geführt. Mit dem System einer alternierenden Redaktionsleitung habe man schlechte Erfahrungen gemacht.

Aufgabe 1. Der „Paulus-Ruf“, Vierteljahreszeitschrift des Pauluswerks in Freiburg i. Ue., wurde auf Ende 2008 eingestellt, genau gleich wie das französischsprachige Gegenstück „La Voix de Saint Paul“. Die Zahl der Abonnenten sei so stark zurückgegangen, dass eine Weiterführung nicht mehr tragbar sei, stellten die Paulus-Schwestern fest. Der erste „Paulus-Ruf“ erschien im Dezember 1953.

Aufgabe 2. Auch die Missionare von der Heiligen Familie in Werthenstein LU haben ihre Zeitschrift, den „Sendboten“, auf Ende 2008 aufgegeben – aus Personalmangel, wie die Redaktion schrieb.

Aufgabe 3. Eingestellt wurde des weitern „mann + christ“, das Organ des Katholischen Männerbundes der Schweiz. Grund: Der Männerbund hat seine Auflösung beschlossen. Einzelne Kantonalsektionen wollen aber weiter bestehen bleiben.

Internet

HK online. Die „Herder Korrespondenz“, Monatshefte für Gesellschaft und Religion aus dem Verlag Herder in Freiburg i. Br., ist seit diesem Jahr vollumfänglich online verfügbar. Damit ermöglicht sie einen raschen und ortsunabhängigen, aber kostenpflichtigen Zugriff auf alle Beiträge. Das Heft wird jeweils zwei bis drei Tage vor der Printausgabe ins Netz gestellt. Angeboten werden zusätzliche Dienstleistungen: Artikelpakete zu aktuellen Themen, erleichtertes Auffinden von Artikeln, Nutzung des „Index theologicus“ der Universität Freiburg i. Br. Im Archiv sind alle Jahrgänge seit 2000 gespeichert. www.herder-korrespondenz.de

Gegen religiöse Domains. Der Vatikan hat Bedenken gegen Religionsbezeichnungen als Internet-Domänen. Er empfahl daher der anfangs März in Mexiko tagenden Verwaltungsorganisation Icann, auf generische Top-Level-Domains (TLD) wie .catholic, .islam oder .buddhist zu verzichten. Solche Domains könnten zu bitteren Streitigkeiten zwischen theologischen und religiösen Traditionen führen, gab der Vatikan zu bedenken.

Radio

Von Baldegg aus. Seit 13. Mai 2008 ist Radio Gloria wieder auf Sendung. Sein Studio findet sich in Räumlichkeiten des Klosters Baldegg. Der ganztägige Sendeplan umfasst Nachrichten, Glaubenskurse, Glaubensspiegel, Gebete und Betrachtungen und Musik. Sonntags um 10 Uhr wird regelmässig eine Eucharistiefeier übertragen. www.radiogloria.org

Hickhack um Sprecher. Ab September 2009 ist beim „Wort zum Sonntag“ des Schweizer Fernsehens (SF) ein neues Sprecherteam auf Sendung: Bruno Bader, Alexandra Dosch, Rita Famos, Ioan Jebelean und Thomas Joller. Alle fünf haben Erfahrung aus ihrer Tätigkeit in Kirchgemeinden bzw. Pfarreien. Im Nachgang zur Ernennung kam es zu einer öffentlichen Auseinandersetzung um die Person von Thomas Joller, Leiter der Offenen Kirche St. Gallen. Der Churer Bischofsvikar Martin Grichting bezeichnete diese Ernennung als „äusserst befremdlich“ und kritisierte sowohl das Auswahlverfahren wie auch die Vereinbarung der Kirchen mit dem Schweizer Fernsehen. Darauf stellte der Generalvikar des Bistums Basel, Roland-B. Trauffer, in einer öffentlichen Stellungnahme fest: „Es darf keine Vorverurteilungen dieser Art geben, weder gegenüber Thomas Joller noch gegenüber den anderen gewählten oder künftigen Sprecherinnen und Sprechern. Lassen wir sie zuerst ihre Arbeit tun, ob auf katholischer oder reformierter Seite.“ Und zum Auswahlverfahren sagte Trauffer, es sei zwar schade, dass viele Zuschauerinnen und Zuschauer annähmen, bei den Sprecherinnen und Sprechern handle es sich um offizielle Vertreterinnen oder Vertreter der Kirchen. Das sei tatsächlich ein Trugschluss, denn die Sprecher seien nicht von der Kirche beauftragt, und viele brächten einfach ihren ganz persönlichen Glauben zum Ausdruck. Dennoch sei es eine gute Nachricht, wenn zur besten Sendezeit – jeweils am Samstagabend nach den Hauptnachrichten – in einem attraktiven Sendegefäss noch immer Menschen mit christlichem Hintergrund über den Glauben sprechen dürften.

Geburtstage in Österreich. „Radio Maria“ und „Radio Stephansdom“ feierten im Herbst 2008 ihr zehnjähriges Bestehen. Radio Maria verfügt über ein neues Zentralstudio in Wien und lebt von Spenden und der Mitarbeit Freiwilliger. Täglich überträgt es einen katholischen Gottesdienst und vermittelt aktuelle Informationen aus dem kirchlichen Leben, viel Musik, Lebenshilfe, Vorträge und Jugendsendungen. Das Programm soll zurzeit täglich 60‘000 Hörer erreichen. www.radiomaria.at – Radio Stephansdom geht auf die Initiative des Wiener Erzbischofs Kardinal Christoph Schönborn zurück und hat sich seither, nach eigenen Worten, zum „hoch spezialisierten Klassikradio“ entwickelt. Es erreicht im Grossraum Wien täglich rund 80‘000 Menschen, hat wöchentlich rund 220‘000 regelmässige Hörer und strebt einen weiteren Ausbau an, um auch in anderen Diözesen gehört zu werden. Im Internet: www.live.radiostephansdom.at

2007-2008 Jahreschronik

Totengedenken

Erich Camenzind, ehemals Chefredaktor der „Freiburger Nachrichten“, starb am 12. Juli 2007 im Alter von 78 Jahren. Er war bis zuletzt Pfarrer der deutschsprachigen Pfarrei in Lausanne. Camenzind hatte vor 16 Jahren in einem Verkehrsunfall seine Frau verloren. Darauf beschloss er, Priester zu werden.

Arnold Guillet, streitbarer Verleger in Stein am Rhein, starb am 29. Juli 2007 in seinem 85. Lebensjahr. Den Christiana-Verlag hatte er selber aufgebaut. Ab 1972 gab er „Timor Domini“ heraus, als „Organ der Schweizerischen Bewegung für Papst und Kirche“.

Louis Meerts, der frühere Präsident der Katholischen Weltunion der Presse (UCIP), starb Ende Juli 2007 im Alter von 87 Jahren in seinem belgischen Heimatort Wilrijk. Als Höhepunkt seiner publizistischen Laufbahn hatte er einmal die Berichterstattung über das Zweite Vatikanische Konzil (1962-1965) bezeichnet. Bereits mit 29 Jahren war Meerts Chefredaktor der „Gazet van Antwerpen“ geworden. Er betonte stets den sozialen und christlichen Auftrag der flämischen Tageszeitung, die unter seiner Leitung eine Verkaufsauflage von mehr als 200’000 Exemplaren erreichte.

Kardinal Jean-Marie Lustiger starb am 5. August 2007. Der „charismatische, originelle und populäre Intellektuelle und Philosoph“, der sich mit „Verve, Engagement und Eloquenz vielen Problemen unserer Welt gestellt und ohne Angst vor intellektuellen Moden sowohl die fundamentalen Dogmen als auch die aktuellen Positionen seiner Kirche erklärt und verteidigt“ hat – so sein Cousin, der Frankfurter Historiker Arno Lustiger – hat nicht nur ein Dutzend Bücher geschrieben, von denen etliche auch in Deutsch erschienen, er hat auch den Radiosender „Notre-Dame“ und die katholische Fernsehstation KTO ins Leben gerufen.

Klaus Ammann-Dähler, viele Jahre Ausland-Redaktor der katholischen Tageszeitung „Ostschweiz“ in St. Gallen, starb am 16. September 2007 in seinem 91. Lebensjahr.

Yvan Dalain, Waadtländer Fotograf, starb mit 80 Jahren Ende September 2007. In den 50-er Jahren wurde die vom Walter-Verlag in Olten herausgegebene Zeitschrift „Die Woche“ seine Heimat, bis sie im Jahre 1973 aufgegeben wurde. Da wechselte Dalain zum Fernsehen.

René Zurkinden, ehemaliger Journalist, starb am 6. November 2007 im Alter von 57 Jahren an den Folgen einer Krebserkrankung. Nach 30 Jahren Journalismus (Freiburger Nachrichten, Fricktaler, SDA und Westschweizer Korrespondenz für diverse Zeitungen) hatte er sich Ende 2003 in Thailand als Übersetzer selbständig gemacht.

Karl Blöchliger, Ehrendoktor der Universität Freiburg seit 1984, starb am 23. Februar 2008 kurz nach seinem 92. Geburtstag. Blöchliger wurde 1957 vom „Vaterland“-Verwaltungsrat berufen, die neue Druckerei Maihof aufzubauen. Als Präsident der Projektgruppe für das Medienausbildungszentrum (MAZ) in Kastanienbaum war er massgebend an dessen Errichtung beteiligt. Später arbeitete er in verschiedenen schweizerischen Gremien mit: Vorstand und Ausschuss SRG und SDA, in der berühmten „Kommission Kopp“ und schliesslich von 1971-1980 als Zentralpräsident des Schweizerischen Zeitungsverlegerverbandes. Die Neubesetzung des Direktionspostens im Maihof anno 1981 hatte auch für ihn einen bitteren Abgang zur Folge. Seither lebte er sehr zurückgezogen, seit einigen Jahren im Altersheim Rosenberg Luzern.

Persönlich

Johannes-Melchior Etlin, 46-jähriger Ökonom, übernahm an Stelle von Hans Rahm die Geschäftsführung des SKPV und der Kipa-Apic. Etlin war bisher beim Roten Kreuz in Freiburg tätig.

Giuseppe Gracia (1967) heisst der neue Informationsbeauftragte des Bistums Basel. Er löste Hans-Ernst Ellenberger ab, der in die Seelsorge ging. Gracia kommt aus der Privatwirtschaft und hat, wie mitgeteilt wurde, bereits bisher verschiedentlich die Bischofskonferenz beraten. Mit seiner „Erfahrung in der Unternehmenskommunikation und in der gezielten Positionierung von Unternehmen und deren Führungspersönlichkeiten“ bringe er ein breites Fachwissen mit.

Astrid Haas ist die neue Chefredaktorin der deutschsprachigen Wochenausgabe des „Osservatore Romano“. Die aus Steinach am Brenner stammende Österreicherin ist bereits seit 1980 bei der gleichen Zeitung tätig.

P. Alois Kurmann übernahm die Verantwortung für den Informationsdienst des Klosters Einsiedeln. Er löste P. Othmar Lustenberger ab, der diese Aufgabe während über zwanzig Jahren wahrgenommen hatte.

Marco Meier, gebürtig von Sursee, löst Arthur Godel als Programmleiter von Radio DRS 2 ab. Der 54-jährige Meier war bisher Leiter der Redaktion „Sternstunden“ beim Schweizer Fernsehen. Während fünf Jahren war Meier stellvertretender Chefredaktor der Kulturzeitschrift „du“, danach Direktor des Medienausbildungszentrums (MAZ) in Luzern.

Maurice Page, Freiburger Journalist, wurde in Nachfolge von Walter Müller (Pressesprecher Bischofskonferenz) zum neuen Präsidenten des Schweizerischen Vereins katholischer Journalistinnen und Journalisten gewählt. Neuer Vizepräsident wurde Balz Röthlin aus Bonstetten ZH, der Bernard Litzler (Lausanne) folgt. Page wurde fast gleichzeitig von der Schweizer Bischofskonferenz zum französischsprachigen wissenschaftlichen Mitarbeiter der Kommission Justitia et Pax gewählt.

Hans Rahm, bisher Geschäftsführer des Schweizerischen Katholischen Pressevereins und der Kipa-Apic, wurde im Herbst 2007 neuer Generalsekretär der Katholischen Kirchlichen Körperschaft des Kantons Freiburg (Freiburger Kantonalkirche).

Alois Schuler, seit 2005 bischöflich Beauftragter für Radio und Fernsehen der katholischen Kirche in der deutschen Schweiz, wechselte im Herbst 2007 zum Nordwestschweizer Pfarrblatt „Kirche heute“. Hier löste er Josef Bieger-Hänggi ab, der fast zeitgleich von der Bischofskonferenz als neues Mitglied in die Kommission „Justitia et Pax“ gewählt wurde.

Else Strivens heisst die neue Präsidentin der Katholischen Weltunion der Presse. Die Südafrikanerin, gebürtige Holländerin, ist Chefredaktorin der katholischen Zeitschrift „Trefoil“ (Dreiblatt als Symbol der göttlichen Dreifaltigkeit) in Südafrika, hat einen Abschluss als Forschungschemikerin, ist Mutter von fünf erwachsenen Kindern und tritt die Nachfolge des Brasilianers Ismar de Oliveira Soares an.

Giovanni Maria Vian, Kirchenhistoriker und Chefredaktor der katholischen italienischen Tageszeitung „Avvenire“, wurde von Papst Benedikt XVI. die Leitung der italienischen Hauptausgabe des „Osservatore Romano“ anvertraut. Er übernimmt die Nachfolge von Mario Agnes (76). Dieser hatte die Zeitung während 23 Jahren geführt.

Nathalie Wappler wurde Nachfolgerin von Marco Meier als Redaktionsleiterin der „Sternstunden“ Vorher war sie bei SF DRS in der Fernsehredaktion „Kultur aktuell“ tätig, zuvor als Redaktorin für die ZDF-Sendungen „Berlin Mitte“ und „aspekte“.

Institutionen und Verbände

Bischöfe vor der Presse. Vor 40 Jahren, 1967, führte die Schweizer Bischofskonferenz (SBK) ihre erste Presseorientierung durch. Den Anstoss hatte die Arbeitsgemeinschaft der katholischen Presse im Oktober 1966 gegeben. Beauftragter der SBK wurde der Churer Bischof Johannes Vonderach. In der Kirchenzeitung schrieb Redaktor und Professor Johann Baptist Villiger: „Mit dieser ersten Orientierung der Presse durch die Bischöfe wurde die Brücke zur Presse geschlagen. Hoffen wir, dass der verheissungsvoll begonnene Dialog auch weitergeführt wird.“

Papst ohne Medienangst. Am 17. Januar 1988 hielt Papst Johannes Paul II: als erstes Oberhaupt der katholischen Kirche eine Pressekonferenz ab. Der Römer Korrespondent der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ fügte seinem damaligen Bericht bei, offensichtlich habe Johannes Paul im Unterschied zu manch anderen Bischöfen der katholischen Kirche keine Angst vor der Presse.

Leere Journalisten-Kasse. Die Generalversammlung des Vereins Katholischer Journalistinnen und Journalisten der Schweiz vom 8. März 2008 in Biel musste feststellen, dass die Rechnung 2007 mit einem erheblichen Fehlbetrag abschloss und den Verein in eine schwierige Situation führte. Dennoch wurde der jährliche Mitgliederbeitrag bei 60 Franken belassen.

Jubiläum in Österreich. Der Verband katholischer Publizisten Österreichs beging sein 50-jähriges Bestehen. Er war 1957 aus einer losen Arbeitsgemeinschaft katholischer Journalisten entstanden. Zu seinem Jubiläum veröffentlichte der Verband einem lesenswerten Rückblick, der auch die internationale Zusammenarbeit berücksichtigt.

Printmedien

175 Jahre SKZ. Am 30. Juni 1832, vor 175 Jahren, kündigte ein «katholischer Verein» an, dass ab Juli des gleichen Jahres jeweils am Samstag in Luzern die «Schweizerische Kirchenzeitung» erscheinen werde. Nach der Gründung des Bundesstaates 1848 und den politischen Veränderungen im nunmehr liberalen Kanton Luzern wurde die SKZ bis 1899 in Solothurn gedruckt. 1890 erhielt die Wochenzeitung einen offiziösen Charakter, indem sie der damalige Basler Bischof Leonhard Haas zu seinem „Amtsblatt“ erklärte, als Pflichtabonnement für die Pfarrämter. 1900 übertrug er die Herausgabe der Theologischen Fakultät Luzern, der Druck erfolgte ab diesem Zeitpunkt durch die Räber AG in Luzern, der Vorgängerin des heutigen LZ-Fachverlags. Auch die Bischöfe von Chur und St. Gallen unterstützten jetzt das Vorgehen des Basler Bischofs. 1967 vereinbarten die drei Bischöfe, die SKZ künftig als gemeinsames Organ der drei Diözesen herauszugeben. Dem Vertrag schlossen sich kurze Zeit später die Bischöfe von Sitten und von Lausanne-Genf-Freiburg – für ihre deutschsprachigen Teile – an.

100 Jahre Kirchengeschichte. Die «Schweizerische Zeitschrift für Religions- und Kulturgeschichte» (früher: «Zeitschrift für Schweizerische Kirchengeschichte») feierte 2007 ihr hundertjähriges Bestehen. Die Zeitschrift, ein Kind des schweizerischen Verbandskatholizismus nach 1900, entstand im Gefolge des 1905 gegründeten Schweizerischen Katholischen Volksvereins. In unserem Lande fehlte damals eine kirchenhistorische Zeitschrift nationalen Zuschnitts. Sie ist eine der ältesten Zeitschriften an der Universität Freiburg i. Ue. Lange war sie ein wichtiges Organ für die Behandlung kirchenhistorischer Themen unseres Landes. In letzter Zeit trat eine Akzentverschiebung ein; sie veröffentlicht heute vermehrt Ergebnisse der religions- und kulturgeschichtlichen Forschung.

Das „Zentralorgan“. Vom Freiburger Historiker David Luginbühl stammt eine eingehende und zuverlässige Darstellung des „Vaterland“ als „Zentralorgan“ der CVP in der Zeit von 1955, dem Jahr mit einem der heftigsten Wahlkämpfe im Kanton Luzern, bis 1991, dem Jahr der Fusion mit dem „Luzerner Tagblatt“. Ein wichtiger Beitrag zur Pressegeschichte. – David Luginbühl, Vom „Zentralorgan“ zur unabhängigen Tageszeitung? Das „Vaterland“ und die CVP 1955-1991. In der Reihe: Religion – Politik – Gesellschaft in der Schweiz, Bd. 45. Academic Press, Freiburg i. Ue. 2007. 172 Seiten. (Fr. 29.-)

Aus für Bauernzeitung. Der „Katholische Schweizerbauer“, zuletzt mit einer Auflage von rund 4’000 Exemplaren, hatte seinen Namen schon vor einigen Jahren in „Schweizer Land und Leben“ geändert. Dieser Titel wurde auf den 1. Juli 2007 vom (neutralen) „Schweizer Bauer“ in Bern als Monatsbeilage übernommen. Dessen Redaktor Werner Kamber (Appenzell) wird seine Teilzeitstelle nach über 8 Jahren aus Altersgründen auf Ende Juli abgeben.
Ergänzung: Der publizistische Leiter von ‚Schweizer Land + Leben’, Stephan Jaun-Pfander, schreibt: „Gefreut hat mich, dass Sie uns erwähnt haben. Weniger Freude hatte ich am Titel ‚Aus für Bauernzeitung’. Gerne weise ich Sie darauf hin, dass ‚Schweizer Land + Leben’ weiterhin intensiv mit einer eigenständigen Redaktion auch über christliche und explizit katholische Themen schreibt. In jeder Ausgabe gibt es ein Ressort ‚Glauben und Ethik’, darüber hinaus nehmen wir weitere christliche Themen auf. Von ‚Aus für Bauernzeitung’ kann daher keine Rede sein. Gerne nehmen wir – insbesondere auch mit dem Verlust von Werner Kamber infolge Pensionierung – auch Inputs Ihrerseits entgegen.“

„Auftrag“ bleibt. Seit 1975 gibt es in der deutschsprachigen Schweiz – als Frucht der „Synode 72“ – die Zeitschrift „Auftrag“ als Begleitpublikation für Pfarrei- und Kirchgemeinderäte und andere am Pfarreileben Interessierte. Träger sind die Seelsorgeräte. Die Auflage ist zwar auf 5’000 Exemplare zurückgegangen, doch ist die Zeitschrift immer noch selbsttragend. Sämtliche bisher erschienenen Ausgaben (200) wurden von Willy Bünter (Rothenburg LU) redigiert.

„aufbruch“ plus. Seit Anfang 2008 erscheint die ökumenische Zeitung für Religion und Gesellschaft im Tabloid-Format und in Zusammenarbeit mit dem deutschen „Publik-Forum“. Angeregt wurde die Neuerung von Prof. Hans Küng (Tübingen), der den Schritt wie folgt begründete: „Wir brauchen eine internationale publizistische Stimme, die im ganzen deutschen Sprachraum kirchliche Vorgänge und hierarchische Entscheidungen in der Öffentlichkeit kritisch begleitet und Perspektiven für gegenwärtiges und zukunftsweisendes christliches Handeln aufzeigt.“ Die rund 3’300 Abonnentinnen und Abonnenten in der Schweiz erhalten nun jeweils alle 14 Tage 48 Farb-Seiten im neuen Format: Der Mantelteil mit 32 Seiten wird von der „Publik“-Redaktion zur Verfügung gestellt, die restlichen 16 Seiten werden von der Redaktion in der Schweiz erarbeitet.

Reformierte Monatszeitung. Ab Pfingsten 2008 geben vier reformierte Mitgliederzeitungen der deutschen Schweiz eine gemeinsame Monatszeitung heraus: „reformiert“: vierfarbig und zwölfseitig in rund 710’000 Exemplaren. Sie soll zu einer „gewichtigen Stimme der Reformierten in der deutschen Schweiz“ werden, in den Kantonen Aargau, Graubünden und Zürich sowie in weiten Teilen der Kantone Bern, Jura und Solothurn.

Fusion zweier Kirchenzeitungen. Die Neuenburger Kirchenzeitung „Vie Protestante“ und ihre Namensschwester von Bern-Jura fusionierten am 1. Februar 2008 zur neuen „Vie Protestante“. Sie waren während 15 Jahren getrennt erschienen.

Magazin für christliche Senioren. Im Herbst 2007 erschien erstmals die vom evangelischen Medienwerk „bvmedia Christliche Medien“ in Pfäffikon ZH herausgegebene Zeitschrift „LebensLauf“. Das Magazin löst die seit 2003 erscheinende Zeitschrift „55plus“ ab. Das neue Magazin richtet sich an Frauen und Männer ab 65 Jahren und will „offen, alterskompetent und auf biblischer Grundlage Wegweisung für den aktiven Ruhestand“ geben.

Verlust für Russlands Katholiken. Die einzige katholische Wochenzeitung in Russland, „Swjat Ewangelija“, hat ihr Erscheinen eingestellt. Die Entscheidung wurde vom neuen katholischen Erzbischof in Moskau, Paolo Pezzi, getroffen. Dieser will die Öffentlichkeitsarbeit in seiner Diözese neu ordnen und hofft, auf neuen Kanälen und mit neuen Produkten ein breiteres Publikum zu erreichen. „Swjat Ewangelija“ wurde erst 1994 vom damaligen katholischen Erzbischof in Moskau, Tadeusz Kondrusiewicz, jetzt in Minsk (Weissrussland), gegründet.

„Osservatore“ bunter und weiblicher. Der neue Direktor des „Osservatore Romano“ setzt neue Schwerpunkte. Er wünsche eine grössere Präsenz weiblicher Autoren und wolle den Ostkirchen – auch den nicht-katholischen – mehr Aufmerksamkeit schenken, sagte Giovanni Maria Vian vor Journalisten. Der „Osservatore“ solle auch übersichtlicher und schlanker werden – und bunter, indem nun auch Farbfotos aufgenommen werden.

Film

Kurse für Filmarbeit. Unter der Bezeichnung „KirchenKino“ starten die Filmbeauftragten der Kirchen in der deutschen Schweiz ein neues Kursangebot für die Filmarbeit in den Kirchgemeinden. Gestartet wurde im Mai 2007 in Bern. „KirchenKino“ will aktuelle Filmpremieren mit Diskussionen und Anregungen für den Einsatz von Filmen in den Kirchgemeinden anbieten.

Fernsehen

Schutzheilige seit 50 Jahren. Bischof Giuseppe Placido Nicolini von Assisi hatte noch mit Achtzig ein Gespür für Trends: Als ob er mit der visionären Kraft des Alters ahnte, dass aus dem neumodischen Fernsehen einmal etwas werden könnte, drängte er Papst Pius XII., der jungen Erfindung eine geistliche Hilfe an die Seite zu stellen: die heilige Klara von Assisi (1194-1253). Am 14. Februar 1958 erhob Pius XII. die Gefährtin des heiligen Franz zur Fernseh-Patronin. Doch sie blieb in diesem Metier – obwohl eine der beliebtesten Heiligen in Italien – eine weithin unbekannte Fürsprecherin.

Verlage

Vom Walter-Verlag zur ABS. Die 1990 gegründete Alternative Bank (ABS) baut ihren Hauptsitz in Olten aus. Sie hat zu diesem Zweck den ehemaligen Sitz des katholischen Walter-Verlags erworben. Die Bank werde das historische Gebäude nachhaltig sanieren, teilte die ABS mit. Das legendäre Verlagsgebäude war 1920 erbaut worden; es liegt an der Aare, nur wenige Schritte vom Bahnhof entfernt.

Agenturen

10 Jahre Misna. Der römische Missions-Nachrichtendienst „Misna“ feierte im Dezember 2007 das 10-jährige Bestehen. Er kündigte an, das Angebot zu erweitern und künftig auch einen Dienst auf Arabisch herauszugeben.

2006-2007 Jahreschronik

Totengedenken

Heinrich Flueler-Tomamichel, Geschäftsführer des Zürcher Pfarreiblattes „forum“ von 1993 bis 2002, starb am 21. Mai 2006 im Alter von 69 Jahren.

Franz Wäger, ehemaliger Redaktor der „Neuen Berner Nachrichten“, später der „Tages-Nachichten“ in Münsingen und schliesslich des Berner „pfarrblatts“, starb am 24. August 2006 im Alter von 77 Jahren.

P. Ambros Eichenberger, Dominikanerpater und Filmfachmann, ehemaliger Präsident der Internationalen katholischen Filmorganisation (OCIC), starb nach langer Krankheit am 24. Oktober 2006 in Luzern, im Alter von 77 Jahren. Eichenberger war von 1972-1994 Leiter des katholischen Filmbüros in Zürich.

Marco Volken, ein Leben lang Journalist und Redaktor bei verschiedenen Medien, starb am 7. Januar 2007 in Luzern, im Alter von 76 Jahren.

Hugo Baeriswyl, Verleger und langjähriger Präsident der Katholischen Internationalen Presseagentur Kipa-Apic, starb am 10. Januar 2007 in Freiburg i. Ue., im Alter von 79 Jahren. Baeriswyl stand während 35 Jahren an der Spitze der Paulusdruckerei und war Herausgeber der „Liberté“. (Vgl. Nachruf in diesem Jahresbericht.)

Abbé André Babel starb am 11. Januar im Alter von 76 Jahren. Babel war viele Jahre Direktor des „Centre catholique de radio et télévision“ (CCRT) der Westschweiz. Er war zudem regelmässiger Mitarbeiter katholischer Zeitungen und hat in seiner Zeit das Medienwesen in der katholischen Kirche wesentlich mitgeprägt.

Paul Georg Bruin, Priester und Schriftsteller, starb am 15. Februar 2007, im 94. Lebensjahr. Bruin war Verfasser zahlreicher Bücher, u.a. des vor 50 Jahren erschienenen Fotobandes „Hier hat Gott gelebt. Auf den Spuren Jesu im Heiligen Land“.

Manfred Plate, katholischer Publizist, starb Ende Februar 2007 im Alter von 77 Jahren. Plate war viele Jahre Chefredaktor und Herausgeber der Wochenschrift „Christ in der Gegenwart“ (Verlag Herder).

Valerio Crivelli, ehemaliger Leiter des „Centro cattolico per la Radio e la Televisione“ (CCRTV) und Liturgiker im Bistum Lugano, starb am 7. März 2007 im Alter von 73 Jahren. Im Jahre 2006 hatte er den katholischen Medienpreis der Schweizer Bischofskonferenz erhalten.

Walter Sperisen-Bucher, Direktor der Zentralbibliothek Luzern (heute: Zentral- und Hochschulbibliothek) in den Jahren 1965–1980, starb am 8. März 2007 in Luzern, im Alter von 94 Jahren. Während vielen Jahren leitete er die Zeitschrift „Das neue Buch“, das vom Schweiz. Katholischen Presseverein bis 1974 herausgegeben wurde.

Peter Keckeis, Verleger, starb am 25. März 2007 im Alter von 87 Jahren. Er hatte das Verlagshaus Benziger in Einsiedeln zu einem bedeutenden Herausgeber zeitgenössischer Literatur gemacht, u.a. mit Kriminalromanen von Friedrich Dürrenmatt. Später ging er zum Verlag Huber in Frauenfeld.

Persönlich

Marc Aellen, früher Pressesprecher der SBK, ist nach zweijähriger Tätigkeit als Generalsekretär der internationalen katholischen Medienorganisation Signis mit Sitz in Brüssel zurückgetreten. Signis ist 2001 aus dem Zusammenschluss der internationalen katholischen Medienorganisationen für Film und audiovisuelle Medien (OCIC) und für Radio und Fernsehen (Unda) entstanden.

Brigitte Baumeler übernahm am 1. März 2007 die Redaktion des Stadtluzerner „pfarreiblatt“. Sie folgte auf Florian Flohr, der aber zu 30% Leiter des Fachbereichs Kommunikation innerhalb der Kirchgemeinde Luzern bleibt und neu zu 50% die Stabstelle für strategische Projekte führt. Baumeler (1978) hat in Chur und Freiburg i. Ue. Theologie und Germanistik studiert.

Markus Dütschler begann im Oktober 2006 seine Mitarbeit bei der Redaktion Kipa als Nachfolger von Walter Müller, verliess die Redaktion jedoch bereits im März 2007 wieder, um einem Ruf des „Bund“ zu folgen.

Mario Galgano, früher Pressesprecher der Schweizer Bischofkonferenz (SBK), ging am 1. November 2006 als Redaktor zu Radio Vatikan in Rom. Er widmet sich dort vor allem Themen aus der Schweiz. Nachfolger bei der SBK wurde Walter Müller, der während zehn Jahren der Redaktion Kipa angehört hatte.

Ann-Katrin Gässlein übernahm am 1. September 2006 die Redaktion des Schaffhauser und Thurgauer Pfarreiblattes „forumKirche“. Sie folgte auf Hans Kuhn-Schädler, der in Pension ging. Gässlein studierte Vergleichende Religionswissenschaften, Journalismus und Kommunikation.

Jean-Claude Juncker, seit 1995 luxemburgischer Premierminister, wurde neuer Mitherausgeber der Bonner Wochenzeitung „Rheinischer Merkur“. Juncker wurde 2003 als „Europäer des Jahres“ ausgezeichnet und erhielt den Karlspreis der Stadt Aachen für 2007.

Italo Molinaro, Pfarrer in Melide, wurde von Bischof Pier Giacomo Grampa zum neuen Leiter des Katholischen Zentrums für Radio und Fernsehen im Tessin (CCRTV) ernannt. Er folgt auf den verstorbenen Valerio Crivelli.

Frederico Lombardi, bisheriger Programmdirektor von Radio und Fernsehen Vatikan, ist der neue Leiter des Vatikanischen Presseamtes. Er folgte auf Joaquin Navarro-Valls, der dieses Amt während 22 Jahren als „Stimme des Papstes“ ausübte. Navarro-Valls wirkt nun als Vatikanberichterstatter und Kommentator für den Nachrichtensender des ersten Programms der staatlichen Fernsehgesellschaft Rai.

Maurice Page, 1991-2000 Redaktor bei Kipa, ist seit Jahresbeginn 2007 neuer Chefredaktor von „Paroisses Vivantes“, dem Verbund katholischer Pfarreiblätter für die Westschweiz. Er trat die Nachfolge von Michel Salamolard an. Von 2000 – 2004 war Page Koordinator eines neuen Diözesanradios im Tschad, zuletzt für kurze Zeit Direktor des regionalen Zentrums der Bethlehem Mission für die Westschweiz in Freiburg.

Anton Scherer trat im Oktober 2006 nach 23-jähriger Tätigkeit als Leiter des Freiburger Paulus- und Universitätsverlags (heute: Academic Press Fribourg) in den Ruhestand. Zu seinem Nachfolger wurde Felix C. Furrer aus Solothurn gewählt, der zuvor in verschiedenen Verlagen tätig gewesen war.

Auszeichnungen

Der katholische Medienpreis 2006 der Medienkommission der Schweizer Bischofskonferenz (SBK) ging an den inzwischen verstorbenen CCRTV-Leiter Valerio Crivelli (Lugano) und an Michel Demierre (Genf), Regisseur der katholischen und religiösen Sendungen beim Westschweizer Fernsehen TSR.

Die Goldmedaille der UCIP für 2007, der Katholischen Weltunion der Presse mit Sitz in Genf, erhielt die im Irak 1964 gegründete katholische Zeitschrift „Al-Fikr Al-Masihi“ (Das christliche Denken). Die Auszeichnung erfolgte für das Beispiel, das die Zeitschrift als „Stimme des Friedens und der Förderung menschlicher Werte“ gibt. Die Medaille wird alle drei Jahre verliehen.

Christliche Medien

Papst unterstützt christliche Medienarbeit. Bei einem Treffen mit Medienleuten katholischer Zeitschriften Italiens hat Papst Benedikt XVI. Ende November 2007 die Rolle der christlichen Medien thematisiert. Im Mittelpunkt stehe immer das Evangelium, sagte der Papst. Wörtlich führte er aus: “Im Gegensatz zu den Anstrengungen, die christliche Wurzel der westlichen Zivilisation zu beseitigen, haben die christlichen Medien eine fruchtbare Funktion im Bereich der Wissens- und Meinungsbildung im Sinne des Evangeliums. Die Aufgabe der christlichen Medien ist es, der öffentlichen Meinung die Realität durch die Kraft der Wahrheit mit den Augen Gottes zu zeigen. Der Zweck einer Diözesan-Zeitung ist es, allen eine Botschaft der Wahrheit und der Hoffnung zu bieten. Sie unterstreichen die Fakten und die Realität von Ortschaften, in denen das Evangelium gelebt wird.“ Weiter betonte der Papst, die Medienentwicklung bleibe nicht stehen: „Die rasche Entwicklung der Kommunikationsmittel und der Medien haben die Bedeutung der christlichen Zeitschriften nicht verringert. Im Gegenteil: Für viele Menschen sind sie sogar wichtiger geworden, weil sie den lokalen Gemeinschaften eine Stimme geben, die diese in den grossen Informationsorganen nicht finden.“

60 Jahre „Herder Korrespondenz“. Die theologische Zeitschrift „Herder Korrespondenz“ (HK) beging am 1. September 2006 ihr 60-jähriges Bestehen. Die „Monatshefte für Gesellschaft und Religion“ gelten als publizistisches Aushängeschild des Verlags Herder. Seit ihrer Gründung hat die HK Vorgänge in Kirche und Gesellschaft mit Analysen, Kommentaren und Dokumentationen begleitet. www.herder-korrespondenz.de

„Botschaft“, die dreimal wöchentlich erscheinende Regionalzeitung im Bezirk Zurzach, feierte im Frühjahr 2006 ihr 150-jähriges Bestehen. Gegründet wurde die Zeitung 1856 von Johann Nepomuk Schleuniger, um im freisinnig-radikal beherrschten Aargau die katholisch-konservative Politik zu fördern.

Reformierte Zeitungen in Bewegung. Im Juni 2008 soll erstmals die „Reformierte Zeitung für die Deutschschweiz“ erscheinen. Auflage: mindestens 700’000 Exemplare. Hinter dem Projekt – bei dem es weder um eine Fusion noch ums Sparen geht, sondern um eine Zusammenarbeit, die vorab besseren Journalismus ermöglichen soll – standen bis Ende März 2007 fünf reformierte Mitgliederzeitungen. Die entscheidende Phase der Realisierung nach monatelangen Diskussionen steht aber erst noch bevor. www.reformiert-online.ch

Verbände

Tag der christlichen Medien der Westschweiz. Im Juni 2006 wurde in Saint-Maurice (VS) erstmals ein Tag der christlichen Medien durchgeführt, verbunden mit der GV des Schweizerischen Katholischen Pressevereins (SKPV) und angereichert mit Präsentationen katholischer Verlage und Medieninstitutionen.

Bischof Henrici zum Bericht Jacobi. Eingebettet in die zum 2. Mal durchgeführte Ausstellung „swisseglise“ in Weinfelden führte der Verein katholischer Journalistinnen und Journalisten im März 2007 seine Generalversammlung durch. Medienbischof Peter Henrici kam dabei auf den im Februar der SBK abgelieferten Bericht des deutschen Experten Reinhold Jacobi zur Kommunikation der Kirche in der Schweiz zu sprechen. Er stellte fest, der Bericht enthalte sehr viele Wünsche und Vorstellungen, von denen einige realisiert würden, andere nicht. Henrici beurteilte die gegenwärtige Kommunikationssituation als unbefriedigend, vor allem nachdem, wie er ausführte, für diesen Bereich insgesamt nicht weniger als 24 Mio. Franken ausgegeben würden. Für den unbefriedigenden Zustand sei vor allem der „Kantönligeist“ verantwortlich. – An der GV des Vereins trat Präsident Walter Müller (Freiburg) von seinem Amt zurück, weil sich dieses mit seiner neuen Aufgabe als Informationsbeauftragter der SBK nicht mehr vertrage. Ein Nachfolger wurde noch nicht gefunden. Neu in den Vorstand wurde Maurice Page (Freiburg) gewählt, als Nachfolger von Geneviève de Simone-Cornet (Nyon).

Verlage

Büchergigant in katholischen Händen. Bücher, Familienspiele, Märchenfilme, Kinderzimmerlämpchen, Musik-CD’s: Mit mehr als zwei Dutzend Filialen ist die deutsche Verlagsgruppe Weltbild in der deutschen Schweiz präsent. Europoaweit beschäftigt die Holding mehrere tausend Angestellte. Im Herbst 2006 übernahm Weltbild die Buchhandlungen des Familienunternehmens Hugendubel in München. Die neue Holding setzt jährlich über 700 Mio. Euro um. Weltbild gehört 14 deutschen Diözesen und der Soldatenfürsorge Berlin. www.weltbild.ch

100 Jahre Tyrolia. Die Innsbrucker Verlagsanstalt Tyrolia feiert ihr 100-jähriges Bestehen. Der Verlag ist das grösste Buchhaus Westösterreichs und der bedeutendste österreichische Verlag für Religion und Theologie. 1907 gründeten der „Katholisch-Politische Pressverein“ in Brixen und der Pressverein Tyrolia in Bozen die „Verlagsanstalt Tyrolia Gesellschaft m.b.H.“ Hauptziel war es, mit der Herausgabe von Zeitungen dem christlich-sozialen Gedankengut zum Durchbruch zu verhelfen. Mit dem Eintritt Italiens in den Krieg wurde die Zentrale 1915 von Brixen nach Innsbruck verlegt. Die Südtiroler Betriebe wurden unter dem Namen „Athesia“ eigenständig weitergeführt. Als in Österreich 1938 die Nationalsozialisten an die Macht kamen, wurde Tyrolia. liquidiert, nach dem Krieg jedoch wieder aufgebaut. 1992 begann die Trennung von der Druckerei, die von Athesia übernommen wurde, 1997 wurde die Wochenzeitung „präsent“ (vormals „Volksbote“) eingestellt. www.tyrolia.at

Neue Kooperation. Der Luzerner Verlag EDITION EXODUS hat mit dem rex verlag luzern einen Kooperationsvertrag geschlossen. Exodus bleibt selbständig, übergibt aber dem rex verlag die Organisation der Drucklegung und das Marketing.

Radio und Fernsehen

Online-Radio kath.ch eingestellt. Der Katholische Mediendienst (KM) in Zürich stellte Ende September 2006 den Betrieb des Online-Radios ein. Grund dafür waren laut Mitteilung die begrenzten Mittel in der Schweizerischen Mitfinanzierung. Die Redaktion kath.ch des KM konzentriert seither ihre Kräfte auf die Fortführung des geschriebenen Newsjournalismus im Internet, unter Intensivierung der Zusammenarbeit mit Kipa.

Christlicher Grundton nicht erwünscht. Seit der kurze Radiobeitrag „Morgengeschichte“ heisst, sind biblische Betrachtungen nicht mehr gefragt. Es seien Geschichten gefragt, keine Gedanken zu einem Thema, sagte Fritz Zaugg, Leiter der Abteilung Hörspiel und Unterhaltung, die neu die Verantwortung trägt. Die traditionsreiche Vorgängerin „Zum neuen Tag“ wurde noch von der Redaktion Religion DRS 2 verantwortet. „Wir wollen kein Moralin, keine Andacht und keine sinntriefende Botschaft oder Belehrung“, sagte Zaugg … Gemäss „Reformierte Presse“ seien Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit theologischem oder kirchlichem Hintergrund weitgehend ausgeladen oder selbst gegangen.

