2008-2009 Chronik

2008-2009 Jahreschronik

Totengedenken

Carl Mugglin, ehemaliger Finanzdirektor des Kantons Luzern, starb am 15. Mai 2008 in seinem 94. Lebensjahr. Bevor er in die Politik ging, war er rund zehn Jahre Inland-Redaktor des „Vaterland“, später auch der „Civitas“, des Organs des Schweizerischen Studentenvereins, in den 50er/60er Jahren zudem Präsident des “Vereins Schweizerischer Katholischer Publizisten“. Im Mai 1960 lancierte er die Idee, einen „Prälat-Meier-Fonds“ zur „Förderung des Nachwuchses und der Aus- und Weiterbildung katholischer Journalisten, Radio-, Fernseh- und Filmfachleute“ zu gründen, im Andenken an den legendären Prälaten Joseph Meier, der während vielen Jahren die wichtige Schaltzentrale St. Karliquai 12 in Luzern mit Katholischem Volksverein, Katholischer Jungmannschaft, Schweizer Volksbuchgemeinde (SVB) usw. leitete und für die Medienfragen sehr aufgeschlossen war. Der Fonds wurde 1963 gegründet und kommt seinem Auftrag bis heute nach.

Jean Gélamur, langjähriger Generaldirektor und späterer Aufsichtsrats-Vorsitzender des katholischen Medienkonzerns „Bayard Presse“, starb in Bayonne (F) am 9. Juli 2008, am Vorabend seines 87. Geburtstags. Als der erfolgreiche Diplomingenieur Gélamur 1958 als Quereinsteiger in den Verwaltungsrat des damals noch „La Bonne Presse“ genannten Medienhauses der Assumptionisten eintrat, hatte er keine publizistische Erfahrung und war mit den Publikationen des Hauses, auch mit dem Flaggschiff, der Tageszeitung „La Croix“, wenig vertraut. 1960 wurde er zum Generaldirektor ernannt. Es gelang ihm, der „Bonne Presse“ – auch durch die 1969 erfolgte Namensänderung in „Bayard Presse“ – ein neues Image zu geben.

Ruedi Hofmann, Jesuit und Medienschaffender, starb am 28. Mai 2008 ganz plötzlich im Alter von 70 Jahren auf seinem Heimaturlaub. Er stammte aus Uznach SG. Von 1970-2000 arbeitete er in Yogyakarta (Indonesien), vor allem beim Aufbau von Medienzentren. Später ging er nach Osttimor und war dort vor allem als Fernsehproduzent tätig.

Othmar Beerli starb in der ersten Januarhälfte 2009 in Thailand. Er wurde bekannt als Redaktor und Verleger des „Musenalp-Express“. Doch sein Lebenslauf ist mediengeschichtlich für die Kirche Schweiz von einigem Interesse. Geboren 1947 in Thalwil ZH, war Beerli im kaufmännischen Bereich tätig und kam früh als Sekretär zum katholischen Jungmannschaftsverband in Luzern, wurde Verlagsleiter von „team“, der Nachfolgezeitschrift der „Jungmannschaft“, übernahm 1973 die Zeitschrift selber, als sie vom rex-Verlag aufgegeben wurde. Zunächst kooperierte Beerli mit dem Beobachter-Verlag, später baute er die Zeitschrift zu einem eigenwilligen Jugendorgan aus, das sich grösster Beliebtheit erfreute. Seinen Verlag gründete er in Maria-Rickenbach NW, unterhalb der Musenalp. Daraus entwickelte sich der „Musenalp-Express“, der bis zuletzt erschien.

Max Aebischer, alt Staatsrat und Nationalratspräsident (1969), starb am 1. März 2009 im Alter von 95 Jahren. Er war den katholischen Medien in besonderer Weise zugetan, viele Jahre auch Verwaltungsratsmitglied der „Freiburger Nachrichten“.

