2006-2007 Chronik

Totengedenken

Heinrich Flueler-Tomamichel, Geschäftsführer des Zürcher Pfarreiblattes „forum“ von 1993 bis 2002, starb am 21. Mai 2006 im Alter von 69 Jahren.

Franz Wäger, ehemaliger Redaktor der „Neuen Berner Nachrichten“, später der „Tages-Nachichten“ in Münsingen und schliesslich des Berner „pfarrblatts“, starb am 24. August 2006 im Alter von 77 Jahren.

P. Ambros Eichenberger, Dominikanerpater und Filmfachmann, ehemaliger Präsident der Internationalen katholischen Filmorganisation (OCIC), starb nach langer Krankheit am 24. Oktober 2006 in Luzern, im Alter von 77 Jahren. Eichenberger war von 1972-1994 Leiter des katholischen Filmbüros in Zürich.

Marco Volken, ein Leben lang Journalist und Redaktor bei verschiedenen Medien, starb am 7. Januar 2007 in Luzern, im Alter von 76 Jahren.

Hugo Baeriswyl, Verleger und langjähriger Präsident der Katholischen Internationalen Presseagentur Kipa-Apic, starb am 10. Januar 2007 in Freiburg i. Ue., im Alter von 79 Jahren. Baeriswyl stand während 35 Jahren an der Spitze der Paulusdruckerei und war Herausgeber der „Liberté“. (Vgl. Nachruf in diesem Jahresbericht.)

Abbé André Babel starb am 11. Januar im Alter von 76 Jahren. Babel war viele Jahre Direktor des „Centre catholique de radio et télévision“ (CCRT) der Westschweiz. Er war zudem regelmässiger Mitarbeiter katholischer Zeitungen und hat in seiner Zeit das Medienwesen in der katholischen Kirche wesentlich mitgeprägt.

Paul Georg Bruin, Priester und Schriftsteller, starb am 15. Februar 2007, im 94. Lebensjahr. Bruin war Verfasser zahlreicher Bücher, u.a. des vor 50 Jahren erschienenen Fotobandes „Hier hat Gott gelebt. Auf den Spuren Jesu im Heiligen Land“.

Manfred Plate, katholischer Publizist, starb Ende Februar 2007 im Alter von 77 Jahren. Plate war viele Jahre Chefredaktor und Herausgeber der Wochenschrift „Christ in der Gegenwart“ (Verlag Herder).

Valerio Crivelli, ehemaliger Leiter des „Centro cattolico per la Radio e la Televisione“ (CCRTV) und Liturgiker im Bistum Lugano, starb am 7. März 2007 im Alter von 73 Jahren. Im Jahre 2006 hatte er den katholischen Medienpreis der Schweizer Bischofskonferenz erhalten.

Walter Sperisen-Bucher, Direktor der Zentralbibliothek Luzern (heute: Zentral- und Hochschulbibliothek) in den Jahren 1965–1980, starb am 8. März 2007 in Luzern, im Alter von 94 Jahren. Während vielen Jahren leitete er die Zeitschrift „Das neue Buch“, das vom Schweiz. Katholischen Presseverein bis 1974 herausgegeben wurde.

Peter Keckeis, Verleger, starb am 25. März 2007 im Alter von 87 Jahren. Er hatte das Verlagshaus Benziger in Einsiedeln zu einem bedeutenden Herausgeber zeitgenössischer Literatur gemacht, u.a. mit Kriminalromanen von Friedrich Dürrenmatt. Später ging er zum Verlag Huber in Frauenfeld.

Persönlich

Marc Aellen, früher Pressesprecher der SBK, ist nach zweijähriger Tätigkeit als Generalsekretär der internationalen katholischen Medienorganisation Signis mit Sitz in Brüssel zurückgetreten. Signis ist 2001 aus dem Zusammenschluss der internationalen katholischen Medienorganisationen für Film und audiovisuelle Medien (OCIC) und für Radio und Fernsehen (Unda) entstanden.

Brigitte Baumeler übernahm am 1. März 2007 die Redaktion des Stadtluzerner „pfarreiblatt“. Sie folgte auf Florian Flohr, der aber zu 30% Leiter des Fachbereichs Kommunikation innerhalb der Kirchgemeinde Luzern bleibt und neu zu 50% die Stabstelle für strategische Projekte führt. Baumeler (1978) hat in Chur und Freiburg i. Ue. Theologie und Germanistik studiert.