Von „chrüz u quer“ zu „hörmal“. Seit August 2007 heisst das ökumenische Lokalradio in Bern nicht mehr „chrüz u quer“, sondern „hörmal“. Dieses stellt auf seiner neuen Webseite nun auch Sendungen als Podcasts bereit. Das Radio reagiert damit auf veränderte Konsumgewohnheiten. www.hoermal.ch

Bilderdienste

Ciric hat aufgegeben. Trotz einer von ihrem Präsidenten Michel M0onney als „ausgezeichnet“ beurteilten Zusammenarbeit mit der Presseagentur Kipa und TROTZ DER technischen Aufrüstung nach heutigen Online-Standards musste die katholische Bildagentur Ciric am Ende 2006 ihren Betrieb einstellen. Ausschlaggebend waren ein schlechtes Geschäftsjahr und der „Liebesentzug“ durch die Römisch-katholische Zentralkonferenz (RKZ), die beschlossen hatte, 2007 ein letztes Mal einen Beitrag von 55’000 Franken beizusteuern. – Ciric (Centre international de reportages et d’informations culturelle) wurde 1961 in Genf vom Priester Pierre Chevalier gegründet.

2005-2006 Jahreschronik

Totengedenken

Marcel Thürlemann, ehemaliger Direktor der Cratander AG in Basel, starb am 27. Mai 2005 im 87. Altersjahr. Von 1956 bis Ende 1984 hatte er den Verlag geleitet, der das „Basler Volksblatt“ herausgab, die katholische Tageszeitung für Basel-Stadt und Baselland. (1982 erfolgte deren Zusammenschluss mit der «Nordschweiz» in Laufen. Die wiederum wurde 1992 von der „Basellandschaftlichen Zeitung“ übernommen.)

Franz Affentranger-Kummer starb im Juni 2005 in seinem 68. Lebensjahr. Er war einige Jahre Journalist für Printmedien und während 20 Jahren Redaktor für die Tagesschau des Deutschschweizer Fernsehens.

Otto B. Roegele, der „Grandseigneur“ der deutschen katholischen Publizistik, starb anfangs September 2005 im Alter von 85 Jahren. Roegele war Arzt und Publizist, Journalist und Wissenschaftler, Humanist und Katholik, genoss als Medienwissenschafter und langjähriger Chefredaktor, später als Herausgeber des „Rheinischen Merkur“, hohes Ansehen, auch bei den Schweizer Katholiken.

P. Heinrich Segur SJ, der frühere Leiter der deutschsprachigen Abteilung von Radio Vatikan (1974 – 1983), starb Ende Juni 2005 im Alter von 77 Jahren. Bekannt wurde Pater Heinrich auch als Autor zahlreicher Bücher.

Persönlich

Marc Aellen, früherer Medienbeauftragter der Schweizer Bischofskonferenz, wurde vom Verwaltungsrat der internationalen katholischen Medienorganisation SIGNIS mit Sitz in Brüssel zum neuen Generalsekretär ernannt, als Nachfolger des Belgiers Robert Molhant, der nach 27jähriger Tätigkeit in den Ruhestand trat. www.signis.net

Peter Friedli, Redaktor des „Angelus“, Pfarreiblatt für Biel und Umgebung, Vater von zwei Söhnen und Witwer, wurde am 30. April 2006 zum Priester geweiht. Auf diesen Zeitpunkt legte er sein Redaktionsmandat nieder. Nachfolger wurde Niklaus Baschung, Informationsbeauftragter der Römisch-katholischen Landeskirche Bern.

P. Albert Longchamp SJ wurde neuer Provinzial der Schweizer Jesuiten mit Sitz in Zürich und gab daher die Leitung der Wochenzeitschrift „Echo magazine“ ab, dessen Redaktion er während 20 Jahren angehört hatte. Die Nachfolge trat Bernard Litzler an.

Matthias Loretan, ehemaliger Leiter des Katholischen Mediendienstes (KM) in Zürich, hat einen neuen Weg eingeschlagen und ist seit Sommer 2005 als Pastoralassistent in Langenthal (BE) tätig.

Walter Müller, seit 1996 Redaktor der Kipa, wurde von der Schweizer Bischofskonferenz im April 2006 zu ihrem neuen Pressesprecher und Medienverantwortlichen ernannt. Er tritt die Nachfolge von Mario Galgano an, der das Amt interimistisch versehen hatte.

Andrea Vonlanthen ist seit April 2005 neuer Chefredaktor der evangelikalen Zeitschrift „ideaSpektrum Schweiz“ in Zürich. Er trat die Nachfolge von Fritz Herrli an. Vonlanthen leitete von 1990 – 2005 die Redaktion des (freikirchlichen) „Chrischona-Magazins“.

Markus R. Weber wurde von der Römisch-katholischen Landeskirche Basel-Land in einem Teilzeitmandat zum neuen Informationsbeauftragten gewählt, als Nachfolger von Matthys Klemm, der in Pension ging. Weber ist Inhaber einer Agentur für Illustration, Kommunikation und Grafik in Bottmingen (BL).

Hermann Herder, langjähriger Chef des gleichnamigen Verlags in Freiburg i. Br., feierte am 19. Januar 2006 seinen 80. Geburtstag. Herder stand dem grössten Verlag Deutschlands für Theologie und Religion seit 1963 vor, hatte sich aber in den neunziger Jahren nach und nach aus der Leitungsfunktion zurückgezogen.

P. Federico Lombardi SJ, seit 14 Jahren Programmdirektor von Radio Vatikan, wurde von Papst Benedikt XVI. zum neuen Generaldirektor und damit zum „Intendanten“ des Papst-Radios ernannt. Der Pontifex dankte dem bisherigen Chef Pasquale Borgomeo für dessen „langen und grosszügigen Dienst“. Zum neuen Programmchef (Chefredaktor) ernannte der Papst den bisherigen Vize-Chef P. Andiez Koprowski aus Polen.

Gabriele Neuwirth, Redaktorin bei der Wiener Kirchenzeitung „Der Sonntag“, ist neue Vorsitzende des Verbands Katholischer Publizisten Österreichs. Sie folgte auf Josef Ertl, Chefredaktor der „Oberösterreichischen Rundschau“. Neuwirth ist die erste Frau an der Spitze des Verbandes.

Ludwig Ring-Eifel, seit 1996 Korrespondent für die katholischen Nachrichtenagenturen kathpress, Kipa und KNA in Rom, wurde am 1. Juli 2005 neuer Chefredaktor der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) in Bonn. Er trat die Nachfolge von Helmut S. Ruppert an, der seit 1996 Chefredaktor war und dieses Amt aus Gesundheitsgründen aufgeben musste.

Kirche und Medien

Weltmedientag 2006. Papst Benedikt XVI. hat die Medien zum verantwortungsbewusstem Umgang mit der Wahrheit und zur Förderung des Friedens aufgerufen. Die Medienindustrie dürfe nicht zum Selbstzweck oder zu einer Monokultur werden, der es nur um Gewinnorientierung und nicht um das Gemeinwohl gehe, betont er in seiner Botschaft. Gefragt seien präzise Berichterstattung, vollständige Erläuterungen über Vorgänge des öffentlichen Interesses und eine faire Darstellung unterschiedlicher Auffassungen. Ausdrücklich plädiert der Papst dafür, Ehe und Familienleben zu unterstützen, die zum Fundament jeder Kultur und Gesellschaft gehörten. www.vatican.va

Liturgische Normen beachten. Fernsehgottesdienste haben nach Ansicht des US-amerikanischen Kurienerzbischofs John Foley einen Vorbildcharakter. Daher müssten in diesen Sendungen die liturgischen Normen besonders sorgfältig beachtet werden, betonte der vatikanische „Medien-Minister“ zu Beginn der Bischofssynode anfangs Oktober im Vatikan. Ein Abweichen von der geltenden Form könne bei den Zuschauern leicht den Eindruck erwecken, die kirchlichen Vorschriften seien nicht mehr bindend. Zwar könne ein Fernsehgottesdienst die Teilnahme an der Sonntagsmesse nicht ersetzen. Aber er fördere das spirituelle Leben.

Umgang mit den Medien. Die Konferenz der Orden und Säkularinstitute der Schweiz (Kovoss) gab unter dem Titel „Wie gehe ich mit den Medien um?“ für seine Mitglieder eine kurze Anleitung zu „Chancen und Anforderungen“ heraus, verfasst von Medienleuten. kovoss-coriss@kath.ch

Printmedien

„forum“ 50 Jahre alt. Das Pfarrblatt der katholischen Kirche im Kanton Zürich „forum“ feiert dieses Jahr sein fünfzigjähriges Bestehen. „forum“ erscheint alle zwei Wochen und wird in einer Auflage von 160’000 Exemplaren allen katholischen Zürcherinnen und Zürchern zugestellt. Am 1. Januar 1956 war erstmals das „Katholische Pfarrblatt für Zürich und Umgebung“ erschienen. Heute ist es das Pfarrblatt mit der grössten Auflage. www.zh.kath.ch/aktuell/forum

„saemann“ erhöht Auflage. Die reformierte Berner Monatszeitung erreichte im Februar 2006 eine Auflage von über 300’000 Exemplaren. Erstmals wurde sie auch in den Kirchgemeinden Därstetten, Langnau, Trub und Trubschachen verteilt. www.saemann.ch

„Justinus-Blätter“ gestylt. Das Organ des Justinus-Werks in Freiburg, Zürich und Genf erscheint im 70. Jahrgang und hat sich zu diesem Anlass ein neues, farbenfrohes Gesicht gegeben. Das Redaktionsteam wird seit kurzem von Maurice Page, Walter Müller und Bernard Litzler gebildet. Sie lösten P. Bruno Holtz SMB ab. www.justinus.ch

„kontinente“ fusioniert. Auf Anfang 2006 haben „missio aktuell“ von Missio Aachen und „kontinente“, die Zeitschrift von 25 Missionswerken, fusioniert und geben heute ein erneuertes „kontinente“ heraus: sechsmal pro Jahr, mit einer Gesamtauflage von 370’000 Exemplaren und je einem „Eigenteil“ der angeschlossenen Orden und Kongregationen, unter ihnen auch die Weissen Väter (Afrikamissionare) der Schweiz. redaktion@kontinente.org

Auflage weiter rückläufig. Der Auflagenrückgang der konfessionellen Presse in Deutschland dauert an. Die Gesamtauflage der 58 erfassten Zeitschriften (IVW-Daten) sank im 3. Quartal 2005 gegenüber dem Vorjahr um 2,8% auf 2,426 Mio. Exemplare.

„aufbruch“ mit neuer Leitung. Der „Förderkreis aufbruch – ökumenisches Forum“, der die achtmal jährlich erscheinende Zeitung für Religion und Gesellschaft herausgibt, hat die junge katholische Theologin Brigitte Horvath zur neuen Präsidentin gewählt. Sie tritt an die Stelle der Journalistin Barbara Helg. „aufbruch“ mit 4’500 Exemplaren Druckauflage pflegt seit zwei Jahren eine ökumenische Ausrichtung. Entstanden ist die Zeitung 1988, um in der Auseinandersetzung mit dem damaligen Churer Bischof Wolfgang Haas die Haltung jener Katholiken zu vertreten, „die zum Aufbruch in ihrer Kirche bereit waren“. www.aufbruch.ch

„Bethléem“ aufgegeben. „Bethléem“, das französischsprachige Organ der Bethlehem Mission Immensee (BMI), hat auf Ende 2005 sein Erscheinen eingestellt. BMI begründete den Entscheid mit finanziellen Engpässen. Chefredaktorin Geneviève de Simone-Cornet trat kurz darauf in die Redaktion „Echo magazine“ ein. Maurice Page, kurz zuvor zum Direktor des regionalen Zentrums der BMI in Freiburg ernannt, trat ohne neue Aussichten aus dem Unternehmen aus.

„frauenbunt“ eingestellt. Die Zeitschrift „frauenbunt“ des Schweiz. Katholischen Frauenbundes (SKF) wurde ebenfalls auf Ende 2005 eingestellt. Dazu sah sich der SKF aufgrund des ständigen Auflagenrückgangs und der angespannten Finanzlage gezwungen.

60 Jahre „Rheinischer Merkur“. Am 15. März 1946 erschien die erste Ausgabe unter Führung des Publizisten Franz Albert Kramer. Die Wiedergründung erfolgte 150 Jahre nach dem Ende des ersten Koblenzer „Rheinischen Merkur“, der vom katholischen „Rebellen“ Joseph Görres gegründet worden war. Von den vielen Neu- und Wiedergründungen der Nachkriegsjahre konnten sich nur die Hamburger „Zeit“ und der „Merkur“ bis heute halten, jedoch in sehr unterschiedlicher Weise. www.merkur.de

60 Jahre „Die Furche“. Auch die Wiener Wochenzeitung beging Ende 2005 ihr 60jähriges Bestehen. „Sie wirkte und wirkt heute noch als Vertreterin eines weltoffenen und anspruchsvollen Katholizismus in Gesellschaft, Kultur und Politik“, wie sich „Christ in der Gegenwart“ ausdrückte. www.furche.at

125 Jahre „Forum Weltkirche“. Mit der Ausgabe 1/06 ging die Zeitschrift (vormals: Die katholischen Missionen) in den 125. Jahrgang. Sie wurde 1873 von den Jesuiten gegründet. Heute wird sie vom Katholischen Missionswerk missio in Aachen und dem Verlag Herder herausgegeben. Ab 1938 war die Zeitschrift verboten; 1947 erhielten die Jesuiten die Genehmigung, sie fortzuführen. forum.weltkirche@herder.de

Verlage

125 Jahre Cavelti. Im Jahre 2005 durfte das Gossauer Unternehmen „Cavelti AG Druck & Media“ auf 125 Jahre zurückblicken. Cavelti hat sich all‘ die Jahre hindurch in der katholischen Schweiz einen festen Platz gesichert, vielen älteren Semestern bekannt noch aus der Zeit der „Jungmannschaft“ und der „ancilla“. www.cavelti.ch

Benziger im Internet. Das Archiv des ehemaligen Benziger-Verlags in Einsiedeln ist auf Internet zugänglich gemacht worden. Längerfristig will die Stiftung Kulturerbe Einsiedeln das Sammelgut ausstellen. Die Sammlung umfasst 20’000 Eintragungen seit 1830. Der Benziger-Verlag war 1994 von der deutschen Patmos-Gruppe übernommen worden. www.kulturerbe-einsiedeln.ch

Augustinus vor 500 Jahren. In Basel feiert in diesem Jahr das Druck- und Verlagshaus Schwabe ein besonderes Jubiläum: Vor 500 Jahren erschien seine erste Augustinus-Ausgabe, als erste gedruckte Gesamtausgabe der Werke des Kirchenvaters. Abgeschlossen wurde das Werk am 22. Januar 1506 bei den assoziierten Druckern Amerbach, Petri und Froben – „non sine ingentissimo gaudio dicimus“, wie die Herausgeber festhielten. Einer der drei Beteiligten, Johannes Petri, war der Gründervater des seit 1488 bestehenden Hauses Schwabe. www.schwabe.ch

„Edition Radio Vatikan“ ist heute online verfügbar. Radio Vatikan und der Leipziger St.-Benno-Verlag sind eine Kooperation eingegangen. Die Neuerscheinungen sind regelmässig unter www.kathshop.de/edition-radio-vatikan einzusehen. Das Label soll ein Markenzeichen für Informationen über Papst und Kirche werden, „zielgruppengerecht und ansprechend in Buchform aufbereitet“.

Radio und Fernsehen

„Funker des Papstes“. Vor 75 Jahren, am 12. Februar 1931, ging Radio Vatikan, die päpstliche Funkanstalt, mit einer persönlichen Ansprache von Papst Pius XI. erstmals auf Sendung – der Würde des Anlasses entsprechend auf Latein. Mittlerweile zählt der kleine Betrieb zu den traditionsreichsten und vielsprachigsten Radiosendern. Radio Vatikan beschäftigt 400 Angestellte. Es kommt ohne Werbung und Gebühren aus; seine Betriebskosten betragen 31 Mio. Franken im Jahr. www.vaticanradio.org

In „Gesellschaft“ integriert. Die Redaktion „Religion“ bei Schweizer Radio DRS 2 wurde als eigenständige Redaktion aufgelöst und gehört seit dem 1. Januar 2006 als Fachgruppe „Religion“ der Redaktion „Gesellschaft“ an. Am inhaltlichen Auftrag sowie an der personellen und finanziellen Ausstattung der Redaktion werde sich dadurch nichts ändern, beteuerte Arthur Godel, Programmleiter DRS 2.

Das „erste christliche Radio“. Unter dem Namen „Life Channel“ startete am 1. Oktober 2005 das „erste christliche Radio für die Schweiz“. Das Vollprogramm, vom Bund im Dezember 2004 für zehn Jahre bewilligt, auf Kabel und im Internet zu empfangen, verspricht Orientierung an christlichen Grundwerten und will die ganze Familie ansprechen. Gerechnet wird mit jährlichen Betriebskosten von über 1 Mio. Franken, die vor allem mit Spenden gedeckt werden sollen. Betreiber ist das Medienunternehmen „Evangelium in Radio und Fernsehen“ (ERF Schweiz). www.erf.ch/life_channel

Keine Sendezeit für Kirchen? Niederländische Parlamentsabgeordnete wollen Subventionen für Radio- und Fernsehprogramme von Kirchen und Glaubensgemeinschaften in öffentlichen und privaten Sendern abschaffen. Wenn weltanschauliche Gemeinschaften ihre Inhalte verbreiten wollten, sollten sie dies auf kommerzielle Weise tun, meinte der rechtsliberale Abgeordnete Fadime Ürgü in der Zeitschrift „Adformatie“ im Januar 2006.

Internet

Täglich Kipa-Meldungen. Ab 25. Oktober 2005 finden sich auf dem Internetportal der katholischen Kirche der Schweiz tagesaktuelle Meldungen der Nachrichtenagentur Kipa. Zu diesem Zweck wurde zwischen Kipa und Katholischem Mediendienst (KM) eine besondere Vereinbarung getroffen. www.kath.ch

In neuem Design. Die Website der österreichischen katholischen Nachrichtenagentur Kathpress zeigt sich seit Mitte Oktober 2005 in einem neuen Design und mit erweitertem Angebot. www.kathweb.at

Mit Büro in der Schweiz. Die konservative katholische „Internet-Zeitung“ „kath.net“ hat Mitte 2005 in Appenzell ein Büro eröffnet. Der ehrenamtlich tätige Mitarbeiter Stefan Bolli übernahm als Teilzeit-Redaktor auch die Spenderbetreuung für das Blatt. www.kath.net

Auszeichnungen und Preise

Herbert-Haag-Stiftung. Die Preise 2006 gingen an vier Medienschaffende: Michael Meier, Journalist am Zürcher „Tages-Anzeiger“, Hansjörg Schultz, Redaktionsleiter „Gesellschaft und Religion“ bei Schweizer Radio DRS 2 in Basel, Dolores Bauer, Publizistin und Buchautorin in Wien, und Matthias Drobinski, Redaktor an der „Süddeutschen Zeitung“ in München. Eine Auszeichnung erhielt zudem die Katholische Kirchgemeinde Röschenz (BL). www.herberthaag-stiftung.ch

Katholischer Medienpreis. Der mit 4’000 Franken dotierte Katholische Medienpreis der Schweizer Bischofskonferenz für 2005 wurde in Martigny (VS) dem Journalisten Jean-Luc Ballestraz verliehen. Der 62jährige Preisträger ist Animator verschiedener Radio- und Fernsehsendungen im Wallis.

Journalistenpreise. Martin Meier, freier Journalist und Student, und die Journalistin Martine Clerc wurden an der GV 2006 mit dem Medienpreis der Katholischen Journalistinnen und Journalisten ausgezeichnet.

Preise von UCIP und SIGNIS. Die Katholische Weltunion der Presse (UCIP) und der Katholische Weltverband für Kommunikation (SIGNIS) haben im November 2005 die Salesianer Don Boscos (SDB) mit dem internationalen Medienpreis für „Educommunication“ (Kommunikationserziehung) ausgezeichnet. Der Preis wurde für professionell realisierte Initiativen zur Erziehung zu verantwortungsvollem Umgang mit Kommunikationsmitteln verliehen.

Verbände

Neuer Geschäftsführer SKPV. Der Journalist, Theologe und Mathematiker Hans Rahm ist seit dem 1. August 2005 neuer Geschäftsführer des Schweizerischen Katholischen Pressevereins (SKPV). Rahm löste Danilo de Simone ab, der das Sekretariat während zwölf Jahren geführt hatte. Der SKPV dient katholischen Medien in wichtigen Schlüsselfunktionen. Der Geschäftsführer ist zugleich Geschäftsleiter der Presseagentur Kipa-Apic und führt die Sekretariate der Medienkommission der Schweizer Bischofskonferenz und des Schweiz. Vereins Katholischer Journalistinnen und Journalisten.

Neue Ehrenmitglieder. Der Schweizerische Verein Katholischer Journalistinnen und Journalisten unter der Leitung von Walter Müller ernannte an der Generalversammlung 2006 Pater Albert Longchamp SJ, Präsident der bischöflichen Medienkommission, und Rolf Weibel, ehemaliger Chefredaktor der Schweizerischen Kirchenzeitung, zu Ehrenmitgliedern.

WACC mit neuem Sitz. Das Zentralkomitee der Weltvereinigung für Christliche Kommunikation (WACC) beschloss, den Sitz der ökumenischen Dachorganisation im Kommunikationsbereich aus Spargründen von London nach Toronto (Kanada) zu verlegen. Zudem wird der WACC in Zukunft nicht mehr von einem Zentralkomitee, sondern von einem Verwaltungsrat geführt. Der nächste Kongress wird 2008 in Kapstadt (SA) unter dem Leitthema „Kommunikation für Frieden und soziale Gerechtigkeit“ durchgeführt. www.wacc.org.uk

2004-2005 Jahreschronik

Kirchen und Medien

Weltmedientag 2005. Dieser steht unter dem Motto: „Die Kommunikationsmittel im Dienst der Verständigung zwischen den Völkern“. In der Schweiz findet er am 22. Mai statt. Der Wortlaut der Botschaft des Papstes von Ende Januar findet sich unter: www.vatican.va

Papst macht Mut. Papst Johannes Paul II. hat die katholischen Journalisten aufgefordert, angesichts wachsender Schwierigkeiten in ihrem Berufsstand den Mut nicht zu verlieren. Bei einer Audienz für die Mitarbeiter katholischer Wochenzeitungen aus ganz Italien anfangs Dezember sagte der Papst, in der Ära der globalen Kommunikation werde die Arbeit der kirchlichen Blätter immer schwieriger. Trotzdem sollten katholische Journalisten unverdrossen das Evangelium der Wahrheit und der Hoffnung verkünden. Um diesen Auftrag zu erfüllen, müssten sie persönlich ein intensives spirituelles Leben pflegen und ihre ethische und kulturelle Bildung vertiefen.

Radiopredigten als PDF. Die jeweils am Sonntag ab 09.30 Uhr auf Schweizer Radio DRS 2 und auf Musigwälle 531 ausgestrahlten Predigten werden neu auch als PDF-Datei verkauft. Ein Abo kann über www.radiopredigt.ch bestellt werden. Weiter gibt es die Predigten als Broschüren, die einzeln oder im Abonnement beim Kanisius-Verlag (Beauregard 3, 1701 Freiburg. Tel. 026 425 87 30) zu beziehen sind.

Verbände und Institutionen

SKPV hält an „Christ und Welt“ fest. Mit einem Fehlbetrag von 35’000 Franken schloss die Jahresrechnung 2003 des Schweizerischen Katholischen Pressevereins (SKPV) ab. Verursacht wurde das Defizit zu einem grossen Teil durch das Verlagsprojekt „Christ und Welt“. Der SKPV mit seinen 1’800 Mitgliedern will jedoch am Projekt festhalten: Damit könne rund 400’000 Lesern in der deutschen Schweiz Woche für Woche christlich-religiöses Gedankengut vermittelt werden, stellte Präsident Markus Vögtlin an der GV 2004 in Solothurn fest. „Christ und Welt“ wurde seinerzeit von den katholischen Verlegern übernommen, deren Vereinigung aufgelöst worden war. Wöchentlich wird von der „Neuen Luzerner Zeitung“ im Auftrag des SKPV die Seite „Religion und Gesellschaft“ produziert.

Rückblick im Thurgau. Die Genossenschaft Pressverein Frauenfeld gab in bibliophiler Form die anlässlich der drei letzten Jahresversammlungen gehaltenen Referate heraus: Prof. Markus Ries, Rektor der Universität Luzern (Die katholische Schweiz und ihre Medien. Ein Blick in die jüngste Geschichte). Dr. phil. Louis Hürlimann, Fachbereichsleiter an der FAT in Tänikon (Die Genossenschaft Pressverein Frauenfeld. Abriss der Entstehung und Geschichte von 1895 bis 1990). Prof. Thomas Merz-Abt, Professor für Medienpädagogik an der PH Zürich (Alles überall sofort. Welche Fähigkeiten fordert die Mediengesellschaft?).

UCIP-Präsident bestätigt. Ismar de Oliveira Soares, Professor für Kommunikationswissenschaften an der Universität São Paulo, ist am Kongress der Katholischen Weltunion der Presse (UCIP) in Bangkok als Präsident bestätigt worden. Soares hat das Amt seit 2001 inne. Zum Weltkongress waren über 1’000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus 84 Ländern erschienen. Er stand unter dem Motto: „Herausforderungen der Medien inmitten eines kulturellen und religiösen Pluralismus. Für eine neue soziale Ordnung, Gerechtigkeit und Frieden.“

Verlag

Heirat. Der reformierte Theologische Verlag Zürich (TVZ) übernahm ab 2005 die Buchproduktion des katholischen NZN-Buchverlags unter der Markenbezeichnung „Edition NZN bei TVZ“. Mit dieser Lösung, hiess es in einer Stellungnahme, werde sichergestellt, „dass weiterhin Bücher aus dem Kontext der katholischen Kirche in der Schweiz verlegt werden können“. Die Synode der Römisch-katholischen Kirche Zürichs hatte 2003 beschlossen, den NZN-Buchverlag wegen mangelnder Eigenwirtschaftlichkeit nicht mehr als eigenständigen Verlag weiterzuführen. Ein eigener Beirat soll sicherstellen, dass die neue Edition ein klares Profil erhält und „weiterhin gut im Raum der katholischen Kirche verankert“ bleibt, betonten die beiden Verlage. Der NZN-Verlag wurde 1946 gegründet und nach der Einstellung der (katholischen) Tageszeitung „Neue Zürcher Nachrichten“ selbständig weitergeführt. Seit 1982 ist die Katholische Körperschaft des Kantons Zürich Alleinaktionärin des Verlags.

Zusammenarbeit. Dank der Kooperation mit dem Verlag Katholisches Bibelwerk in Stuttgart finden die Bücher des traditionsreichen Luzerner rex-verlags auch in Deutschland und Österreich einen Markt. Verlagsleiter Markus Kappeler setzt auf breite Zusammenarbeit. Er bedauert, dass die Auflösung des NZN-Verlags nicht zur Stärkung der Position der katholischen Verlage in der Schweiz genutzt wurde.

Ende. Der dem Erzbistum Berlin gehörende Morus-Verlag stellte zum Jahresende seine Tätigkeit ein. Die Schliessung erfolgte im Zuge der finanziellen Sanierung des Erzdiözese. Der Verlag war 1945 gegründet worden, gab rund 200 Bücher und bis 2003 die Bistumszeitung heraus.

Buchhandlungen

Von Matt bleibt katholisch. Eine Ära in Zürich geht weiter: Während andere katholische oder reformierte Buchhandlungen in der Schweiz schliessen, hat die Buchhandlung von Matt renoviert. Sie stellte sich anfangs März in ihrem neuen Kleid mit einem Tag der offenen Tür vor. Der neue Leiter der Buchhandlung, Markus Zimmer (32), führt bewusst die Buchhandlung mit katholischer Ausrichtung weiter. Ausgebaut wird aber auch der evangelische Teil.

Wiedereröffnung. In St-Maurice (VS) wurde die katholische Buchhandlung wieder eröffnet. Sie wurde vor 100 Jahren gegründet und gehört als eine von drei Buchhandlungen in der Westschweiz (St-Maurice, Genf und Freiburg) den Augustiner-Chorherren.

Aufgabe. Die von den Kanisiusschwestern geführte Buch- und Devotionalienhandlung in der Freiburger Altstadt schliesst am 30. Juni. Grund dafür ist vor allem der fehlende Nachwuchs in der Schwesterngemeinschaft. Zudem habe es angesichts der Konkurrenz im Buchmarkt eine spezialisierte katholische Buchhandlung schwer, zu bestehen, wurde von Seiten der Schwestern erklärt. Ihre Gemeinschaft zählt 30 Mitglieder, der Altersdurchschnitt beträgt 75 Jahre.

Zeitungen und Zeitschriften

Kein Gratiszugriff mehr. Ab 1. Januar haben nur noch Abonnentinnen und Abonnenten gratis Zutritt zu Website und Archiv der „Schweizerischen Kirchenzeitung SKZ“. Nichtabonnenten zahlen für den Internetzugang ein Jahresabo von 220, für die Papierversion dagegen nur 148 Franken (Ausland plus Portokosten).

Einbusse. 1975 wurde der Verein „Auftrag“ zur Herausgabe einer Zeitschrift für praktische Pfarreiarbeit gegründet, um den Pfarreiräten der deutschsprachigen Schweiz eine Orientierungshilfe zu bieten. An der GV 2004 wurde bekannt, dass die Auflage vor allem aus Spargründen zurückgegangen sei, obwohl im vergangenen Jahr ein Ausbau stattgefunden habe. Die Redaktion betreut Willy Bünter (Rothenburg).

Neu. Seit Anfang 2005 gibt die Katholische Kirche der Stadt Luzern ein eigenes Pfarreiblatt heraus, zum teil in Zusammenarbeit mit dem bisherigen (kantonalen) Pfarreiblatt.

Totengedenken

Wilhelm Hellenbroich, ehemaliger Chefredaktor und Direktor der Kipa, starb am 15. Juli 2004 in Freiburg im Alter von 88 Jahren. Hellenbroich war bereits 1943 zur Kipa gestossen und leitete die Agentur ab 1954 während vollen 28 Jahren. 1962 wirkte er entscheidend mit bei der Gründung des Centrum Informationis Catholicum (CIC) in Rom, dem gemeinsamen Römer Büro katholischen Presseagenturen KNA (Deutschland), kathpress (Österreich) und Kipa-Apic.

Wilhelm Finge, der ehemalige Geschäftsführer der KNA starb im August 2004 im Alter von 75 Jahren. Auch Finge war Mitbegründer des CIC.

Pit Stenmans, Geschäftsführer des deutschen Katholischen Medienverbands, starb im Dezember 2004 im Alter von 49 Jahren in Bonn. Stenmans leitete seit fünf Jahren die Geschäftsstelle.

Beat Brühlmeier-Brülisauer, ehemaliger Oberrichter im Kanton Aargau, starb am 12. April 2004 im Alter von 85 Jahren. Brühlmeier hatte sich während vielen Jahren um das „Aargauer Volksblatt“ und dessen Verlag (Baden) verdient gemacht.

Bernhard Moosbrugger, Fotograf und Verleger, verstarb im August 2004 im Alter von 79 Jahren. Zusammen mit der Journalistin Gladys Weigner hatte er 1971 den Zürcher Pendo-Verlag gegründet.

Hanno Helbling, ehemaliger Feuilleton-Chef der NZZ, starb im Februar 2005 im Alter von 74 Jahren. Helbling war vor 40 Jahren mit seinen Berichten zum Zweiten Vatikanischen Konzil bekannt geworden. Seither hat er sich immer wieder, sachkundig und pointiert, mit theologischen und kirchlichen Fragen befasst, zuletzt von Rom aus.

Persönlich

Marlis Widmer (Herisau) erhielt von Diözesanbischof Ivo Fürer (St. Gallen) die Bistums-Medaille als Anerkennung für ihre langjährige Mitarbeit in kirchlichen Institutionen und Gremien. U.a. war sie Präsidentin der Medienkommission der Schweizer Bischöfe und Vizepräsidentin der Kipa-Apic.

Alois Schuler, Theologe und Radiojournalist wurde von der Schweizer Bischofskonferenz zum neuen Beauftragten für Radio und Fernsehen ernannt. Schuler war zuvor Redaktionsleiter Religion bei SR DRS. Er löst Willi Anderau ab, der nach 17 Jahren zurückgetreten war, um das Amt eines Obern der Deutschschweizer Kapuziner zu übernehmen. Anderaus grosses Verdienst sei die Vermittlung zwischen der katholischen Kirche und dem „Service public“ des öffentlich-rechtlichen Fernsehens (SF DRS) und Radios (SR DRS) gewesen, würdigte der Katholische Mediendienst die Arbeit des Kapuziners.

Hans Rahm, Freiburg, wurde im Oktober mit einem 20%-Pensum zum neuen Informations- und Medienbeauftragten für den deutschsprachigen Teil des Bistums Lausanne, Genf und Freiburg ernannt. Er trat die Nachfolge von Marie-Thérèse Weber-Gobet an, die nach 12 Jahren zurückgetreten war. – Im März wurde Rahm vom Vorstand des SKPV mit einem 80%-Pensum zum neuen Geschäftsführer des Katholischen Pressesekretariates in Freiburg gewählt, mit Amtsantritt Anfang August. Rahm war von 1986 – 1990 bei der Kipa tätig und lebte nachher mit seiner Familie in Ägypten.

Sarah Numico, Medienbeauftragte im Rat der Europäischen Kirchen (CCEE) mit Sitz in St. Gallen, beendete nach sieben Jahren ihre Tätigkeit und zog nach Italien weiter. Ihre Nachfolge trat im Februar der italienisch-französische Doppelbürger Thierry Bonaventura an.

Thomas Binotto (Schaffhausen) wurde neuer Chefredaktor des „forum“, des Pfarrblatts der katholischen Kirche im Kanton Zürich, und damit Nachfolger von Georg Rimann, der am 15. September 2004 im Alter von 57 Jahren verstorben war. Binotto ist seit 2000 beim „forum“.

Antoine-Marie Izoard ist seit Anfang Januar Direktor der katholischen Presseagentur I.Media in Rom, die französischsprachige Medien, auch Apic, mit Informationen aus dem Vatikan beliefert. Izoard, vormals Redaktor beim französischsprachigen Dienst von Radio Vatikan, trat die Nachfolge von Blandine Bècheras an, die über 15 Jahre in Rom tätig war.

Giulio Albanese, Comboni-Missionar und Chefredaktor des internationalen Missionsnachrichtendienstes „Misna“, trat im September zurück. Er gab an, ihm habe der Rückhalt bei den Herausgebern gefehlt. Einige Missionsorden hatten Kritik an einer als zu linkslastig empfundenen Ausrichtung der Agentur geübt. „Misna“ erscheint in mehreren Sprachen und ist der meistgelesene katholische Missionsnachrichtendienst.

Urs C. Reinhardt, viele Jahre publizistisch tätig und heute noch Redaktor des Solothurner Kirchenblattes, wurde vom Senat der Universität Freiburg i.Ue. der Titel eines Ehrensenators verliehen, als Anerkennung für seine 12jährige Tätigkeit als Präsident des Hochschulrates.

Claudia Bonge heisst die neue Kommunikationsbeauftragte der Römisch-Katholischen Kirche im Kanton Aargau. Sie hat vor einem Jahr ihre neue Aufgabe in Aarau von Marion Balling übernommen. Zuletzt hatte sie als leitende Kommunikationsverantwortliche in einem Schweizer Chemieunternehmen gearbeitet.

Hans-Ernst Ellenberger, Informationsbeauftragter des Bistums Basel, wurde von der Wochenzeitschrift „Beobachter“ (Zürich) für seine „Courage“ ausgezeichnet. Er habe in der Debatte um Missbräuche in der katholischen Liturgie auch „gewöhnliche Gläubige“ im Internet-Diskussionsforum des Bistums ausgiebig und zensurfrei zu Wort kommen lassen, lobte die Zeitschrift.

Paul Bösch wurde nach seiner Pension beim „Tages-Anzeiger“ neuer Redaktor des „aufbruch“, der Zeitung für Religion und Gesellschaft.

Maurice Page heisst der neue Direktor des Westschweizer Regionalzentrums der Bethlehem Missionare in Freiburg. Er ist zugleich Verleger der Monatszeitschrift „Bethléem“. Page hat in den letzten Jahren in Moundou (Tschad) den Aufbau eines diözesanen Lokalradios vorangetrieben. In Freiburg trat er die Nachfolge von Pater Bruno Holtz SMB an, der lange Jahre Redaktor der Zeitschrift war und zuletzt als Verleger-Direktor wirkte. Als verantwortliche Redaktorin folgte ihm seinerzeit Geneviève de Simone-Cornet nach. Holtz war einige Jahre Chefredaktor der Kipa-Apic, Page Redaktor bei Apic.

Christoph Nussbaumer übernahm am 1. Mai die Chefredaktion der „Freiburger Nachrichten“, als Nachfolger von Marcel Waeber, der altershalber demissionierte. Nussbaumer war in den letzten Jahren für die Schweizerische Depeschenagentur (sda) tätig.

Louis Ruffieux wurde im Dezember Chefredaktor der Freiburger Tageszeitung „La Liberté“. Er folgte auf Roger de Diesbach, der nach acht Jahren Chefredaktion aus Gesundheitsgründen zurücktreten musste, jedoch Mitglied der Redaktion bleibt. Ruffieux stiess 1991 zur „Liberté“, wo er das Ressort kantonale Politik leitete.

Radio und Fernsehen

„90 Sekunden“. So heisst eine Sendung, die seit 5 Jahren von den Aargauer Kirchen produziert und über den Privatsender „Argovia“ ausgestrahlt wird. (Zu hören jeweils am Montag um 09.10 Uhr.) Die wöchentliche Sendung wird von Sprecherinnen und Sprechern betreut, die der römisch-katholischen, der christkatholischen oder der evangelisch-reformierten Kirche angehören. Koordinatorin ist Elisabeth Martinek.

Radio Gloria. Im Juni 2004 strahlte Radio Gloria einen Monat lang aus dem Kapuzinerinnenkloster
St. Anna auf dem Gerlisberg in Luzern ein eigenständiges Programm aus. Höhepunkte waren die Berichte vom katholischen Jugendtreffen und vom Papstbesuch in Bern. Angeboten wurden zudem Glaubensthemen. Den Versuchsbetrieb ermöglichte ein Trägerverein, zu dessen Sponsoren auch das Hilfswerk „Kirche in Not“ gehörte.

Vatikannähe. Das Zweite Deutsche Fernsehen (ZDF) und die Deutsche Presseagentur (dpa) haben ihre Büros in Rom in die Nähe des Vatikans verlegt. Das ZDF residiert jetzt in der Via della Conciliazione, unmittelbar neben dem vatikanischen Pressesaal. Im selben Gebäude sind auch die Studios des spanischen und des polnischen Fernsehens untergebracht. Das Rom-Büro der ARD ist bereits seit vielen Jahren in Sichtweite des Vatikans beheimatet, der ORF (Österreich) seit 2001.

Bilderdienste

Portal. Medien sollen künftig einen einfacheren Zugang zu Bildern aus der Welt der Religionen erhalten. Deutsche Nachrichten-Agenturen haben unter der Internet-Adresse www.relivision.com ein internationales Portal gegründet, das mit einem Bestand von mehreren tausend Bildmotiven startete. Beteiligt sind die dpa-Bilderdienste, KNA-Bild und der Evangelische Pressedienst (epd).

Der Presseverein pflegt das historische Gedächtnis der katholischen Pressearbeit in der Schweiz. Jährlich verfasst er eine Chronik der Entwicklungen im Medienbereich. Einen lückenlosen Rückblick auf über 100 Jahre katholische Pressegeschichte bieten die Jahresberichte. In der Festschrift zum 100-Jahr-Jubiläum wird das Medienschaffen umfassend dargestellt.

1917–2017

100 Jahre
Schweizerischer Katholischer Presseverein

Rückblick und Ausblick auf ein Jahrhundert katholische Medienarbeit

Vorwort: «Wenn Paulus wiederkäme, würde er Redaktor werden»

Von der Diaspora in die Kerngebiete der katholischen Schweiz: Die ersten Jahrzehnte des Pressevereins

Vom Aufbruch zum Umbruch: Der Presseverein vor und nach dem II. Vatikanischen Konzil

Auf zu neuen Ufern: Der Presseverein in der neuen Zeit

Le dévelopement des médias catholiques: Petites histoires en Suisse romande

Presse écrite: Le temps des zélateurs

Audiovisuel : Écoutez et voyez

Au-delàs des frontières

I media cattolici in Ticino: Un secolo di trasformazioni

La Diocesi di Lugano e sodalizi e commissioni della Chiesa in Svizzera dedicati ai media

Conclusione

Katholischer Presseverein feiert auf dem Zugersee: Das 100-Jahr-Jubiläum des SKPV vom 9. September 2017 – Aufbruch zu neuen Ufern

Quel avenir pour la presse catholique en suisse?

Vorwort

«Wenn Paulus wiederkäme,
würde er Redaktor werden»

Von Markus Vögtlin
Präsident SKPV

Als der Schweizerische Katholische Presseverein (SKPV) vor hundert Jahren gegründet wurde, steckte das Radio noch in den Kinderschuhen, das Fernsehen gab es noch nicht, und ein Internet lag jenseits des Denkbaren. Das beherrschende Massenkommunikationsmittel war die Presse. Über die Presse wurden nicht nur Informationen verbreitet, sondern auch politische Überzeugungen propagiert und weltanschauliche Kämpfe ausgefochten. Die katholische Kirche betrachtete die Presse als «zweite Kanzel», die dank ihrer Reichweite viel einflussreicher war als die Kirchenkanzel. Prälat Robert Mäder, ein Kirchenmann von «impulsiver Schlagkraft», schrieb daher in einer viel beachteten Schrift: «Wenn Paulus wiederkäme, so würde er Redaktor werden.»