Hans-Ernst Ellenberger starb am 2. März 2009, unerwartet rasch, aber nach schwerer Krankheit im Alter von 64 Jahren. Er war mehrere Jahre Leiter der diözesanen Informationsstelle im Ordinariat Solothurn, studierte Theologie und war zuletzt Diakon in der Pfarrei Bruder Klaus Emmenbrücke. Er stand kurz vor der Priesterweihe.

Karl Bischoff ist, wie erst verspätet bekannt wurde, bereits am 2. August 2007 im Alter von 87 Jahren verstorben. Er war nach seinen Studien Redaktor bei dem vor vielen Jahren eingegangen „Basler Volksblatt“, später Mitarbeiter auf der Landeskanzlei Baselland und CVP-Kommunalpolitiker von Muttenz, mit besonderem Interesse für Kultur und die Geschichte der Gemeinde.

Persönlich

Martin Brander, langjähriger Redaktor von „Horizonte“, Pfarrblatt für den Kanton Aargau, hat wegen Erreichung des Pensionsalters die Redaktion verlassen. Von 1987-1998 war Brander auch Präsident der Arbeitsgemeinschaft deutschsprachiger Pfarrblatt-Redaktionen (Arpf). Seine Nachfolge als Chefredaktorin trat am 1. November 2008 Carmen Frei (Widen) an. Neuer Mitarbeiter ist Thomas Schnelling, Theologe und Sozialarbeiter in Bremgarten AG. Das Pfarrblatt erscheint in einer wöchentlichen Auflage von 107‘000 Exemplaren.

Pater Urban Federer übernimmt im August 2009 die Redaktion der Zeitschrift „Kloster Einsiedeln“. Er folgt auf Pater Kolumban Reichlin, der zum neuen Propst in St. Gerold im Vorarlberg ernannt wurde. – Die Zeitschrift heisst seit Jahresbeginn 2009 „Salve“, da sie nun sowohl dem Benediktinerkloster Einsiedeln wie dem Benediktinerinnenkloster Fahr als Publikationsorgan dient.

Pater von Gemmingen SJ (72) wird am 21. Oktober 2009 die Leitung der deutschsprachigen Sektion von Radio Vatikan abgeben. Nachfolger wird sein Mitbruder Bernd Hagenkord (40). Von Gemmingen war seit 1982 Chefredaktor in Rom.

Carolina Gurtner, Grafikerin und Polygrafin, arbeitet seit Januar 2009 als Gestalterin auf der Redaktion „forum“ in Zürich mit. Sie übernahm das Pensum von Nadja Rutishauser, die in einen Buchverlag wechselte.

Lydia Guyer hat sich im Juni 2008 als journalistische Mitarbeiterin der Römisch-katholischen Landeskirche Luzern vorzeitig pensionieren lassen.

Judith Hardegger ist seit 1. Januar 2009 neue Moderatorin der Sendung „Sternstunde Religion“ des Schweizer Fernsehens, gemeinsam mit den Bisherigen Brigitta Rotach und Christine Stark. Judith Hardegger ist Theologin und arbeitete während vier Jahren als Journalistin beim „forum“, dem Pfarrblatt der katholischen Kirche im Kanton Zürich. Ihre Doktorarbeit hatte sie zum Thema verfasst: „Die Infragestellung der Willensfreiheit durch moderne Hirnforschung als Herausforderung für Theologie und Ethik.“

Ruedi Josuran, ehemaliger DRS-1-Journalist, leitet ab April 2009 die Sendung „Fenster zum Sonntag“ auf SF 2. Die Sendung soll gleichzeitig eine Neugestaltung (Redesign) erfahren.

Beatrix Ledergerber-Baumer übernahm mit Jahresbeginn 2009 eine Teilzeitstelle auf der Redaktion „forum“, in Nachfolge von Judith Hardegger (s.o.) Die neue Redaktorin war bisher schon journalistisch tätig, vor allem als Informationsbeauftragte der Fokolar-Bewegung Schweiz. Zudem ist sie seit Jahren Vorstandsmitglied der Genossenschaft kipa-apic.