Markus Dütschler begann im Oktober 2006 seine Mitarbeit bei der Redaktion Kipa als Nachfolger von Walter Müller, verliess die Redaktion jedoch bereits im März 2007 wieder, um einem Ruf des „Bund“ zu folgen.

Mario Galgano, früher Pressesprecher der Schweizer Bischofkonferenz (SBK), ging am 1. November 2006 als Redaktor zu Radio Vatikan in Rom. Er widmet sich dort vor allem Themen aus der Schweiz. Nachfolger bei der SBK wurde Walter Müller, der während zehn Jahren der Redaktion Kipa angehört hatte.

Ann-Katrin Gässlein übernahm am 1. September 2006 die Redaktion des Schaffhauser und Thurgauer Pfarreiblattes „forumKirche“. Sie folgte auf Hans Kuhn-Schädler, der in Pension ging. Gässlein studierte Vergleichende Religionswissenschaften, Journalismus und Kommunikation.

Jean-Claude Juncker, seit 1995 luxemburgischer Premierminister, wurde neuer Mitherausgeber der Bonner Wochenzeitung „Rheinischer Merkur“. Juncker wurde 2003 als „Europäer des Jahres“ ausgezeichnet und erhielt den Karlspreis der Stadt Aachen für 2007.

Italo Molinaro, Pfarrer in Melide, wurde von Bischof Pier Giacomo Grampa zum neuen Leiter des Katholischen Zentrums für Radio und Fernsehen im Tessin (CCRTV) ernannt. Er folgt auf den verstorbenen Valerio Crivelli.

Frederico Lombardi, bisheriger Programmdirektor von Radio und Fernsehen Vatikan, ist der neue Leiter des Vatikanischen Presseamtes. Er folgte auf Joaquin Navarro-Valls, der dieses Amt während 22 Jahren als „Stimme des Papstes“ ausübte. Navarro-Valls wirkt nun als Vatikanberichterstatter und Kommentator für den Nachrichtensender des ersten Programms der staatlichen Fernsehgesellschaft Rai.

Maurice Page, 1991-2000 Redaktor bei Kipa, ist seit Jahresbeginn 2007 neuer Chefredaktor von „Paroisses Vivantes“, dem Verbund katholischer Pfarreiblätter für die Westschweiz. Er trat die Nachfolge von Michel Salamolard an. Von 2000 – 2004 war Page Koordinator eines neuen Diözesanradios im Tschad, zuletzt für kurze Zeit Direktor des regionalen Zentrums der Bethlehem Mission für die Westschweiz in Freiburg.

Anton Scherer trat im Oktober 2006 nach 23-jähriger Tätigkeit als Leiter des Freiburger Paulus- und Universitätsverlags (heute: Academic Press Fribourg) in den Ruhestand. Zu seinem Nachfolger wurde Felix C. Furrer aus Solothurn gewählt, der zuvor in verschiedenen Verlagen tätig gewesen war.

Auszeichnungen

Der katholische Medienpreis 2006 der Medienkommission der Schweizer Bischofskonferenz (SBK) ging an den inzwischen verstorbenen CCRTV-Leiter Valerio Crivelli (Lugano) und an Michel Demierre (Genf), Regisseur der katholischen und religiösen Sendungen beim Westschweizer Fernsehen TSR.

Die Goldmedaille der UCIP für 2007, der Katholischen Weltunion der Presse mit Sitz in Genf, erhielt die im Irak 1964 gegründete katholische Zeitschrift „Al-Fikr Al-Masihi“ (Das christliche Denken). Die Auszeichnung erfolgte für das Beispiel, das die Zeitschrift als „Stimme des Friedens und der Förderung menschlicher Werte“ gibt. Die Medaille wird alle drei Jahre verliehen.