«Volksblatt im Haus, treibt Unglauben aus»

Aufgabe des «Presseapostolates» war es, nach einer Formulierung des Basler Bischofs Josephus Ambühl von 1930, «Zeugnis für Christus abzulegen, durch Belehrung und Verteidigung die Feinde der Wahrheit zu beschämen, Unwissende aufzuklären und Zagende und Schwankende zu stützen». Und Aufgabe, ja Pflicht, des gläubigen Volkes war es, die «gute Presse» zu abonnieren und nicht-katholische Blätter zu meiden. «Volksblatt im Haus, treibt Unglauben aus», lautete ein einprägsamer Werbespruch.

Werbung für die «gute Presse» zu machen und die Gläubigen für die Bedeutung eigener Medien zu sensibilisieren war ein Hauptgrund, weswegen der SKPV 1917 gegründet wurde. Der Presseverein beschäftigte dafür zeitweise eigens einen «Propaganda-Sekretär». Daneben unterstützte er alle Bemühungen zur «Hebung» der katholischen Presse. Unter anderem richtete er eine Ausbildungsstätte für katholische Medienstudenten ein, aus der das Institut für Journalistik der Universität Freiburg hervorging. Er sorgte mit regelmässigen Pressetagen für den Austausch unter den katholischen Medienleuten. Zudem förderte er die ebenfalls 1917 gegründete Katholische Internationale Presseagentur (Kipa-Apic), welche die katholischen Zeitungen mit Nachrichten aus der katholischen Welt versorgte.

All das ergab ein schlüssiges Medienkonzept, das von den bis zu 12‘000 Mitgliedern des Pressevereins mitgetragen und von den Leitungspersönlichkeiten mit zum Teil klingenden Namen tatkräftig vorangetrieben wurde.

Heute, hundert Jahre später, sieht die Welt allerdings anders aus.

Forumszeitungen statt Gesinnungspresse

Die Presselandschaft hat sich stark verändert. Aus der konfessionellen und politischen Gesinnungspresse von einst sind Forumszeitungen geworden, die aus wirtschaftlichen Gründen für eine breitere Abonnentenbasis geniessbar sein müssen und sich eine betont ideologische Ausrichtung nicht mehr leisten können. Diese Entwicklung hat der katholischen Tagespresse den Boden entzogen. Sie existiert nicht mehr.

Wenn Paulus heute wiederkäme, hätte er wohl trotzdem seine Freude an der katholischen Medienlandschaft. Tatsächlich ist heute fast jeder katholische Haushalt mit einem katholischen Medium versorgt. An die Stelle der katholischen Zeitungen sind zum Teil stattliche Pfarrblätter und christliche Magazine getreten, und selbstverständlich ist die katholische Kirche auch online präsent. Diese Medien werden in ihrer Existenz nicht gefährdet sein, solange bei Lesern und Geldgebern das Bewusstsein ihrer Notwendigkeit besteht. Dieses Bewusstsein ist aber nicht selbstverständlich. Es muss durch «Propaganda» immer wieder aufgefrischt werden.

Systematisch «Propaganda» für die katholischen Medien zu machen ist also auch heute aktuell, wenn vielleicht auch unter anderem Namen: Werbung, Öffentlichkeitsarbeit, Marketing.

Alle können Medienschaffende sein

Immer noch aktuell ist auch die Vermittlung von Medienkompetenz an katholische Medienschaffende durch Aus- und Weiterbildung. Dabei darf der Begriff Medienschaffende heute viel breiter gefasst werden als früher. Die Digitalisierung der Medien erlaubt es im Prinzip allen, Medienschaffende zu sein. Ein guter Dienst wäre es heute auch, nicht nur Medienkompetenz an kirchennahe, sondern umgekehrt Kirchenkompetenz an kirchenferne Journalistinnen und Journalisten zu vermitteln.

Es gibt also für den Schweizerischen Katholischen Presseverein auch nach hundert Jahren noch viel zu tun. Was seine Kernaufgaben sind, wird gerade auch aus der historischen Perspektive klar. Ich danke daher allen, die diese Festschrift ermöglicht und zu ihr beigetragen haben: den Sponsoren, den Autoren, die zurückblicken, Thomas Gmür, André Kolly und Cristina Vonzun, den Autoren, die vorausblicken, Martin Spilker, Pierre Pistoletti und Martin Iten, dem Buchgestalter Christoph von Siebenthal und unserem Geschäftsführer Melchior Etlin, bei dem das ganze Fest- und Buchprojekt in sehr guten Händen lag.

Möge dieses Werk, im Geiste des Festes, das uns am 9. September auf dem Zugersee zusammengeführt hat, die Zukunft des Pressevereins beflügeln.

Von der Diaspora in die Kerngebiete der katholischen Schweiz
Die ersten Jahrzehnte des Pressevereins

Von Thomas Gmür
Historiker
1

Thomas Gmür (1967), Historiker. Studium der Zeitgeschichte, der Modernen Geschichte und der Betriebswirtschaft in Freiburg/CH, Bern und Rom. Er publiziert zu politik-, wirtschafts- und kirchenhistorischen Themen und verfasste diverse Vereins-, Firmen- und Familiengeschichten. Gmür ist Chefredaktor der «Civitas», des Organs des Schweizerischen Studentenvereins sowie Geschäftsführer einer Immobilienfirma in Luzern.

Quellen: Der Beitrag stützt sich insbesondere auf die Jahresberichte des SKPV, auf Unterlagen aus dem Privatarchiv von Alois Hartmann sowie auf diverse Veröffentlichungen zur katholischen Vereins- und Mediengeschichte von Urs Altermatt, Willy Kaufmann et altera.

Der Wunsch, sich seitens der katholischen Presse vermehrt zu organisieren, bestand schon länger. Zum einen fühlten sich die Katholisch-Konservativen seit der Gründung des modernen Bundesstaates faktisch in der Minderheit, zum anderen wurde das Katholische stets auch mit dem Konservativen in Verbindung gebracht, was die Unterstützung politisch eher liberaler gesinnter Kräfte für die katholische Sache seit je konfliktanfällig gestaltete.

Der neue Bundesstaat, der sich 1848 gegen die mehrheitlich katholischen Innerschweizer, Walliser, Freiburger und Teile der Ostschweiz sowie des Aargaus formierte, drängte das Religiöse, vorab das Katholische, aus dem politischen Alltagsgeschehen. Die Bundesverfassung von 1874 enthielt gar mehrere Artikel, welche sich in concreto gegen die Katholiken (z.B. «Jesuitenartikel») wandte. Damit verbunden waren gewiss auch innerkirchliche Spannungen, kulturkämpferische Auseinandersetzungen, die Abspaltung der christkatholischen Kirche oder die Zerschlagung des einst mächtigen Kirchenstaates nach der Einigung Italiens.

In dieses Spannungsfeld fallen vermehrte Aktivitäten, sich katholischerseits zu formieren, sei es religiös konnotiert oder auf politischem Parkett. Politisch führte dies zur Erstarkung der Katholisch-konservativ Gesinnten, die bald darauf mit dem ersten Bundesrat Einzug in die Landesregierung nahmen. Religiös konstituierten die Katholiken sich in mehreren Vereinen und Verbänden, die ihre Zugehörigkeit zum römisch-katholischen Glauben unterstrichen.

Ein Kind des Piusvereins

Bereits 1857 gründeten Katholiken den Piusverein, eine Organisation zur Bewahrung des Glaubens, für christliche Liebeswerke und die Pflege katholischer Wissenschaft und Kultur. Emil Pestalozzi-Pfyffer nannte als treibende Umstände, die zur Gründung des Piusvereins führten, «die zahlreichen Misserfolge, welche die Katholiken während der ersten Hälfte des letzten Jahrhunderts erfahren mussten.» Ein nicht minder wichtiger Grund war der fehlende Zusammenhalt untereinander. Dank einer gewissen Sogwirkung des Piusvereins entstanden in dessen Umfeld 1859 der Bücherverein, 1863 die Inländische Mission oder 1901 der Caritas-Verband. 1904 schlossen sich verschiedene katholische Männer- sowie Jünglingsvereine mit anderen zum Schweizerischen Katholischen Volksverein (SKVV) zusammen.

Gerade dieses verzweigte katholische Vereinswesen stand quasi dem späteren Presseverein Pate. An der Generalversammlung des Schweizerischen Piusvereins von 1867 in Altdorf wies der Pfarrer, Volksdichter und Zeitungsredaktor Franz Anton Rothenfluh (1835-1893) auf die prekäre Situation der katholischen Presse hin. Nur etwas mehr als zwanzig katholische Presseorgane bestanden damals. Emil Pestalozzi-Pfyffer schilderte den damaligen Zustand am 3. Pressetag 1923 wie folgt: «Es erschienen damals in der Schweiz 268 politische Tagesblätter, von denen 190 entschieden katholikenfeindlich genannt werden mussten. Katholische Blätter existierten damals keine zwei Dutzend, also höchstens 8 Prozent der Gesamtzahl. Von den politischen Blättern erschienen 47 täglich, unter diesen aber nur 2-3 katholische.»

Rothenfluh fasste seinen Aufruf in folgende Worte: 1. Nie ein der katholischen Kirche feindliches Blatt zu abonnieren oder irgendwie zu unterstützen und zu fördern; 2. die schon bestehende, entschieden katholische Presse sowohl durch Abonnements als auch durch Mitarbeit zu unterstützen; 3. die Gründung einer Zentralzeitung für die katholische Schweiz oder Erweiterung eines schon bestehenden Blattes zu einem Zentralblatt anzustreben. Solcherart herausgefordert nahm der Piusverein Altdorf erste Versuche in Angriff, die Pressefrage vermehrt zu thematisieren. Zunächst gründete der spätere Volksverein eine Sektion für Presse als Zentralstelle für Pressefragen, womit er die Verbreitung guter Bücher sowie die Einführung von Volksbibliotheken unterstützte. Gerade letzterem Engagement des Piusvereins ist es zu verdanken, dass das Bibliothekswesen sich schnell im öffentlichen Bewusstsein festnagte. Bereits nach wenigen Jahren konnte die Vereinsspitze die Errichtung von rund 60 Ortsbibliotheken vermelden.

Bischöfliches Engagement für die katholische Presse

Als der Piusverein 1874 in Sachseln unweit des Grabes des Seligen Bruder Klaus seine Jahresveranstaltung abhielt, konstatierte derselbe Rothenfluh: «Wir haben es seither zu einem trefflich redigierten Zentralorgan (das Vaterland) für die deutsche und ebenso die französische Schweiz gebracht, welche von einer beträchtlichen Schar wackerer Kämpfer in den Kantonen umgeben sind, die alle mannhaft und beherzt, wie es Katholiken ziemt, für die Interessen unserer heiligen Kirche einstehen und dafür öffentlichen Dank und Anerkennung aller schweizerischen Katholiken verdienen.» In seinem ideologiegetränkten Pathos scheint der Redner geflissentlich darüber hinwegzuschauen, dass ein nicht geringer Teil der katholischen Schweiz mit jener erwähnten konservativen Zeitung reichlich wenig anzufangen wusste.

In jene Jahre fällt auch das bischöfliche Engagement für die katholische Presse, so widmen sich fortan in unregelmässigen Abständen die Diözesanbischöfe in ihren Hirtenschreiben dem Pressewesen. Mit dem Pontifikat Leos XIII. (ab 1878) nehmen diese Stellungnahmen zu. Auch ist in der Schweiz nach dem unglückseligen Kulturkampf etwas Tauwetter eingezogen. So nahmen an den Feierlichkeiten zum 400. Todestag des Seligen vom Ranft 1887 drei (!) Bundesräte teil – «diese Milderung der Gegensätze hatte auch ihren Einfluss auf die Presse (Pestalozzi-Pfyffer)».

Vordringlich wurden Massnahmen zur stärkeren Unterstützung des katholischen Pressewesens während des Ersten Weltkrieges. Damals dramatisierte sich die Lage der katholischen Presse zunehmend. In Zug wurde eine Sammelstelle für Bücher und Zeitschriften errichtet, um die an der Grenze stehenden Soldaten via deren Feldgeistlichen mit Lesestoff zu versorgen.

Das reformierte Zürich als Gründungsort

Die Pressesektion des Volksvereins organisierte 1916 den ersten Schweizerischen katholischen Pressetag. Der St. Galler Redaktor Emil Buomberger rief erfolgreich die anwesenden Freunde und Vertreter des katholischen Pressewesens zur Gründung eines Schweizerischen Katholischen Pressevereins auf. Nach umsichtigen Vorbereitungsarbeiten wie beispielsweise der Ausarbeitung von Statuten wurde am 12. Juni 1917 in Zürich der Schweizerische katholische Presseverein gegründet.

Zürich als zwinglianisches Bollwerk wurde nicht zufällig als Gründungsort gewählt: Um die Neuen Zürcher Nachrichten hat sich eine grosse Anhängerschaft der Diasporakatholiken geschart. Per Ende 1917 kamen rund ein Viertel der Mitglieder aus dem Kanton Zürich, von den damals angeschlossenen 77 Vereinen stammten ebenfalls die Mehrheit (32) aus dem Stand Zürich. Dahinter folgten sodann die gemischt-religiösen Kantone St. Gallen, Aargau und Thurgau, erst danach Schwyz und Luzern. Im ersten Jahr hat der Propagandasekretär seinen Fokus auf die Deutschschweizer Kantone gerichtet, weshalb ein verschwindend kleiner Teil aus der französisch- und der italienisch-sprachigen Schweiz rekrutiert werden konnte.

Bald nach der Gründung des Vereins ging das Zentralkomitee an die Umsetzung des aufgestellten Arbeitsprogramms. Dieses Programm sah folgende Tätigkeiten vor: Propaganda für den Presseverein (hierzu gab es einen Propagandasekretär), Sammlung der lokalen und regionalen Pressevereine, Planung sowie Ausrichtung von Pressetagen, damit verbunden Abgabe aufklärender Schriften zur katholischen Presse.

Die Zürcher Katholiken hatten sich bereits sehr breit organisiert. Diese Strukturen dienten den Verantwortlichen als Beispiel, welche Strukturen auch in anderen Kantonen umgesetzt werden sollten. Welch starke Stellung die Zürcher Katholiken seit Beginn innehatten, zeigt ein Blick ins Organigramm des Gründungsjahres.

Der erste Vereinspräsident war der Zürcher Arzt Emil Pestalozzi-Pfyffer, der seinerzeit als Zwinglianer zum Katholizismus konvertierte, als deutschsprachiger Vizepräsident amtete der Kaufmann Niklaus Dedual aus Zürich, die Geistlichkeit wurde vom langjährigen Vikar und späteren Pfarrer der Zürcher Antoniuspfarrei, Gottfried Hess, vertreten. Der erste Geschäftsführer Eduard Müller sowie der einflussreiche Propagandasekretär Rupert Kugelmann waren ebenfalls beides Zürcher Katholiken.

Links: Der Zürcher Arzt Emil Pestalozzi-Pfyffer war der erste Präsident des Schweizerischen Katholischen Pressevereins. Er war seinerzeit vom reformierten Glauben zum Katholizismus konvertiert. Rechts: Vikar Gottfried Hess, späterer Pfarrer der Zürcher Pfarrei St. Antonius, vertrat die Geistlichkeit im Vorstand des Pressevereins.

Propaganda als Kernaufgabe

Bereits im ersten Vereinsjahr strebte der Vorstand eine stärkere Einbindung der bereits existierenden lokalen und regionalen Pressevereine an. Er bot selbstredend auch seine Hilfe zur Gründung solcher Organisationen an. Schon von Beginn weg sah sich der Verein mehr als Bindeglied der verschiedenen Suborganisationen sowie als Koordinator, namentlich in Bezug auf die Propagandatätigkeit, als «Zentralorgan für alle Bestrebungen auf dem ganzen Gebiete der Presse […], welches die grossen Ziele im Auge behält».

Hingegen «die Kleinarbeit in der Agitation für die katholischen Blätter» sollte Aufgabe lokaler Volksvereine und anderer katholischer Gesellschaften sein. Um den Mitgliedern, den Sektionen, den Redaktoren die Ziele und Aufgaben des Vereins näher zu bringen, gelangte man einerseits mit einem Schreiben an rund 1300 Pfarrämter, andererseits hielt man achtzehn sogenannte Pressevorträge mit dem Ziel, «vermehrte Aufklärung in die breiten Volksschichten zu tragen und zu vermehrtem Eifer für die Verbreitung unserer katholischen Blätter aufzufordern und anzuregen».

Propagandatätigkeit erfordert stete Aufmerksamkeit und kreative Ideen. Um katholische Presseerzeugnisse auch wirklich unters Volk zu bringen, bemühte sich der Verein, die Zeitungen an den Kiosken sowie in den Restaurationsbetrieben aufzulegen. Die Katholiken wurden im Dezember 1917 aufgerufen, Zeitungen jeweils auch an den Kiosken zu kaufen.

Eine Idee, welche jedoch nie konkretisiert wurde, war das Verbinden eines Zeitungsabonnements mit dem Abschluss einer Versicherungspolice. Mangels positiver Rückmeldungen begrub man dieses Ansinnen bereits nach einem Jahr wieder.

Propaganda sollte jedoch nicht bloss von den Vereinsfunktionären betrieben werden, viel mehr forderte man diesbezügliches Engagement von den Mitgliedern und den Zeitungsherausgebern selbst ein. Denn: «Ist das liberale Blatt einmal im Hause, so ist es schwer, es wegzubringen, und die Familie beherbergt einen Gast, der sie langsam von Gott wegführt.» Bei derartigen Aufrufen zur Verbreitung katholischer Presseerzeugnissen, kommt stets auch die Nähe des konservativen zum katholischen Gedankengut zum Ausdruck; das Liberale seinerseits konnte mit katholischen Wert niemals deckungsgleich sein.

Rupert Kugelmann, der erste Propagandasekretär des Pressevereins

Schweizerische katholische Pressetage

Ein Verein, der ziemlich klare Aussagen hinsichtlich der Ausrichtung der katholischen Presse macht, wird schnell auch mit Forderungen konfrontiert, nicht nur mit Rat sondern auch mit Tat zur Seite zu stehen. Ein kleiner Verlag gelangte denn auch mit der Bitte um finanzielle Unterstützung an den Verein. Da gerade das Streuen katholischer Werte bis in die äussersten Kapillaren der Gesellschaft ein Anliegen des SKPV ist, konnte er sich diesem Subventionsgesuch nicht widersetzen. Mit einer Finanzspritze von Fr. 1000 sowie Unterstützung bei organisatorischen Fragen konnte das kleine Zeitungsunternehmen vor dem Untergang bewahrt werden, «ein Werk der Tat, das sich auch nach aussen sehen lassen darf».

In einem der ersten Jahresberichte fasste Vikar Gottfried Hess, später Pfarrer von St. Anton, Zürich, die Arbeitsziele dahingehend zusammen: es müsse geschafft werden, «an den Grundlagen und geistigen Bedingungen einer guten katholischen Presse, an der Volksaufklärung über die Presse und an der systematischen Verbreitung der Presse». Hess wollte dem katholischen Gedanken mehr Luft und Leben in der Öffentlichkeit verschaffen.

Um mit der Aufklärung über Pressefragen möglichst weite Kreise zu erfassen, veranstaltete der Presseverein Schweizerische katholische Pressetage und übernahm als Sektion für Presse die Durchführung von Presseversammlungen an Schweizerischen Katholikentagen.

In den jeweiligen Jahresberichten wurde ausführlich darüber berichtet, welche Aufgaben der Presseverein anzupacken hat. Ebenfalls fand diese Losung an den Pressetagen erneute Niederkunft (wie es zum Beispiel aus folgender Tabelle zu entnehmen ist).

Eines der wichtigsten Postulate des Schweizerischen Katholischen Pressevereins war die Sensibilisierung der mit Pressefragen befassten Redaktionen der katholischen Druckerzeugnisse. Der neue Verband war nicht nur als Sektion für Presse an den Katholikentagen eingebunden, er organisierte seinerseits auch regelmässig sogenannte Schweizerische katholische Pressetage, in der Regel alle drei Jahre.

Die Teilnehmer am 5. Schweizerischen Katholischen Pressetag 1930 in Zug.

Forderung nach einem Lehrstuhl für Journalistik

Was bringen alle schönen Worte und Diskussionsbeiträge zur katholischen Presse, wenn es an geeignetem Personal, grundsatztreuen Redaktoren mangelt? Die Satzungen des Verbands stipulieren mit «Bestrebungen für geistige und materielle Hebung der schweizerischen katholischen Presse» quasi die Schaffung eines Lehrstuhles für Journalistik. Am Pressetag in Schwyz wurde die Frage nach einem Lehrstuhl heiss diskutiert. Aus Fachkreisen kam vorwiegend kritische Rückmeldung. Es wurde befürchtet, dass es zu einer «Überproduktion an Kräften» komme, was eher negative Folgen gewärtigen würde.

Der Journalist müsse, so die Kritiker, über allgemeine Bildung, Sprachgewandtheit, Mitteilungsgabe verfügen, alles Eigenschaften, «die man nicht anlernen kann». Jedoch wünsche man sich Vorlesungen über Geschichte und Bedeutung des Pressewesens, über Verfassungskunde, zur Geschichte der Neuzeit, über soziale Fragen sowie zum Parteiwesen. Damit würde das Interesse der akademischen Kreise an der Presse geweckt, was dringend nötig sei. Es lag nun mehr oder weniger auf der Hand, sich an der katholischen Universität Freiburg für dieses Anliegen einzusetzen.

Zusammen mit der Vereinigung katholischer Publizisten wurde der Vorstand beim Senat der Universität vorstössig. Im darauffolgenden Jahr 1922 wurde bereits ein Studienplan genehmigt. Dieser Plan sah vor, dass angehende Publizisten zunächst ein Studium in Philosophie, Theologie, Jurisprudenz oder Nationalökonomie abschliessen. Parallel dazu bot die Universität Kurse in Ethik, in Sozial- und Rechtsphilosophie, in Apologetik, in katholischer Politik, zu Kirche und Staat in ihren gegenseitigen Bestrebungen, in Schweizer-, Welt-, Presse-, Parteiengeschichte, in Urheber- und Presserecht an sowie ein eigentliches journalistisches Seminar.

Damit sah sich der Verein in seinem Ansinnen gestärkt, dass künftig auch vermehrt Akademiker für den Beruf des Redaktors gewonnen werden konnten, da «die Mitarbeit an unseren katholischen Blättern seitens der intellektuellen Kreise gegenüber frühern Jahren bedeutend abgenommen habe». Erst rund zwanzig Jahre später hatte man genügend Erfahrungswerte, um die journalistische Ausbildung auszubauen.

Kardinal Gaspard Mermillod sah seine Mission in der Verbreitung katholischen Gedankengutes ultramontaner Ausprägung.

Die katholische Presseagentur Kipa für das Internationale

Seit je eng verbunden ist der Schweizerische Katholische Presseverein mit der Kipa, der katholischen internationalen Presseagentur. Früh schon wurde die Notwendigkeit einer zuverlässigen Berichterstattung in kirchlichen Fragen erkannt. So existierte ab den frühen 1870er-Jahre ein katholisches Korrespondenzbüro, welches auf Initiative der Geistlichen Gaspard Mermillod (1824-1892) und Joseph Schorderet (1840-1893) in Bern und Genf eröffnet wurde.

Mermillod präsidierte von 1884 bis 1889 die von ihm mitgegründete Union catholique d‘études sociales et économiques, bekannt als Union de Fribourg, welche die Sozialenzyklika Leos XIII. «Rerum novarum» vorbereiten half. Er wurde 1883 Bischof des Bistums Lausanne und Genf, und 1890 ernannte ihn Leo XIII. zum Kardinal.

Schorderet war über zwanzig Jahre Chorherr in Freiburg. Er gründete 1869 die Revue de la Suisse catholique und 1871 die Liberté, die bis heute existierende Freiburger Tageszeitung. Die Gründung der Druckerei St. Paul geht ebenfalls auf Anregungen Schorderets zurück.

Beide Geistlichen sahen ihre Mission in der Verbreitung katholischen Gedankenguts ultramontaner Ausprägung, was nachgerade zu Spannungen und später zur Einstellung der Tätigkeit des Büros führte. Der Journalist und Redaktor Ferdinand Rüegg war sich bewusst, dass das Sammeln und Verbreiten katholischer Nachrichten notwendig war. So schloss er sich mit dem Oltner Verleger Otto Walter zusammen und gründete 1917 die Kipa, die ab 1919 ihren Sitz in Freiburg hatte.

Links: Ferdinand Rüegg, Gründer der Katholischen Internationalen Presseagentur Kipa. Rechts: der Oltener Verleger Otto Walter.

Die Katholische Korrespondenz SKK für die Innenpolitik

Während die Kipa ihren Fokus eher auf das Internationale richtete – im ersten Briefkopf firmierte sie ‘Katholische Internationale Presse-Agentur Rom, Wien, Trier, Olten‘ – hielt sich die 1925 gegründete Schweizerische katholische Korrespondenz (SKK) bewusst an das Kleinräumige, das Inner-Schweizerische. Mit dem damaligen Generalsekretär der Konservativen Volkspartei Paul Kubick (1896-1928) sowie dem Berner Bundeshauskorrespondenten Franz von Ernst (1879-1957) fanden sich zwei Gründungsmitglieder, die der schweizerischen Innenpolitik verpflichtet waren. So war denn auch die Aufgabe der SKK schnell umschrieben: wöchentliche Pressemitteilungen über Fragen der eidgenössischen Politik und über Ereignisse in den Kantonen.

Was scheinbar als rein politisch motiviertes Vehikel daherkommt, hatte durchaus eine tief strategische Bedeutung. Denn die mittleren und kleinen Landzeitungen waren anders als die grossen Tageszeitungen gezwungen, einen aktuellen und mitunter attraktiven Inlandteil zu bieten, um ihr Überleben zu sichern. Dank der SKK konnten Redaktionen Lücken in der Berichterstattung füllen und ihre Abhängigkeit von Korrespondenzbüros, die nicht den gleichen religiösen und politischen Nährboden hatten, dämmen.

Paul Kubick leitete seinerzeit mit ersten Gehversuchen eine engere Zusammenarbeit zwischen den Organen des Schweizerischen Pressevereins, anderer katholischer Einrichtungen sowie der konservativen Volkspartei ein. Es zeigte sich jedoch nach seinem frühen Tode 1928, dass diese institutionelle Zusammenarbeit nicht immer einfach war. Anfänglich war die SKK unter dem Dach des SKPV, ehe sie 1958 an die Katholische Volkspartei abgetreten wurde.

Franz von Ernst, Gründer der Schweizerischen katholischen Korrespondenz (SKK).

Feuilletondienst und Buchberatung

Seit der Gründung des SKPV suchte Paul Kubik nicht nur die politische und religiöse Tuchfühlung mit der Leserschaft. Er wollte auch die Förderung guter Volkslektüre an die Hand nehmen. Dazu drängte sich idealerweise die Zusammenarbeit mit den Schweizerischen katholischen Volksvereinen auf, denen seit deren Gründung Ende der 1850er-Jahre genau diese Aufgabe am Herzen lag.

Am zweiten Pressetag in Schwyz wurde die Errichtung einer Feuilletonberatungsstelle beschlossen. Die Redaktoren vorab der kleinen und mittleren Presseorgane begrüssten diese Massnahme, fanden sie doch in aller Regel zu wenig Zeit, um sich als Journalisten auch noch dieser Aufgabe zu stellen. Mangels richtiger Auswahl bei der Fülle an Zuschriften erscheint oftmals gerade ungeeigneter Lesestoff in den Zeitungen. Hier sollte eine Beratungsstelle das richtige Sensorium entwickeln, um die Redaktionen mit fundierten, dem katholischen Schrifttum nahestehenden Beiträgen zu füttern.

«So will der katholische Presseverein damit eine neue wichtige Mission der heutigen Zeit einleiten, in der Auffassung, dass unsere Zeit, welche in ihrer sittlichen Gestaltung durch skrupellosen Kinobetrieb und literarischen Schund so sehr gefährdet ist, nur durch eine tatkräftige Gegenaktion, durch Unterstützung des guten Schrifttums in der Tagespresse gehoben werden kann.» Die Beratungsstelle wurde sodann eingeführt und Franz Wäger übertragen, welcher ab 1928 auch die SKK leitete.

Mit den Feuilletons wurde freilich die Verbreitung schweizerischer Literatur, die man gemeinhin für gut hielt, noch nicht gefördert. Hierzu bedurfte es eines weiteren Schrittes. Mit Preisausschreiben für Feuilletons wurden hiesige Schriftsteller zur Mitarbeit motiviert. Diese Wettbewerbe und die damit verbundene Anerkennung spezifisch katholischer Literatur stiess denn auch auf positive Resonanz seitens der schreibenden Gilde. Sie lebten mehr schlecht als recht von der Schriftstellerei und waren nun befriedigt, dass man sich an höherer Stelle ihrer Nöte annahm. Diese erwähnte Zusammenarbeit mündete zunächst 1930 in einer Buchberatungsstelle, welche die bisherige Feuilletonberatungsstelle erweiterte.

«Die Presse als Gewissenssache»

Das Elend des ersten Weltkrieges rückte die soziale Frage und die damit verbundenen Aufgaben, einerseits des Staates, andererseits der Kirchen, in den Vordergrund. Hier waren klare Worte seitens katholischer Publizisten erwünscht. So forderte Arthur Hättenschwiler 1919 in seinem Geleitwort, «am Wiederaufbau jener christlichen Kultur, die […] aus den Trümmern der gegenwärtigen furchtbaren Weltkrisis entstehen soll», mitzuwirken.

Am 6. und 7. November fand in Schwyz der 2. Schweizerische katholische Pressetag statt. Den Pressetag bestritt der Verein jeweils mit dem Verein katholischer Publizisten. Diese Standes- und Berufsorganisation der katholischen Redaktoren und Journalisten wurde 1912 gegründet und setzte sich für die publizistischen Anliegen der katholischen Presse ein. Als Interessenvertreter war in frühen Jahren vor allem die Sterbekasse bedeutsam. Zunächst hielt der Presseverein seine Generalversammlung ab, ehe sonntags die öffentliche Pressetagung stattfand mit einigen hundert Teilnehmern. Zwei Referate standen auf der Tagesordnung. Der Schwyzer Ständerat und Präsident der Katholisch-Konservativen Volkspartei Josef Räber sprach zu «Presse und Politik», während der Zürcher Vikar Gottfried Hess sich dem Thema «Die Presse als Gewissenssache» annahm.

Der Pressetag erliess danach eine Resolution folgenden Inhalts: «Der Schweizerische katholische Pressetag in Schwyz begrüsst im Interesse der Förderung einer engern Zusammenarbeit zwischen Presse, katholisch-konservativer Fraktion und konservativer Parteileitung die kürzlich erfolgte Schaffung eines ständigen Sekretariates und empfiehlt dessen Förderung durch Leistung von Beiträgen.» Diese Resolution nahm namentlich die Intention des parteipräsidialen Votums auf, wonach engere Beziehungen zwischen Presse und Parteileitung «im Sinne einer staatserhaltenden Politik» wünschenswert wären.

Hess seinerseits ortete viel Versäumtes und Leichtsinnigkeit der Katholiken, denn tausende von Katholiken lesen und unterstützen «antichristliche oder sogenannte farblose Zeitungen und Zeitschriften». Es schien dem Referenten schwerlich vorstellbar, dass Katholiken «in der einen Hand das Gebetbuch und den Rosenkranz, in der andern eine glaubensfeindliche Zeitung» hielten. Katholikenfeindlich, christentumsgegnerisch, vermaterialisiert, ja gar verjudet sei die Presse, wogen es seitens der katholischen Presse entschieden anzukämpfen gelte.

Finanzpolster dank Mitgliederzuwachs

Nach wenigen Jahren konnte der Verein bereits auf eine sehr erfolgreiche Tätigkeit zurückblicken. So wurde der Verein schnell als allgemeine Zentrale für das katholische Pressewesen erkannt. Das Ziel war ja von Beginn weg hochgesteckt, nicht nur Anlaufstelle für die Fachleute zu sein, sondern auch den Anliegen der Laien zu genügen.

Es bedurfte jedoch nicht bloss der Agitation für das geschriebene Wort, es gab auch Herausforderungen in organisatorischen Belangen. Die Buchdruckereien hatten mit ganz profanen Problemen zu kämpfen, es galt, diesen in finanziellen oder arbeitsrechtlichen Fragen tatkräftig beizustehen. Der Verein setzte sich hier für Lösungen betreffend der Arbeitnehmer ein, im Interesse der katholischen Allgemeinheit, «damit endlich der Terror der sozialistischen Typographia gebrochen werden könne».

Um für solche zusätzlichen Aufgaben gewappnet zu sein, benötigte der SKPV eine «Kriegskasse», den Pressefonds. Diesen konnte er dank gesunden Wachstums der Mitgliederzahl kontinuierlich äufnen. Schon damals war nämlich klar, «dass bei der Presse nur mit hohen Zahlen gerechnet werden kann; Zehntausender gelten hier nicht viel».

Dank unermüdlichem Einsatz des Propagandasekretariats – mit planmässiger Beharrlichkeit – wuchs der Bestand kontinuierlich auf über 5‘000 Mitglieder an. Diese hohe Zahl war einerseits wichtig, um dem Anliegen der Verbreitung der religiösen und politischen Werte Genüge zu leisten, andererseits erforderten die vielen verschiedenen Aufgaben und Verpflichtungen des Vereins auch vermehrte Finanzpolster.

Kontrolle anstössiger Kinowerbung

Nach den verheerenden Kriegsjahren begann durch die weltweite Konjunktur eine bessere Zeit. The Roaring Twenties schwappten aus Amerika nach Europa und brachten speziell im Unterhaltungssektor ganz neue Entwicklungen. Diese Industrie – Musik, Film, Theater – beschäftigte auch das katholische Pressewesen. Denn die Unterhaltungsmaschinerie brauchte den Zugang zum Publikum und diesen verschaffte sie sich wohlweislich durch Insertionen in den Tageszeitungen. Es war nun aber schwierig, im Voraus zu erkennen, wofür jeweils in den Zeitungen Werbung geschalten wurde. Denn die Kinofilme kannte man ja nicht.

Für den SKPV stellten sich grundsätzlich zwei Fragen: die eine war jene des feuilletonistischen Beitrages. Hier riet der Verein, nur dann einen Text zu einem Kinofilm zu verfassen, wenn man den Film auch wirklich gesehen hat. Die andere Frage werfen die Inserate für die jeweiligen Kinofilme respektive die Reklame in den Kinosälen auf. Zwar weiss man seitens des Vereins, dass das Niveau der Filme zweifelsohne gestiegen ist, dass die Lichtspiel-Gesetzgebung durch ihre Zensurgewalt wenigstens die gröbsten Verstösse gegen Anstand und Sitte verhindert, hingegen versagt das Gesetz bei der Anwendung gegenüber anstössiger, unanständiger Werbung.

Für die katholische Presse gilt der Grundsatz, dass sie nicht nur im Textteil katholisch zu sein hat, «sondern auch ihre Inserate dürfen den Grundsätzen von Glaube und Sitte nicht widersprechen». Bei der Kinowerbung tut sich hier ein oftmals weites Minenfeld auf, denn scheint ein Film im Titel noch so unverfänglich, könne oft dennoch «eine pikante Stelle» vorkommen. Gewähr böte nur, wenn man den ganzen Film gesehen und als untadelig taxiert hätte.

Sozialismus als Feindbild

Das Luzerner Landstädtchen Sursee war Kulisse für die Austragung des 4. Katholischen Pressetages. Als Referent trat kein Geringerer auf als der Lokalpatriot und Freiburger Theologieprofessor Joseph Beck, dessen Ausführungen unter dem Titel «Lehr und Wehr in der katholischen Zeitung» standen. Beck riet dazu, die religiöse Orientierung solle «die ganze Zeitung beherrschen und durchgeistigen». Hierzu müssten die päpstlichen Enzykliken in ihren Auswirkungen auf unsere Zeit dargestellt werden. Ferner wünschte er sich mehr Artikel zu den christlichen Festen des liturgischen Jahres. Sodann erachtete Beck Nekrologe oder Lebensbilder zu bedeutenden (selbstverständlich) katholischen Zeitgenossen, auch Heiligenviten, als sehr lehrreich. Die Wehrhaftigkeit oder Kampfeslust und -freude ortete Beck eher im gemeinsamen Kampf gegen die sozialistischen Irrlehren als wie bis anhin üblich gegen den Liberalismus. Gefahr gegenüber der katholische Presse und gegenüber den Katholiken generell komme nicht mehr vom einst aggressiven Liberalismus, der nun «lendenlahm und altersschwach» sei.

Links: Joseph Beck, Theologieprofessor in Freiburg i. Üe. Er forderte, die religiöse Orientierung soll «die ganze Zeitung beherrschen und durchgeistigen». Rechts: Philipp Etter, Präsident des Pressevereins von 1930 bis zu seiner Wahl als Bundesrat 1934

Philipp Etter Präsident des Pressevereins

Die ersten Jahre brachten dem SKPV viel Elan. Mit grossen Schritten ging es einer befruchtenden Zukunft entgegen, im steten Glauben und der Erkenntnis, das Richtige zur richtigen Zeit zu wagen. Jahr für Jahr konnte neue teils hoch gesteckte Ziele erreicht werden. Der Mitgliederbestand wuchs stets an, und die unzähligen katholischen Organisationen lokaler und regionaler Ausrichtung, die im Sog des SKPV entstanden, verbreiteten den Humus des religiösen und politischen Gedankenguts. Finanziell stand der Verein bald auf sehr gesunden Beinen, sodass er vermehrt neben seiner grundlegenden Propagandatätigkeit auch andere Aufgaben anpacken konnte und Hilfeleistungen finanzieller oder organisatorischer Art da anerbot, wo sie nötig war.

Rückschläge gab es hingegen auch zu verzeichnen. Der plötzliche Tod des jungen Leiters der Schweizerischer katholische Korrespondenz (SKK), Paul Kubick, traf den Verein hart. Kaum hatte der SKPV in seiner Organisationsstruktur wieder Tritt gefasst, verschied der langjährige Präsident und umtriebige Katholikenführer Emil Pestalozzi-Pfyffer. Pestalozzi hat sich an unzähligen Orten des katholischen Verbandswesens einen Namen gemacht. Er war – einst im tief zwinglianischen Zürich sozialisiert – als Arzt nach Zug gezogen, wo er bald in verschiedenen politischen und kirchlichen Gremien aktiv wurde, jedoch nie mit jenem missionarischen Eifer, den man Konvertiten nachzusagen pflegt.

1930 fand der katholische Pressetag, nunmehr der fünfte, in Zug statt. Hier nahmen die Anwesenden nochmals Abschied von ihrem einstigen Präsidenten Pestalozzi. Und in diesem Städtchen stellte sich ein weiterer Zuger in den Dienst des katholischen Pressewesens. Mit Philipp Etter, damals Zuger Ständerat, stellte sich eine weitherum anerkannte Persönlichkeit zur Verfügung. Am Pressetag selbst erliess man eine Resolution, die sich inhaltlich mit dem Film- und Kinowesen befasste und einheitliche Richtlinien in der Handhabung der Filmkritik, der Insertionen sowie der Filmzensur aufstellte. Der Verein sprach sich dafür aus, «dass im Interesse der moralischen Volksgesundheit und namentlich auch im Interesse der heranwachsenden Jugend die amtliche Filmzensur sachlich-streng gehandhabt, minderwertige Filme verboten und anstössige Stellen aus Filmen entfernt werden».

Grundstein für den Mediensonntag

Am Peter- und Paultag (29. Juni) feiert die katholische Kirche ihren Pressetag. Auch der Schweizerische katholische Presseverein nahm jeweils an diesen innerkirchlichen Veranstaltungen teil. 1932 wurde der Verein bei der Bischofskonferenz vorstellig, künftig doch ebenfalls eine solchen Pressesonntag in der katholischen Kirche der Schweiz durchzuführen. Die Konferenz stimmte diesem Ansinnen zu, die Umsetzung oblag den jeweiligen Diözesen. Als erstes führte das Bistum Chur einen besonderen Pressesonntag im Monat Dezember ein, womit der Grundstein für eine bis in die heutigen Tage aufrechterhaltene Tradition ihren Anfang nahm.

Eine ganz spezielle Propagandatätigkeit erforderte die Lancierung der Zeitschrift Buch und Volk, womit vorwiegend gute katholische Literatur unters Volk gebracht werden sollte, darunter auch ein Sonderdruck von Klerus und Literatur. So ist in all’ den Jahren neben der Propagandastelle, die immense Aufbauarbeit geleistet hat, die Buch- und Feuilletonberatungsstelle stark gewachsen, was sich auch in den jeweiligen Jahresrechnungen niederschlug. Zwar machten weiterhin Propagandatätigkeit sowie das Beitragswesen die Löwenanteile aus.

Die Amtsdauer von Ständerat Philipp Etter war nur von kurzer Dauer. Schon 1934 wählte ihn die Vereinigte Bundesversammlung in den Bundesrat. Sein Nachfolger wurde der Obwaldner Walter Amstalden.