Lukas Niederberger (1964), Theologe und ehemaliger Jesuitenpater, ist seit November 2008 neuer Zentralredaktor des Pfarreiblatts Kanton Luzern. Er folgt auf Willy Bünter, der nach siebenjähriger Redaktionstätigkeit in den Ruhestand trat.

Richard W. Orth (60), Geschäftsführer der Katholischen Nachrichten-Agentur KNA in Bonn seit 1994, geht Mitte 2009 auf eigenen Wunsch in den vorzeitigen Ruhestand. Nachfolger wird der bisherige Geschäftsführer der Paulinus Verlag GmbH Trier, Thomas Juncker (53).

Sabine Schüpbach, Religionsjournalistin mit Abschluss in Germanistik und evangelischer Theologie, übernahm am 1. Januar 2009 die Redaktionsstelle Zürich der überkonfessionellen Zeitung „aufbruch“ (s.u.). Sie folgt auf Paul Bösch, der in Pension ging, der Zeitung aber als Geschäftsleiter erhalten bleibt.

Ludwig Spirig-Huber (1955) wurde im Sommer 2008 vom Kleinen Kirchenrat der Römisch-katholischen Gesamtkirchgemeinde Bern und Umgebung als Kommunikationsbeauftragter ernannt, um die vom Grossen Kirchenrat im Februar 2008 geschaffene Kommunikationsstelle aufzubauen. Seit 2001 war Ludwig Spirig bei Interteam in Luzern für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig. Zuvor hatte er während einiger Jahre die Zentralredaktion des Pfarreiblattes Kanton Luzern geleitet und war als Pastoralassistent in Malters LU bzw. Wettingen AG tätig.

Reto Stampfli (1969), Mittelschullehrer in Solothurn, wurde vom Verein Kirchenblatt Solothurn anfangs 2009 zum neuen stellvertretenden Redaktor gewählt, und Daniele Supino (1972), Lehrer für Italienisch und Latein an der Kantonsschule Solothurn, zum Leiter der Jugendseite-Redaktion, in Nachfolge von Christiane Lubos, die aber Mitglied bleibt.

Kirchen

Businessplan. Die katholische Kirche der Schweiz will ihre Kommunikations- und Medienarbeit gezielt weiterentwickeln, um auch in der modernen Kommunikationsgesellschaft gehört zu werden. Zu diesem Zweck hat die Schweizer Bischofskonferenz (SBK) anfangs März 2009 einen sogenannten „Businessplan“ verabschiedet, der verschiedene Massnahmen vorschlägt. Dazu gehört die Schaffung einer Kommunikationsstelle bei der SBK in Freiburg. Die Finanzierung der verschiedenen Vorhaben ist allerdings noch nicht gesichert. www.kath.ch/sbk-ces-cvs

Medienkommission. Zu Mitgliedern der Medienkommission hat die Schweizer Bischofskonferenz anfangs März Patrizio Tito Malaguerra (Cureglia TI), Bernard Litzler (Lausanne), Chefredaktor „Echo magazine“, und Werner De Schepper (Olten), ehemals „Blick“-Chefredaktor, heute stellvertretender Chefredaktor der „Aargauer Zeitung“, ernannt.