Christliche Medien

Papst unterstützt christliche Medienarbeit. Bei einem Treffen mit Medienleuten katholischer Zeitschriften Italiens hat Papst Benedikt XVI. Ende November 2007 die Rolle der christlichen Medien thematisiert. Im Mittelpunkt stehe immer das Evangelium, sagte der Papst. Wörtlich führte er aus: “Im Gegensatz zu den Anstrengungen, die christliche Wurzel der westlichen Zivilisation zu beseitigen, haben die christlichen Medien eine fruchtbare Funktion im Bereich der Wissens- und Meinungsbildung im Sinne des Evangeliums. Die Aufgabe der christlichen Medien ist es, der öffentlichen Meinung die Realität durch die Kraft der Wahrheit mit den Augen Gottes zu zeigen. Der Zweck einer Diözesan-Zeitung ist es, allen eine Botschaft der Wahrheit und der Hoffnung zu bieten. Sie unterstreichen die Fakten und die Realität von Ortschaften, in denen das Evangelium gelebt wird.“ Weiter betonte der Papst, die Medienentwicklung bleibe nicht stehen: „Die rasche Entwicklung der Kommunikationsmittel und der Medien haben die Bedeutung der christlichen Zeitschriften nicht verringert. Im Gegenteil: Für viele Menschen sind sie sogar wichtiger geworden, weil sie den lokalen Gemeinschaften eine Stimme geben, die diese in den grossen Informationsorganen nicht finden.“

60 Jahre „Herder Korrespondenz“. Die theologische Zeitschrift „Herder Korrespondenz“ (HK) beging am 1. September 2006 ihr 60-jähriges Bestehen. Die „Monatshefte für Gesellschaft und Religion“ gelten als publizistisches Aushängeschild des Verlags Herder. Seit ihrer Gründung hat die HK Vorgänge in Kirche und Gesellschaft mit Analysen, Kommentaren und Dokumentationen begleitet. www.herder-korrespondenz.de

„Botschaft“, die dreimal wöchentlich erscheinende Regionalzeitung im Bezirk Zurzach, feierte im Frühjahr 2006 ihr 150-jähriges Bestehen. Gegründet wurde die Zeitung 1856 von Johann Nepomuk Schleuniger, um im freisinnig-radikal beherrschten Aargau die katholisch-konservative Politik zu fördern.

Reformierte Zeitungen in Bewegung. Im Juni 2008 soll erstmals die „Reformierte Zeitung für die Deutschschweiz“ erscheinen. Auflage: mindestens 700’000 Exemplare. Hinter dem Projekt – bei dem es weder um eine Fusion noch ums Sparen geht, sondern um eine Zusammenarbeit, die vorab besseren Journalismus ermöglichen soll – standen bis Ende März 2007 fünf reformierte Mitgliederzeitungen. Die entscheidende Phase der Realisierung nach monatelangen Diskussionen steht aber erst noch bevor. www.reformiert-online.ch

Verbände

Tag der christlichen Medien der Westschweiz. Im Juni 2006 wurde in Saint-Maurice (VS) erstmals ein Tag der christlichen Medien durchgeführt, verbunden mit der GV des Schweizerischen Katholischen Pressevereins (SKPV) und angereichert mit Präsentationen katholischer Verlage und Medieninstitutionen.

Bischof Henrici zum Bericht Jacobi. Eingebettet in die zum 2. Mal durchgeführte Ausstellung „swisseglise“ in Weinfelden führte der Verein katholischer Journalistinnen und Journalisten im März 2007 seine Generalversammlung durch. Medienbischof Peter Henrici kam dabei auf den im Februar der SBK abgelieferten Bericht des deutschen Experten Reinhold Jacobi zur Kommunikation der Kirche in der Schweiz zu sprechen. Er stellte fest, der Bericht enthalte sehr viele Wünsche und Vorstellungen, von denen einige realisiert würden, andere nicht. Henrici beurteilte die gegenwärtige Kommunikationssituation als unbefriedigend, vor allem nachdem, wie er ausführte, für diesen Bereich insgesamt nicht weniger als 24 Mio. Franken ausgegeben würden. Für den unbefriedigenden Zustand sei vor allem der „Kantönligeist“ verantwortlich. – An der GV des Vereins trat Präsident Walter Müller (Freiburg) von seinem Amt zurück, weil sich dieses mit seiner neuen Aufgabe als Informationsbeauftragter der SBK nicht mehr vertrage. Ein Nachfolger wurde noch nicht gefunden. Neu in den Vorstand wurde Maurice Page (Freiburg) gewählt, als Nachfolger von Geneviève de Simone-Cornet (Nyon).