75 katholische Pressetitel

«Die Schweiz ist das zeitungsreichste Land der Welt», wurde bereits in den Dreissigerjahren verkündet. Dies ist eine Tatsache, die auf unserer Vielsprachigkeit, verschiedenen Kulturräumen, zweier Hauptreligionen und mehrerer Parteien beruht. Die grosse Anzahl der katholischen Zeitungen wurde 1940 im Jahresbericht publiziert. Rund 75 Erzeugnisse geben einen Überblick, wie stark das katholische, das konservative Leben sich im Land spiegelte.

Der Zweite Weltkrieg stellte in den katholischen Zeitungen vermehrt wieder die sozialen Belange ins Zentrum. Angesichts des Horrors in Europa, des wütenden Krieges, sind Querelen unter den verschiedenen Zeitungen divergierender politischer Ausrichtung mehrheitlich ausgeblieben. Die Kriegsjahre waren für den Verein eher ruhigere, in denen es galt, das Vereinswesen aufrechtzuerhalten und namentlich auch finanziell über die Runden zu kommen. Mit Ende des Weltkrieges galt der erste Dank zunächst dem Seligen Bruder Klaus, der die Schweiz vor dem Krieg bewahrt hatte. Diese Tatsache sowie seine Wundertätigkeit führten 1947 zu seiner Heiligsprechung.

«Den Korpsgeist lebendig halten»
Die Pressetage des SKPV

Die Pressetage bilden seit der Gründung des Schweizerischen Katholischen Pressevereins eine zentrale Rolle für das Verständnis des Vereins. Es war im Kriegsjahr 1916, als die Idee zur Gründung eines einenden und stärkenden Bandes die Runde machte und viele der in Zug versammelten katholischen Redaktoren und Verleger sich hinter dieses Vorhaben scharten. Der Nährboden wurde durch verschiedene katholische Vereine, namentlich durch den Piusverein, seit Jahren ausgelegt, nun galt es, nach und nach die Saat des katholischen Gedankenguts, welches in den Presseerzeugnissen Niederschlag finden sollte, auszustreuen. Der SKPV fungierte sodann als Sämann, die Saat ging auch schnell auf. In den ersten Statuten postulierte der Verein sein Bekenntnis zur «Abhaltung schweizerischer katholischer Pressetage und Anregung zur Abhaltung kantonaler und lokaler Versammlungen, Veranstaltungen und Vorträge zugunsten unserer Presse».

Der zweite Pressetag wurde 1920 in Schwyz abgehalten, 1923 ging es nach Wil, 1926 nach Sursee, 1930 wiederum nach Zug, und der sechste Pressetag fand 1933 in der Ambassadorenstadt Solothurn statt. Interessanterweise wurde keiner dieser Pressetage in der Diaspora durchgeführt, obwohl eine stattliche Anzahl der Mitglieder aus nichtkatholischen Kantonen stammte.

In der Folge haben sich die eigentlichen Katholikentage stark gewandelt. Zunächst kokettierten die Veranstalter damit, mit grossen Namen grosse Auftritte mit grosser Wirkung zu erzeugen. Der Verein war dem knochenharten und trockenen Tagesgeschäft verpflichtet, die Pressetage warteten mit Brandredner auf, vorwiegend für die katholische Sache, mitunter auch gegen die radikalen Widersacher:

«Vom religiösen Standpunkt aus bilden die Katholiken die eindrucksvollste Organisation und die wunderbarste brüderliche Einheit der Welt. Hielte ihre Solidarität, ihr Zusammengehörigkeitsgefühl mit dem Geiste ihrer Religion Schritt, dann wären sie die Könige der Welt. Wenn in jedem Lande, in jedem Kanton, in jedem Kreis und in jeder Pfarrei die Katholiken es verständen, den Korpsgeist und den Sinn für Solidarität lebendig zu halten, dann wären sie eine Macht, auch wenn ihnen die zahlenmässige Mehrheit abginge.»

Mit der nachmaligen stärkeren Bezugnahme der römisch-katholischen Kirche zu Pressefragen richteten sich die einstigen Pressetage vermehrt anders aus. Das Presseapostolat, welches sich in Konzils- und Synodenpapieren niederschlug, postulierte eine vermehrte Einbindung der katholischen Basis. Heute organisiert der SKPV die jährlich wiederkehrenden Mediensonntage, die im Kern die einstige Ausrichtung der Pressetage auf die katholischen Medienorgane wach halten.

«Vom Feuilleton zur Jugendzeitschrift»

Wie ein roter Faden zieht sich das Bemühen, den katholischen Leserinnen und Lesern gute und sinnvolle Literatur zu vermitteln, durch die Geschichte der letzten hundert Jahre des Pressevereins. Zunächst galt es, die Redaktionen der kleineren Zeitungen zu entlasten, da ihnen oftmals die Ressourcen – personeller wie finanzieller Art – fehlten. Die Feuilletonberatung geht auf den Pressetag in Schwyz zurück, wo moniert wurde, es fehle an geeigneter Beratung. Als gewinnbringender Nebeneffekt sah der Verein schon damals, dass «dabei auch das schweizerische katholische Schrifttum gefördert und vermehrt berücksichtigt» würde. In den Statuten fand sich sodann folgender Passus: Der Verein fördert die Feuilletonberatungsstelle zur Unterstützung der katholischen Presse bei der Hebung des Feuilletondienstes und durch Mitwirkung beim Schweizerischen Feuilletondienst, sowie durch gelegentliche Veranstaltung von literarischen Wettbewerben.

Eine Zeitlang veranstaltete der Verein Preisausschreiben für Feuilletons, um schweizerische Schriftsteller zur Mitarbeit zu gewinnen. Diesbezüglich kam es zu enger Zusammenarbeit mit dem Schweizerischen katholischen Volksverein sowie mit der Schweizerischen Volksbuchgemeinde. Schon bald wurde die Feuilletonberatungsstelle um eine eigentliche Buchberatung erweitert, vom Verein abgekoppelt und wuchs zusehends an, was sich auch in einer eigenen Publikation, Buch und Volk, niederschlug.

1963 übernahm der Presseverein den Ausbau von Pfarrei- und Schulbibliotheken in Berggemeinden durch die Vermittlung von Buchhändler Josef von Matt aus Stans. Er knüpfte da an, wo er sich bereits dreissig Jahre zuvor bemühte: Die Vermittlung von Literatur an jene an die Hand zu nehmen, die – zumal in Berggebieten – erschwerten Zugang hatten. Diese Aktion fand in den Berggemeinden besonders bei Jugendlichen grosse Beachtung.

Engagierte sich der SKPV einst mit Preisausschreiben für katholische Schriftsteller, unterstützt er heute mit Medienpreisen weniger literarisches als vermehrt journalistisches Schaffen.

Aus der ehemaligen Beratungsstelle und dem damit verbundenen Einsatz für sinnvolles Lesevergnügen der Jugendlichen ist zum einen der Auf- und Ausbau diverser Bibliotheken, andererseits die finanzielle Unterstützung von Kinder- und Jugendzeitschriften wie beispielsweise tut oder Yakari erwachsen.

Lag bei der Feuilletonberatungsstelle der Fokus bei den oft überlasteten und überforderten Redaktionen, sind heute vermehrt die Nutzerinnen und Nutzer, Jugendliche und Pfarreien, die Ansprechpartner.

Vom Aufbruch zum Umbruch
Der Presseverein vor und nach dem
II. Vatikanischen Konzil

Das Ende des Zweiten Weltkrieges läutete eine neue Entwicklung, ein neues Verständnis des Katholischen in der Schweiz aus. Die Schweiz blieb glücklicherweise von den kriegerischen Auseinandersetzungen verschont. Dennoch spürten die Bürgerinnen und Bürger auch soziales Elend. Es ist mitunter der Weitsicht kirchlicher Institutionen zuzurechnen, dass weiteres Elend in der Schweiz ausblieb. Hilfsorganisationen, kirchliche, staatliche sowie private, halfen dort, wo Hilfe benötigt wurde. Und stets, wenn es den Leuten weniger gut geht, suchen sie Halt im Glauben. Dies war auch im Krieg nicht anders. Die umliegenden Staaten lagen teilweise in Schutt und Asche, was zu einer starken Zunahme der Migration in die Schweiz führte, die bis Mitte der Siebzigerjahre anhielt, als die Ölkrise die wirtschaftlichen Boomjahre vorerst beendete. Die Einwanderer kamen mehrheitlich aus katholischen Gegenden, vor allem jene, die ab Mitte der Fünfzigerjahre für den Aufschwung der Schweiz mitverantwortlich waren.

1947 wurde Niklaus von Flüe vom Papst heiliggesprochen. Es schien offensichtlich, dass es Bruder Klaus zuzuschreiben ist, dass unser Land vom Krieg verschont blieb. Der Heilige vom Ranft verband somit Protestanten und Katholiken gleichermassen, viele neue Kirchen erhielten seinen Namen und unterstanden seinem Patrozinium.

Katholische Kirche und Partei im Höhenflug

1958 bestieg ein neuer Papst den Stuhl Petri, Johannes XXIII., der «Gute Papst», heimste derart viel Sympathien ein, dass er bereits bei seinem Amtsantritt ein Glücksfall für die Kirche war. Als er dann kurz danach das Zweite Vatikanische Konzil einberief, löste dies für die kommenden Jahre einen kircheninternen Hype sondergleichen aus. Das Vatikanum stärkte das katholische Verständnis nachhaltig. Die Konzilsberichterstattung erfasste auch Reformierte sowie Nicht-Christen. Ein gewaltiger Ruck ging durch die Weltkirche, ein enormer Elan drang durch sie. In der Schweiz gipfelte der neue Geist der Kirche in der Synode 72, die bis in die äussersten Verästelungen der Basiskirche drang.

In der Politik erreichten die Katholisch-Konservativen in den 50er-Jahren unter ihrem Generalsekretär Martin Rosenberg Höhenflüge. Kurze Zeit stellten die Konservativen gar drei Bundesräte. Ihre Durchschlagkraft war gewaltig, ihr Gestaltungswille stärker als jener der Freisinnigen.

Mit dem Zweiten Vatikanischen Konzil ging ein enormer Ruck durch die katholische Kirche. Das Bild zeigt Konzilsväter im Petersdom.

Spannungen zwischen Korrespondenz und Presseverein

1952 erinnerte der Verein daran, dass es ein Vierteljahrhundert her sei, dass einer der bekanntesten katholischen Schweizer Literaten seiner Zeit verstorben ist. Seit dem Wirken Heinrich Federers hätte sich im publizistischen wie im allgemeinen katholischen Auftrage nichts Wesentliches geändert. Federer beeinflusste mehrere Generationen von Heranwachsenden in deren Verständnis für katholisch geprägte Literatur. Während der eine schon länger tot war, schied 1952 einer der angesehensten und wichtigsten Redaktoren der katholischen Presse hin. Eugen Kopp prägte während rund dreissig Jahren das Zentralorgan der katholisch-konservativen Schweiz, das Vaterland. August Bärlocher würdigte ihn im Jahresbericht: «Wer Kopp-Artikel las, wusste am Schluss klar und bestimmt, wie es gemeint war und was er sagen wollte. […] Er hasste den Irrtum und liebte den Irrenden.»

In diese Zeit des Um- und des Aufbruchs fällt auch eine wichtige Zäsur beim Schweizerischen Katholischen Presseverein. 1954 schied Walter Amstalden, der 1934 das Zepter von Philipp Etter übernommen hatte, aus dem Amt. Sein Vorgänger freilich blieb noch einige Jahre prägend im Bundesrat. Amstalden «hat ein gewichtiges Wort gesprochen, das Beachtung fand. Und er hat es verstanden die Mitglieder der Direktionskommission im Geiste schöner Harmonie zur Arbeit zusammenzuführen.»

Die Erstarkung der Konservativen Partei führte dazu, dass die SKK vermehrt von der Partei vereinnahmt wurde. Dies führte 1954 zu grösseren Reibereien, was sich auch im Jahresbericht ausdrückte:

«In mehreren Sitzungen und in einer Aussprache mit der katholischen Publizistenvereinigung am Vorabend des Schweiz. Katholikentages in Freiburg wurde die Stellung der SKK zum SKPV abgeklärt. Nicht dass in unserm Verein Zweifel geherrscht hätten, die SKK (Schweizerische Katholische Korrespondenz) in Bern sei nicht ein Werk unseres Vereins, was schon 1929 und späterhin bei verschiedenen Gelegenheiten wieder festgestellt wurde und auch aus dem Beitragsverhältnis unseres Vereins an die SKK im Vergleich zum Beitrag anderer Gremien sowie aus den Protokollen hervorgeht. Anlässlich der Abstimmungspropaganda zur Finanzreform hat sich aber zwischen leitenden Instanzen der Partei und des Pressvereins eine Diskussion ergeben über das Verhältnis zur SKK. Es ist der Partei unbenommen, weiterhin grundsätzliche Verlautbarungen mit den Sendungen der SKK an die Redaktionen zu leiten. Der nähere Modus wurde in einer schriftlichen Vereinbarung niedergelegt. Die SKK aber ist nach wie vor ein Unternehmen nicht der Partei, sondern des Schweiz. Kathol. Pressvereins. Auch dieses Pressewerk bedarf der finanziellen Ausweitung. Doch wurde mit den verantwortlichen Organen auch Aussprache gepflogen über den inhaltlichen Ausbau. Alle diese Verhandlungen hier und dort nahmen viel Zeit unserer Direktionskommission oder einzelner ihrer Mitglieder in Anspruch.» Die Auseinandersetzungen mündeten schliesslich in der Abtretung der Schweizerischen Katholischen Korrespondenz an die Schweizerische Konservativ-christlichsoziale Volkspartei. Seit Ende 1958 führt die Partei den Pressedienst Schweizerische Konservative Korrespondenz.

Walter Amstalden, Präsident des Pressevereins von 1934 bis 1954.

Bischof von Streng mahnt zu Pressetreue

Monsignore Giovanni Battista Montini, der spätere Papst Paul VI., schrieb 1952 zur Bedeutung der katholischen Presse: «Das Presseapostolat stand dem Heiligen Vater von jeher besonders am Herzen. Der Papst hat ihm wiederholt seinen Segen gegeben und wichtige Richtlinien hierüber erlassen. Heute, da die Wahrheiten unseres Glaubens so oft misskannt werden und verhängnisvolle Irrtümer die Geister auf Abwege führen, so dass die unvergänglichen Güter der Kirche Christi von vielen nicht mehr geschätzt werden, kommt der wichtigen Rolle der katholischen Zeitung eine ganz besondere Bedeutung zu.»

Die Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg in ihrer Umbruch- und Aufbruchstimmung forderte die Kirchenoberen heraus. Bischof Franziskus von Streng ermahnte 1952 zur Fastenzeit die Gläubigen eindringlich ihrer Pflicht gegenüber der katholischen Presse:
«Leider erfüllen nicht alle Katholiken ihre Pflicht gegenüber der katholischen Tages- und Lokalpresse. Die katholische Zeitung ist der Lautsprecher des katholischen Glaubenslebens. Wenige andere Tagesblätter sind es, die sich bemühen, christliches Ideen- und Kulturgut in die Öffentlichkeit hinauszutragen. […] Wer regelmässig nur neutrale Presse liest, wird neutral, religiös lau, kalt und gleichgültig. Wer kirchenfeindliche Blätter abonniert, hilft den Feinden der Kirche. Die katholische Zeitung ist der Herold, der das katholische Volk zum gemeinsamen religiösen und kulturellen Verteidigungs- und Aufbauwerk aufruft und sammelt …»
Wie kaum zuvor äussern sich nun Bischöfe, Kardinäle, ja sogar die römische Kurie unter Papst Pius XII. vermehrt zu pressepolitischen Themen («auffällig gehäufte Kundgebungen»), die die Redaktoren der Jahresberichte des SKPV jeweils dankbar aufnehmen und den Mitgliedern zukommen lassen. 1953 gipfelte dies in der schön formulierten Forderung nach «Publizistik des christlichen Charmes».

Franziskus von Streng, Bischof von Basel von 1936 bis 1967.

Kipa mit Meldungen à la minute

Es fällt ebenfalls in die Zeit des starken Engagements der katholischen Presse sowie der weltlichen und geistlichen Hüter des «sentire cum Ecclesia», als die Katholische Internationale Presseagentur Kipa zu neueren Ufern aufbrach. Einerseits firmierte die Kipa ab 1955 als Genossenschaft, nachdem sie 1932 als Privatunternehmen in eine Aktiengesellschaft umgewandelt wurde. Andererseits standen sich «Traum und Wirklichkeit» gegenüber: die Technik ermöglicht die schnellere Übermittlung von Texten und Nachrichten aus aller Welt, dank dem Fernschreiber, dem Telex, wird die Kipa Meldungen à la minute absetzen. Der Schweizerische Katholische Presseverein war 1955 bei den Genossenschaftsgründern und unterstützte die Kipa mit namhaften Beiträgen. Die technische Entwicklung der Agentur war nur dank finanzieller Leistungen des SKPV möglich, der bei den Bischöfen vermittelnd für das Presseopfer am Pressesonntag eintrat. Die Kipa hat für die katholische Berichterstattung der folgenden Jahre dank ihres technischen Fortschritts hohe Anerkennung erhalten, so beim Tod Papst Pius XII. demjenigen von Papst Johannes XXIII., beim Konklave sowie massgeblich beim II. Vatikanischen Konzil – «auf der Redaktion der Kipa stehen nun fünf Fernschreiber. Einer ist mit einem permanenten Kabel mit dem Büro in Rom verbunden.»

«Der Redaktor braucht die Hilfe der Seelsorger»

Die Nähe zur Geistlichkeit wird klar ersichtlich bei der Tagung von Redaktoren und Pfarrherren, die 1963 auf dem Rügel, oberhalb des Hallwilersees, stattfand. Aus dem Ergebnisbericht lesen wir:

  1. In der Zeit der Vertiefung und gegenseitigen Annäherung der christlichen Konfessionen drängt sich gebieterisch die Forderung auf: die Massenmedien (Presse, Radio, Fernsehen und Film) intensiver in den Dienst der Religion, des Christentums und der Kirche zu stellen. An erster Stelle steht die Presse. Sie hat immer noch die breiteste und tiefste Wirkung der vier Massenmedien. Mit ihr werden täglich über 500 Millionen Menschen erreicht. Ob wir wahre, lebendige Christen bleiben, ob wir das Christentum tiefer in die Herzen und weiter in die heute offene Welt hineintragen, hängt zu einem sehr grossen Teil von der Presse, den Zeitungen, Zeitschriften und Illustrierten ab: ob diese noch christliche Substanz besitzen oder ob sie neutral, oberflächlich und nivellierend sind und es immer mehr werden. Wir sind heute auf dem besten Wege, durch die sogenannte Sensationspresse immer mehr und mehr an menschlicher und christlicher Substanz zu verlieren. Am Konzil wurde der Satz ausgesprochen: «Die Kirche ist auf die Presse lebensnotwendig angewiesen.»
  2. Die Seelsorger brauchen heute mehr und mehr die Unterstützung durch die gute Presse. Nicht dass eine politische Zeitung zu einem Predigtblatt werden soll. Aber die Seele der Zeitung muss christlich sein. Der Redaktor muss die Welt und das grosse Weltgeschehen mit christlichen Augen betrachten und die grossen, entscheidenden Fragen, namentlich die Fragen der Erziehung, aus dem christlichen Blickfeld sehen. Der Seelsorger und der Redaktor gehören zusammen. Beide sind eine Schicksalsgemeinschaft. Beide brauchen einander.
  3. An der Konferenz auf dem «Rügel» wurde von Redaktoren die dringende Bitte an die Geistlichen gerichtet: Ihr Seelsorger, wir bitten euch, helft uns in der geistigen Not der Gegenwart, in der allgemeinen Verflachung und Nivellierung des Lebens. Ihr Pfarrherren, unterstützt die gute Presse mit eurem ganzen Ansehen und eurem ganzen Einsatz. Der Redaktor braucht die Hilfe der Seelsorger. Zusammen sind Pfarrer und Redaktor eine Macht, zusammen sind sie ein Segen für das christliche Volk. Wenn wir das Christentum im Volke lebendig erhalten wollen, müssen wir die katholische Presse stärken, sie besser, tiefer und zeitgemässer ausbauen. Am Konzil wurde ferner erklärt: «Die Kirche kann heute ihre Aufgabe nicht erfüllen ohne die Benützung der Massenmedien. Und weiter: Nur wenn die Presse der Kirche hilft, wird es ihr möglich sein, das christliche Weltbild noch weiter und noch eindringlicher zu verbreiten. Die gute Presse ist ein Herzensanliegen des Konzils.» Der Berichterstatter des Konzils für die Behandlung der Massenmedien, Erzbischof von Sens, Rene Stourm, rief die Worte von Papst Johannes XXIII. in Erinnerung: «Die Macht der Presse ist gewaltig, da sie die öffentliche Meinung, deren Bedeutung jedermann kennt, bildet und lenkt.» Erzbischof Rene Stourm schreibt in seinem Referat vor dem Konzil: «Wie sollte die Kirche ruhig bleiben, wenn so viele Seelen, die sie mit der Taufe bezeichnet hat, wegen schlechter Lektüre und wegen der Vorführungen, die sie so häufig betrachten, den Glauben und die guten Sitten verlieren?!» Es ist eine unabdingbare Forderung des Konzils, dass Bischöfe und Klerus der Presse ihre ganze Aufmerksamkeit schenken und die Redaktoren es sich zur Pflicht machen, die Kirche in dieser schweren Aufgabe mit ganzer Hingabe zu unterstützen. Beide, die Kirche und die Presse, werden durch ihre getreue Zusammenarbeit sich im Volke die besten Helfer und Unterstützer schaffen. Auch hier besteht die gleiche gegenseitige Gewissenspflicht: die Kirche und die gute Presse bringen dem Volke Licht, Trost und Kraft. Das gläubige Volk aber steht andererseits ebenfalls tatkräftig zur guten Presse und zu den Seelsorgern.

Pfarreibibliotheken mit erbaulicher Lektüre

Viel Hoffnung, sei es von Seiten der katholischen Medienschaffenden, sei es von Seiten der kirchlich Engagierten, sei es von Seiten der gläubigen Basis, ruhte auf dem Vatikanischen Konzil. Vieles konnte erreicht werden, einiges bleibt Stückwerk. Doch gerade die Verlautbarungen zur Presse, zur Öffentlichkeitsarbeit gehören zu den wenig greifbaren Aussagen des Konzils. «Es ist das schlechteste Konzilspapier», meint der langjährige Präsident des Pressevereins Alois Hartmann.

Der Schweizer katholische Presseverein initiierte 1963 die Schaffung von Pfarrei- und Klassenbibliotheken, vor allem in bedürftigen Berggemeinden. Die teilweise bereits bestehenden Bibliotheken sind oftmals in kläglichem Zustand mit veraltetem schlechtem Buchbestand. Einer der wichtigen Förderer dieser gemeinsinnigen Idee war der Buchhändler Josef von Matt aus Stans. Dieses Engagement wurde vor allem auch von den Lehrschwestern, die damals in die äussersten «Chrachen» entsandt wurden, geschätzt: «Durch Ihre Gabe bilden Sie unsere Leute. Mir ist es wichtig, dass gute und beste Erzählungen zu unserm einfachen Volk kommen, das fördert den kulturellen Aufbau, festigt den Charakter und stärkt die Wehrkraft.»

Das katholische Milieu beginnt zu bröckeln

Die zahllosen Bemühungen, die katholische Presse inhaltlich zu stärken und deren Verbreitung auszudehnen, täuschen nicht hinweg, dass ihr ein eisiger Wind entgegenblies. Ende der Fünfzigerjahre erschien erstmals der Blick und führte als Boulevardblatt einen bislang gänzlich unbekannten Journalismus ein. In Zürich und anderen urbanen Zentren kam es zu ersten Zusammenschlüssen, es entstanden die ersten grossen Pressekonzerne. Dies führte zu erhöhtem Druck auf die mittleren und kleinen Lokalzeitungen sowie auf die Meinungspresse. Die gesellschaftlichen Entwicklungen hatten Auswirkungen auf das katholische Milieu, und damit auch auf die damals sehr starke Konservative Christlich-soziale Volkspartei. Langsam begann – zunächst in den städtischen Zentren und Agglomerationen – ein bis anhin relativ homogenes Milieu zu erodieren.

Katholische Verleger spannen zusammen

Einige katholische Verleger sahen diese Entwicklung am Horizont aufblitzen und organisierten sich ab 1963 in der Vereinigung der Verleger katholischer Zeitungen (VVKZ). Im selben Jahr wurde die AKP, die Arbeitsgemeinschaft der katholischen Presse, aus der Taufe gehoben. Ihre Aufgaben bestanden stipuliert in Artikel 2 des Reglements darin,

  • eine verständnisvolle und rationelle Zusammenarbeit zwischen den Verlegern und Redaktionen zu fördern,
  • den Nachwuchs, die Ausbildung und die Weiterbildung von Journalisten zu fördern
  • alle Pressefragen, welche zweckmässig gemeinsam durch Verleger und Journalisten behandelt werden, zu beraten,
  • die Interessen der katholischen Presse nach aussen zu vertreten.

1964 Gründung des Seminars für Journalistik an der Uni

Der SKPV ist mit dem VVKZ sowie dem Verein katholischer Publizisten Mitträger der AKP. Die AKP war am 8. Juli 1964 Gründerin des Seminars für Journalistik der Universität Freiburg, dessen Vorläufer das journalistische Seminar unter Prof. Müller-Büchi war (die Anerkennung der Statuten als offizielles Universitätsinstitut durch den Freiburger Staatsrat erfolgte am 29. April 1966). Auf Initiative von Studenten (darunter viele Mitglieder des Schweizerischen Studentenvereins) gab es auch Film-, Radio- und TV-Kurse. Die Arbeitsgemeinschaft wurde zunächst ausschliesslich durch den Presseverein, den Hochschulrat, die Verlegervereinigung sowie das Fastenopfer alimentiert.

Die AKP veranstaltete Fortbildungskurse für Journalisten und Verleger. Gastrecht erhielt sie im Hotel Pax-Montana in Flüeli im Kanton Obwalden. Das Thema der ersten Tagung, «Hat die Gesinnungspresse noch eine Chance?», war bereits ein voller Erfolg, weshalb die Pax-Montana-Kurse fortgeführt wurden. In der Romandie entwickelte sich bald schon ein Pendant auf dem Mont-Pélerin.

Emil Müller-Büchi, Professor am Seminar für Journalistik der Universität Freiburg.

Kritische Analyse der katholischen Medienarbeit

Das Institut für Journalistik hat 1971 den Auftrag vergeben «für eine kritische Strukturanalyse der Medienarbeit der Schweizer Katholiken.» 1974 erschien die Schrift Katholische Medienarbeit in der Schweiz von Redaktor Willy Kaufmann. Er zeigt das Zusammenarbeiten der verschiedensten Player auf und stellt mehrmals fest, dass strukturelle und organisatorische Herausforderungen bevorstehen. Anfang der Siebzigerjahre scheint die Entwicklung unaufhaltsam in eine Richtung zu gehen, die Massenmedien verdrängen nach und nach die kleinen Lokalzeitungen, es kommt zu einer Boulevardisierung im Pressewald. Der Verdrängungskampf hat vor allem auch die katholischen Zeitungen in den urbanen Zentren und Agglomerationen hart getroffen, in Zürich, Basel und Bern verschwinden Zeitungen, die für die Diasporakatholiken einstmals starken bindenden Einfluss ausübten.

Was Kaufmann ebenfalls konstatierte, war eine fehlende Zusammenarbeit der verschiedenen Player. Oftmals wurde gleiches in verschiedenen Gremien ausgearbeitet, ohne dass irgendein Koordinationsbedarf ersichtlich gewesen wäre. Im Jahresbericht 1964 hielt der damalige Sekretär Eigenmann noch folgendes fest: «Der Umstand, dass das Sekretariat des Seminars und jenes der Arbeitsgemeinschaft wie auch das der Verleger-Vereinigung in der gleichen Hand liegen, erleichtert die rationelle Zusammenarbeit unter den genannten Institutionen und gab auch die Möglichkeit zu einer erfreulichen Zusammenarbeit mit den übrigen Spitzenorganisationen der Schweizer Katholiken, aber auch mit den Berufsorganisationen der katholischen Presse im In- und Ausland und mit den übrigen Berufsorganisationen der Presse.»

Was hat sich in den Jahren zwischen 1964 und 1974 denn derart verändert, dass Kaufmanns Schlüsse diametral zur Erkenntnis Eigenmanns erscheinen? Zunächst wiesen die Katholiken einen hohen Organisationsgrad aus. Das Pressewesen war auf all seinen diversen Ebenen bis in die äussersten Kapillaren fein strukturiert. So ist es wenig erstaunlich, dass jede Organisationseinheit für sich in Anspruch nahm, bald einmal eigenständiger und unabhängiger agieren zu können. Die Abspaltung der früheren Schweizerischen Katholischen Korrespondenz hätte hier eigentlich Beispiel für eine aufkommende Entwicklung abgegeben. In den Siebzigerjahren – die Krise im katholischen Milieu schlug nun voll durch – fehlte es zusehends an katholisch konnotiertem Personal. Damals kam es auch zur Zusammenlegung der AKP, der VVKZ, der Kipa und des SKPV in den noch heute bestehenden Räumen der Paulusdruckerei, und man merkte damals, dass die Brötchen kleiner gebacken wurden, «als noch zehn Jahre zuvor».

Treten an Ort

Die Jahre nach der Synode 72, die vielerorts die Aufbruchstimmung dämpften, waren aber von einem anderen Phänomen geprägt. Vieles wurde zwar erreicht, angegangen, umgesetzt etc., die katholische Medienarbeit gab sich neue Strukturen und der SKPV stand «in einem gewissen Sinne am Scheideweg», wie der neue Vereinspräsident Franz Josef Kurmann 1974 feststellte. Doch etwas hatte die Verantwortlichen nicht bemerkt, und dies hatte vor allem in Zeiten des Umbruchs markante Auswirkungen: es waren fast immer die gleichen Leute in den Gremien vertreten. Häufig bewegte man sich im Kreis. Was den Anschein einer gewissen Dynamik hinterliess, war eigentlich ein Treten an Ort. Es gab zwar viele positive Aspekte dieser Phase, so ist vor allem die Filmförderung als eine solche zu erwähnen, der Erfolg der Filmzeitschrift Zoom gehört sicher auch dazu. Gewiss wäre einer breiten Bevölkerungsschicht der Zugang zu literarischen (und nicht nur katholischen) Werken ohne den SKPV verwehrt geblieben. Die Neustrukturierung des «Neuen Buchs» ab 1972/73 mit stärkerer Einbindung der Buchhändler tat das Ihre.

«Die Kirche ist auf die Presse angewiesen»

Der Schweizerische Katholische Presseverein war stets vielen gegenüber verpflichtet und diente in seinen nunmehr hundert Jahren nicht etwa nur verschiedenen Herren, sondern vielmehr unterschiedlichen Anspruchsgruppen. Dies kommt insbesondere in seinen teilweise ambivalenten Beziehungen zur Geistlichkeit zum Ausdruck. Während das verpflichtende Engagement für die katholische Presse Programm und Herausforderung gleichermassen war, hätten Vertreter des katholischen Klerus gerne verstärktes Engagement für die Aufgaben und Inhalte der katholischen Kirche, namentlich im Bereich der Verkündigung des Evangeliums, erwartet.

Zwar setzte sich der Verein immerfort für die Sensibilisierung der katholisch konnotierten Berichterstattung ein, speziell auch im Rahmen seines Einsatzes für die Kipa-Apic. Doch was seine Bemühungen im Bereich der Seelsorge, im Bereich der innerkirchlichen Auseinandersetzungen betrifft, entspricht dieses Engagement einerseits nicht dem Verständnis des Vereins, andererseits hätte dies gezwungenermassen zu einem Ressourcenverschleiss geführt. Dies umso mehr, weil der Verein im Laufe der Jahre ein äusserst vielfältiges Betätigungsfeld nicht im kirchlichen, sondern vermehrt im Pressewesen, seiner ureigensten Aufgabe, aufgebaut hat.

Für die Beziehung zur Geistlichkeit war speziell 1963 die Tagung von Redaktoren und Pfarrherren auf dem «Rügel», oberhalb des Hallwilersees, von weitreichender Bedeutung. Sie war denn auch die letzte ihrer Art. Daraus erwuchs seinerzeit die Schaffung von Pfarrei- und Klassenbibliotheken, später auch die finanzielle Unterstützung von katholischen Jugendzeitschriften.

Hatte einst das Presseapostolat noch viel Mut und Aufbruchstimmung verbreitet, welche mit den Jahren abebbten, erhoffte man sich von den Konzilspapieren neuerlichen Schwung. Doch das Konzilsdekret «Inter Mirifica» von 1964 brachte mehr Ernüchterung denn den erhofften Schub für das Pressewesen. Was namentlich die Geistlichkeit, die römische Kurie herausgearbeitet hatte, konnte nicht befriedigen. Vom Konzilsausspruch «Die Kirche ist auf die Presse lebensnotwendig angewiesen» war wenig zu spüren. Es brauchte die Mitwirkung der Basis, der Gläubigen, die 1971 zur Pastoralinstruktion «Communio et Progressio» führte. Dass eben, wie es ja das Konzil stipulierte, die Kirche auf die Presse angewiesen ist und nicht umgekehrt, ist eine Tatsache, die das Verhältnis seit je nicht etwa störte, aber gewiss konfliktanfälliger machte.

Seit ein paar Jahren wird der Verein erstmals von einem Theologen präsidiert, der sowohl die Ansprüche der Presse wie auch jene der kirchlichen Mitarbeiter, meist Laienpersonen, kennt. Hier dürfte sich aber in den nächsten Jahren ein weiteres Problemfeld auftun, dann nämlich, wenn sich die Kirche wegen fehlender Gläubiger und fehlendem «Bodenpersonal» neuer Aufgaben stellen muss. Um diesen Weg gemeinsam gehen zu können, ist eine Entkrampfung der Beziehung, besonders auch der Anspruchshaltung, notwendig.

Auf zu neuen Ufern
Der Presseverein in der neuen Zeit

Während nach dem Vatikanum, vor allem aber nach der Synode eine verstärkte Säkularisierung einsetzte, machten im wirtschaftlichen Umfeld Konzentrationsbestrebungen von sich reden, dies selbstredend auch im Verlagswesen. Viele einst führende Blätter mit katholisch-konservativem Hintergrund gerieten ins Strudeln. Im Jahresbericht 1983 des SKPV liest sich dies so:

«Auch im vergangenen Jahr mussten wir feststellen, dass der Konzentrationsprozess in der Schweizer Presse unvermindert anhielt, wovon auch katholische Zeitungen betroffen waren. Aus unserer Sicht wiegt besonders schwer, dass die Zahl der Zeitungen, welche sich klar als Meinungspresse deklarieren, weiterhin im Schwinden begriffen ist. In diesem Bereich sind aber auch erfreuliche Beispiele aufzuzeigen, wie der Schulterschluss rund um die Neuen Zürcher Nachrichten zeigt, der dazu geführt hat, dass das Sprachrohr mit klar christlicher Weltanschauung im Raum Zürich wieder den Stellenwert zurückerobert hat, den es braucht, um als Zeitung beachtet und geachtet zu werden.»

Das Schicksal der Neuen Zürcher Nachrichten

Das Schicksal der Neuen Zürcher Nachrichten (NZN) scheint hier exemplarisch. Nach den gesellschaftlichen Entwicklungen mit ihren Auswirkungen auf das Verständnis kirchenpolitischer und religiöser Belange begann für die NZN ein beschwerlicher Weg. Die traditionelle Leserschaft brach mehr und mehr weg. Die Nachfrage nach katholischer Meinungspresse schmolz zusehends dahin. Es mutete nun an wie ein Anachronismus, als der SKPV freudig vermeldete, wie katholische Schreiberlinge in der Grossstadt Zürich «in den journalistischen Tageskampf eingegriffen» haben. Von diesem Kampf war nun reichlich wenig zu spüren. Andere Sorgen plagten die NZN. Bis 1972 wurde die Zeitung im Zürcher Seefeld gedruckt. Wie so häufig im Zeitungswesen werden Redaktion und Verlag durch Einnahmen aus dem Druckgewerbe quersubventioniert.

Dies war ab Anfang der Siebziger-Jahre nicht mehr möglich, als das Stammhaus im Seefeld als Druckerei nicht mehr zur Verfügung stand. Fortan wurde die NZN in St. Gallen bei der Ostschweiz gedruckt. Zu Beginn der Achtzigerjahre bäumte sich das Blatt kurzzeitig auf. Die Rosabrillensicht schlug sich im Jahresbericht des SKPV nieder, konnte aber nicht über die unüberwindbaren Probleme hinwegtäuschen. 1985 hatte die NZN eine Auflage von 12‘000, 1991 sackte diese dramatisch auf 5‘000 Exemplare ab. Ob die früheren Zahlen der Wahrheit entsprechen, ist zweifelhaft, denn ein Insider sagte dazu: «Man beschiss ohne Ende bezüglich der Auflage.» In dieser Zeit wäre es von Nöten gewesen, auch ausserhalb des schwächelnden eigenen Milieus zu überzeugen, was schon aus finanziellen Gründen ein unlösbarer Kraftakt gewesen wäre. So gingen die Neuen Zürcher Nachrichten 1991 ein.

«Wir reden viel, aber machen wenig»

Als Vermächtnis der NZN blieb die Beilage Katholische Kultur, die später als Christ und Kultur vom Vaterland weitergeführt wurde. Im Jahresbericht 1990 fand der damalige Vereinspräsident Alois Hartmann deutliche Worte: «Wir sind uns wohl der Solidarität zur eigenen Presse viel zu wenig bewusst. Wir reden viel davon – aber machen zu wenig. Wir rühmen uns unserer eigenen klaren Haltung – aber verpassen es, diese mit Nachdruck in der Werbung für unsere Presse einzusetzen. Was ich konkret meine: Viel zu viele jammern über ein Ungenügen unserer Presse, sind aber nicht bereit, diese tatkräftig zu unterstützen, sie auch wirklich zu abonnieren. […] Vergessen wir nicht, was wir erreichen, wenn wir so weiterfahren – dass wir eines Tages keine eigene Presse mehr haben, keinen Gesprächspartner mehr, niemanden mehr, der nicht nur hin und wieder, sondern dauernd über die Ereignisse aus unserem eigenen gesellschaftlichen, kirchlichen und politischen Bereich informiert.» Wer dieses deutliche Statement liest, fragt sich, was von der 1984 veröffentlichten Studie Kooperationsmöglichkeiten und -bereitschaft der der CVP nahestehenden Zeitungen in der Schweiz vom damaligen Kipa-Redaktor Pius Schmid übriggeblieben ist.

Schaffhauser Zeitung und Aargauer Volksblatt verschwinden

Etwas früher als die NZN wurde die Schaffhauser Zeitung liquidiert, jene Zeitung, die seit 1905 das Organ der Katholiken im reformierten Kanton Schaffhausen war. 1992 stellte das Aargauer Volksblatt (AV) aus Baden sein Erscheinen ein. Der SKPV war seit je eng mit dem Aargauer Volksblatt verbunden. Hier verdienten viele Journalisten ihre Sporen ab, die später im Verein aktiv mitarbeiteten. Der langjährige Präsident der Direktionskommission sowie Kipa-Verwaltungsrat August Bärlocher war beim AV Redaktor. Die Neuen Berner Nachrichten suchten bereits 1969 eine Annäherung an andere katholische Blätter, den Zuspruch erhielt das Vaterland, welches die Zeitung vollständig integrierte.

Bereits dieser Deal war mit unangenehmen Begleiterscheinungen verbunden, die später den Vaterlandaktionären kommuniziert wurden: «Wir müssen unseren Verlegerkollegen hüben wie drüben zu bedenken geben, dass bald einmal der Moment gekommen ist, wo es für solche Gespräche [über Kooperationen, Anm. der Red.] zu spät sein könnte. Auf alle Fälle würde es sich das Vaterland sehr gut überlegen, ob es bei einer Zeitung retten helfen würde, wenn es überhaupt nichts mehr zu retten gibt.»

Diese Zeit begleitete der SKPV sowie die anderen katholisch konnotierten Vereine nur mehr am Rande. Als Verein konnte der Schweizerische Katholische Presseverein nur bedingt Einfluss nehmen. Konnte er in seinen Anfängen den Verlagshäusern noch finanziell unter die Arme greifen, wären nun Summen gefordert gewesen, die seine Möglichkeiten weit überfordert hätten. Vermehrt traten publizistische Fragen in den Hintergrund der tatsächlich existentiellen wirtschaftlichen Kernfragen des Überlebens.

Links: Augustin Lusser, Präsident des Pressevereins von 1955 bis 1973. Rechts: August Bärlocher, Präsident des Pressevereins von 1954 bis 1955.