Nachwuchsförderung. Das Institut zur Förderung publizistischen Nachwuchses (ifp), getragen von der Kirche in Deutschland, hat Mitte September 2008 in München-Freising neue Räumlichkeiten bezogen, mit Fernseh- und Radiostudio, digitalen Schnittplätzen, einem Recherche-Desk, zwei Ausbildungssälen und 24 Gästezimmern. Die Deutsche Bischofskonferenz setzt in ihrer Medienstrategie auf die Ausbildung profilierter Journalistinnen und Journalisten. Ihr langjähriger Vorsitzender, der Mainzer Kardinal Karl Lehmann, würdigte anlässlich des Bezugs des neuen zentralen Standorts das Institut als „grosse Erfolgsgeschichte“. Die vor 40 Jahren gegründete katholische Journalistenschule habe inzwischen rund 2‘000 junge Menschen ausgebildet. Die meisten von ihnen seien heute in den Medien bis in höchste Leitungsfunktionen hinein tätig. Die Bischöfe hätten Vertrauen in das ifp und wollten es weiterhin unterstützen. www.ifp-kma.de

Zusammenarbeit im Vatikan. Eine engere Zusammenarbeit der vatikanischen Medien hat Papst Benedikt XVI. Mitte Dezember befürwortet. Man spreche heute zu Recht von einer Konvergenz der Medien, stellte der Papst in einer Ansprache an die Mitarbeiter des Vatikanischen Fernsehzentrums CTV fest. Das Internet verlange eine wachsende Integration der Text-, Audio- und Video-Kommunikation. Die vatikanischen Medien seien herausgefordert, ihre Zusammenarbeit zu erweitern und zu vertiefen. Gemeinsam mit dem Päpstlichen Medienrat sollten sie entsprechende Vorschläge entwickeln. Ausdrücklich appellierte der Papst an die CTV-Mitarbeiter, neue Wege zu suchen, um Bilder und Stimmen im Internet zu verbreiten. Die Kirche müsse weiterhin im „grossen Areopag“ der Medien präsent sein, daher sei ihr auch das Internet, in dem so viele junge Menschen Antworten und Sinn suchten, nicht fremd. – CTV wurde vor 25 Jahren von Papst Johannes Paul II. gegründet. Das Vatikan-Fernsehen verfügt nicht über eigene Sendefrequenzen, es stellt sein Material kirchlichen und weltlichen Medien zur Weiterverbreitung zur Verfügung.

Internet nutzen. In seinem berühmten, persönlichen Schreiben vom 12. März 2009 an alle Bischöfe der Weltkirche zum Entscheid des Vatikans, die vier Bischöfe der Pius-Bruderschaft von der Exkommunikation zu befreien, gelobte Papst Benedikt XVI. untern anderem, in Zukunft das Internet vermehrt zu nutzen, um sich besser über Personen und Situationen zu informieren. Dabei ging es vor allem um die Person von Bischof Williamson, des Holocaust-Leugners. Wörtlich schrieb der Papst: „Ich höre, dass aufmerksames Verfolgen der im Internet zugänglichen Nachrichten es ermöglicht hätte, rechtzeitig von dem Problem Kenntnis zu erhalten. Ich lerne daraus, dass wir beim Heiligen Stuhl auf diese Nachrichtenquelle in Zukunft aufmerksamer achten müssen.“

Christliche Stimme. Mit vereinten Kräften soll die christliche Stimme in Europa stärker hörbar gemacht werden. Zu diesem Zweck haben sich Medienverantwortliche der anglikanischen, reformierten und orthodoxen Kirchen Europas zusammengeschlossen. Das neue Pressenetzwerk „Ponec“ (Press Officers Network of European Churches) wird von der Konferenz Europäischer Kirchen (KEK) unterstützt.

Agenturen

kipa-Redaktion in Zürich. Die deutschsprachige Redaktion der Katholischen Internationalen Presseagentur kipa, seit Jahrzehnten in Freiburg domiziliert, arbeitet seit Jahresbeginn 2009 in Zürich, und zwar am gleichen Ort wie der Katholische Mediendienst (KM) und das Internetportal kath.ch. Neu verantwortet kipa auch den Bereich kath.ch/aktuell. Weiterhin in Freiburg bleiben die französischsprachige Redaktion apic und die Administration des Unternehmens. Der kipa-Redaktion gehören an: Josef Bossart als Leiter sowie Andrea Krogmann (bisher), Barbara Ludwig (neu), Petra Mühlhäuser (neu) und Georges Scherrer (bisher). www.kipa-apic.ch