Verlage

Büchergigant in katholischen Händen. Bücher, Familienspiele, Märchenfilme, Kinderzimmerlämpchen, Musik-CD’s: Mit mehr als zwei Dutzend Filialen ist die deutsche Verlagsgruppe Weltbild in der deutschen Schweiz präsent. Europoaweit beschäftigt die Holding mehrere tausend Angestellte. Im Herbst 2006 übernahm Weltbild die Buchhandlungen des Familienunternehmens Hugendubel in München. Die neue Holding setzt jährlich über 700 Mio. Euro um. Weltbild gehört 14 deutschen Diözesen und der Soldatenfürsorge Berlin. www.weltbild.ch

100 Jahre Tyrolia. Die Innsbrucker Verlagsanstalt Tyrolia feiert ihr 100-jähriges Bestehen. Der Verlag ist das grösste Buchhaus Westösterreichs und der bedeutendste österreichische Verlag für Religion und Theologie. 1907 gründeten der „Katholisch-Politische Pressverein“ in Brixen und der Pressverein Tyrolia in Bozen die „Verlagsanstalt Tyrolia Gesellschaft m.b.H.“ Hauptziel war es, mit der Herausgabe von Zeitungen dem christlich-sozialen Gedankengut zum Durchbruch zu verhelfen. Mit dem Eintritt Italiens in den Krieg wurde die Zentrale 1915 von Brixen nach Innsbruck verlegt. Die Südtiroler Betriebe wurden unter dem Namen „Athesia“ eigenständig weitergeführt. Als in Österreich 1938 die Nationalsozialisten an die Macht kamen, wurde Tyrolia. liquidiert, nach dem Krieg jedoch wieder aufgebaut. 1992 begann die Trennung von der Druckerei, die von Athesia übernommen wurde, 1997 wurde die Wochenzeitung „präsent“ (vormals „Volksbote“) eingestellt. www.tyrolia.at

Neue Kooperation. Der Luzerner Verlag EDITION EXODUS hat mit dem rex verlag luzern einen Kooperationsvertrag geschlossen. Exodus bleibt selbständig, übergibt aber dem rex verlag die Organisation der Drucklegung und das Marketing.

Radio und Fernsehen

Online-Radio kath.ch eingestellt. Der Katholische Mediendienst (KM) in Zürich stellte Ende September 2006 den Betrieb des Online-Radios ein. Grund dafür waren laut Mitteilung die begrenzten Mittel in der Schweizerischen Mitfinanzierung. Die Redaktion kath.ch des KM konzentriert seither ihre Kräfte auf die Fortführung des geschriebenen Newsjournalismus im Internet, unter Intensivierung der Zusammenarbeit mit Kipa.

Christlicher Grundton nicht erwünscht. Seit der kurze Radiobeitrag „Morgengeschichte“ heisst, sind biblische Betrachtungen nicht mehr gefragt. Es seien Geschichten gefragt, keine Gedanken zu einem Thema, sagte Fritz Zaugg, Leiter der Abteilung Hörspiel und Unterhaltung, die neu die Verantwortung trägt. Die traditionsreiche Vorgängerin „Zum neuen Tag“ wurde noch von der Redaktion Religion DRS 2 verantwortet. „Wir wollen kein Moralin, keine Andacht und keine sinntriefende Botschaft oder Belehrung“, sagte Zaugg … Gemäss „Reformierte Presse“ seien Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit theologischem oder kirchlichem Hintergrund weitgehend ausgeladen oder selbst gegangen.

Von „chrüz u quer“ zu „hörmal“. Seit August 2007 heisst das ökumenische Lokalradio in Bern nicht mehr „chrüz u quer“, sondern „hörmal“. Dieses stellt auf seiner neuen Webseite nun auch Sendungen als Podcasts bereit. Das Radio reagiert damit auf veränderte Konsumgewohnheiten. www.hoermal.ch

Bilderdienste

Ciric hat aufgegeben. Trotz einer von ihrem Präsidenten Michel M0onney als „ausgezeichnet“ beurteilten Zusammenarbeit mit der Presseagentur Kipa und TROTZ DER technischen Aufrüstung nach heutigen Online-Standards musste die katholische Bildagentur Ciric am Ende 2006 ihren Betrieb einstellen. Ausschlaggebend waren ein schlechtes Geschäftsjahr und der „Liebesentzug“ durch die Römisch-katholische Zentralkonferenz (RKZ), die beschlossen hatte, 2007 ein letztes Mal einen Beitrag von 55’000 Franken beizusteuern. – Ciric (Centre international de reportages et d’informations culturelle) wurde 1961 in Genf vom Priester Pierre Chevalier gegründet.

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