Mangelnder Wille zur Kooperation

Ein weiterer Faktor war ebenfalls mitentscheidend. Verschiedene konservative Zeitungen buhlten um die Vorherrschaft, in Luzern das Vaterland, in St. Gallen die Ostschweiz, in Zürich die NZN. Dieses Gegen- statt Miteinander beförderte den drohenden Untergang der katholischen Presse nur noch mehr. Zwar diskutierten in den Jahren 1969/1970 unter dem Vorsitz von Nationalrat Leo Schürmann die katholischen Verleger der Deutschschweiz über ein Zusammenarbeitsmodell zwischen den NZN (inkl. deren verschiedenen Kopfblätter), dem Vaterland sowie der Ostschweiz. Eine deutschschweizerische Lösung hätte wohl von allen ein Einlenken und eigene Abstriche abverlangt, um schliesslich der gemeinsamen Sache dienlich zu sein. Doch die angestrebte Lösung kam nicht zu Stande, denn es gab Widerstand aus «Luzern», namentlich mit Ressentiments gegenüber «Zürich» verbunden. Das Vaterland war nur bereit einzulenken, sofern dies «die eigene Position nicht schwächt».

Im Jahresbericht 1986 spricht Alois Hartmann die herrschenden «widrigen Umstände» an: «In der Tat ist es heute nicht leicht, dieses Anliegen an seine Fahnen zu heften. Weil immer mehr nivelliert, das heisst bis zur Unkenntlichkeit eingenebelt wird, weil wir uns in der Öffentlichkeit oft nicht mehr getrauen, vom Christlichen zu reden, weil alles ‹neutral› sein will, hat es auch eine christliche Presse, haben es katholische Zeitungen schwer, sehr schwer.»

Alois Hartmann, Präsident des Pressevereins von 1987 bis 1993.

Pressesekretariat als Drehscheibe

Dem SKPV blieb in dieser Zeit, wo seine ureigenste Aufgabe, das Fördern der katholischen Presse, mithin das Unterstützen katholischer Zeitungsredaktionen und Zeitungsverleger, wegbröckelte, nichts anderes übrig, als zu neuen Ufern aufzubrechen und sein Betätigungsfeld neu zu strukturieren, was mit den Worten des Geschäftsführers wie folgt tönt: «Prioritäten setzen ist auch für uns notwendig geworden.» Grundlage für die Neustrukturierung war die bereits erwähnte Studie von Willy Kaufmann, die nicht nur eine strukturelle Konzentration der Medienarbeit postulierte, sondern auch aufzeigte, wie diese zu erfolgen hätte. Mit dem erfolgten Aufbau des Schweizerischen Katholischen Pressesekretariats ab den frühen Siebzigerjahren konnte ein erster wichtiger Schritt im bisherigen Auftritt vollzogen werden. Die nun einsetzende vereinsinterne Rationalisierung der Arbeiten führte zu deutlich modernerer Wahrnehmung seitens der Zielgruppen. «Mit seinem Pressesekretariat bildet er heute die anerkannte Drehschreibe für die Zusammenarbeit innerhalb der katholischen Medienarbeit in unserem Land», schrieb der Vereinspräsident Franz Josef Kurmann im Jahresbericht 1984. Und der Geschäftsführer war sich schon 1977 sicher: «Im Bereiche der Medienarbeit ganz allgemein erledigen wir Arbeiten, die anderswo kaum ohne merkliche Mehrausgaben bewältigt werden könnten. Daraus sei in aller Bescheidenheit die Schlussfolgerungen gezogen, dass wir auf dem richtigen Weg sind.»

Pastoralinstruktion fordert nationale Hauptstelle

Von der römischen Kurie gab es zwei Veröffentlichungen, die zur medialen Präsenz etwas sagten: zum einen das Konzilsdekret Inter Mirifica von 1964, zum andern die Pastoralinstruktion Communio et Progressio von 1971. Communio et Progressio hat bei ihrem Erscheinen grosse Beachtung gefunden und im Gegensatz zu Inter Mirifica auch Neuerungen gebracht.

«Die Aufgaben, welche die Kommunikationsmittel in der Gesellschaft haben, erfüllen sich nicht von selbst. Deshalb müssen Kommunikatoren und Rezipienten auf diesem Gebiet gut vorbereitet und ausgebildet sein, damit sie die Möglichkeiten der Medien voll ausschöpfen können.» (Communio et progressio)

Die Pastoralinstruktion forderte nicht weniger als die Schaffung «einer nationalen Hauptstelle für alle Kommunikationsmittel». Das Pressesekretariat nahm sich zusammen mit dem «Koordinationsausschuss für katholische Medienarbeit» dieser Verpflichtung an. Walter Buchs hielt dazu fest: «Die Aufgaben, die uns Communio et progressio gestellt hatte, werden in der Schweiz in den nächsten Jahren wieder einen Schritt weiterkommen. Das Schweizerische Katholische Pressesekretariat wird zur Verfügung stehen, um die Aufgaben einer nationalen Hauptstelle zu übernehmen. Gewappnet mit den Erfahrungen der letzten Jahre, unterstützt von den Trägerorganisationen, bereichert von den Kontakten mit Partnerorganisationen im Ausland und im medienüberschreitenden Bereich und auf der wichtigen Sprachgrenze in der Schweiz gelegen, wird es auch diese Arbeit im Dienste der Kirche übernehmen.»

Statuten mit neuen Schwerpunkten

  • a) die Katholische Internationale Presseagentur in Freiburg (Kipa);
  • b) das Institut für Journalistik und Kommunikationswissenschaft an der Universität Freiburg zur Aus- und Weiterbildung der Journalisten;
  • c) die Buchberatung und Gründung guter Bibliotheken in Pfarreien und Gemeinden sowie in Heimen;
  • d) die Dienststelle der Fachvereinigung für Presse und Publizistik der Schweizer Katholiken.

Das einstige Propagandasekretariat erscheint in den Statuten nicht mehr, und die Siebzigerjahre haben wohl aufgezeigt, dass man guten Gewissens «die Unterstützung finanziell bedrohter katholischer Zeitungen, insbesondere in der Diaspora» streichen kann. Die Statuten stipulieren nun auch die Zusammenarbeit mit anderen Organisationen:

  • a) dem Medienrat der Schweizer Katholiken als gemeinsames Planungs- und Führungsorgan der katholischen Medienarbeit;
  • b) der Fachvereinigung für Presse und Publizistik der Schweizer Katholiken, in der der SKPV die Federführung innehat, und für deren Dienststelle er verantwortlich ist;
  • c) den regionalen Pressevereinen, deren Aktivität er fördert;
  • d) dem Schweizerischen Katholischen Volksverein (SKVV).

Dieser Statutenartikel dürfte aus den Diskussionen mit den verschiedenen Playern entstanden sein, woraus schliesslich auch das Pressesekretariat erwuchs. Vor allem aber waren die neuen Statuten Ausdruck der sich ändernden Zeit, und der Präsident stellte den Jahresbericht 1977 unter das Motto «Herausforderung durch neue Aufgaben».

«Christlich» anstelle von «katholisch»

Die moderne Zeit verlangte auch neue Ausdrücke. In den Berichten fällt beispielsweise auf, dass schleichend anstelle des «Katholischen» das «Christliche» tritt. Es scheint, der Verein hätte – zumindest sprachlich – jenen Prozess vorweggenommen, den die meisten katholischen Zeitungen verschlafen hatten.

Der früheren katholischen Filmberatungsstelle nahm man zunächst den religiösen Bezug im Namen weg und mutierte sie zum Filmberater, ehe man 1972/73 daraus das neue Magazin Zoom-Filmberater schuf. Für die Lancierung der neuen Zeitschrift, die von den beiden grossen Landeskirchen getragen wurde, sind 1972 Fr. 36‘000.00 Rückstellungen gemacht worden. Dies wird als «ein Zeichen gelungener Koordination wie ökumenischer Zusammenarbeit» gepriesen.

Filmzeitschrift «Zoom» wird eingestellt

Zoom war die bedeutendste schweizerische Publikation im Filmbereich. Die Filmzeitschrift berichtete ausführlich über das breite Spektrum des Filmschaffens. Die Auflage blieb mit 6‘000 Exemplaren stets im kritisch tiefen Bereich. Die wirtschaftlichen Herausforderungen waren hoch, der publizistische Anspruch ebenfalls. In den Neunzigerjahren verschärften sich die finanziellen Probleme, und im Juni 1999 erschien die letzte Ausgabe. Mit der Mitherausgeberin, der Stiftung Ciné-Communication, gab man sodann die Zeitschrift Film heraus, die noch bis zum August 2001 erschien. Mehrere Wechsel in der Redaktion waren Ausdruck der Kurzlebigkeit des nicht mehr von kirchlichen Organisationen getragenen Filmheftes.

Der Katholische Mediendienst der Schweiz und die Reformierten Medien, welche von Beginn weg als Herausgeberinnen des Zoom verantwortlich zeichneten, berichteten fortan mit dem Internetdienst Medienheft.ch über Medienpolitik, Medienpädagogik sowie Medienentwicklung. Im August 2011 stellten Charles Martig und Urs Meier, die Geschäftsführer der beiden konfessionellen Mediendienste, den Internetdienst aus finanziellen Gründen ein.

Journalistenpreise und Stipendien

Im Jahresbericht 1977 schreibt Walter Buchs: «Ferner wäre es denkbar, dass der SKPV jährlich am Mediensonntag einen katholischen Journalistenpreis vergibt oder für angehende katholische Redaktoren Stipendien für Praktiken zur Verfügung stellt.» Es dauerte danach noch einige Jahre, bis aus dieser Randnotiz ein Vorhaben wurde. Rund zehn Jahre später konkretisierte sich dieser Preis, mit dem der Verein «Journalisten zu verantwortungsvoller Arbeit auf der Grundlage christlichen Gedankengutes ermutigen und fördern» will. 1994 wurde der Katholische Medienpreis zum ersten Mal verliehen. Die Auszeichnung ging an die Autoren der Fernsehserie «Pâques à Jerusalem», die vom Westschweizer Fernsehen von Karfreitag bis Ostern 1994 ausgestrahlt wurde. Bei der Übergabe des Preises an Georges Haldas, Jean-Philippe Rapp und Jacob Berger (fehlt auf der Foto oben) war auch der Präsident der Bischofkonferenz Pierre Mamie anwesend.

Unterstützung für audiovisuelle Medien

Die Konzentration im Pressewesen, verbunden mit einem Verdrängungskampf, führte dazu, dass sich viele zur gegenseitigen Hilfe und Unterstützung zusammenfanden. Ein anderer Grund war die technische Entwicklung. Längst haben andere Medien wie Radio und Fernsehen sich einige Stücke des Kuchens ergattert. Es entstand ein wachsendes Bedürfnis an audiovisuellen Medien. Die kirchlichen Verleihstellen – namentlich kantonale und regionale katechetische Arbeitsstellen und Medienzentren – brauchten ein Gremium, um ihre Preis-, Verleih- und Verkaufspolitik absprechen zu können. Die Arbeitsgemeinschaft katholischer Kleinmedieninteressierter der Schweiz (AKK) nahm dieses Anliegen auf. Das Tonbild «Ist das unsere Kirche?» wurde 1979 mit rund Fr. 3‘500.00 aus dem Medienopfer unterstützt.

Förderung der Jugendpresse

Etwas mehr Unterstützung erhielt im selben Jahr 1979 die Arbeitsgemeinschaft für katholische Kinder- und Jugendpresse (AKJP), für die Werbeaktion der drei katholischen Jugendzeitschriften JUMI, tut/Weite Welt und club-m. Diese Aktion war vorerst auf drei Jahre festgelegt. Dem Schweizerischen Katholischen Presseverein war das Verbreiten guter Bücher sowie eben auch guter Zeitschriften stets ein zentrales Anliegen, die AKJP stiess also auf offene Ohren beim Verein. Die Jugendzeitschriften sprechen eine Klientel an, die sich nach wenigen Jahren vollständig erneuert, jährlich gilt es etwa 20% des Abonnentenbestandes zu ersetzen. Die Argumente der Arbeitsgemeinschaft überzeugten den Koordinationsausschuss für die katholische Medienarbeit des SKPV, denn: «Aus dem Blickwinkel unserer christlichen Presse für die Erwachsenen kann man nicht übersehen, dass bereits unter Jugendlichen die potentiellen Leser von morgen rekrutiert werden müssen.» Seitens der AKJP war man sehr erfreut über dies willkommene Unterstützung: «Der weitsichtigen Tätigkeit des Schweizerischen Katholischen Pressevereins verdankt die AKJP die erfreulichen Ergebnisse in einer schwierigen Situation, die sie allein nicht hätte meistern können.»

Das Grundanliegen des Vereins lag auch dem Jugendbischof Otto Wüest am Herzen: «Ich freue mich immer, wenn ich feststellen kann, dass unsere Kinder und Jugendlichen in ihrer Freizeit auch lesen. Entscheidend ist aber, was sie lesen. Unter den vielen Jugendzeitschriften fallen jumi, tut und läbig sehr positiv auf: Die Redaktionen suchen aus christlicher Verantwortung heraus, eine interessante Zeitschrift zu gestalten und dabei ein sauberes Niveau zu halten.»

Presseverein übernimmt «Christ und Welt»

Aus dem Nachlass der Neuen Zürcher Nachrichten kam die Beilage «Christ und Kultur» zur Vereinigung der Verleger katholischer Zeitungen, die fortan als Herausgeberin firmierte. 1983 überarbeitete die Vereinigung das Konzept der Beilage, die wesentlich aus finanziellen Beiträgen vom Medienopfer gespiesen wird. So sah das Konzept folgende Zielformulierung vor:

  • den Leser über die für das Zusammenleben der Menschen und ihre soziale und kulturelle Entfaltung relevanten Entwicklungen in Gesellschaft, Staat und Kirchen zu informieren;
  • ihm die geistigen und religiösen Perspektiven der Vorgänge in Gesellschaft, Staat und Kirchen zu erschliessen;
  • ihm die geschichtlichen Quellen aktueller Fragestellungen aufzuzeigen;
  • ihn in religiösen Fragen zu orientieren.

Dies sollte durch eine sachgerechte, offene und wahrheitsgetreue Information sowie durch eine aus christlicher Grundhaltung heraus unternommenen Darstellung und Beurteilung geschehen.

Gedruckt wurde die Beilage in Luzern, zunächst beim Vaterland, ab 1991 nach der Fusion des Vaterlands mit dem Luzerner Tagblatt bei der Maihof Druck AG. Seit den Neunzigerjahren heisst die Beilage «Christ und Welt». Im Jahre 2000 löste sich die Vereinigung der Verleger katholischer Zeitungen (VVKZ) auf, danach trat der SKPV als Träger der Beilage auf – unter der ausdrücklichen Bedingung, dass die kirchliche Mitfinanzierung erhalten bleibt. Das Fastenopfer seinerseits war einer der Hauptsponsoren der Beilage, die zeitweilig eine Auflage von rund 200‘000 ausweisen konnte.

Das Journalistische Institut wird zum Lehrstuhl

Für das Institut für Journalistik hatte das Medienzeitalter positive Auswirkungen. Ein erster wichtiger Schritt im universitären Umfeld war die Anerkennung als offizielles Universitätsinstitut 1966 mit der Eingliederung in die Rechts-, Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät der Uni Freiburg. «Aus dem wohlwollend geduldeten, vielleicht hin und wieder als ‹wilder Sprössling› betrachteten Seminar für Journalistik war das Institut für Journalistik der Universität Freiburg geworden.»

Ab 1968 kamen erstmals wie bereits erwähnt Kurse aus den Bereichen Film, Radio und Fernsehen hinzu. Ursprünglich war das Institut im Foyer St. Justin untergebracht, mit dem erfogten Umzug in Räumlichkeiten der Universität Miséricorde ist 1978 ein weiterer wichtiger Schritt vollzogen worden. Der Jahresbericht des SKPV verzeichnet für dieses Jahr ein Defizit des Instituts von Fr. 1‘800.90, der übernommen wurde. Aus der Medienkollekte konnten ordentlich Fr. 40‘000.00 beigesteuert werden. Zwei Jahre später wurde der Beschluss zur Schaffung eines Lehrstuhls für Journalistik und Kommunikationswissenschaft gefällt, erster Lehrstuhlinhaber und Institutsdirektor wird ab Anfang 1982 Prof. Dr. Louis Bosshart.

Kurzer Schulterschluss mit Buchhändlern

In den Siebzigerjahren kam es auch zu einer engeren Zusammenarbeit mit der Vereinigung der Katholischen Buchhändler und Verleger der Schweiz (VKB) sowie dem Katholischen Lehrerverein, der die Zeitschrift Schweizer Schule editierte. Die Vorstellung des VBK im Jahresbericht 1977 machte bereits deutlich, in welchem Umfeld sich die Vereinigung in diesen Jahren befand, zeigte sie doch die Probleme des konfessionellen Buchhandels in exemplarischer Weise auf. Dabei verschwieg sie nicht, «dass die Kirche aus einer Bewahrungs- und Bevormundungspsychologie heraus eigentlich dem Buch feindlich geblieben ist» (II Vaticanum und Synode 72).

Mit den katholischen Buchhändlern begann ab 1987 auch eine spezielle Zusammenarbeit. Zusammen setzte man sich als Trägerschaft für die Herausgabe eines Pressedienstes ein, Herausgeberin war die Kipa. Dieser Pressedienst (pdb – pressedienstbuch) wollte «vor allem katholischen Zeitungen, Zeitschriften, Pfarrblättern usw. ermöglichen, gezielt auf aktuelle und wichtige Neuerscheinungen auf dem Büchermarkt aufmerksam zu machen».

Der Schweizerische Katholische Presseverein hatte von Beginn weg hohe Ansprüche an diesen Pressedienst, alimentierte er ihn doch massgeblich. Mehrmals äusserte der SKPV Kritik einerseits an der einseitig eingeengten Themenwahl im Bereich Kirche-Religion-Theologie, andererseits an der journalistisch mageren Form des pdb-Bulletins. Die Kritikpunkte prallen jedoch an einer Wand des scheinbaren Unverständnisses ab. Der Verein konnte nicht mehr länger Träger eines Bulletins sein, dessen destruktive Grundhaltung «keinen Beitrag zur Bewältigung der gegenwärtigen innerkirchlichen Spannungen» leistet, sondern bloss «zusätzlich Sand ins Getriebe» streut. Nach fünf Jahren endete dieses Engagement des Pressevereins. «Wir sind zum Schluss gelangt, dass es wohl nicht mehr möglich ist, Änderungen in dem mehrmals besprochenen Sinne herbeizuführen; anderseits entspricht der Pressedienst unseren Vorstellungen in keiner Weise.»

Josef von Matt kämpft für gute Jugendliteratur

Unermüdlicher Einsatz zeichnete Josef von Matt aus Stans aus. Der Buchhändler weibelte wie keiner für sinnvolle Jugendbücher, namentlich in den Berggebieten, wo der Zugang nachgerade erschwert war. Er schrieb jeweils rührende Berichte in den Jahresrückschauen, verfasste Gedichte, erzählte gerne auch vom Alltag in den Bergen, den er selbst erlebt hat. Und stets motivierte er Lehrer, Pfarreien, Jugendliche:

«Das auch noch, Herr Gruber», skandierte der Schulpräsident und lief rot an, «nun kommen Sie in diesem Jahr schon mit dem dritten Begehren, und es ist erst März!» Der Lehrer blieb ruhig und sagte gedämpft: «Ich wollte nur fragen.» «Ich kenne das», fuhr der Schulpräsident mit erhöhter Stimme fort, «Sie machen ein Gesuch an den Schulrat, und, weiss der Himmel, ist die Hälfte noch dafür. Jetzt ist Schluss! Die Kinder sollen ihre Aufgaben machen und helfen daheim, statt lesen!» Aus seiner Mappe zog der Lehrer einige zerknüllte Heftli, die er seinen Buben abgenommen hatte und begann daraus vorzulesen: «Jimmy zog seinen Revolver und schoss ihm drei Kugeln in den Bauch. Mit breitem Grinsen schaute er auf den Mann, der sich heulend auf dem Boden wälzte und schrie voll Verachtung: ‹Ich hätte höher zielen können, aber er soll mit Schmerzen verenden, das Aas!› Dann steckte Jimmy die rauchende Waffe ein und trat mit seinem gespornten Stiefel auf die Kehle des Blutenden.» «Herr Präsident, das ist der Lesestoff unserer Bergkinder, solange wir keine gute Schulbibliothek haben», erklärte der Lehrer und legte noch zehn andere Heftli vor. «Weiß der Himmel, wie sie hier heraufkommen, aber sie sind da. Verbieten? Wegnehmen? Sie kommen wie die Ameisen. Eine Schulbibliothek ist ein sehr dringendes Anliegen.» «Die Schulden abzahlen ist auch dringend», stöhnte der Schulpräsident, «wir haben kein Geld!» Der Lehrer packte die zerschlissenen Schundheftli in seine Mappe und sagte: «In diesem Fall, Herr Präsident, schreibe ich an den Schweizerischen Katholischen Presseverein nach Zug, dort finde ich gewiss Verständnis und Unterstützung.» (Josef von Matt, Jahresbericht 1970)

Josef von Matt starb hochbetagt 1988. Sein Einsatz für die Förderung des Jugendbuches wurde honoriert, denn «Tausende junger Menschen schöpften daraus geistige und religiöse Nahrung, holten sich hier einen wichtigen Teil ihres Rüstzeuges für das Leben in Familie, Beruf und Gesellschaft». Die Förderung seitens des SKPV schlief danach bald einmal ein, sei es wegen mangelnder Nachfrage, sei es wegen anderer Finanzquellen, vorab der öffentlichen Hand.

Josef von Matt, Buchhändler aus Stans.

Administration des «Mediensonntags»

Mit dem Einbruch der katholischen Zeitungen und dem Wegbröckeln einer treuen Mitgliederbasis entfielen nach und nach auch wichtige finanzielle Mittel, um die eigentlichen Aufgaben, die im Wesentlichen nicht gänzlich andere waren als diejenigen bei der Vereinsgründung, finanzieren zu können. Hier boten die verschiedenen Aktivitäten für andere Organisationen eine wichtige Einnahmequelle, das Pressesekretariat konnte so stets aufs Neue finanzielle Mittel generieren.

Ein anderer wichtiger Faktor war der Mediensonntag. Hier «sprudelten» alljährlich die Gelder, die nachher in Projekte investiert werden konnten, wofür sonst die Mittel nicht vorhanden gewesen wären.
«Der Welttag der sozialen Kommunikationsmittel, der auf den Sonntag nach dem Fest Christi Himmelfahrt festgelegt ist, soll allen Gläubigen die Bedeutung der Medienarbeit mehr und mehr bewusst machen. Die Synode erwartet von allen Katholiken und ihren Seelsorgern, dass sie durch das Opfer am ‹Mediensonntag› ihr Verständnis bekunden und zugleich einen unentbehrlichen finanziellen Beitrag für besondere Aufgaben leisten.» (Auszug aus einem Synodentext, der am 12. September 1975 gesamtschweizerisch verabschiedet wurde.)
«In den Jahren 1972 bis 1975 haben sich die Diözesansynoden auch mit dem Thema: ‹Information und Meinungsbildung in Kirche und Öffentlichkeit› befasst. In allen Bistümern sind dazu bis Ende 1976 Texte veröffentlicht worden, und es wurde darin zu Fragen Stellung genommen, die direkt unsere Arbeit betreffen. Als Folge dieser Synodenarbeit kann man feststellen, dass man sich ganz allgemein mehr um unsern Verein interessiert. Dieses wachsende Interesse konkretisiert sich in vielen Formen.» (aus dem Jahresbericht des SKPV 1976)

Der Koordinationsausschuss, worin der SKPV vertreten war, formulierte 1975 Richtlinien zur Verteilung des Medienopfers, welches nicht als reine Vereinstätigkeit zu betrachten ist, sondern vielmehr als eine Angelegenheit und ein Anliegen aller katholischen Massenmedienorganisationen im Auftrage der Schweizer Bischöfe. Der Schweizerische Katholische Presseverein wurde mandatiert, die Vorbereitung für den Mediensonntag, die Durchführung, das Inkasso des Opfers sowie die Verteilung der Mittel zu leisten. Dank dieser Aufgabe ist eine stete Grundauslastung des Pressesekretariats gewährleistet. Im Wesentlichen führte das Medienopfer jene Ideen weiter, die 1960 mit der Schaffung des Presseopfers im Auftrag der Schweizer Bischöfe ihre erste Ausformulierung fanden.

Bischöfliche Medienkommission verteilt Medienopfer

Im Zusammenhang mit dem Strukturmodell der Kirche Schweiz haben die Vertreter des SKPV die Hauptanliegen des Vereins – Kipa und Institut für Journalistik – in Erinnerung gerufen, was für die Verteilung des Medienopfers von grosser Wichtigkeit ist. 1980 konnten beispielsweise Fr. 100‘000.00 an die Kipa sowie Fr. 50‘000.00 (Fr. 20‘000.00 davon freilich für die Errichtung des Lehrstuhls) an das Institut für Journalistik ausbezahlt werden, die Einnahmen der Kollekte beliefen sich auf Fr. 380‘000.00. Geschäftsführer Bruno Köstinger konnte erfreut bilanzieren: «Die Sensibilisierung der jugendlichen und erwachsenen Bevölkerung für Medienfragen nimmt spürbar zu, wir sagen: glücklicherweise!»

1982 konnte man sich mit der Schweizer Bischofskonferenz (SBK) dahingehend einigen, dass inskünftig die administrativen Leistungen des Sekretariates des SKPV für andere im katholischen Medienbereich tätige Organisationen – namentlich auch sämtliche Kosten des SKPV in Zusammenhang mit dem Medienopfer – abgegolten werden. Ähnliche Vereinbarungen bestanden bereits mit der Kipa sowie der Arbeitsgemeinschaft der katholischen Presse (AKP).

Der 1983 neugeschaffenen Medienkommission wurde von der Schweizer Bischofskonferenz (SBK) die ausschliessliche Verantwortung über das Medienopfer übertragen. Der Kommission unter der Leitung von Abbé André Babel wurden vier Arbeitsgruppen eingegliedert: Arbeitsgruppe Mediensonntag/Medienopfer (Vorsitz: Hans-Peter Röthlin, Informationsbeauftragter der SBK); Pastorale Prioritäten im Medienbereich (Vorsitz: Don Valerio Crivelli, Direktor Centro Cattolico della Radio e Televisione, CCRT); Harmonisierung innerhalb der Finanzierungsinstitutionen (Vorsitz: Professor Louis Bosshart, Direktor des Instituts für Journalistik und Kommunikationswissenschaft der Universität Freiburg); Medienbildung (Vorsitz: Alfons Croci, Leiter der Arbeitsstelle für Radio und Fernsehen, ARF). Mit dieser neuen Organisationsstruktur bestand nun auch ein direkterer Draht zur Bischofskonferenz.

Geistliche kritisieren Medienarbeit

Vorläufer dieser Kommission waren der Grosse und der Kleine Koordinationsausschuss für katholische Medienarbeit, geschaffen Ende der Sechzigerjahre auf Initiative von Dr. Max Gressly und Professor Florian Fleck hin. Erster Ausschusspräsident war Armand Claude, zweiter Präsident bis zum Übergang in die Medienkommission war Alois Hartmann. An der SKPV-GV 1985 in Einsiedeln referierte Abt Georg Holzherr, der Medienverantwortliche der SBK. Er meinte, die Presse müsste vermehrt ein Forum des Dialogs sein. Es liege am Journalisten, «die Samenkörner der Werte auf fruchtbares Erdreich auszustreuen und den Sauerteig der Wahrheit richtig dosiert dem Teig der öffentlichen Meinung beimengen zu können». Abt Holzherr sprach sich nicht nur für eine klar katholisch-kirchlich orientierte Presse aus, er forderte auch ein vermehrtes Engagement der Kirche auf allen Stufen ein.

Der Jahresbericht 1985 weist auf einen wunden Punkt hin: «Das grosse Problem bildet der geringe Beliebtheitsgrad der katholischen Medienarbeit bei der Geistlichkeit.» Die Mitarbeit seitens der Pfarreien sei oft unzureichend, der Kollektenertrag demnach auch geringer als erwünscht. Ein Jahr später erfährt man, welche Anstrengungen seitens der organisierenden Medienkommission ergriffen wurden: «Mittelpunkt der Vorbereitungsarbeiten ist immer der direkte Dienst an den Geistlichen und ihren engsten Mitarbeitern in der Pfarrei, in erster Linie die Erstellung und der Versand der notwendigen Unterlagen, die ihnen bei der sinnvollen Durchführung des Mediensonntags dienlich sind: Gottesdienst-Unterlagen, Dokumentation zur Thematik, Aushängeplakate, Bericht über das Medienopfer-Ergebnis des Vorjahres und über die Verteilung der Gelder. […] Darüber hinaus sind in mehreren Pfarreien in Zusammenarbeit mit unserem Pressesekretariat Begleitaktionen wie Ausstellungen, Film- oder Vortragsabende, Besichtigungen und andere Anlässe organisiert und durchgeführt worden.»

Vor diesem Hintergrund erscheinen die Enttäuschungen, die gegenüber abseitsstehenden oder ständig kritisierenden Pfarreien zum Ausdruck kommen, durchaus nachvollziehbar.

Stärkung der Kipa

Die Unterstellung des Medienopfers in die Verantwortung der Medienkommission entzog dem SKPV eine wichtige Aufgabe. Zwar hatte er weiterhin die treuhänderische Verwaltung der Medienopfergelder inne, doch die Möglichkeiten der Einflussnahme auf die direkte Projektförderung waren eingeschränkt – auch wenn personell sehr enge Beziehungen bestanden. Das gab aber auch Luft für andere wichtige Aufgaben, worunter eines der wichtigsten Engagement noch stärkere Förderung erfuhr: die Katholische Internationale Presseagentur, Kipa. Das Standbein Kipa wurde über all die Jahre stets wichtiger. Die 1917 gegründete Agentur, seit 1945 auch mit einem französischen Pendant, galt als eine der ältesten katholischen Nachrichtenagenturen. Mit der Tendenz im Zeitungswesen, auch bei den Korrespondenten zu sparen und Stellen zu streichen, stieg das Interesse an einer bestens informierten und vernetzten Presseagentur wie der Kipa. Die Agentur war bestrebt, breite und fundierte Informationen aus dem Vatikan, Informationen aus der Kirche und Informationen aus der Ökumene zu vermitteln. «Diese Trilogie ist bedeutungsvoll. Die Kipa bringt nicht nur einseitig ‹Rom›. Sie betreibt auch nicht einfach ‹Kirchturmspolitik›. Sie weiss sich ganz besonders der Ökumene verhaftet. Mit andern Worten heisst das: sie trägt allen Strömungen Rechnung. Ihre Berichterstattung ist weltoffen. Diese Offenheit bezieht sich nicht nur auf den Stoff, sondern auch auf den Bezügerkreis.»

Ein katholischer Pressedienst, der über die Grenzen hinaus auch andere, mitunter kirchenferne Kreise ansprechen oder gar erschliessen kann, ist zum einen eine grosse Herausforderung, zum anderen auch kostenintensiv. Bereits 1976 und 1977 mussten erkleckliche Summen zur Defizitdeckung der Kipa vom SKPV aufgebracht werden, dies in der leisen Hoffnung, «dass solche Massnahmen wirklich einmalig sind und bleiben». Die Kipa selbst bezeichnete sich als Spezialitätengeschäft, das nicht floriert, «um selbsttragend und gar noch gewinnabwerfend zu sein». Es erwuchsen der Kipa Konkurrenten, die mit ganz anderen finanziellen Mitteln ausgestattet waren, die – dem Zeitgeist folgend – nicht mehr auf fundierte tiefgründige Informationen zu katholischen oder christlichen Themen setzten, sondern lieber oberflächlich und flach in ihren Berichterstattungen blieben. Präsident Hartmann forderte 1988 angesichts dieser Probleme, auch solche der technischen Infrastruktur, eine Neuformulierung des Selbstverständnisses der Kipa. Gleichzeitig drückte «sich auch die Schweizer Bischofskonferenz unmissverständlich für die Erhaltung und den Ausbau dieser Agentur» aus.

Bruno Köstinger setzte als Geschäftsführer der Kipa den Neuaufbau der Redaktion um, beschaffte die nötige finanzielle Unterstützung im technischen Bereich durch den Presseverein und konnte bei seinem Rücktritt Morgenröte verkünden: «Heute darf sich die Kipa in journalistischer Hinsicht, vom Abdruck her wieder sehen lassen.» Köstinger vermeldete auch vermehrtes Interesse an der Agentur aus Osteuropa und der Dritten Welt, wo zwar keine grossen Gelder eingebracht werden konnten. Während es journalistisch für die Kipa erfreulichere Neuigkeiten zu vermelden gab, kriselten die beiden Hauptsponsoren, das Fastenopfer und die Römisch-Katholische Zentralkonferenz. Ihre Beiträge konnten nicht weiter der Kaufkraft angepasst werden, was sodann den SKPV finanziell stärker forderte.

«Journalistisches Institut» mit sechs Professuren

Für das Institut für Journalistik und Kommunikationswissenschaften markiert 1998 einen wichtigen Meilenstein. Das Studium kann fortan als Hauptfach mit einem Lizentiat für Gesellschaftswissenschaften belegt werden. In den folgenden Jahren erfährt das Institut verschiedene Ausbauschritte mit neuen Professuren. Ab 2003 bilden die Professuren in «Medien- und Kommunikationswissenschaft» und «Sociologie de la communication et des médias» neu zusammen mit den Professuren für Soziologie und Politikwissenschaft das Departement für Gesellschaftswissenschaften der Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Fakultät.

Die Bezeichnung «Institut» verschwindet. Zum Gedenken an die beiden Pioniere von 1966 wird ein «Dr. Max Gressly – Prof. Florian Hans Fleck-Preis» für hervorragende Arbeiten in der Medien- und Kommunikationswissenschaft eingerichtet. 2004 werden neue Bachelorstudiengänge eingeführt. Der langjährige Institutsleiter Prof. Louis Bosshart wird 2013 pensioniert, ein Jahr später erhält das Departement den neuen Namen Departement für Kommunikationswissenschaft und Medienforschung (DCM). 50 Jahre nach den bescheidenen Anfängen ohne eigenen Lehrstuhl weist das DCM sechs Professuren aus.

Journalistenpreise und «Good News»

Die Vergabe eines Medienpreises, 1994 erstmals durchgeführt, animierte den Schweizerischen Verein Katholischer Journalistinnen und Journalisten unter seinem Präsidenten Pater Bruno Holtz, ab 1995 einen nationalen Preis für junge Journalisten zu vergeben, der sofort auf breites Interesse stiess. Derweil vergab die Medienkommission den Katholischen Medienpreis 1996 an den weitum bekannten und renommierten NZZ-Feuilletonisten Dr. Hanno Helbling. Für ihr unermüdliches Schaffen in diversen katholischen Gremien wurden 2006 gemeinsam Don Valerio Crivelli, langjähriger Direktor des Centro Cattolico per la Radio e la Televisione (CCRTV) und Realisator von zahllosen Gottesdienstübertragungen am Radio und Fernsehen, und Abbé Michel Demierre, Regisseur der katholischen und religiösen Sendungen beim Westschweizer Fernsehen TSR, mit dem Medienpreis ausgezeichnet.

Der alljährliche Mediensonntag ist stets auch einem konkreten Thema gewidmet, um zusätzlich Pfarreien und Gläubige zur Kollekte zu motivieren. So war 2003 beispielsweise das leider dauerhaft aktuelle Thema «Medien für den Frieden». Die generierten Opfereinnahmen von rund Fr. 370‘000.00 lagen fast Fr. 60‘000.00 tiefer als jene vom Vorjahr, was angesichts der Mobilisierungskraft des doch wahrlich brennenden Themas ernüchtern ist. Es ist aber unerlässlich, in Zeiten versiegender finanzieller Quellen, in Zeiten negativer Motivation gegenüber kirchlichen Themen stets aufs Neue die Notwendigkeit kirchlicher medialer Einmischung zu kommunizieren. Und dies geschieht seitens des Schweizerischen Katholischen Pressevereins gebetsmühlenartig. Thema 2017, im Jubiläumsjahr, ist – Nomen est Omen – «Mehr Good News».

Geldbeschaffung für «Christ und Welt»

2003 wurde Christ und Welt vom Fastenopfer sowie der Römisch-katholischen Zentralkonferenz mit Fr. 20‘000.00 zum letzten Mal unterstützt. Den nötigen Restbetrag von rund Fr. 37‘000.­ sollte der SKPV auf Vorschlag von Fastenopfer/RKZ bei den rund zehn Kantonalkirchen beschaffen, in deren Gebiet die Zeitungsseiten Christ und Welt erscheinen, was sodann auch gelang.

Für den SKPV bedeutet diese Art der Mittelbeschaffung einen wesentlich grösseren Aufwand als bisher. Um die Finanzierung ab 2004 sicherzustellen, wurde zwischen dem SKPV und der Neuen Luzerner Zeitung AG, der Produzentin der Christ und Welt-Seiten, ein Vertrag mit anderen Modalitäten abgeschlossen. Demnach wird wöchentlich nur noch eine Zeitungsseite für das Projekt produziert. Die Basellandschaftliche Zeitung, Oltner Tagblatt und Appenzeller Volksfreund haben davon zustimmend Kenntnis genommen.

Mit der Veröffentlichung dieser Seiten «soll mitgeholfen werden, dass kirchliche, religiöse und theologische Themen regelmässig erscheinen und nicht ganz dem Event-Denken geopfert werden». Seit einiger Zeit kann Christ und Welt auf der Homepage abgerufen werden. 2016 steuerte der SKPV Fr. 12‘368.00 an das Verlagsprojekt Christ und Welt bei.

Die Kipa wird liquidiert

Mit der Kipa bestand seit je eine sehr enge und erspriessliche Zusammenarbeit. Umso spezieller ist der Entscheid, die Kipa 2015, also genau zwei Jahre vor deren 100-Jahr-Jubiläum, zu liquidieren. Wo sonst im Jahresbericht des SPKV die Zusammenarbeit mit und die Geschäftsführung für die Kipa im Vordergrund standen, heisst es heute, im Jahresbericht 2016: «Für die Genossenschaft Kipa-Apic erledigen wir die Liquidationsarbeiten.» Der Entscheid an der Genossenschaftsversammlung der Katholischen Internationalen Presseagentur 2015 fiel einstimmig: «Zu reden gab bloss noch die Verwendung des Genossenschaftskapitals (250‘000 bis 300‘000 Franken). Schliesslich einigte man sich darauf, je 40 Prozent des Vermögens an die beiden Medienzentren in Zürich und Lausanne zu überweisen und 20 Prozent an den Katholischen Presseverein (SKPV).» Viel mehr gab es nicht zu vermelden. Die Kipa-Apic freilich lebt in den katholischen Medienzentren weiter, die die Onlineportale kath.ch, cath.ch und catt.ch betreiben.

Seit 100 Jahren für katholische Präsenz in den Medien

Der Vorstand ist nun herausgefordert, die Strukturen des Vereins anzupassen. Mit dem Präsidenten Markus Vögtlin steht dem Verein ein versierter Kenner der katholischen Medienlandschaft vor. Vögtlin wurde 2002 Nachfolger von Walter Buchs, nachdem er bereits einige Jahre im Vorstand mitarbeitete. Er war Chefredaktor des katholischen Sonntag und somit journalistisch tätig. Lange Jahre vertrat er den SKPV im Kipa-Apic-Vorstand, war Mitglied der bischöflichen Medienkommission und kurze Zeit auch Leiter der Fachredaktion «Religion» beim Schweizer Radio DRS. Bei dieser Grossinstitution vermisste er den Gestaltungsfreiraum, dessen es bedurfte, um zielkonform das Wünschbare umzusetzen. Dank seiner verschiedenen Hüte hat Vögtlin das nötige Know-how, die Strategien und Strukturen anzupacken und anzupassen. Seit 1. Januar 2008 steht ihm der Geschäftsführer Melchior Etlin zur Seite. Er ist als Ökonom, der im Verbandsmanagement «zu Hause ist», und bereits neben dem Presseverein auch die Geschäfte von Kipa-Apic leitete sowie das Sekretariat des Schweizerischen Vereins Katholischer Journalistinnen und Journalisten führt, der richtige Mann für den Strategie- und Strukturprozess.

Bei all der Veränderung der vergangenen hundert Jahre gilt, dass der Verein stets für andere zugegen war und nie für sich allein. Der Schweizerische Katholische Presseverein hat jeweils Aufgaben übernommen und Projekte angerissen, begleitet und betreut, um vor allem «die katholische Präsenz in den Medien zu fördern» – seit 100 Jahren.

Schweizerische Presseagenturen
Von null auf drei auf null

Paul Kubick und Franz von Ernst, der eine Generalsekretär der Konservativen Volkspartei, der andere Bundeshauskorrespondent, wussten um die Notwendigkeit von Presseagenturen, als sie 1925 im Schosse des SKPV die Schweizerische Katholische Korrespondenz (SKK) gründeten.

Bis Ende des 19. Jahrhunderts bezogen Schweizer Zeitungen ihre ausländischen Informationen fast ausschliesslich von zwei grossen europäischen Nachrichtenagenturen, Havas und Wolff (später DNB). Dies war einigen Journalisten ein Dom im Auge. Es entstand unter Beteiligung des Journal de Genève, der Neuen Zürcher Zeitung sowie des Berner Bund 1895 als erste nationale Nachrichtenagentur die Schweizerische Depeschenagentur (sda).

Die Agentur konnte schnell die Redaktionen der Presseorgane gewinnen und so ihre Stellung stärken und ausbauen. Die Agentur galt bald als Sprachrohr der Schweiz, auch im Ausland, und wurde oft als amtliche oder gar öffentlich subventionierte Institution angesehen. Vor und vor allem während des 2. Weltkriegs erlangte die sda eine ungeahnt wichtige Rolle, als ungebundene Agentur auch ausserhalb der Schweiz.

Wer eine derartige Macht ballen kann, provoziert notgedrungen Widersacher. Bürgerliche Journalisten, denen die sda politisch zu labil erschien, gründeten 1917 die Schweizer Mittelpresse (SMP), die seit Beginn massgeblich von der Wirtschaft getragen wurde. In den 1930er Jahren orientierte sich die SMP personell und inhaltlich an faschistischen Strömungen.

Trotz des zeitweilig ramponierten Rufes wurde die SMP 1947 von der Gesellschaft zur Förderung der Schweizerischen Wirtschaft (heute economiesuisse) übernommen. In dieser Folge wurde die Nachrichtenagentur in Schweizerische Politische Korrespondenz (SPK) umbenannt. 1993 zog sich die Wirtschaft aus der Trägerschaft der SPK zurück. Im Zuge der einhergehenden Pressekonzentration sah die Gesellschaft zur Förderung der Schweizerischen Wirtschaft wenig Sinn, zwei Agenturen zu alimentieren. Ende 1993 schloss die Schweizerische Politische Korrespondenz ihren Dienst. Lachende Siegerin im Ringen um die Kunden war die SDA.

In dieses kämpferische Umfeld schweizerischer Agenturtätigkeit preschten nun die Herren Kubick und von Ernst, um ihre ideologiebasierte katholische Agentur anzusiedeln. Im Gegensatz zu den beiden anderen Agenturen war der Aktionsradius klar abgesteckt die katholische und die konservative Presse. Schnell fasste die Agentur Fuss und konnte bald reihum die katholische Presse mit Agenturmeldungen füttern. Die wöchentliche Korrespondenz zu Fragen der eidgenössischen Politik und zu Ereignissen in den Kantonen sowie relevante Abhandlungen katholischer Themen deckten ein Bedürfnis namentlich in den kleinräumig strukturierten katholischen Landesteilen.

In den 30er-Jahren und sodann nach dem 2. Weltkrieg nahm speziell eine stärkere Ideologisierung der Presse Überhand. Dies spürte die SKK insofern, als sich nun die Katholische Volkspartei unter der Ägide von Martin Rosenberg ihrer annahm und sie dem SKPV quasi entriss. Seit 1958 firmiert sie unter dem Dach der nachmaligen CVP. Wichtige Aufgaben der einstigen SKK gingen später bei der Kipa auf, die heute als Katholisches Medienzentrum (kath.ch) in Erscheinung tritt.

Nach der Einstellung der SPK und der auf 2018 angekündigten Fusion der SDA mit der weltweit grössten Bildagentur Keystone zu Keystone-SDA sind wir nun in der Schweiz wieder dort angelangt, wo wir Ende des 19. Jahrhunderts bereits waren. Wir sind auf ausländische Agenturen angewiesen, ein einheitlicher Pressebrei ist das Resultat. Es wären interessante Gedankenspiele, wie das nun entstehende Informationsvakuum gefüllt werden könnte.

Le dévelopement des médias catholiques
Petites histoires en Suisse romande

André Kolly2Né en 1945, il a suivi la Faculté de théologie et l’Institut de journalisme de l’Université de Fribourg. Il a travaillé au Synode 72, avant de rejoindre le CCRT, en 1976 pour les émissions de Radio et en 1988 pour la direction. Retraité et toujours titulaire de la carte de presse, il préside actuellement l’association Cath-Info.

L’aventure des médias en Suisse romande est encore à écrire. On trouve des documents multiples, rapports annuels, archives particulières, mais aucune synthèse. Certaines monographies permettent, à travers un personnage3Par exemple, le chanoine Joseph Schorderet fait l’objet d’une somme exceptionnelle en 664 pages et un volume d’index : Dominique Barthélemy OP, Diffuser au lieu d’interdire. Le chanoine Joseph Schorderet (1840-1893), Éditions Saint-Paul Fribourg Paris et Éditions Universitaires Fribourg Suisse, 1993., de passer d’un organe de presse à l’autre, voire de franchir les barrières cantonales. Des initiatives inattendues, courageuses et visionnaires, ont abouti à des chapitres médiatiques formidables en presse écrite et en émissions religieuses de radio et télévision. En plus les Suisses ne manquaient pas d’ouverture, car plusieurs d’entre eux ont eu un rôle majeur au sein d’organisations internationales.

Le 100e anniversaire du Presseverein et le 100e anniversaire de Kipa donnent l’occasion à l’historien Thomas Gmür de dresser une magnifique fresque. Quant aux propos que voici, ils privilégient davantage les souvenirs que la méthode historico-critique et donnent priorité à des événements que les moins de 30 ans « ne peuvent pas connaître ». L’essentiel est de dire que la Suisse romande, sans attendre l’ère numérique, n’a pas été en marge des grandes réalisations médiatiques.

Presseverein: Ligués pendant 100 ans

Le jeune Suisse romand partant à Coire ou Emmen pour son école de recrue avait la bonne surprise de retrouver à la cantine de la caserne Le Pays ou La Liberté. Il ne pouvait deviner que l’abonnement qui lui évitait d’être dépaysé devait beaucoup à la Ligue catholique suisse pour la presse4La Ligue, ainsi qu’on l’appelle usuellement, correspond au Schweizerischer katholischer Presseverein (SKPV). A noter qu’on écrit Pressverein jusqu’en 1966, avant de choisir définitivement Presseverein. Le mot Ligue est de son côté abandonné en 2006 pour laisser la place à Association catholique suisse pour la presse (ACSP). Le président actuel en est le journaliste Markus Vögtlin et le secrétaire Melchior Etlin.. Les statuts de l’association fondée en 1917 donnaient mission explicite de faire en sorte que les journaux catholiques soient partout offerts, jusque dans les buffets de gare et les Stuben de l’armée.

La Ligue – ou plus communément le Presseverein – s’était créée pour engager « énergiquement » un soutien spirituel et matériel à la presse catholique.5Le site du Presseverein skpv.ch a numérisé et publié les 100 rapports annuels qui ont marqué son existence. Les rapports ont une partie en français dès 1973. Une source impressionnante sous l’onglet « Über uns ». Les buts statutaires de l’association indiquaient une dizaine de missions, y compris le « coleportage (sic) des bons livres catholiques populaires » et toutes formes de propagande pour la cause catholique. A l’époque, les mots ne faisaient pas peur. On avait encore le souvenir cuisant du Sonderbund et des lois anticatholiques du Kulturkampf, et voici que montaient les périls socialistes, communistes… et francs-maçons. Sans compter qu’aux frontières se jouait une terrible guerre. Il existait déjà une puissante association catholique populaire, le Volksverein. On allait créer une nouvelle section vouée à la noble cause de la presse, le Presseverein.

L’idée avait germé en octobre 1916 lors de Journées de la presse catholique à Zoug, stimulée par le principal conférencier et premier président, le Dr Emil Pestalozzi-Pfyffer (+1929). Avec quelques amis le Presseverein prend forme, les statuts sont adoptés au printemps 1917. Le 31 décembre, il y a déjà 2’282 membres, y compris quelques Romands symboliques. L’année suivante, le conseiller aux États fribourgeois von Montenach est membre du comité directeur avec le chanoine Pometta de Lugano. Dès qu’ils seront nommés vice-présidents, il faudra un 3e vice-président, un Zurichois. A la fin 1921, la Ligue compte 4’863 membres. Grâce aux cotisations à 5 francs, il lui est possible d’apporter des subsides concrets. L’agence Kipa nouvellement installée à Fribourg et la Schweizerische Katholische Korrespondenz6Sous ce nom, une agence de presse qui se confondra avec le service de presse du Parti Conservateur. à Berne recevront des aides. Mais il faut aussi de l’argent pour les projets de bibliothèques pour la jeunesse et la création d’un service de « feuilletons » à l’usage des journaux catholiques.

La recherche exhaustive de Thomas Gmür sur les 100 ans du Pressverein ou Presseverein nous autorise à ne garder ici que quelques observations générales, ainsi que les incidences de la Ligue sur la Suisse romande. On s’est donc organisé entre laïcs catholiques convaincus, souvent formés à la jeune Université de Fribourg, et ayant créé des liens dans les sociétés d’étudiants. On retrouve au comité directeur des magistrats et des conseillers nationaux et d’Etat. Philipp Etter assume la présidence de l’association de 1930 à 1934 ; il y renonce pour devenir conseiller fédéral. Ludwig von Moos signe des éditos lors de rapports annuels et on croise une foule de noms qui feront l’éthos de la culture politique alémanique. On peut remarquer que le noyau dur de l’association n’est pas à Lucerne, Soleure ou Schwyz, mais dans la diaspora catholique, dans les cantons de Zurich, Saint-Gall, Argovie.

Les Romands ne forment qu’une infime minorité au sein de l’organisation nationale. Les cantons bilingues comme Fribourg et Valais ont quelques dizaines de membres. En principe chaque canton a droit à 3 sièges au comité central, mais tous n’en font pas usage. En 1917, il y a deux Vaudois, Maxime Reymond et l’abbé Marius Besson qui sera évêque à Fribourg dès 1920 ; Neuchâtel et Genève sont respectivement représentés par le curé Mermet, du Landeron, et le pharmacien et conseiller national Gottret. Pour Berne, il y a deux hommes de Porrentruy, le Dr Ribeaud et l’avocat P. Jobé. Fribourg a pour représentants les abbés Jules Bondallaz (La Liberté) et Josef Pauchard (Freiburger Nachrichten). Enfin de Sion est annoncé le rédacteur de Riedmatten.

Au fil des ans apparaissent d’autres noms, de plus en plus souvent liés directement à la presse. Pour preuve : le curé Barras remplace l’abbé Besson. Sont aussi nommés l’abbé Quenet de Courgenay, l’abbé Marion pour Neuchâtel et le doyen Cottier de La Chaux-de-Fonds, le curé Werlen, de Loèche, pour le Valais, puis des rédacteurs tels que Leyvraz et Carlier pour Genève, le chanoine Quartenoud et le rédacteur Dessonnaz pour Fribourg. On verra encore sur les listes MM. Robichon (VD) et Amgwerd (Delémont) et, dans les années 40, les abbés Paul Theurillat (VD) et Marcel Chamonin (GE).

Les listes ne donnent souvent pas de prénoms et privilégient le titre de Herr Dr. Et quand le rédacteur en chef du Courrier de Genève, M. Leyvraz, est cité dès 1926, son nom est écrit avec trois graphies erronées avant qu’on ne le publie correctement. Tout comme pour le chancelier Arni, de Fribourg, qui apparaît comme le délégué vaudois Arne. Quand arrive l’abbé jurassien Henri Schaller, promptement nommé vice-président romand en 1931, on n’arrive pas à écrire juste Pruntrut. Deux ans plus tard, ce héraut de La Bonne Presse à Porrentruy donne à Soleure une conférence (c’est le 1er document cité en français dans un rapport de la Ligue) sur le thème : « Le devoir de solidarité du peuple et des chefs envers la Presse catholique ». Il s’explique : « Au point de vue religieux, les catholiques forment la plus formidable organisation et le plus admirable cadre de fraternité de l’univers ; si leur esprit de corps allait de pair avec leur esprit de foi, ils seraient les rois du monde (…) Les catholiques s’ignorent trop. Ils ne se soutiennent pas assez les uns les autres dans leurs relations, et ils s’étonnent que l’influence commerciale, sociale, morale leur échappe ».7Presseverein : Rapport 1933, p. 17-23 ; puis Rapport 1940, p. 11.

C’est avec le titre de Monseigneur8 Il est devenu « Camérier secret de Sa Sainteté » en 1938. Il sera aussi « Prélat de Sa Sainteté » en 1957, puis « Protonotaire apostolique » en 1962, toutes fonctions qui restent bien obscures, sauf à savoir que l’Église catholique veut rendre hommage à un prêtre particulièrement méritant. qu’Henri Schaller réintervient en 1940 pour disserter sur la difficulté de choisir les bonnes causes, quand il faut à la fois soutenir les Missions ailleurs, ou la Presse catholique chez nous. Il cite la phrase du pape Pie X qu’on voit maintes fois reprises à cette époque : « Pour assurer la vie et le développement du Journal catholique, je sacrifierais jusqu’à ma croix pectorale… ». L’enjeu est grave en effet, ajoute le conférencier : « Que de fois le poison du mauvais Journal n’a-t-il pas tué la doctrine du bon sermon ! Que de fois l’aliment frelaté du journal mondain, volage, neutre, laïcisé, n’a-t-il pas affaibli et anémié un homme et, trop souvent, par lui, sa femme, ses fils et ses filles ! Le Journal est un élément primordial dans la santé et la valeur morale d’un peuple ! ». Donc un soutien prioritaire !

Parmi les questions qui préoccupent la Ligue dès ses débuts, il y a la moralité de la publicité pour les films qui s’écartent de la morale.9Thèmes des Pressetage, journées d’étude du Presseverein, notamment à Schwyz en 1926, à Zoug en 1930. On édictera même une charte. Le journal catholique ne doit pas seulement être « catholique dans ses écrits », mais aussi dans la publicité qu’il insère. La formation des consciences est importante. D’où l’idée de créer à l’Université de Fribourg une chaire de journalisme, en allemand d’abord, puis en français.10 Le Conseil d’Etat fribourgeois décide le 29 août 1941 de créer un « Seminar für Leitungskunde » à l’Université. Une subvention donnée en Suisse romande en 1934 a pour objet une curieuse action pour lutter contre le « mouvement des sans Dieu (Gottlosbewegung) ».

Les statuts de 1917 sont modifiés pour la première fois en avril 1956 à Zoug. Les temps ont bien changé. Le souci de fournir davantage de moyens pour la Kipa conduit la Ligue à organiser une quête nationale. Celle-ci prendra forme officiellement par décision des évêques suisses en juin 1960. Ils recommandent la collecte chaque 2e dimanche de novembre (à Zurich, le 3e dimanche).

Cette collecte va augmenter considérablement les ressources de l’Association qui pourra ainsi multiplier sa subvention à la Kipa. Quelques années plus tard, cette collecte deviendra la quête du Dimanche des moyens de communication sociale.11La collecte suisse permettra de réunir des sommes culminant à 481’000 francs en 1991, et donc de soutenir de multiples projets. Le produit de la collecte est descendu en-dessous de 300’000 francs à partir de 2014. Cette journée demandée explicitement par le Concile est normalement célébrée le dimanche après l’Ascension. La campagne sera organisée par le nouveau secrétariat installé à Fribourg en janvier 1974.12Le premier siège de la Ligue fut créé à Winterthur, déplacé à Zurich (à la Löwenstrasse, puis à l’Elisabethenstrasse), avant de suivre la présidence à Zoug.12 Il est au service de la Ligue, de l’Association des Éditeurs catholiques13Créée en 1963 à Olten et présidée par le Dr Max Gressly, cette association – faute de combattants – est dissoute en 2006., de l’Association suisse des journalistes catholiques14Présidée par Maurice Page, l’ASJC compte une centaine de membres. Elle a absorbé le Groupe romand des informateurs religieux qui, depuis la fin du Synode 72, se réunissait chaque mois à Lausanne, à l’initiative du jésuite Raymond Bréchet. L’ASJC s’appelait initialement Association suisse des publicistes catholiques…, ainsi que de la Kipa et bientôt encore de la Commission des médias des évêques suisses. Le premier administrateur fut Walter Buchs.15Jusqu’en 1978. Lui succèdent alors Walter Buchs, Bruno Köstinger, Niklaus Herzog, Danilo de Simone, Hans Rahm, et actuellement Melchior Etlin. C’est ce dernier qui a coordonné la fête du centenaire à Zoug.

Pour son 50e anniversaire en 1967, la Ligue a enregistré un record de 13’055 membres, mais 50 ans plus tard, elle ne compte guère plus de 650 membres. Les besoins sont différents ; le contexte culturel aussi.16La première fois qu’on voit dans les rapports une photo-portrait de femme, c’est celle de Josefine Steffen-Zehnder en 1964. C’est pour sa mort. Bibliothécaire, auteure de chroniques sur les livres, elle s’est opposée avec détermination au suffrage féminin. D’autres institutions ont repris ses objectifs. Elle a aussi changé de nom en juin 2006 pour devenir officiellement Association catholique suisse pour la presse (ACSP).

Aujourd’hui, la tâche essentielle de l’ACSP est d’assurer la rédaction et la publication dans un certain nombre de journaux alémaniques d’une page hebdomadaire « Christ und Welt ». Elle atteint potentiellement 400’000 lecteurs.17skpv.ch/christwelt et Luzerner Zeitung Et son secrétariat de Fribourg continue d’être une plateforme d’information et de services … et de mémoire grâce à ses rapports annuels.

KIPA: L’agence naît à Olten

Le séminaire du diocèse de Saint-Gall n’a pas voulu du jeune Ferdinand Rüegg : il voyait mal de l’œil gauche ! Il tente sa chance à Coire, mais le verdict est le même pour ce garçon qui venait de passer à 19 ans sa maturité au Collège bénédictin d’Engelberg. Ainsi Ferdinand Rüegg (1884-1970) deviendra journaliste après des études de philosophie et d’histoire à la jeune Université de Fribourg.18L’itinéraire de Rüegg est présenté dans la plaquette d’anniversaire de Kipa-Apic en 1997, dont la rédaction a été assumée par Maurice Page et Walter Müller, avec une préface d’Alois Hartmann, l’homme qui sait tout de la presse catholique alémanique.

Son premier emploi, il le trouve aux Archives du Vatican. Mais il est rattrapé par un article qu’il avait écrit quatre ans auparavant lors d’un semestre à Vienne. Cet article sur le réformateur Zwingli lui vaut de devoir quitter Rome !

De 1912 à 1917, Rüegg travaille pour le compte de l’évêque de Trêves et rédige les Petrus Blätter, une publication qui diffuse notamment les appels à la paix du pape Benoît XV. C’est la guerre, et la censure met en danger la publication tout comme son jeune rédacteur. L’évêque de Trêves est persuadé qu’ « un service de nouvelles objectif n’est possible que dans un pays qui n’est pas en guerre ». L’évêque de Coire accueille alors le jeune homme devenu père de famille et lui confie la rédaction de la Schildwache, le journal de la jeunesse catholique alémanique édité à Olten par Otto Walter. Et en même temps Rüegg lance un service quotidien de nouvelles catholiques sous le nom de Katholische Internationale Presseagentur. La Kipa est née !

La guerre a laissé des traces et nombre d’abonnés ne peuvent plus payer le bulletin de nouvelles. Pour continuer son œuvre, Ferdinand Rüegg se replie sur Fribourg. Bourguillon d’abord, puis la Grand-Rue 23, et encore dès 1932 à la rue des Alpes 80. Au cours de ces années, beaucoup d’ennuis financiers, beaucoup de recommandations ecclésiastiques et toujours une conviction intacte. Il cite Pie X écrivant en 1925 : « C’est en vain que vous construirez des églises, développerez des missions, fonderez des écoles, ou érigerez toutes les bonnes œuvres possibles, si vous ne savez pas utiliser les armes de la bonne presse ».

Un épisode dit bien le sens ecclésial profond de Ferdinand Rüegg. Dans la Schildwache, dont il est toujours rédacteur, paraît un article qui critique une exposition d’art sacré se tenant à Bâle sous le patronage de Mgr Marius Besson. L’évêque de Fribourg exige la démission de Rüegg qui perd ainsi un petit revenu annuel de 4’000 francs, un bien précieux pour une famille qui compte alors 8 enfants. On saura bien plus tard que l’article incriminé avait en réalité été écrit par l’évêque de Coire !

Dès 1932, Rüegg n’est plus propriétaire de l’agence. Avec les évêques suisses et les impulsions du futur conseiller d’Etat Joseph Piller, Kipa devient société par action. Emil Müller-Büchi est nommé nouveau rédacteur en chef en 1934. Pendant 20 ans, il donne un vrai essor à l’agence et organise en particulier son installation à l’Université, dans les bâtiments de Miséricorde. Pendant la guerre, on y installe une antenne pour capter Radio-Vatican en ondes courtes et répercuter les nouvelles de Rome. Progressivement, un réseau est également mis en place avec les agences sœurs d’Allemagne (KNA), des Pays-Bas (KNP), d’Autriche (Kathpress) et de Bruxelles. Entre la Kipa et l’Uni, on pratique des échanges de services. L’agence ne paie pas de loyer mais fonctionne comme service de presse de l’Université, tandis que les étudiants du séminaire de journalisme peuvent y faire des heures.

En 1941, le chanoine François Charrière est « directeur » de La Liberté. Il commence par traduire en français des nouvelles de Kipa et décide de lancer une édition francophone le 1er septembre 1944.19 Le rapport 1946 du Presseverein dit qu’existe depuis 3 ans un service en français. Ce service se répandra en Suisse romande, en France et au Canada, mais le prix des abonnements ne suffit pas à équilibrer les comptes, malgré une subvention de 1’000 francs de l’évêché à Fribourg. Quant à l’agence de langue allemande, en 1947, elle reçoit un subside de 2’000 francs des évêques suisses et de 3’200 francs de la Ligue catholique suisse pour la presse. C’est en 1960 que les services allemand et français fusionneront sur le plan administratif. A cette même période, une quête est organisée chaque année pour Kipa. Le professeur Emil Müller-Büchi a souvent rappelé comment il allait porter dans les boîtes aux lettres de Fribourg le service quotidien pour éviter des frais de port.

Wilhelm Hellenbroich est entré dans la petite équipe rédactionnelle de Kipa en 1943. Il en est le directeur de 1954 à 1982. Kipa devient société coopérative en janvier 1955, avec des statuts qui prévoient que les évêques ont un droit de regard sur les nominations des rédacteurs. La même année, l’agence acquiert son premier téléscripteur. Le télex sera le mode privilégié et instantané de transmission jusqu’en 1994. Hellenbroich ne connaîtra pas la révolution numérique. Mais il vit une autre révolution, celle du Concile Vatican II (1962-1965). Kipa crée alors un service Spécial Concile. A titre d’exemple, en 1964, l’agence publie 2’695 pages en allemand et 1’385 pages en français. La démarche est analogue pour la période du Synode 72 avec, pendant cinq ans, un service en deux langues rédigé à part égale par les attachés de presse francophone et alémanique.20Après une longue préparation, le Synode 72 s’est ouvert en septembre 1972 dans les six diocèses suisses et à l’Abbaye de Saint-Maurice, et s’est achevé en novembre 1975. Les sessions diocésaines alternaient avec les sessions de coordination nationale à Berne.

Quand l’administrateur de l’Imprimerie Saint-Paul, Hugo Baeriswyl, est devenu président de la Coopérative Kipa, il a tenu à rapprocher l’agence des deux journaux Freiburger Nachrichten et La Liberté. Une démarche qui aurait plu au chanoine Schorderet. Avant de fonder La Liberté, il rêvait déjà d’une agence assurant la recension et mise à disposition de nouvelles catholiques. Mais pour qui ? Jusqu’à la période du Concile Vatican II, seuls des journaux catholiques pouvaient publier les news de Kipa, car on estimait qu’un service subventionné par les catholiques devait ne servir que les catholiques. La Gazette de Lausanne s’était plainte à l’évêché de ne pouvoir contracter d’abonnement. Certains journaux trouvaient un prêtre qui s’abonnait et leur transmettait les infos.

Fondée par un laïc et dirigée par des laïcs, l’agence aura son premier rédacteur en chef ecclésiastique en 1982, avec le Père Bruno Holtz. Ce prêtre de la Société missionnaire de Bethléem avait fait un stage de journaliste à La Liberté et était devenu attaché de presse de la Conférence des évêques. Mais d’autres prêtres avaient travaillé à Kipa, l’abbé Henri Marmier dont le départ fut provoqué par une prise de position trop proche de l’OAS pendant la guerre d’indépendance de l’Algérie, et l’abbé Roland Mathey qui lui succéda pour le service romand. Le Père Holtz francisa Kipa en ApicAgence de presse internationale catholique ; il quitta progressivement l’agence pour assumer des responsabilités au sein de l’Union catholique internationale de la presse (UCIP).

En 1987, le journaliste francophone Jacques Berset devient rédacteur en chef de KipaApic, avant que l’agence se donne un rédacteur en chef dans chaque langue. C’est avec lui, qu’Apic entre dans l’âge numérique et se dote d’un premier site internet. Des questions se posent désormais pour le partage entre l’offre internet gratuite et le service nécessairement payant pour la presse. Succédant à Jacques Berset le 1er septembre 2012, le journaliste Maurice Page aura à gérer d’autres modes de collaboration, d’abord avec l’association Catholink qui pilote le portail internet romand, puis avec le Centre catholique de Radio et Télévision (CCRT) avec lequel il doit fusionner.21Décision de la Conférence Centrale catholique romaine (RKZ) à Zurich, entérinée par la Conférence des évêques : l’activité des médias subventionnés doit former un pôle dans chaque région linguistique, avec un contrôle national des objectifs et financements : on a ainsi le Katholischer Mediendienst à Zurich, Cath-Info à Lausanne, et le Centro cattolico à Lugano, et respectivement les sites kath.ch, cath.ch et catt.ch. En Suisse romande, www.cath.ch est devenu un site de référence offrant news, liens vers les émissions religieuses ainsi que divers services.. Au 1er janvier 2015, la rédaction d’Apic s’installe à Lausanne sous le chapeau de l’association Cath-Info que dirige Bernard Litzler. Mais n’allons pas trop vite, car il nous faut remonter le temps avec les débuts de la presse catholique romande.

Presse écrite: Le temps des zélateurs

La Liberté

A Fribourg, l’édition de La Liberté du mardi de Pentecôte 1874 a bien failli ne jamais sortir de presse. La veille, les ouvriers qui avaient appris que le fondateur du quotidien, le chanoine Schorderet, avait organisé la formation de jeunes filles aux métiers de l’imprimerie, protestent, demandent leur compte et remettent leur démission immédiate. Ce qui est accepté ! Car justement les jeunes filles viennent de rentrer d’un rapide stage à Lyon et sont prêtes à prendre aussitôt le relais, avec l’aide de demoiselles typographes de Roanne. On évite ainsi des indemnités de licenciements !

Le journal paraît et c’est tout le climat des ateliers de l’Imprimerie catholique suisse 22Changement de nom et déménagement pour l’imprimerie venue de Romont.qui change. Parole de témoin : « Désormais cet organe de la Vérité, ce champion de la cause catholique ne sera plus composé au bruit des blasphèmes et du ricanement des impies. On n’entendra plus dans cet atelier que des élans d’amour, et les mains qui tiendront le composteur auront, le matin, tenu la nappe de la table servie par les Anges » 23Récit de Babette Zurkinden, cité p. 218 dans Barthélemy, o.c. note 1..

Créer un quotidien catholique est l’aboutissement d’un étonnant cheminement de Joseph Schorderet (1840-1893). Né à Bulle, il commence par devenir instituteur, car l’évêque Marilley a été exilé par le gouvernement radical 24Le complexe itinéraire et l’énigmatique personnalité de Mgr Marilley ont fait l’objet d’une étude très complète : Francis Python, Mgr Étienne Marilley et son clergé à Fribourg au temps du Sonderbund (1846-1859), Éditions Universitaires Fribourg Suisse, 1987., et il n’y a plus de séminaire. Devenu prêtre à 26 ans, il est vicaire à Neuchâtel, puis aumônier à l’École Normale à Hauterive, à l’ancienne Abbaye dont le gouvernement radical a chassé les moines. Ayant fait acte de candidature, il est nommé par le Conseil d’Etat chanoine de la collégiale Saint-Nicolas. 25Jeune chanoine de 29 ans, le 16 août 1869. Saint-Nicolas deviendra officiellement cathédrale en 1924. Il aura davantage de latitude pour s’occuper de ce qui le passionne : il est aumônier militaire, il milite très tôt pour la création de l’Université de Fribourg 26 Il en parle déjà en 1869 mais l’Université ne sera lancée qu’en 1889, il crée un Bureau des pèlerinages, il donne des conférences et retraites spirituelles. Et surtout il y a au moins six titres de revues et journaux auxquels il collabore, avec toujours une idée centrale : « Diffuser la vérité parmi les élites » 27 Cité par Barthélemy, o.c., p. 142., mais sans oublier le peuple.

Ses contacts avec Mgr Gaspard Mermillod à Genève lui avaient fait espérer transformer Le Courrier en un journal catholique romand. A Fribourg, l’évêque Marilley a été assez prompt à trouver l’idée inopportune. 28Marilley n’avait pas meilleure opinion sur la création d’un quotidien à Fribourg. Il a réprimandé à Siviriez Marguerite Bays, la future béatifiée, qui avait encouragé Schorderet dans la création d’un quotidien. Les deux se connaissaient par les visites que faisait dès sa jeunesse Schorderet au sanctuaire de Notre-Dame du Bois, tout proche du domicile de Marguerite Bays. L’abbé Martial Python en fait le récit dans son ouvrage : La vie mystique de Marguerite Bays. Stigmatisée suisse, Parole et Silence, 2011. Voir p. 61-68 Schorderet lance donc La Liberté le dimanche 1er octobre 1871. C’est un quotidien qui ne paraît pas le lundi.

Le jeune chanoine est aussi aumônier des Enfants de Marie, des jeunes filles qu’il réunit en leur faisant découvrir la profondeur du chapitre XIII de l’Epître de S. Paul aux Corinthiens. C’est ce groupe de demoiselles de Fribourg qui formera l’Œuvre Saint-Paul avec ses sœurs linotypistes, correctrices et éditrices. Leur engagement religieux date de la nuit du 5 au 6 juin 1874 en la collégiale Saint-Nicolas. On s’est donné rendez-vous dans la discrétion à 23 heures. La nuit se passe en prières, et se termine par la messe célébrée à 3 heures et demie du matin. Cette nuit-là, l’abbé et les demoiselles ont pris un engagement solennel : « Nous sommes décidés à consacrer notre vie entière à la Restauration du règne de J.C. Nous choisissons le moyen si puissant de la Presse afin de réaliser ce but. » 29Cité par Barthélemy, o. c., p. 223.

Il est impossible de rapporter ici l’essor de l’Œuvre Saint-Paul et tous les obstacles, dénonciations, soucis d’argent éprouvés par le chanoine Schorderet. Mais il a agi dans une époque cruciale pour le catholicisme en Suisse qui restait meurtri par les effets du Sonderbund et souffrait des articles d’exception inscrits dans la Constitution fédérale de 1874 à l’encontre des catholiques. Les années précédentes avaient divisé les catholiques entre libéraux et ultramontains, et autres courants. En effet, alors que des troubles politiques et culturels déchiraient l’Europe au nom du Kulturkampf 30Le comte Otto von Bismarck, ministre prussien puis chancelier de l’Empire allemand, conduit un mouvement qui vise à séparer l’Etat et l’Église et utilise des moyens coercitifs pour en obtenir la mise en œuvre (spoliations, prison pour 1’800 prêtres, etc.). Les tensions font surgir chez les catholiques libéraux la volonté de créer une Église catholique indépendante de Rome. L’Église catholique-chrétienne ou Vieille-Catholique naît dans ce contexte., le pape Pie IX avait organisé tant bien que mal le Concile Vatican I, ouvert le 8 décembre 1869 pour s’achever précipitamment quelques mois plus tard avec le décret sur l’infaillibilité pontificale, juste avant que soient démantelés les États pontificaux.

Le Courrier

A Genève, le climat est exacerbé par un autre conflit : la consécration épiscopale du curé Gaspard Mermillod en septembre 1864. 31Gaspard Mermillod est expulsé du territoire suisse en 1873 et administre l’Église catholique de Genève à partir de sa résidence hors frontières. Il devient évêque à Fribourg en 1883, cardinal en 1890 et meurt à Rome en 1891. Le nouvel évêque de Genève fonde en 1868 une « Feuille religieuse et nationale » pour défendre les intérêts catholiques dans un environnement protestant : c’est Le Courrier, un hebdomadaire qui deviendra quotidien quatre ans plus tard.

Le Courrier s’est défini comme une publication de combat catholique, avec à sa tête des abbés successifs, Jeantet, Carry, Snell. Il s’agissait d’abord de défendre le Pape et affirmer la Vérité de l’Église catholique. Le directeur Mordasini engage en 1923 René Leyvraz ; il sera rédacteur en chef pour 10 ans. 32Sur Leyvraz, voir en ligne la thèse très documentée : Françoise Larderaz, René Leyvraz (1898-1973). Portraits et combats d’un journaliste catholique engagé, Université Lumière Lyon 2, 1999. Cf. theses.univ-lyon2.fr/documents/lyon2/1999/flarderaz Ce converti de grand talent s’interroge sur la possibilité pour un vrai quotidien d’être à la fois organe ecclésiastique et organe d’un parti, celui des chrétiens-sociaux, lesquels sont en plus divisés. L’évêque Marius Besson apporte maintes fois son soutien à Leyvraz jusqu’à ce que le Conseil d’administration parvienne à le pousser à la démission. Il est aussitôt engagé à La Liberté syndicale, ce qui est insuffisant pour vivre, malgré des piges mal payées à L’Écho Illustré, à La Liberté, et même au Courrier, sous le pseudonyme de Civis. Après la ligne trop vichyste de l’interrègne de l’abbé Chamonin, on rappelle Leyvraz. Il veut qu’à côté du mot Vérité figure celui de Justice.

Leyvraz s’était vigoureusement engagé contre les exactions dont les juifs sont victimes pendant le nazisme. Il restera de tous les nouveaux combats. En 1950, lors d’un Congrès international des journalistes catholiques à Rome, il fait une déclaration de foi : « La presse catholique doit être, non pas bourgeoise, ouvrière ou paysanne, mais purement, exclusivement catholique, et cela veut dire aussi largement humaine, largement ouverte à tous les problèmes, à toutes les angoisses de notre temps. Pour cela, elle doit tendre avec force à ne dépendre que de l’autorité religieuse… Ce qui doit disparaître, c’est la possibilité même de paralyser ou de congédier un journaliste catholique parce qu’il dit des vérités qui gênent ou qui offusquent tels ou tels intérêts. » 33Thèse Larderaz, chap. IV.1.b), citant Le Courrier du 18.2.1950.

L’impulsion qu’il donne au Courrier va demeurer avec les rédacteurs en chef Jean-René de Ziegler dès 1963, puis Pierre Dufresne 34 C’est en 1986 qu’il crée le Prix Courrier des droits de l’homme. Voir son destin sous : www.lecourrier.ch/pierre_dufresne_imprime_au_courrier_un_tournant_decisif. de 1979 à 1992. Avec Patrice Mugny est consommée en 1996 la rupture avec l’Église catholique de Genève, qui a renoncé à sa subvention. Le Courrier est si indépendant qu’il l’est aussi à l’égard de la publicité ! Mais il a été une pépinière de journalistes de talents. Peu d’entre eux s’en souviennent, disait l’abbé André Babel, qui y fit ses premières gammes de journaliste en 1964.

Le Pays

Au dix-neuvième siècle, les Jurassiens ont aussi connu la tourmente quand, en 1873, le Kulturkampf a chassé les prêtres fidèles à Rome. Un jeune avocat de 25 ans, Ernest Daucourt, lance alors un bi-hebdomadaire à Porrentruy le 3 août 1873. C’est Le Pays, défini comme « Organe des catholiques du Jura ». Ardent à défendre la culture jurassienne et la conscience catholique, le journal devient quotidien en 1923, quand il est racheté par la société coopérative La Bonne Presse du Jura. 35La société a été constituée le 5 décembre 1921, avec la précision suivante : « Constitution de l’Association pour la réorganisation de la presse catholique dans le Jura bernois ».

C’est à ce moment qu’entre en scène un prêtre exceptionnel, l‘abbé Henri Schaller. 36 Ordonné prêtre le 27 juillet 1912 à Coire, il est d’abord membre de la société Bethléem Immensee ; il est professeur 9 ans à Immensee avant de retrouver son Jura. On l’appelait Monseigneur à cause de titres honorifiques reçus de papes. Il fut aussi chevalier de la Légion d’honneur ! Il meurt centenaire en octobre 1985. Il est né le 22 juillet 1886 à Corban, un village de toutes les résistances, à l’époque de la Réforme d’abord puis lorsque les « prêtres intrus » sont imposés par le gouvernement bernois. Schaller dirigera le journal pendant plus de 40 ans. A l’aise avec la langue allemande depuis l’époque où il enseignait au Collège d’Immensee, il participe à toutes sortes de réunions en dehors du Jura. Il a rédigé quelque 10’000 textes intitulés Francs Propos et signés Lefranc, un pseudonyme qui ne faisait mystère pour personne. Une blogueuse a dit de lui : « Il recueillait dans son panier à fruits l’histoire du peuple, comme autant de damassines… et en faisait un élixir qu’on goûtait en lisant le Franc propos du Pays. » 37Dans le blog Katatura tenu par une religieuse jurassienne, Sr Claire-Marie Jeannotat, le 30 avril 2010 : clairemarie.blog.24heures.ch/archive/2010/04/30/henri-schaller-un-leader.html. Il gardait une certaine réserve sacerdotale quand il était question de l’autonomie du Jura, mais on devinait sa pensée. Il ne l’a peut-être pas écrit, mais il l’a dit « Quand on veut voir sa légitime on va à Berne, mais c’est à Bâle que se trouve celle qu’on aime ! ».

Après le Concile Vatican II, après les votes qui, dès le 23 juin 1974, ouvrent la voie à la création du canton du Jura, le profil du journal se modifie. C’est sans étonnement majeur que, sous la rédaction en chef de Pierre-André Chapatte, Le Pays fusionne en 1993 avec Le Démocrate de Delémont. Le Quotidien Jurassien est né.

Le Nouvelliste

Tandis que les catholiques de Genève, Fribourg et Jura se sont dotés d’un organe spécifique, éprouvait-on un même besoin en Valais ? A la fin du 19e siècle, on compte 4 journaux d’opinion, dont l’Ami du peuple valaisan, hebdomadaire « dévoué aux intérêts religieux et matériels du pays », fondé en 1878 par… le chanoine Schorderet de Fribourg. 38Georges Andrey, Comment écrire l’histoire de la presse valaisanne, ouvrage collectif, p. 110, accessible sur doc.rero.ch/record/21212/files/I-N177-1998-105.pdf

Puis naît en 1903 un nouveau journal tri-hebdomadaire à Saint-Maurice : c’est Le Nouvelliste 39Le Nouvelliste est numérisé depuis le 17 novembre 1904, au commencement de sa 2e année. Pour Haegler, « c’est une arme redoutable dont nous continuerons à nous servir, sans peur et sans reproche, pour la défense de nos opinions religieuses ». S’il y a parfois des dissensions, ajoute-t-il, nous sommes toujours d’accord sur l’essentiel, l’amour de l’Église et l’amour du peuple qui peine et qui travaille… », cf. www.lenouvelliste.ch/pages/archives-du-nouvelliste-333., fondé et porté, selon l’histoire officielle, par Charles Haegler, quoique l’intuition de départ provienne d’un chanoine de l’Abbaye de Saint-Maurice, Louis Cergneux (1867-1931). Le journal qui a pour devise « Pour l’Église et pour le Peuple ! » est imprimé aux Terreaux à Saint-Maurice, dans un atelier constitué par les demoiselles qui vont devenir bientôt les Sœurs de Saint-Augustin. Haegler signe souvent Ch. Saint-Maurice. Comme jeune homme, il avait collaboré au Nouvelliste de Lyon et au Courrier de Genève. A Saint-Maurice, il va s’engager en politique dans le Parti Conservateur, devient municipal, député, président du Grand conseil, préfet. A sa mort en 1949, c’est André Luisier qui lui succède.

Une ère d’expansion va s’ouvrir pour Le Nouvelliste qui fusionne avec Le Rhône (1960) puis avec La Feuille d’Avis du Valais (1968). C’est aussi une période où le journal d’opinion – et faiseur d’opinions – se crée des inimitiés, par des sympathies jugées excessives, par exemple pour le mouvement intégriste de Mgr Lefebvre. Mais Le Nouvelliste se veut indépendant de toute pression, y compris celles de l’Église et des grands groupes de presse suisses. 40Depuis 2010, Le Nouvelliste fait partie de la holding suisse du groupe français ESF de Philippe Hersant. La page « Église » née dans les années Ballestraz s’est transformée en une page « Églises » très appréciées des partenaires.

Écho de Saint-Maurice

Il n’est pas usuel qu’un chanoine s’équipe d’une presse à imprimer. Avant Le Nouvelliste, Louis Cergneux s’était lancé dans l’impression et l’édition avec Les Échos de Saint-Maurice. Le premier numéro sort en juin 1899. Cette revue de l’Abbaye dure toujours. Le chanoine Cergneux est directeur spirituel de la jeune Marie-Thérèse Sidler avec qui il conçoit la création d’une institution religieuse au service de la presse et de l’édition, afin de « donner une voix à Dieu ». Le groupe se dévoue pour Les Échos de Saint-Maurice et pour Le Nouvelliste (jusqu’en 1923), fonde une librairie, et est officiellement constitué en 1905 comme Société de l’Œuvre de Saint-Augustin et en 1906 comme Congrégation religieuse diocésaine.

Bulletin paroissial

Quand le chanoine Cergneux est en quelque sorte écarté de sa passion d’« imprimeur pour la bonne cause », il devient curé de Vernayaz. Et là il peut, pour ses paroissiens, lancer le premier Bulletin paroissial en mars 1908. Il explicite ses buts : « Mettre le pasteur en communication régulière avec ses fidèles… être utile à tous… ». La manière dont il s’adresse aux malades, aux parents trop occupés, aux ouvriers pour qui le dimanche n’est pas facile à sanctifier, fait penser à la façon dont le pape François encourage à partager l’Évangile jusqu’aux « périphéries ». 41Cf. Michel Salamolard, Donner une voix à Dieu, Éd. Saint-Augstin 2015, pp.52-54. Voir aussi www.st-augustin.ch.

L’idée d’un bulletin paroissial mensuel essaime rapidement, d’abord en Valais francophone, mais aussi à Fribourg, Genève, au Jura, un peu dans le canton de Vaud où une autre réalisation va naître. 42L’Écho Vaudois en 1910. L’Œuvre Saint-Augustin s’est aussi étendue au Tessin, a fondé la Tipografia La Buona Stampa et le Bolletino parrocchiale, puis a créé les Pfarrblätter en Suisse alémanique dès 1924. Quant au bulletin francophone, il comprend un fond commun et une partie paroissiale propre, ce qui nécessite de réaliser autant d’éditions que de paroisses partenaires. Le tirage va grimper de 114’000 exemplaires en 1950 à 165’000 dans la période de l’après-Concile. 43Michel Salamolard, o.c. pp. 134-140.

Le nom évoluera aussi : le Bulletin devient Vie, Paroisses Vivantes, puis aujourd’hui L’essentiel, avec 53 éditions régionales. Enfin, l’Œuvre s’est restructurée au fil des besoins avec l’appui de laïcs, mais surtout dans la vigilance constante de Sœur Claire Donnet-Descartes. Lorsque s’est achevé son dernier mandat de Supérieure générale en 2011, c’est une religieuse issue de la Mission au Togo qui lui a succédé, Sœur Marie-Reine Amouzou, mais depuis 2003, les éditions et les librairies sont dirigées par Madame Anne-Dominique Puenzieux.

L’Écho Vaudois

Si le mensuel correspond bien à une région où règne un quotidien catholique (FR, GE, JU, VS), le besoin est différent dans un canton « dominé par une presse radicale ou protestante ». Ainsi dans le canton de Vaud quelques curés lancent-ils l’idée de L’Écho Vaudois, un périodique qui réponde aux besoins des catholiques vaudois. Ils en confient la réalisation au curé de Rumine, l’abbé Marius Besson. Le 1er numéro paraît le 10 décembre 1910. Sur abonnement ou par distribution à la sortie des offices, L’Écho va son chemin et s’étend au canton de Neuchâtel en 1920. Et bien plus tard aux paroisses du Jura Bernois, atteignant ainsi jusqu’à 20’000 exemplaires. L’Écho Vaudois deviendra L’Écho Romand. Chaque édition est centrée sur l’actualité de l’Église locale et universelle, avec une fidélité de cœur à ses réalisations, et dans la détestation des polémiques.

L’abbé Paul Theurillat a pris le relais de Marius Besson devenu évêque, puis l’abbé Joseph Beaud lui succède jusqu’en 1997, ce qui fait qu’à eux seuls, trois rédacteurs en chef ont porté le journal pendant 87 ans. « L’Écho à l’abbé Beaud » a été victime d’une gestion à la bonne franquette ne permettant pas à temps un renouvellement rédactionnel. La situation est difficile quand Bernard Litzler, laïc formé en théologie à Fribourg, en reprend la direction en 1997. Alors que L’Écho romand s’arrête en 2002, un accord avec les Éditions Saint-Augustin permet d’éditer une version Écho des paroisses jusqu’en 2004. Le dernier comité a reçu des signes de reconnaissance émouvants de la part d’anciens lecteurs, mais à Fribourg l’évêché n’a pas pensé à dire merci pour tant d’années !

L’Écho Magazine

Un autre Écho continue à se maintenir sur la place romande. C’est L’Écho Illustré fondé en 1930 à Genève à l’instigation de Mgr Besson (encore lui !). L’abbé Henri Carlier est premier rédacteur en chef et peut compter sur une série de correspondants et chroniqueurs, dont Gonzague de Reynold. L’Écho Illustré renforce sa notoriété en publiant dès 1932 les aventures de Tintin, avec en tout premier Tintin chez les Soviets. Jean Dupont, rédacteur en chef autour des années 50 fut sollicité par Hergé pour faire des repérages en vue de l’album L’affaire Tournesol. Dans les planches d’Hergé on peut voir figurer à deux reprises L’Écho Illustré : Tintin apparaît en « reporter de l’Écho Illustré » ; quant au capitaine Haddock, on le voit portant sous le bras le magazine genevois.

Pendant les années 30, le journal tenu par l’abbé Chavanne est certes anticommuniste, mais il est plutôt hésitant dans la critique du nazisme, et cela jusqu’à ce qu’arrive René Leyvraz – entre ses deux périodes au Courrier – qui n’hésite pas à dénoncer l’antisémitisme. Plus tard, l’hebdomadaire excelle à faire de beaux numéros sur de grands événements romains ou nationaux, mais il est beaucoup plus timide pour tenir une position claire face à l’intégrisme d’Ecône : « Il ne faut pas heurter les lecteurs ! », disait-on.

Une belle époque s’ouvre en 1985 avec l’arrivée à la barre du jésuite Albert Longchamp. Ses éditoriaux font date. Et c’est lui qui prend le pari de faire évoluer le titre L’Écho Illustré vers L’Écho Magazine. Son engagement à toute épreuve se tourne vers d’autres responsabilités en 2003, et c’est avec bonheur qu’il passe les commandes à Bernard Litzler… jusqu’à ce que celui-ci soit appelé au CCRT en 2009. C’est alors qu’arrive de La Liberté Patrice Favre.

L’Angelus

Distribué à 15’000 exemplaires aux paroissiens de Bienne et environs, l’Angelus est un cas singulier de presse paroissiale. Ce titre créé en 1909 a la particularité d’avoir des pages en allemand, en italien, en espagnol et en français. Hebdomadaire à l’origine, l’Angelus est mensuel depuis septembre 2017 et fait partie d’un plan de communication comprenant l’internet et des émissions en radios et télévision locales. Christiane Elmer est la rédactrice francophone.

Évangile et Mission

En 1972, l’abbé Albert Menoud, professeur de philosophie au Collège Saint-Michel à Fribourg, se voit confier la feuille officielle des diocèses : il transforme La Semaine catholique en un instrument pastoral dont le titre est un vrai programme : Évangile et Mission.

La publication a commencé en 1872 par être delémontaine, puis jurassienne. Elle est adoptée en 1914 comme feuille officielle du diocèse de Lausanne, Genève et Fribourg. Le diocèse de Sion se rallie à la Semaine catholique au moment du Synode 72. Ce fut un instrument précieux pour le clergé qui découvre les nominations, les décès, les actes officiels des diocèses et du Saint-Siège. Toutes informations qu’on peut aller chercher aujourd’hui avec un peu de zèle sur les divers sites internet des diocèses et des vicariats cantonaux. Évangile et Mission est décédé à fin 2012.

Choisir

Parmi les revues des ordres religieux, Choisir occupe une place spéciale dans le monde culturel romand depuis sa fondation en novembre 1959 à Fribourg. Parmi les fondateurs, les pères Robert Stalder, Raymond Bréchet, Jean Nicod, qui ne tardent pas à s’installer à Genève. Malgré des signatures prestigieuses, le P. Congar, Gabriel Marcel, Maurice Zundel, Lukas Vischer, Karl Rahner, ou Leonardo Boff, le mensuel des jésuites de Genève a connu des tensions à la mesure même des remises en question qui agitaient l’Église de la période conciliaire. Une censure ecclésiastique de dernière minute, à l’encontre d’un article discutant du Synode hollandais et du célibat des prêtres, s’est soldée par 5 pages blanches dans le numéro 124 de février 1970. Plus tard, alors qu’est publié en février 1981 un article-enquête sur l’Opus Dei et dont il n’est pas l’auteur, le Père Albert Longchamp reçoit l’ordre de Rome de ne plus s’exprimer à ce sujet. La mesure d’interdiction de parole ne sera levée qu’en 2003, alors qu’à Rome on l’avait sans doute oubliée depuis longtemps.

En étant tête chercheuse à l’égard de la science, des arts, des mouvements sociaux, de l’œcuménisme, la revue Choisir a certainement joué un rôle fort dans l’attachement que des catholiques ouverts aux réformes ont gardé envers l’Église. Choisir rencontre la crise que connaît la presse spécialisée, mais son expression passe désormais par un trimestriel qu’accompagne un site internet plein d’inédits. 44www.choisir.ch : Choisir se définit comme « Revue culturelle d’information et de réflexion ». Lucienne Bittar en est devenue la rédactrice en chef. Le réseau jésuite, spécialement dans les mondes européen et américain, permet des approches originales et documentées pour cette publication qui se définit elle-même comme « organe de discernement ».

Et encore des titres

Sources est l’autre publication romande d’un grand ordre religieux, celui des Dominicains. Leur revue entre en scène en 1975 à Fribourg, avec pour rédacteurs des dominicains et quelques laïcs. Les nouvelles de la vie dominicaine ont une belle place, mais aussi les réflexions proprement théologiques, avec une part pour la prière ou la poésie. Le Père Guy Musy aura été la cheville ouvrière d’une grande partie de l’histoire de la revue. Elle est aujourd’hui entrée dans une version internet grâce à un hébergement auprès de www.cath.ch.

Grandir se définit comme « revue spirituelle romande ». Initiative des religieuses de l’œuvre Séraphique de Soleure en 1926, la revue est aujourd’hui éditée à Porrentruy, avec un parrainage de l’Église du Jura Pastoral. L’équipe rédactionnelle est fédérée par Michèle Fringeli.

Itinéraires est un trimestriel né de la volonté de Jean-Samuel Grand, imprimeur et éditeur des éditions Ouverture. Protestante et œcuménique, la revue publie dans une grande qualité artistique des dossiers thématiques.

N’en citons pas davantage : les mouvements, la jeunesse, le monde missionnaire, ont aussi leurs publications, à destination de leurs membres et amis. Les tirages sont peut-être confidentiels mais la « fonction de reliance » est importante. Qu’elle prenne la forme traditionnelle de l’écrit ou l’option numérique, cette presse est essentielle pour la vitalité des communautés qui se constituent et se fortifient. Elle est fragile, mais indépendante des fortes interrogations économiques qui touchent la presse quotidienne et hebdomadaire.

A cette heure, les quotidiens des cantons dits catholiques se maintiennent avec une belle assurance. Certes, ce n’est plus la dimension confessionnelle qui est déterminante, mais l’identité régionale. N’empêche que les mutations ont été importantes. Pour un journal comme La Liberté à Fribourg, François Gross a joué un rôle majeur pour que le quotidien – que les grincheux et méfiants avaient même appelé « La menteuse » – se libère des impératifs du parti conservateur dominant et de la chancellerie de la rue de Lausanne. Ses successeurs 45François Gross a succédé à Roger Pochon en 1970. Ses dignes successeurs ont été José Ribeaud (1990-1996), Roger de Diesbach (1996-2004), Louis Ruffieux (2004-2015), puis Serge Gumy. ont su garantir au quotidien fribourgeois une crédibilité forte, tandis que La Gruyère à Bulle a appris à être « un autre journal » du cru, dépassant la concurrence héréditaire, et au service d’un lectorat ataviquement fidèle.

Dans le Jura, le PAC – Pierre-André Chapatte – a su manœuvrer pour que les acquis du Pays demeurent, tandis qu’à Genève, Le Courrier s’est démarqué sur la place publique par une orientation tournée vers les droits de l’homme, puis aussi vers les classes postulant un appui de gauche. Malgré la séparation d’avec la matrice historique de l’Église catholique, le journal de combat sait qu’il compte sur des amis. Parfois une presse pauvre en moyens se donne autant de chances de survie, car les décisions ne dépendent précisément pas des baillis financiers d’ailleurs.

Audiovisuel : Écoutez et voyez

Le vendredi 10 mai 1940, 700’000 Suisses sont appelés par la Mobilisation Générale, dont 450’000 hommes en situation de combattre aux frontières. Les troupes allemandes qui dominent déjà l’Autriche, la Pologne, les pays nordiques, viennent d’attaquer les Pays-Bas, la Belgique et le Luxembourg et menacent la France sur plusieurs fronts. Le moral est sinistrement bas. Les dimanches qui encadrent la Mobilisation sont les dates des premières messes régulièrement radiodiffusées en Suisse romande. Le 5 mai 1940, le studio de Genève assure la transmission de la paroisse Sainte-Croix à Carouge ; le 12 mai, c’est Radio Lausanne qui s’occupe de la première diffusion en l’Abbaye de Saint-Maurice. On n’a pas conservé ce qu’ont dit les prédicateurs de ces temps dramatiques.

Un protestant, le technicien Désiré Blanc fut chargé de la première installation à la basilique de Saint-Maurice. A peine avait-il achevé les préparatifs qu’un chanoine vient s’enquérir si tout fonctionne : « P parce que, dit-il, d d demain, c’est moi qui p p prêche ». Reçu par l’Abbé pour donner quittance du travail parfaitement prêt pour le lendemain, le technicien est aussitôt rassuré par le Père Abbé, Mgr Burquier : « Ah, mais c’est le chanoine Dayer ! Il ne bégaie jamais quand il prêche ».

Le lendemain, le chanoine Maxime Bregnard préside avec diacre et sous-diacre, le chanoine Georges Revaz dirige la Schola, et le chanoine Isaac Dayer, professeur de philosophie et futur recteur du Collège, prêche. Il n’existe en archive sonore qu’un fragment du Credo du jour. La Messe radiodiffusée de Saint-Maurice a traversé les décennies pour être aujourd’hui encore la référence de la fidélité et de la qualité liturgique.

Pourquoi la messe en 1940, alors que la Radio naît en 1922 et que quelques mois plus tard déjà les protestants célébraient un culte chaque dimanche soir, puis deux par dimanche ? Il y avait objection de principe tant à Rome que dans nombre de diocèses : les fidèles ne déserteraient-ils pas l’office dominical, si la radiodiffusion l’apportait à domicile ? Pourtant, depuis que le pape Pie XI avait inauguré Radio-Vatican en 1931, des transmissions ont surgi un peu partout, à Hilversum, Varsovie, Milan, Paris. Mais Radio-Paris doit renoncer à la messe en raison de la subite prise de conscience de… la laïcité de l’Etat. A cause d’une immense pétition lancée par François Mauriac et le Père Roguet, on se tourne vers une solution de rechange : Radio Luxembourg dispose d’un temps d’antenne le jeudi. Alors ce sera la « messe du jeudi » transmise de l’abbaye bénédictine Saint-Maurice à Clervaux, au Luxembourg.

C’est cette transmission, dite « Messe des malades », qu’on écoute en Suisse romande sur les ondes longues. Mais la guerre s’abat à nouveau sur l’Europe, l’émetteur luxembourgeois cesse d’émettre. Et les Romands demandent à l’évêque Besson d’intervenir pour que la messe soit diffusée chez nous. Ainsi fut fait. 46Le décanat du Gros-de-Vaud avait déjà demandé deux ans auparavant que Mgr Besson intervienne en faveur de la messe radiodiffusée. A Genève, William Montillet, directeur du Conservatoire et directeur du chœur de Saint-Joseph, avait obtenu que Radio-Genève transmette la Messe de Minuit le 24 décembre 1928. Une vraie première due moins à l’Église qu’à ses bons contacts avec le monde musical. En 1940, c’est le directeur de Radio Genève, Félix Pommier qui accepte que les catholiques transmettent la messe (témoignage de l’abbé Édmond Chavaz), tandis qu’à Radio Lausanne, Mgr Besson avait un contact direct avec le directeur Marcel Bezençon.

Même si Radio Lausanne et Radio Genève appartiennent alors à une aire culturelle pour le moins protestante, les catholiques ont noué des liens avec la radio avant 1940. Ils interviennent sporadiquement sur les ondes dès 1925-28, sous la forme d’une « causerie » ou d’un « culte catholique ». L’évêque prend parfois la parole, mais il se fait aider par des prêtres lausannois et genevois, tels le curé Georges Borel 471892-1956 : il aurait reçu un mandat de Mgr Besson dès 1925, ce qui n’est attesté par aucun programme du Journal Radio avant 1928., le chancelier Arni, le vicaire général Petite à Genève et quelques prêtres comme le curé Ramuz et surtout l’abbé Haas.

Jacques Haas est né à Nyon en 1908, fils du pâtissier de la rue Saint-Jean. Il est vicaire à Montreux en 1932, curé fondateur de la paroisse St-Joseph dans l’ouest lausannois en 1935. Dès 1936, il intervient de plus en plus souvent à Radio Lausanne, au point qu’il devient la référence catholique. En 1946, on l’envoie couvrir à Rome le Consistoire ; il en profite pour obtenir que le pape Pie XII adresse un message à la Suisse pour le Jeûne fédéral qui précède la canonisation de Nicolas de Flue. Le Journal Radio le montre prenant l’avion pour suivre le congrès Eucharistique de 1950 à Barcelone. En 1951, il participe aux premiers essais de télévision à Lausanne. Parlant en circuit interne au studio de Radio Lausanne, il sera vu par ses confrères prêtres lausannois réunis à la salle paroissiale de Saint-Joseph. La télévision naîtra chez nous deux ans plus tard.

Avec l’abbé Haas et le pasteur Robert Stahler, « les Églises » ont pris tous les contacts utiles pour que la Télévision Suisse Romande, qui commence en automne 1954, intègre des émissions religieuses. 48On va aussi de l’avant en Suisse alémanique, mais certains gardent le souvenir que des milieux de l’école et des Églises avaient envisagé de lancer une initiative constitutionnelle pour l’interdiction de la télévision en Suisse. Cette initiative n’aboutit pas. L’automne même un culte protestant est transmis de la cathédrale Saint-Pierre à Genève, tandis que la première messe télévisée de l’histoire romande provient de Romont le 22 mai 1955.

Jacques Haas est sur tous les fronts, y compris internationaux, comme nous le verrons plus loin, ce qui ne l’empêche pas de fonder une deuxième paroisse, le Bon Pasteur à Prilly, et, dans le quartier lausannois de Boisy, une troisième justement dédiée au Saint-Esprit : comme les ondes, « Il vient d’on ne sait où et va on ne sait où ».

1958 marque un tournant pour Haas. Il fonde le Centre catholique de Radio et Télévision (CCRT). 49 En juin 1957, J. Haas avait adressé un appel « Aux catholiques de Suisse romande » soutenu par les signatures des évêques et d’une dizaine de personnalités du monde de la politique et de la presse catholique. Il disait : « La radio est implantée (…) La télévision commence (…). L’Église catholique, de par sa mission, ne peut rester indifférente à l’égard de ces techniques modernes de diffusion de la pensée. Elle doit les aider à servir au bien des âmes et c’est ce qu’elle n’a d’ailleurs pas manqué de faire en notre pays, en complet accord avec les autorités concernées. Le moment nous paraît opportun de faciliter la tâche des responsables catholiques à la radio et à la télévision par la création d’un CENTRE CATHOLIQUE DE RADIO ET TELEVISION ». Autrement dit, il structure juridiquement et financièrement une activité radiophonique et télévisuelle qui est croissante. Toujours entouré d’amis, il fait appel à plusieurs d’entre eux pour constituer le conseil d’administration et acquérir une petite villa proche de la cure du Saint-Esprit. Il libère ainsi la cure pour l’abbé Henri Nicod en 1963. Ce même abbé Nicod qui va entrer à la Télévision en avril 1967 pour s’y former comme réalisateur des émissions catholiques.

A l’approche de l’Expo 64, c’est encore Jacques Haas qui siège dans la commission œcuménique préparatoire, avec notamment l’abbé Pierre Mamie, le pasteur André Bovon, le curé catholique-chrétien Léon Gauthier 50 L’abbé Mamie était alors aumônier des étudiants à Lausanne, le pasteur Bovon surnommé « le pape vaudois » a siégé 28 ans au Conseil synodal, et le curé Gauthier deviendra l’évêque catholique-chrétien de Suisse. La Commission catholique suisse pour l’Expo est présidée par Bruno de Kalbermatten, jeune ingénieur ami de J. Haas.Il fut le premier président de l’association CCRT.. Le sanctuaire œcuménique avec son magnifique carillon accueillera chaque jour à midi un moment de réflexion religieuse, qui est en outre radiodiffusé sur les ondes de Sottens. Après peu de jours, l’exercice difficile ne sera confié qu’à deux voix que l’histoire retiendra : celles de l’abbé Georges Juvet 51Georges Juvet (1914-1987) fut curé-fondateur de Saint-Amédée, dans le quartier de Bellevaux, de 1950 à 1971. Il s’occupera ensuite des émissions catholiques sur Radio Suisse Internationale à Berne ; il est souvent prédicateur pour les messes radiodiffusées de l’Institut Florimont à Genève., curé de Saint-Amédée à Lausanne, et du pasteur Philippe Zeissig, aumônier de la jeunesse protestante vaudoise. Leur message devient La Minute œcuménique. Le succès est tel que dès l’Expo 64 terminée, les deux amis verront inscrire leur billet spirituel au programme du Journal du matin à la Radio Suisse Romande.

Après avoir travaillé aux documents que le Concile puis le Saint-Siège ont publiés sur les médias, Monseigneur Jacques Haas 52 Désormais ainsi nommé, car il est chanoine honoraire de l’Abbaye de St-Maurice en 1958, camérier secret de la Maison pontificale en 1963, chanoine honoraire de la cathédrale de Monaco en 1967, prélat de Sa Sainteté en 1968. est heureux d’organiser, du 9 au 12 janvier 1972 à Crêt-Bérard (Puidoux), un séminaire sur l’instruction pastorale Communion et Progrès parue quelques mois plus tôt à Rome. Il a fait venir comme conférencier le Père Lucien Guissard, de La Croix de Paris. Sont réunis une trentaine de personnes : elles font partie des équipes-conseils pour les émissions catholiques à la radio ou à la télévision ; il y a aussi des représentants de la presse catholique romande et les responsables catholiques de Zurich et de Lugano. Sur une photo historique (ci-dessus) probablement prise par l’abbé Joseph Beaud, qui pourrait se douter que se trouvent présents – fortuitement – deux successeurs de Monseigneur Haas ? Un an plus tard, Jacques Haas décède au retour d’un voyage dans quatre pays du Sud : il n’a juste pas atteint 65 ans.

L’œuvre continue avec l’abbé André Babel, venu du Courrier de Genève. Il était bien connu de toute la Suisse romande pour avoir été chroniqueur à la fin du Concile. Directeur du CCRT de 1973 à 1988, André Babel peut compter sur l’abbé Jacques Richoz pour les émissions de Radio (Messes, Vivre ensemble sur la planète, La foi et la vie), l’abbé Georges Juvet pour Radio Suisse internationale, l’abbé Henri Nicod pour les émissions catholiques de télévision (Messes, Présence catholique, C’est demain dimanche, Méditation). Après 10 années de réalisation télévisuelle, l’abbé Nicod transmet en 1977 la responsabilité à un jeune prêtre, l’abbé Michel Demierre. A son nom se rattachent des émissions comme Vespérales, Empreintes, Regards, Racines, tandis qu’il a joué un rôle majeur pour le perfectionnement des Messes télévisées et pour la collaboration entre pays, grâce aux services de l’Eurovision. Aujourd’hui, l’émission magazine se nomme Faut pas croire.

Lorsqu’André Babel dirigeait le CCRT, la fameuse « dérégulation du monopole SSR » commençait. On peut aussi dire l’expansion du champ des possibilités techniques et juridiques pour émettre en radio et télévision. Tandis qu’il gardait la haute main sur les réalisations romandes, le CCRT a collaboré avec celles et ceux qui voulaient, cantonalement ou localement, lancer des émissions religieuses. 53Les formes sont variées. A Fribourg en radio, il y a toujours Coin de ciel ; en Valais il y eut de régulières émissions grâce à Jean-Luc Ballestraz ; à Fréquence Jura les événements religieux sont traités au fil de l’actualité ; à Neuchâtel, les Églises se sont concentrées sur la TV avec Passerelles à Canal-Alpha ; le Jura Bernois bénéficie de plusieurs émissions toutes œcuméniques, Respirations sur la station de radio RJB, et, en télévision, Paraboliques sur Canal 3 et Téléglise sur TeleBielingue. Ainsi d’abord à Martigny, Fribourg ou Neuchâtel. Genève avec Radio-Cité a été d’emblée autonome et à l’abri de tout conseil. Aujourd’hui, c’est l’extension offerte par le numérique qui ouvre de nouvelles possibilités, toutes intéressantes à la mesure du public qui les rejoint.

Revenons en 1976 : curieusement, lorsque le premier journaliste permanent laïc est entré à la Radio Suisse Romande pour succéder à l’abbé Richoz, il n’a trouvé autour de lui que des capitaines aumôniers ! Richoz, Babel, Juvet, Nicod l’étaient ; et côté protestant, on avait les capitaines et pasteurs Grivel, Gilliéron, Zeissig. Effet du hasard ? Quant à l’œcuménisme radiophonique, il est devenu progressivement une seconde nature. Le directeur de la Radio Suisse Romande, Bernard Nicod, a souhaité que pour la grille des programmes ouvrant l’année 1976, on remplace divers quarts d’heure protestants et catholiques dispersés dans les programmes par un magazine œcuménique unique : ainsi naquit sur le Programme RSR2 ou Espace 2 le magazine œcuménique Sur la terre comme au ciel, devenu Terre et Ciel, décliné ultérieurement en Paraboles, A vue d’esprit, puis Babel à fin 2016. Sur La Première, le magazine Hautes Fréquences continue à être une vraie réussite par le ton et le choix de ses sujets.

Les collaborateurs engagés dès les années 80 furent des laïcs, disposant de la double compétence en journalisme et en théologie. La Minute œcuménique de 1964 a pris des formes successives pour devenir enfin la Chronique de RTSreligion. RTSreligion issu du partenariat entre émissions protestantes, émissions catholiques et la Radio Télévision Suisse (RTS) est un site internet qui permet de retrouver systématiquement les contributions en matière religieuse sur les ondes romandes. Mais c’est aussi la garantie d’un traitement compétent et permanent de la thématique religieuse dans l’espace public. 54Les magazines religieux de la RTS ont été honorés le 1er septembre 2013 à la cathédrale de Lausanne par la réception du label Œcumenica donné par la Communauté de travail des Églises chrétiennes en Suisse. Références à chercher sur acgk.ch ou cath.ch. On a bien ressenti la reconnaissance du rôle des émissions religieuses, quand ont été prises à leur encontre des mesures excessives d’économies : au tournant de l’an 2016, 25’000 signataires, en provenance de tous milieux confessionnels, politiques, culturels et artistiques, se sont alors mobilisés avec la pétition Soutenons RTSreligion. 55 Voir le texte de la pétition sur soutenonsrtsreligion.info

Aujourd’hui, les émissions religieuses à la Radio Télévision Suisse (RTS) sont assumées par les deux équipes : Médias-Pro dont le pasteur Michel Kocher est le directeur et Cath-Info que dirige Bernard Litzler. 56 Lui-même bénéficie de deux chefs de service, l’un en télévision à Genève, Emmanuel Tagnard, et l’autre en radio à Lausanne, Fabien Hunenberger. Les deux institutions sont au bénéfice d’une convention avec la RTS qui leur confère une vraie responsabilité éditoriale.

Cath-Info et Médias-Pro ont la capacité de représenter les Églises mais aussi la mission de donner expression à d’autres confessions et religions.

Le cadre dans lequel les émissions religieuses évoluent permet aux équipes à l’œuvre d’être à la pointe des innovations technologiques et d’inventer toujours les offres à un public qui ne demande qu’à être intéressé.

Au-delàs des frontières

On est en 1959 à Madrid. Mais qu’allaient donc faire l’abbé Jacques Haas et Monseigneur François Charrière en compagnie du général Franco ? Ils étaient reçus à la cour du Généralissime avec l’ensemble du bureau exécutif d’Unda. 57Un rapport d’Unda fait allusion à une réticence de Mgr Charrière pour tenir la séance à Madrid. UNDA n’est pas un acronyme, mais veut dire simplement l’onde, le symbole choisi pour fédérer les membres de l’Association catholique internationale pour la radio, puis aussi la télévision.

Unda était l’organisation internationale qu’avaient créée en 1928 quelques catholiques européens passionnés par les perspectives d’évangélisation offertes par la radiophonie nouvelle ! L’association est née la même année que l’OCIC, Organisation catholique internationale du cinéma et juste après l’UCIP, Union catholique internationale de la presse. Avec la Guerre de 39-45, ces Européens ont rencontré beaucoup d’entraves pour coordonner leur travail et échanger leurs expériences. Unda a été remise en route en 1947, à Fribourg où se trouve désormais le siège juridique. En outre l’abbé Josef Schneuwly, professeur au Technicum de Fribourg, a été engagé pour s’occuper du secrétariat mondial. Le Saint-Siège sollicite l’aide de Mgr Charrière qui accepte en 1949 la fonction d’« évêque protecteur » à la condition d’avoir un assistant ecclésiastique : c’est Jacques Haas. Tout naturellement.

Dès lors, pour le curé lausannois de Saint-Joseph, les réunions et voyages se succèdent. Amsterdam, Paris, Vienne, Madrid, Cologne, Monte-Carlo, et plus tard Manille, Rio, Buenos-Aires, le Rwanda, les Seychelles. L’engagement de Haas est tel qu’il est nommé président mondial d’Unda en 1962, et cela pour six ans. 58 L’Assemblée générale de Munich en 1968 a nommé Jacques Haas président d’honneur d’UNDA. En fait, d’après un rapport non publié de Josef Schneuwly, l’assemblée a profité de l’accident de voiture dont fut victime Jacques Haas sur la route de Munich pour ne pas le réélire et permettre aux anglophones de nommer Mgr Andrew qui fera carrière ensuite au Vatican. Le secrétariat mondial de Fribourg sera aussi déplacé à Londres, et Schneuwly mis à la retraite anticipée ! A cause de ce mandat, il est connu à Rome. Il entre au « Conseil pour la presse, la radio et les spectacles », il travaille au document du concile sur les médias Inter Mirifica. Le texte voté est si insatisfaisant, que le Père Pichard, de Paris, Jacques Haas et d’autres, se remettent au travail pour faire publier un document d’application signé du pape Paul VI en mai 1971 : c’est l’instruction pastorale Communio et Progressio. 59Voir session du 12 janvier 2012 sur ce document : www.commission-medias.eveques.ch/actuel/c-p

Mgr Haas incarne parmi d’autres l’engagement de Suisses, et de Suisses romands, dans les structures internationales. Il est pratiquement à l’origine des premières journées internationales sur la télévision, et, en 1958 à Monte-Carlo 60L’abbé Patrick Keppel à Monaco a consacré sa thèse de doctorat à cette aventure : Aux origines du Festival de Télévision de Monte-Carlo. L’association UNDA, Université de Nice Sophia-Antipolis, 1991-2, 4 volumes., l’un des initiateurs du Festival de télévision catholique. Celui-ci, devenu œcuménique en 1969, continue d’avoir lieu chaque trois ans dans un pays d’Europe. 61La 19e édition du Festival de télévision européen de programmes religieux SIGNIS-WACC a eu lieu à Paris du 14 au 17 juin 2017.

Quand Unda sera structurée en sections continentales, la présidence européenne sera assumée par l’abbé André Babel pendant deux mandats de 1983 à 1989. 62Voir André Babel sur Wikipedia. Voir aussi www.ccrt.ch. Il lui était revenu d’accueillir le Festival européen de télévision Unda-Wacc en 1977 à Montreux. 63Unda et OCIC fusionnent en 2001 et deviennent ensemble Signis. Cette organisation catholique qui a son siège à Bruxelles est partenaire de la WACC pour les jurys œcuméniques dans les festivals du cinéma et pour la tenue du festival de télévision. La WACC, World Association for Christian Communication, est rattachée au Conseil œcuménique des Églises et comprend donc des protestants, des anglicans, des orthodoxes, etc. Le responsable des liturgies télévisées en Suisse alémanique, le Père Willi Anderau, a aussi assumé le mandat de trésorier d’Unda-Europe pendant quelques années.

Dans les années 1950, le Conseil exécutif d’Unda est reçu plus d’une fois par le pape Pie XII qui participe tout naturellement, pour le Vatican, au lancement des transmissions de l’Eurovision en juin 1954. 64 L’Union européenne de Radiodiffusion (UER) ou Eurovision fut fondée le 6 juin 1954 à Genève. Pie XII participe par un message de Pentecôte, prélude aux futures transmissions Urbi et Orbi. La Suisse romande offre à l’Eurovision un mémorable cortège de la « Fête des narcisses » à Montreux. Unda a sans doute favorisé les concertations européennes qui se sont faites pour la transmission de la messe en Eurovision lors des grandes fêtes, et cela dès les débuts de la TV. Les Romands et les Tessinois ont été particulièrement inventifs en faveur du perfectionnement et de la qualité des liturgies télévisées. 65Ce qui valut à l’abbé Michel Demierre et à Don Valerio Crivelli de recevoir conjointement le Prix catholique de la communication 2006.

Plusieurs Suisses Romands chargés des émissions catholiques à la Radio-Télévision romande ont aussi accompagné, chaque année de 1975 à 2002, les sessions de formation aux médias créées à Lyon par le Père Pierre Babin à l’enseigne du CREC (Centre de Recherche et d’Education en Communication). Des centaines de stagiaires, principalement d’Afrique et d’Asie, ont constitué ainsi un réseau d’acteurs d’une communication centrée sur le dialogue et le respect des cultures. L’œuvre du CREC-International se poursuit aujourd’hui avec des sessions de formation données directement dans les pays d’Outre-Mer, à l’intention des séminaires, des évêques et des journalistes au service de l’Église. 66Les sessions récentes et les formateurs de Suisse et d’ailleurs sont présentés sur le site www.crecinternational.org. On y trouve aussi une émission Racines de la RTS qui est une synthèse très évocatrice des intuitions du Père Babin.

Dans le domaine de la télévision au-delà de nos seules frontières, on peut signaler que les protestants francophones ont créé en 1967 le Séminaire et Prix Farel. Cette institution francophone est devenue rapidement œcuménique. Cath-Info y participe pleinement, chaque deux ans à Neuchâtel pour le Prix, et les autres années dans un pays latinophone pour des journées d’étude. 67www.prixfarel.ch : la 27e édition du Prix Farel est prévue à Neuchâtel en automne 2018.

Les concertations européennes dans le domaine des émissions religieuses de radio n’ont pas été très développées. Unda et WACC ont organisé de rares séminaires jusque dans les années 1990. En revanche des radios se sont fédérées en 1994 dans la CERC ou Conférence Européenne des Radios Chrétiennes. Les délégués de 650 stations confessionnelles ou œcuméniques, appartenant à 15 pays, se rencontrent chaque année en Europe. Les émissions religieuses de la Radio Suisse Romande ont suivi plusieurs fois ces rencontres avec Raphaël Pasquier, qui a été journaliste du CCRT de 1981 à 2011. 68 Raphaël Pasquier reste une voix de référence dans la présentation des messes radiodiffusées sur Espace 2. Quant à la CERC, on trouve son activité sur son site www.cerc-eu.org/fr/.

Dans le domaine du cinéma, le Père Ambros Eichenberger à Zurich a assumé la présidence mondiale d’OCIC, tandis qu’à Fribourg Yvan Stern était de toutes les initiatives touchant le cinéma. Avec une structure légère dénommée Cinédia, il a contribué à la création de la revue oecuménique Ciné-feuilles 69www.cine-feuilles.ch. et participé comme membre du jury à plusieurs festivals internationaux. 70 Autour des années 68, la contestation faisait rage jusque dans les festivals de cinéma. Ce fut le cas à Locarno où le Jury officiel a déclaré forfait. Un Jury de jeunes a été créé à l’improviste avec pour président Yvan Stern, un gamin ! Avec Magda Bossy et l’appui de Freddy Buache, il crée en 1980 le Festival de Films du Tiers-monde, qui est aujourd’hui le FIFF, Festival international de films de Fribourg. Depuis la disparition de Cinédia par interruption de tout subside d’Églises, la présence catholique dans le cinéma est devenue le monopole de la Suisse alémanique.

Une autre activité connexe a traversé les frontières, c’est CIRIC, le Centre international de reportage et d’information culturelle fondé à Genève en 1961 par le Père Pierre Chevalier. Le principal artiste photographe a été Jean-Claude Gadmer dès 1971. Après la mort prématurée du Père Chevalier, avec l’arrivée du numérique, CIRIC a connu des difficultés. En même temps que Cinédia, CIRIC a été déclaré non prioritaire pour la vie de l’Église et a donc fermé le 31 décembre 2006. 71Un grand stock de photos se trouve déposé à la Bibliothèque cantonale universitaire de Fribourg, en partie accessible en ligne sous www2.fr.ch/bcuf/Dynamic.aspx ?c=2361.

Précédemment déjà, une partie du stock avait été cédée à CIRIC-France 72CIRIC-France s’attache à « documenter l’humain, particulièrement dans sa dimension spirituelle, politique et sociale. Voir : www.photociric.com/ qui continue l‘activité d’agence photographique en étant rattaché au groupe Bayard Presse à Paris.

En matière d’images et de vidéo, on peut signaler encore deux initiatives qui, à défaut de durer, ont eu un rôle d’éveil : l’association œcuménique Communication Communautaire voulait aider les communautés à s’approprier du nouvel instrument qu’était la vidéo ; et le SIDAV, Service audiovisuel, comme banque de documents, était à disposition des centres de catéchèse. 73Communication Communautaire était portée par le pasteur Bernard van Baalen (présidence André Babel), tandis que le SIDAV avait été créé par l’abbé Léon Mauron. Ces associations sont une attestation de l’esprit d’initiative de gens d’Églises qui ont eu rapidement et spontanément une attitude positive à l’égard des médias et de leur pouvoir édificateur au sein des communautés.

La 3e organisation internationale est celle qui concerne la presse, l’UCIP dont le siège a été très longtemps à Genève. Des responsabilités ont été assumées par le Père Bruno Holtz qui fut secrétaire général, tandis que Hugo Baeriswyl puis Albert Noth (administrateur Saint-Paul, Fribourg), le Père Albert Longchamp (Écho Magazine) et Jacques Berset (Apic) ont présidé diverses sections mondiales de l’UCIP (éditeurs, agences, journalistes). Cette organisation est en veilleuse depuis une grave crise en 2011. 74Une organisation alternative s’est alors constituée sous le nom d’ICOM mais les troupes de l’UCIP ne l’ont pas rejointe. Lors des journées St-François de Sales à Annecy, on a étudié la question de reconstituer un réseau d’échange pour les professionnels de la presse.

En Suisse romande, à l’inverse de sa petitesse, on a toujours porté une grande attention aux lieux d’échanges internationaux, souvent plus fructueux que les seuls rapports bilatéraux. Mais les structures d’entreprises ne favorisent plus guère l’engagement de collaborateurs pour assumer des charges au service d’un ensemble plus grand. En revanche, pendant ces dernières années, une évolution importante s’est dessinée en faveur de la communication interne et des relations publiques des diverses entités ecclésiales.

Pour la Conférence des évêques suisses, ce fut un effet du Synode 72 que de créer un vrai poste d’attaché de presse. Le Synode suisse avait disposé de 1971 à 1975 de deux attachés de presse. De nombreux contacts ont alors été créés avec la presse généraliste. Le Synode 72 a eu la visite à Fribourg de journalistes du Monde, du Figaro, ainsi que de la presse protestante et de la Radio Télévision Suisse Romande. Tout comme le Concile Vatican II avait retenu un document sur les médias parmi les 16 adoptés, le Synode consacrait le 12e et dernier thème à la communication.

La logique voulait que l’Église fasse ce qu’elle encourageait : devenir communicante, et si possible transparente. Petit à petit ce sont les diocèses, les vicariats cantonaux, puis les collectivités ecclésiastiques qui ont engagé des journalistes pour en faire des attachés de presse, avec charge de coordonner la communication immédiate, la collaboration avec la radio locale, voire la télévision régionale, la tenue d’un site internet.

En outre, après de multiples efforts pour coordonner les médias catholiques au niveau institutionnel suisse, la Conférence des évêques s’est donnée en 1983 une Commission des médias. Celle-ci n’a pas le pouvoir de l’argent, sauf à gérer sub conditione la quête du Dimanche des médias. 75Voir note 10. Le produit de la collecte annuelle est attribué pour l’essentiel au KMZ, Cath-Info et catt.ch. Dans ses belles années, elle a été présidée successivement par Marlis Widmer, d’Appenzell, puis par l’abbé André Babel et le Père Albert Longchamp. De 1994 à 2013, la Commission patronnait le Prix catholique des médias, manière de souligner qu’il existe aussi de magnifiques réalisations en dehors du sérail catholique.

Aujourd’hui, on ne serait pas dans l’erreur en disant que les Églises ont investi davantage dans leur communication propre locale que dans leur contribution à une communication journalistique à échelle régionale. La communication de proximité est louable ; l’accès à la grande scène publique est nécessaire, sans quoi les fameuses « périphéries » ne sont guère touchées.

***

Un microcosme, la Suisse romande. Plutôt un microclimat. Tous les acteurs de la communication en Église se connaissent. Ils sont certes en plus grand nombre qu’autrefois, mais les titres de publications sont moins nombreux. En novembre 1988 à Lausanne, une Rencontre Chrétiens-Médias avait publié un inventaire de plus de 60 titres catholiques diffusés en Suisse romande. Mais le nombre importe moins que la capacité de rencontrer et servir les publics. La seule finalité est de montrer des chemins qui conduisent à Dieu, et qui aident nos contemporains à mettre leur pas dans ceux de Jésus qui aime, pardonne et fortifie. Pour y parvenir, les réponses institutionnelles ont davantage d’obstacles à franchir, et le soupçon de marketing religieux fait fuir.

Il y a donc de nouveaux positionnements à trouver. Il faut pouvoir offrir des rendez-vous de référence qui fidélisent, et en même temps surfer sur l’éphémère des réseaux sociaux capables de mettre en appétit. Quelques images de notre passé médiatique d’un siècle montrent les réussites enthousiasmantes de celles et ceux qui s’y sont risqués avant nous et pour nous.

I media cattolici in Ticino
Un secolo di trasformazioni

Cristina Vonzun 76giornalista e direttrice di ComEc (Centro Cattolico Media di Lugano), lavora anche nella redazione del quotidiano della Svizzera italiana il Giornale del Popolo dove si occupa di temi religiosi. Cristina Vonzun ha ottenuto una licenza e un dottorato in teologia alla Facoltà di teologia di Lugano, un executive master in Comunicazione interculturale alla Facoltà di scienze della comunicazione dell’Università della Svizzera italiana e un bachelor in filosofia all’ISFI di Lugano.

Un contributo dalla Diocesi di Lugano per il centenario dell’Associazione Cattolica Svizzera per la Stampa è molto significativo: 100 anni fa, infatti, mons. Bacciarini, allora Amministratore Apostolico del Ticino, insieme alle suore di St. Augustin provenienti dal Vallese, fondò a Lugano la tipografia Buona Stampa, proprio per lo sviluppo della stampa cattolica.

La storia dei mezzi di comunicazione cattolici nella Diocesi di Lugano è legata alla vicenda abbastanza recente della nostra Chiesa locale: le terre ticinesi, infatti, furono rette fino alla fine del XIX secolo in parte dalla Diocesi di Como e in parte dall’Arcidiocesi di Milano. Il 7 settembre 1888 fu papa Leone XIII a creare la Diocesi di Lugano, quando l’indipendenza territoriale ticinese si era ormai consolidata da diversi decenni. Essa fu unita a pari rango alla Diocesi di Basilea e governata da un Amministratore Apostolico della Santa Sede. Con questo titolo si susseguirono a Lugano diversi vescovi. L’8 marzo 1971, in seguito alla convenzione del 24 luglio 1968 tra la Santa Sede e la Confederazione Elvetica, l’Amministrazione Apostolica del Cantone Ticino si separò dalla Diocesi di Basilea e Lugano divenne una Diocesi indipendente. Lo sviluppo di una vera e propria informazione cattolica strutturata avvenne in Ticino al momento in cui la Chiesa locale presente sul territorio cominciò ad organizzarsi, dopo aver avuto un suo primo riconoscimento giuridico. Fu soprattutto grazie a monsignor Aurelio Bacciarini (amministratore apostolico dal 1917 al 1937) che l’associazionismo cattolico e le organizzazioni e istituzioni della Chiesa in Ticino si svilupparono considerevolmente. Nel 1917 venne fondata a Lugano la tipografia Buona Stampa. Un ruolo decisivo fu svolto dalle suore di Saint’Augustin che da St. Maurice in Vallese, con il benestare della loro Congregazione e di mons. Bacciarini, vennero in Ticino per fondare una tipografia in grado di stampare numerose pubblicazioni diocesane e il primo bollettino parrocchiale per il Canton Ticino.

Il Giornale del Popolo

La tipografia Buona Stampa pubblicherà successivamente il Giornale del Popolo (GdP), quotidiano cattolico, il cui primo numero uscì il 21 dicembre 1926. L’idea di dare vita ad un quotidiano cattolico era venuta a Mons. Bacciarini già nel 1917, ma diverse difficoltà, tra le quali la presenza di altre pubblicazioni cattoliche sul territorio e di altri 5 quotidiani, di cui uno, Popolo e libertà, quotidiano del Partito Popolare Ticinese e ritenuto di diritto «cattolico», avevano ritardato il progetto. Mons. Aurelio però non si scoraggiò e con l’aiuto della tipografia Buona Stampa e delle suore di Saint’Augustin fondò il giornale, di cui la Diocesi diventerà più tardi proprietaria.

Il vescovo Bacciarini diede al GdP una prima, breve ed essenziale linea editoriale e scrisse un atto di fondazione. L’idea principale espressa nell’atto di fondazione del 1926 è quella di un giornale «alle dipendenze del vescovo», che sia «al di sopra dell’aspetto partitico», che serva per educare sempre meglio il popolo cristiano e che sia sempre «sereno e rispettoso nella polemica». L’atto di fondazione, scritto in un contesto ticinese diviso in fazioni partitiche, fu molto coraggioso. Quanto alle suore di St. Augustin, il loro statuto in rapporto al Giornale cambiò negli anni. La comunità restò in Ticino, dopo che la Diocesi divenne proprietaria del GdP.

Le religiose rimasero come operaie alla Buona Stampa, conservando ancora per diversi anni la direzione dell’opera. Solo nel 1996 le suore di St. Augustin lasceranno il Ticino. Nel 1987, il Giornale del Popolo ricevette dall’allora vescovo di Lugano, Mons. Eugenio Corecco (che fu vescovo dal 1986 al 1995) una nuova linea editoriale, molto più completa e attuale del breve scritto lasciato da mons. Bacciarini, nel lontano 1926. La linea di Corecco aprì il giornale ad un pluralismo interno di opinioni e soprattutto integrò la lezione del Concilio Vaticano II sulla Chiesa, il laicato e le Comunicazioni sociali. Mons. Corecco scrisse la nuova linea editoriale tenendo presente il contesto completamente diverso, la società secolarizzata e un cattolicesimo profondamente segnato – allora – dal messaggio, dai contenuti e dallo stile di papa Giovanni Paolo II.

Ma quali sono state le tappe salienti della vita del Giornale del Popolo? Gli anni ‘30 del secolo scorso furono un momento difficile, tra le due guerre, con il sorgere e il consolidarsi delle vicine dittature in Germania e Italia. Alla guida del GdP c’era l’allora giovane direttore Alfredo Leber (1902 – 1983) che porterà avanti il quotidiano attraverso, praticamente, buona parte del secolo scorso, per oltre 50 anni. Durante la II Guerra mondiale, soprattutto dopo il 1943, il giornale segue le indicazioni del vescovo di Lugano di allora, mons. Jelmini, che voleva una Chiesa cattolica e le sue organizzazioni protese a sostegno dei profughi e dei rifugiati in arrivo dall’Italia.

Tra la fine degli anni ‘50 e l’inizio degli anni ‘60 la guida dinamica di don Leber fece sentire i suoi effetti: venne acquistata proprio dal Giornale del Popolo la prima rotativa moderna del Ticino (1960) che facilitò la compilazione delle notizie e la velocità della loro pubblicazione. Sempre in quel periodo don Leber assunse molti giovani giornalisti quotati, che faranno la storia del quotidiano. Un’altra novità sarà l’apertura di sedi regionali a Locarno, Mendrisio, Bellinzona e Valli oltre alla sede centrale di Lugano. La scelta strategica di Leber fu decisiva: il GdP divenne il giornale del territorio, con un’attenzione alle «storie di casa» della gente comune. Don Leber aprì il giornale anche ad un’informazione non solo politica e religiosa, ma pure culturale, sportiva, economica. Vennero introdotte –ad esempio- molte pagine dedicate alla cronaca sportiva regionale e locale. Un altro passaggio cruciale per la vita del GdP furono gli anni successivi al Concilio Vaticano II, una stagione segnata da un pluralismo ecclesiale che mons. Leber immediatamente non comprese.

Negli anni ‘80, dopo la morte dello storico direttore Alfredo Leber, il giornale si aprì in tal senso di più ad un pluralismo di posizioni, anche se con alcuni alti e bassi nella scelta della linea da seguire. Per questa ragione fu indispensabile la linea editoriale scritta da mons. Corecco nel 1987. I direttori che si sono susseguiti fino ad oggi alla guida del giornale sono stati: Alfredo Leber, Silvano Toppi, Filippo Lombardi, Giuseppe Zois, Cesare Chiericati, Claudio Mèsoniat e Alessandra Zumthor. Nel tempo, anche a seguito del cambiamento sociale, economico e religioso del Ticino, il Giornale del Popolo ha subito diverse riorganizzazioni. Durante l’episcopato di mons. Grampa (2004 – 2013), un vescovo che raccolte il Giornale in una grave situazione finanziaria, il Corriere del Ticino divenne co-azionista al 49% del Giornale del Popolo. Mons. Grampa si prodigò in quel periodo insieme alla direzione del giornale con soluzioni strategiche importanti per la salvezza del quotidiano. Il Giornale del Popolo è così entrato nel gruppo del Corriere del Ticino (MediaTi) che comprende altri mezzi di comunicazione (TeleTicino, Radio3i e alcuni siti web). Nell’estate del 2017, però, per garantire la continuità e l’indipendenza del GdP, l’editore, che è l’attuale vescovo di Lugano Valerio Lazzeri e la direzione del quotidiano, hanno deciso di non rinnovare il contratto di collaborazione con il Corriere del Ticino. Al 31.12.2017 il Giornale del Popolo uscirà dunque dal gruppo del Corriere. Il GdP, con i suoi 90 anni di storia, è l’unico quotidiano cattolico in Svizzera. Da alcuni anni il giornale ha anche anche un sito internet in continuo sviluppo (www.gdp.ch).

La presenza cattolica alla Radio Televisione Svizzera di lingua taliana (RSI)

Da decenni è assicurata, mediante un accordo di collaborazione firmato tra la Diocesi di Lugano e la Radio Televisione Svizzera (RSI), una presenza cattolica radio-televisiva alla RSI. Se un tempo questa presenza aveva come punti forti il commento del Vangelo della domenica e le liturgie (Messe) alla radio e alla televisione, nell’ultimo decennio c’è stata un’evoluzione a vantaggio, soprattutto per la Televisione, della realizzazione di trasmissioni informative, legate all’attualità, all’arte e alla cultura religiosa. Responsabile fino al 2004 di questo servizio fu don Valerio Crivelli, fondatore anche del Centro cattolico radio tv di Lugano.

Il sacerdote scomparso nel 2007 fu un grande promotore della presenza cattolica alla radio e alla televisione. Nello sviluppo di questo processo è stato decisivo anche l’impulso del vescovo di Lugano Pier Giacomo Grampa che ha promosso una trasformazione delle trasmissioni da contenuti liturgici a contenuti informativi. Durante l’episcopato di monsignor Grampa il Centro cattolico radio tv è passato dalla guida di don Valerio Crivelli a quella di don Italo Molinaro. Sono nati i programmi informativi «Strada Regina», in onda su RSILa1 alle 18.35 del sabato sera, e «Chiese in diretta», un magazine informativo radiofonico curato da una redazione ecumenica, in onda su ReteUno, la domenica mattina. Per la realizzazione di questi programmi sono stati assunti dei giornalisti laici.

Nel 2014 nell’ambito del progetto di riorganizzazione dei media cattolici attivi su scala regionale in Svizzera, la Diocesi di Lugano, responsabile fino ad allora del Centro cattolico radio tv, ha conferito un mandato all’associazione Communicatio Ecclesiae (ComEc) per la gestione dei programmi radio – televisivi alla RSI. Successivamente ComEc ha aperto una redazione al Centro Pastorale San Giuseppe a Lugano, in cui sono presenti le redazioni di «Strada Regina», «Chiese in diretta» e del portale cattolico catt.ch che è un nuovo prodotto realizzato su spinta del progetto svizzero di riorganizzazione dei media cattolici. Nel 2016 infine, nella redazione di ComEc è stata integrata una postazione ed è stato creato un posto di lavoro per la realizzazione in sede di riprese e montaggio delle trasmissioni televisive e di video per il web. Nel sito di catt.ch sono fruibili le trasmissioni Radio e Tv prodotte da ComEc, le news online di informazione cattolica del sito del Giornale del Popolo e alcuni video prodotti da Caritas Ticino, oltre a altre produzioni.

Altri media cattolici in Ticino

Nel panorama ticinese è presente anche un’altro storico media cattolico: Caritas Ticino con i suoi prodotti Tv e web. Caritas Ticino è l’organizzazione sociale della Chiesa cattolica in Ticino nata durante la II Guerra mondiale per volontà dell’allora vescovo Jelmini. A partire dall’inizio degli anni ‘90 del secolo scorso, Caritas Ticino ha sviluppato un servizio televisivo. Grazie all’appoggio dell’allora vescovo di Lugano Eugenio Corecco, verso la metà degli anni ‘90, Caritas ha aperto uno studio televisivo per la produzione di una trasmissione cattolica settimanale che, da allora, va in onda su TeleTicino il sabato sera. Negli anni, la trasmissione si è sviluppata anche per un pubblico vicino al web. Oggi nel canale youtube di Caritas Ticino si possono trovare molti video che affrontano tematiche teologiche, di attualità o sociali nella prospettiva cattolica. Alcuni video prodotti da Caritas Ticino sono fruibili anche nel sito catt.ch.

La Diocesi di Lugano e sodalizi e commissioni della Chiesa in Svizzera dedicati ai media

La Diocesi di Lugano aveva inviato nella Lega cattolica svizzera per la stampa, già nel lontano 1917, un delegato, il canonico Pometta, che ne sarà vice presidente fino al 1951, anno della sua morte. I rapporti tra l’attuale Associazione Cattolica Svizzera per la Stampa e la Diocesi di Lugano sono buoni e negli anni ci sono sempre stati dei membri ticinesi. Durante il Sinodo 1972 tre ticinesi hanno lavorato nella commissione sinodale della Chiesa in Svizzera dedicata ai mezzi di comunicazione sociale: Enrico Morresi, don Guido Nicolini e Silvano Toppi. La Diocesi di Lugano ha sempre avuto fino ad oggi dei rappresentanti nella Commissione dei media della Conferenza dei vescovi svizzeri.

Conclusione

L’evoluzione dei media è in corso. Gli attuali mezzi di comunicazione cattolici nella Diocesi di Lugano, tenendo conto del mercato e dello sviluppo tecnico presente, fanno memoria della loro storia molto dinamica, per essere pronti sempre a rispondere a nuove sfide e a eventuali, ulteriori, trasformazioni.

Katholischer Presseverein feiert auf dem Zugersee: Das 100-Jahr-Jubiläum des SKPV vom 9. September 2017

Aufbruch zu neuen Ufern

Von Vera Rüttimann (kath.ch)

Zug, 10.9.17 In Zug hat der Schweizerische Katholische Presseverein (SKPV) am Samstag auf einem Schiff sein 100-jähriges Bestehen im Beisein von Prominenz aus Kirche und Politik gefeiert. Trotz kühlem Gegenwind wurden an diesem Fest auch vielfache Chancen für die katholische Publizistik ausgemacht.

Der See war stürmisch, und es regnete Bindfäden an diesem Tag. Frohgemut trafen sich dennoch eine grosse Zahl von Sympathisanten des Schweizerischen Katholischen Pressevereins am Bahnhofssteg, um auf einem Schiff der 100-jährigen Gründung zu gedenken und um einen Blick nach vorn zu wagen. Der SKPV war Wegbereiter, um Journalisten, Medienunternehmen und Organisationen zu stärken, die der christlichen Botschaft in den Medien Präsenz verschaffen wollten und bis heute wollen. Vereinspräsident Markus Vögtlin konnte etliche prominente Gäste aus der Politik begrüssen. So waren der Zuger Regierungsrat Martin Pfister und CVP-Präsident Gerhard Pfister zugegen. Krankheitsbedingt abwesend war der Schweizer Medienbischof Alain de Raemy.

Zug als Gründungsort

Der Tagungsort Zug war mit Bedacht gewählt worden. Diese Stadt spielte in der Geschichte dieses Vereins schon immer eine wichtige Rolle. Hier kam im Herbst 1916 an einem Pressetag der Gedanke auf, für die katholische Publizistik der Schweiz einen Verein zu gründen, was dann 1917 auch vollzogen wurde. Vereinspräsident Markus Vögtlin sagte in seinem Grusswort: «Wenn man in unserer Festschrift zum Jubiläum blättert, stösst man zudem immer wieder auf Persönlichkeiten aus Zug, die für die Geschichte des Pressevereins entscheidend waren.» Der spätere Bundesrat Philipp Etter sei nur eine davon gewesen. Der Zuger Regierungsrat Martin Pfister sah im Tagungsort ein Symbol: «Auf dem Wasser ist man in Bewegung, und man steht nicht still. Auch eine Kirche wie die katholische schert sich nur wenig um Grenzen. Sie ist universell angelegt.»

Braucht es nach 100 Jahren immer noch eine katholische Medienarbeit? Hat die Gesellschaft ein Interesse an christlicher Medienarbeit und christlichen Inhalten? Wo stehen die Chancen der Kirche und des SKVP darin? Um solch brisante Fragen drehte sich das Podium auf dem See, dem sich CVP-Präsident Gerhard Pfister, SKPV-Vorstandsmitglied Beatrix Ledergerber sowie André Kolly, Präsident des Vereins Cath-Info, stellten.

Keine Hoffnung auf den ersten Blick

Gerhard Pfister über die Ausgangslage: «Auf den ersten Blick würde man sagen müssen, die Sache sei hoffnungslos. Denn der Begriff katholische Medienarbeit beinhaltet zwei Begriffe, denen beiden heute keine gute Prognose gestellt wird: Katholisch und Medien.» Er sprach von den enormen Veränderungen in der Medienlandschaft, die von Traditionsabbrüchen und der technische Revolution der Digitalisierung erschüttert werde.

Chancen trotz eisigem Gegenwind

Trotz dieser schwierigen Ausgangslage sahen alle Podiumsteilnehmer dennoch Chancen für die katholische Publizistik. In Zeiten, in denen eine Gesinnungspresse im Stil der Weltwoche Erfolge feiere und News in Häppchenform dominierten, würden anderseits, so der Konsens, gut aufbereitete Hintergrundgeschichten an höherem Wert gewinnen. Gerhard Pfister richtete mahnende Worten an die im Saal versammelten Medienleute: «Wie jeder andere Journalismus verlagert sich auch der Ihre weg von der Berichterstattung zum Einordnen, Kommentieren und Werten.» In einer Welt, in der die Zeit immer schneller rast, sahen alle Diskutanten darin die Chance für kirchliche Medien, zu Verankerung und Orientierung beizutragen.

Eine weitere Chance wurde im multimedialen Arbeiten ausgemacht. Gerhard Pfister: «Das sind Chancen für den Journalismus, die auch ein katholischer Medienverein nutzen muss.» André Kolly betonte in diesem Kontext, wie wichtig dabei auch neue multimediale Darstellungsformen und das Medium «Video» seien. Begeistert sprach er von hohen Zugriffsraten bei Videos über den Weltjugendtag in Krakau im vorigen Jahr. Kolly betonte jedoch auch, dass die Zeit von Verkündungsmedien vorbei sei. Der Publizist weiss: «Wenn Beiträge authentisch und ohne Ideologie und Doktrin daher kommen, dann interessieren sich die Leute dafür.»

Die «USP» der Kirche

Sollen kirchliche Journalisten und Vertreter der Kirche politisch Position beziehen und sich aktiv ins politische Tagesgeschäft einmischen? Über diese Frage entbrannte auf dem Podium eine hitzige Debatte. CVP-Präsident Gerhard Pfister stellte klar: «Natürlich soll die Kirche politisch Position beziehen. Sie muss es sogar! Aber wenn sie sich wie eine politische Partei verhält, dann braucht es die Kirche nicht mehr.» Das Spezifische der Kirche und des Glaubens sei die Transzendenz, was auch von Kirchenjournalisten nicht vergessen werden dürfe.

In einer Zeit, in denen sich die Menschen wie in einem Supermarkt sämtlicher Formen der Spiritualität bedienen könnten, so Gerhard Pfister, sei es zudem mehr denn je wichtig für die Kirche, ihre «USP» (Unique Selling Proposition) stärker herausarbeiten. Ein Alleinstellungsmerkmal, ein Angebot, dass nur sie liefern könne. Er spielte dabei auf das spezifisch Christliche und Katholische an. Der CVP-Präsident an die Journalisten gewandt: «Da sehe ich viel Potential, denn in den heutigen Medien gibt es kaum noch Kompetenz in christlichen Fragen.»

André Kolly mahnte in diesem Kontext: «Wir müssen wieder mehr zu unseren Wurzeln stehen.» Der Zuger Regierungsrat Martin Pfister hatte zuvor in seinem Grusswort gewünscht, dass die Kirche weniger in internen Grabenkämpfen versinken, sondern mit Beiträgen stärker in der Auseinandersetzung um gesellschaftliche Werte präsent sein soll.

Wissensverlust als Chance

In der Diskussion kristallisierte sich die Erkenntnis heraus: Religiöses Bewusstsein wird von Medienschaffenden hierzulande häufig als defizitäres Bewusstsein bewertet. Ein Hauptgrund dafür sahen alle Diskutanten im drastisch schwindenden Basiswissen über Religion und Kirche bei Medienschaffenden. Gerade bei jüngeren Journalisten. Hier sieht Gerhard Pfister denn auch eine weitere Chance für den Verein und die kirchliche Publizistik: «Die grosse Herausforderung wird sein zu zeigen, dass sich ein religiös denkender Mensch komplexen Fragen stellt und in grösseren Dimensionen denkt.»

Beatrix Ledergerber kündigte an, dass der Verein in Sachen Wissensvermittlung an Journalisten denn auch stärker aktiv werden will. Sie sagte: «Es braucht Weiterbildung in Sachen Kirchenwissen für Journalisten.» Geplant seien Workshops, um Journalisten und auch Freiwillige in Kirchgemeinden darin auszubilden. Beatrix Ledergerber bezeichnete das Verdunsten des Basiswissens über Religion und Kirche nicht nur als negativ: «Die jungen Leute von heute haben keine Negativbilder von Kirche und Glauben. Das macht es einfacher, ein neues Bild von christlichen Werten und christlicher Kultur aufzubauen.»

Aufbruch zu neuen Ufern

Markus Vögtlin gefielen die anregenden Diskussionsbeiträge auf dem Zugersee. Den Festtag auf dem Wasser schloss er mit den Worten: «Wir haben uns für unsere Feier auf einem Schiff versammelt. An diesem Tag haben wir gesehen, dass wir trotz Regen und Wind flott vorangekommen sind. Ein gutes Bild für unseren Verein. Auch wir wollen flott vorankommen und aufbrechen zu neuen Ufern und Horizonten.»

Quel avenir pour la presse catholique en suisse?

Maurice Page (cath.ch)

Zoug, 10.9.17 A-t-on encore besoin d’une presse catholique aujourd’hui ? Telle a été la question au cœur du jubilé du centenaire de l’Association catholique suisse pour la presse (ACSP) célébré le 9 septembre 2017 sur le lac de Zoug. La devise latine « fluctuat nec mergitur »- ballottée par les flots, elle ne sombre pas – rappelée par les orateurs du jour était une parfaite illustration de la situation actuelle.

La centaine d’invités présents sur le bateau Rigi n’a guère pu profiter des paysages enchanteurs du lac de Suisse centrale, tant le ciel était plombé et la pluie tenace. Mais l’ambiance à bord, autour des tables et en musique, était à la bonne humeur. En cent ans, la presse catholique suisse a connu des hauts et des bas. Le président de l’Association, Markus Vögtlin, s’est plu à rappeler la fameuse devise latine de la ville de Paris « fluctuat nec mergitur » – battue par les flots, elle ne sombre pas. Cet anniversaire a été l’occasion d’évoquer les glorieuses heures du passé, de rappeler quelques-unes des hautes figures de cette histoire, mais surtout de tourner son regard vers l’horizon.

Se concentrer sur l’essentiel

Pour Gerhard Pfister, président du Parti démocrate chrétien (PDC) Suisse et invité de la journée, les mots catholique et presse représentent deux réalités qui ne semblent pas avoir un grand avenir, en Suisse et en Europe au moins. L’Eglise doit faire face à une désaffection constante de ses fidèles et la presse n’a pas encore trouvé de modèle d’affaires stable face à la révolution numérique. G. Pfister prédit la disparition de la presse imprimée quotidienne d’ici une vingtaine d’années.

Pour dépasser cette double négativité, le conseiller national invite à se concentrer sur l’essentiel, c’est-à-dire à développer une offre spécifique. Sur un marché concurrentiel, les catholiques doivent répondre à la quête de sens et de valeurs des contemporains. L’heure n’est plus à un moralisme, plutôt de droite, mais au rappel de la dimension transcendante de la vie.

D’autre part, le rôle du journaliste n’est probablement plus aujourd’hui de simplement relater, mais d’ordonner, de hiérarchiser, d’expliquer le pourquoi. En ce sens l’évolution du numérique doit être saisie comme une chance.

Pour le président du Parti démocrate-chrétien, le christianisme reste pertinent aussi dans le domaine politique, car le système social suisse se fonde sur ses valeurs et son histoire. La Bible n’offre pas de recettes toutes faites pour régler les problèmes de la migration ou les questions fiscales, mais elle représente un ancrage essentiel pour notre identité.

Martin Pfister, Conseiller d’Etat du canton de Zoug, a lui aussi souhaité une Eglise plus présente dans la société. « Votre travail a aussi une dimension politique », a-t-il lancé aux journalistes catholiques. Il y a cent ans, le catholicisme et la religion imprégnaient fortement l’ensemble de la société. Aujourd’hui dans une société sécularisée, nous avons besoin d’espaces de débat et de discussion. C’est pourquoi le but de l’ACSP de rendre présente l’Eglise dans la société et les médias reste d’actualité.

Porter la Bonne Nouvelle aux pauvres

Le Père Willi Anderau, qui remplaçait l’évêque des médias, Mgr Alain de Raemy, malade, a repris dans une brève méditation, le passage de l’évangile de Luc où Jésus lit : « L’esprit du Seigneur … m’a envoyé porter la Bonne Nouvelle aux pauvres, annoncer aux captifs leur libération … remettre en liberté les opprimés. » Cette parole d’il y a 2000 ans, comment résonne-t-elle aujourd’hui pour les journalistes catholiques ? Justice, bienveillance, réconciliation pour rendre le monde plus humain et participer ainsi à l’avènement du Royaume de Dieu doivent être les valeurs qui sous-tendent leur travail, a souligné le capucin.

Le pape fait son métier

« Le pape fait son métier, nous faisons le nôtre », a relevé André Kolly, ancien directeur du Centre catholique de radio et télévision (CCRT). Le journaliste catholique n’a pas pour fonction de prêcher. Ce qui ne l’empêche pas de dire les choses en profondeur, surtout à travers les témoignages de personnes qui vivent leur foi. Ce qui est de l’ordre du témoignage et de l’expression d’une conviction profonde touche beaucoup plus les gens que l’idéologie, ou la doctrine.

Mais aujourd’hui, le métier même de journaliste est menacé par le développement d’armées de communicants (très souvent d’anciens journalistes) qui mettent clairement en danger la diversité de la presse. « Mon souci est de protéger le métier de journaliste. »

Tolérance n’est pas indifférence

Pour Beatrix Ledergerber, rédactrice de Forum, le bulletin des paroisses du canton de Zurich, le danger est que la tolérance généralisée actuelle se confonde avec l’indifférence. L’interpellation doit être constante, non pas dans le sens de leçons de morale, mais dans celui d’un appel au dialogue pour chercher ensemble des solutions. La Bible et le christianisme peuvent nous apprendre comment et sur quelles bases mener le débat. Les jeunes n’ont pas forcément une mauvaise image de l’Eglise, mais le plus souvent pas d’image du tout. Le défi de l’ignorance, que l’on retrouve aussi chez les jeunes journalistes, est immense.

Un travail critique d’éducation aux médias est plus nécessaire que jamais, souligne André Kolly, aujourd’hui président de Cath-Info. Comment appréhender les algorithmes des géants d’internet et des réseaux sociaux qui déterminent quelles informations vous consommez ? Pour lui, être à la merci de « 20 minutes » est dramatique. Respect de la vérité, droits humains, œcuménisme, ouverture, doivent rester les valeurs fondamentales pour les médias catholiques.

100 ans d’histoire dans un livre

Fondé il y a 100 ans le Schweizericher katholischer Presseverein (SKPV) ou Ligue catholique suisse pour la presse avait pour but de faire entendre la voix catholique dans la société et les médias. Même si le secrétariat est basé à Fribourg, formellement Zoug est toujours le siège de l’association. Raison qui a justifié la balade nautique organisée sur le lac de Zoug pour marquer le centenaire.

Katholische Zeitschriften, Zeitungen, Pfarrblätter der Deutschschweiz

Die christlichen Printmedien der Schweiz

Zur Geschichte der Vereinigung der Verleger katholischer Zeitungen (1963-2000)

Zweck des Schweizerischen Katholischen Pressevereins ist laut Statuten die Förderung der katholischen Medienarbeit und des Medienverständnisses in der Schweiz. Dazu unterhält der Presseverein in Freiburg i. Üe. eine Geschäftsstelle, die unter anderem auch das Sekretarit des Schweizerischen Vereins katholischer JournalistInnen betreut. Der Presseverein zählt rund 400 Mitglieder.

Die Geschäftsstelle

Melchior Etlin

Geschäfsführer
Dr. rer. pol.
Marly

Adresse

Schweizerischer Katholischer Presseverein
Rue du Botzet 2
1700 Freiburg
+41 26 422 33 49
info@skpv.ch

Der Vorstand

Markus Vögtlin

Präsident
Theologe und Journalist
Meilen

Beatrix Ledergerber

Vizepräsidentin
Redaktorin
Adliswil

Jan Probst

Vorstandsmitglied
Geschäftsführer «Kirche in Not»
Luzern

Karl J. Heim

Vorstandsmitglied
Jurist
Binningen

Mitglied werden

Der Presseverein zählt rund 450 Mitglieder. Sie werden jährlich zur Generalversammlung im Frühsommer eingeladen. Mitglied können alle interessierten Einzelpersonen oder Organisationen werden.

Der Mitgliederbeitrag für Einzelpersonen beträgt Fr. 60.– im Jahr, der Beitrag für Kollektivmitglieder Fr. 150.–

Beitrittsformular

Statuten deutsch

Name, Sitz und Rechtsform

1.
Unter dem Namen „Schweizerischer Katholischer Presseverein“(SKPV) besteht mit Sitz in Zug ein Verein im Sinne der Art 60ff. des Schweizerischen Zivilgesetzbuches. Zweck und Ziele
2.
Der Verein bezweckt die Förderung der katholischen Medienarbeit in der Schweiz in ökumenischer Offenheit und fördert das Medienverständnis. 3.
Zur Verwirklichung seiner Ziele pflegt der Verein Kontakt mit anderen in der katholischen und christlichen Medienarbeit tätigen Organisationen sowie zur Schweizer Bischofskonferenz.

Mitgliedschaft

4.
Der Verein kennt folgende Mitglieder-Kategorien: a) Einzelmitglieder
b) Kollektivmitglieder
c) Ehrenmitglieder

Die Aufnahme erfolgt auf mündliche oder schriftliche Anmeldung hin durch den Vorstand.

Der Austritt ist nach Bezahlung des laufenden Jahresbeitrages jederzeit auf schriftliches Gesuch hin möglich.

Die Ehrenmitgliedschaft kann bei besonderen Verdiensten durch die Generalversammlung verliehen werden.

Die Ehrenmitglieder haben die gleichen Rechte wie die anderen Mitglieder, hingegen keine vereinsrechtliche Pflichten.

Über den Ausschluss eines Mitgliedes entscheidet der Vorstand. Schliesst er ein Mitglied aus, verliert dieses automatisch und unverzüglich auch sämtliche Funktionen im Verein. Der Ausschluss kann ohne Angabe eines Grundes erfolgen.5.
Der Jahresbeitrag für Einzel- und Kollektivmitglieder wird von der Generalversammlung festgesetzt. 6.
Die Mitglieder erhalten jährlich Jahresbericht und -rechnung. 7.
Die Mitgliedschaft erlischt durch Tod, Austrittserklärung oder Ausschluss.

Organe

8.
Die Organe des Vereins sind: a) Die Generalversammlung
b) Der Vorstand
c) Die Revisionsstelle

Generalversammlung

9.
Der Verein hält jährlich eine ordentliche Generalversammlung ab.

Die Einladung erfolgt unter Angabe der Traktanden durch den Vorstand, in der Regel mit dem Versand des Jahresberichts und der -rechnung.

Anträge von Mitgliedern zuhanden der nächsten Generalversammlung zur Behandlung eines bestimmten Geschäftes sind bis Ende März an das Sekretariat schriftlich einzureichen.

Vereinsbeschlüsse und Wahlen bedürfen der Mehrheit der Stimmen der in der Generalversammlung anwesenden Mitglieder.10.
Aufgaben der Generalversammlung sind: a) Wahl des Vorstandes sowie der Revisionsstelle;
b) Beschlussfassung über Statutenrevision und die Auflösung des Vereins;
c) Beschlussfassung über Anträge des Vorstandes oder von Mitgliedern;
d) Genehmigung des Jahresberichts, der Jahresrechnung und des Berichts der Revisionsstelle;
e) Festlegung der Jahresbeiträge.

Vorstand

11.
Der Vorstand besteht aus 5-9 Mitgliedern.

Er konstituiert sich selber.

Die Amtszeit des Vorstandes beträgt 3 Jahre; Wiederwahl ist möglich.12.
Dem Vorstand obliegen neben dem Vollzug der Beschlüsse der Generalversammlung alle Geschäfte, die nicht durch die Statuten einem anderen Organ übertragen sind.

Insbesondere obliegen ihm:a) Planung und Durchführung von Massnahmen im Rahmen des Vereinszwecks;
b) die Vertretung des Vereins nach aussen. Der Präsident, bei dessen Verhinderung ein anderes Vorstandsmitglied und der Geschäftsführer führen kollektiv die rechtsverbindliche Unterschrift des Vereins.
c) der Abschluss von Verträgen mit Dritten;
d) die Regelung der Geschäftsführung des Sekretariates und dessen Verhältnis zu Partnern;
e) die Zusammenarbeit mit anderen Organisationen und Institutionen;
f) die Wahl des Geschäftsführers und anderer Mitarbeiter;
g) die Festlegung der Stellenbeschreibungen, Gehälter und Entschädigungen;
h) die Erstellung des Budgets;
i) die Abfassung des Jahresberichts und das Erstellen der Jahresrechnung. 13.
Der Vorstand kann einem Geschäftsausschuss bestimmte Aufgaben delegieren.
Für besondere Aufgaben kann er Kommissionen bestellen und Fachleute beiziehen.

Revisionsstelle

14.
Die Revisionsstelle besteht aus 2 Personen und 1 Ersatzmann, sofern nicht eine Treuhandorganisation damit betraut ist.

Die Revisionsstelle wird von der Generalversammlung jeweils auf 3 Jahre gewählt.

Sie hat die Rechnungsführung und den Jahresabschluss zu prüfen und über das Ergebnis der Generalversammlung Bericht zu erstatten.

Geschäftsführer

15.
Der Geschäftsführer nimmt gemäss Richtlinien des Vorstandes die Interessen des Vereins wahr und fördert das Zusammenwirken mit anderen in der katholischen und christlichen Medienarbeit tätigen Organisationen.

Der Geschäftsführer leitet das „Schweizerische Katholische Pressesekretariat“.

Mittel des Vereins

16.
Die Mittel des Vereins werden aufgebracht aus: a) Jahresbeiträgen
b) Spenden und Schenkungen
c) Zinsen
d) Eigenerträgen des Sekretariates

Für die Verbindlichkeit des Vereins haftet einzig das Vereinsvermögen. Die persönliche Haftbarkeit der Mitglieder ist ausgeschlossen.

Das Vereins- und Rechnungsjahr fällt mit dem Kalenderjahr zusammen.

Auflösung des Vereins

17.
Die Auflösung des Vereins erfolgt durch Beschluss der Generalversammlung mit mindestens drei Vierteln aller Stimmen der anwesenden Mitglieder.

Bei Auflösung beschliesst die Generalversammlung, wie die Mittel zu verwenden sind, wobei darauf zu achten ist, dass sie einem ähnlichen Zwecke zugeführt werden, wie ihn der SKPV verfolgt hat.

Schlussbestimmungen

18.
Die vorliegenden Statuten ersetzen diejenigen vom 4. Juli 1977. Sie treten sofort in Kraft.

Freiburg, 26. Mai 2017Markus Vögtlin
Präsident Melchior Etlin
Geschäftsführer

Fribourg, le 26 mai 2017
Markus Vögtlin
Präsident
Melchior Etlin
Geschäftsführer

Statuts en français

Nom, siège et forme juridique

1.
Sous la désignation de „Association catholique suisse pour la Presse“, une association est constituée dans le sens des articles 60 et suivants du Code civil suisse.

But

2.
L’association a pour but de promouvoir le travail des médias catholiques en Suisse dans une ouverture œcuménique et de favoriser la compréhension médiatique.

3.
Pour réaliser ces buts, l’association travaille en contact avec des organisations déployant une activité dans le domaine des médias catholiques et chrétiens et avec la Conférence des évêques suisses.

Les membres

4.
L’association a les catégories de membre suivantes: a) membres individuels, b) membres collectifs, c) membres honoraires.

On devient membre en demandant son adhésion, soit oralement soit par écrit, au comité.

La démission peut intervenir à n’importe quel moment à condition qu’elle soit donnée par écrit et que la cotisation ait été payée.

L’assemblée générale peut conférer l’honorariat aux membres qui se sont acquis des mérites particuliers.

Les membres honoraires jouissent des mêmes droits que les membres ordinaires sans toutefois avoir les devoirs qu’ont ces derniers.

L’exclusion d’un membre est de la compétence du comité qui n’est pas obligé d’en donner les raisons. Un membre exclu perd aussi automatiquement et immédiatement toutes les fonctions dans l’association.

5.
L’assemblée générale fixe le montant de la cotisation annuelle des membres individuels et collectifs.

6.
Chaque année, les membres reçoivent le rapport annuel et les comptes.

7.
La qualité de membre s’éteint par le décès, en cas de démission ou d’exclusion.

Les organes

8.
Les organes de l’association sont: a) l’assemblée générale,
b) le comité,
c) l’organe de révision.

L’assemblée générale

9.
Une fois par an, l’association tient une assemblée générale ordinaire. La convocation, par le comité, doit indiquer l’ordre du jour et, en règle générale, être accompagnée du rapport annuel et des comptes. Les membres qui désirent présenter des demandes ou des propositions à la prochaine assemblée générale, doivent le faire, jusqu’à fin mars, auprès du secrétariat. Les décisions et les élections, pour être valables, doivent être prises à la majorité des voix des membres présents.

10.
L’assemblée générale est l’organe compétent pour: a) élire le comité et l’organe de révision,
b) prendre des décisions quant à la révision des statuts et la dissolution de l’association,
c) prendre des décisions quant aux propositions du comité ou des membres,
d) approuver le rapport annuel, les comptes annuels et le rapport de l’organe de révision,
e) fixer le montant de la cotisation.

Le comité

11.
Le comité est composé de 5 à 9 membres.

Le comité répartit lui-même les différentes charges entre ses membres.

Le comité est élu, par l’assemblée générale, pour une période de trois ans. Les membres sont rééligibles.

12.
Outre les décisions prises par l’assemblée générale qu’il doit exécuter, il incombe au comité d’expédier toutes les affaires courantes sauf celles réservées, par les statuts, à un autre organe.

Entrent notamment dans ses obligations:a) la planification et l’exécution de tout ce qui sert à atteindre le but de l’association;
b) la représentation de l’association à l’égard de tiers. Le président, en cas d’empêchement un autre membre du comité, et l’administrateur engagent collectivement l’association par leur signature.
c) la conclusion d’accords avec des tiers;
d) l’organisation de la direction administrative du secrétariat et des rapports avec des partenaires;
e) la collaboration avec d’autres organisations et institutions;
f) l’élection de l’administrateur et d’autres collaborateurs;
g) la fixation du profil des postes à pourvoir et des traitements et dédommagements; h) l’élaboration du budget;
i) la rédaction du rapport annuel et des comptes annuels.

13.
Le comité peut déléguer certaines tâches à un comité restreint. Pour des tâches spéciales, il peut former des commissions et faire appel à des experts.

L’organe de révision

14.
L’organe de révision est composé de deux membres et d’un suppléant, sauf si une fiduciaire est chargée du contrôle. L’assemblée générale élit l’organe de révision pour une période de trois ans. Il doit vérifier la comptabilité et le bouclement et en faire rapport à l’assemblée générale.

L’administrateur

15.
L’administrateur sauvegarde les intérêts de l’association conformément aux directives du comité et favorise la coopération avec d’autres organisations travaillant dans le domaine des activités catholiques et chrétiens des médias. Il est responsable du «secrétariat pour la Presse catholique».

Fortune de l’association

16.
Les fonds de l’association proviennent: a) des cotisations annuelles, b) de dons et de donations, c) des intérêts, d) des recettes propres au secrétariat. La fortune de l’association répond seule de ses obligations. Toute responsabilité personnelle des membres est exclue. L’exercice annuel coïncide avec l’année civile.

Dissolution

17.
La dissolution de l’association peut être décidée par l’assemblée générale. Elle doit être acceptée à la majorité des trois quarts des voix des membres présents. En cas de dissolution, l’assemblée générale attribuera ses biens à des institutions poursuivant des buts analogues à l’ACSP.

Dispositions finales

18.
Les présents statuts remplacent ceux du 4 juillet 1977. Ils entrent immédiatement en vigueur.

Fribourg, le 26 mai 2017
Markus Vögtlin
Präsident
Melchior Etlin
Geschäftsführer