Printmedien

100 Jahre „Angelus“. An Weihnachten 1909 erschien zum ersten Mal ein vierseitiger „Angelus“ als Nachrichtenblatt der Römisch-katholischen Pfarrei Biel. Ab November 1912 wurde das Blatt zweisprachig herausgegeben, 1970 erhielt die italienischsprachige, 16 Jahre später auch die spanischsprachige Mission eine Seite zur Verfügung. 1985 wurde die Redaktion erstmals mit Laien besetzt. Heute erscheint die Zeitschrift 25mal pro Jahr und wird an 15‘000 Haushalte verteilt. www.kathbielbienne.ch

Aufbruch für „aufbruch“. Die unabhängige Zeitung für Religion und Gesellschaft hat seit April 2008 bis Ende Jahr ein Wachstum von 38% verzeichnet. Die Auflage stieg nach eigenen Angaben innerhalb dieser Zeit von 3‘189 auf 4‘397 bezahlte Exemplare. Die positive Entwicklung wird vor allem dem neuen Konzept (Tabloid-Format), der Zusammenarbeit mit dem deutschen „Publik-Forum“ und einem intensiven Marketing zugeschrieben. Gegründet wurde die Zeitung 1988, im Zusammenhang mit dem Widerstand gegen die Ernennung von Bischof Wolfgang Haas in Chur. Sie bezeichnet sich heute als überkonfessionell. Das wird auch mit der Wahl von Sabine Schüpbach als neue Redaktionsleiterin Zürich unterstrichen (s.o.). www.aufbruch.ch

„Bayard“ übernimmt. Das französische katholische Verlagshaus „Bayard Presse“ steigt nach Angaben des „Weltbild“-Verlags in Augsburg in den deutschen Zeitschriftenmarkt ein. „Bayard Presse“ übernimmt den Zeitschriftenbereich der Verlagsgruppe „Weltbild“: 26 Titel mit einer Gesamtauflage von rund 1,3 Mio. Exemplaren. Die beiden katholischen Verlagshäuser arbeiten seit Jahrzehnten eng zusammen. „Bayard“ seinerseits steht in enger Kooperation mit dem belgischen Medienhaus „Roularta“. Die definitiven Entscheide fallen im Sommer 2009.

Experiment gescheitert. Der Trägerverein der Zürcher Ausgabe „reformiert.“ hat Ende September 2008 eine Reorganisation der Redaktion beschlossen. Neu wird die Redaktion durch eine feste Redaktionsleitung geführt. Mit dem System einer alternierenden Redaktionsleitung habe man schlechte Erfahrungen gemacht.

Aufgabe 1. Der „Paulus-Ruf“, Vierteljahreszeitschrift des Pauluswerks in Freiburg i. Ue., wurde auf Ende 2008 eingestellt, genau gleich wie das französischsprachige Gegenstück „La Voix de Saint Paul“. Die Zahl der Abonnenten sei so stark zurückgegangen, dass eine Weiterführung nicht mehr tragbar sei, stellten die Paulus-Schwestern fest. Der erste „Paulus-Ruf“ erschien im Dezember 1953.

Aufgabe 2. Auch die Missionare von der Heiligen Familie in Werthenstein LU haben ihre Zeitschrift, den „Sendboten“, auf Ende 2008 aufgegeben – aus Personalmangel, wie die Redaktion schrieb.

Aufgabe 3. Eingestellt wurde des weitern „mann + christ“, das Organ des Katholischen Männerbundes der Schweiz. Grund: Der Männerbund hat seine Auflösung beschlossen. Einzelne Kantonalsektionen wollen aber weiter bestehen bleiben.

Internet

HK online. Die „Herder Korrespondenz“, Monatshefte für Gesellschaft und Religion aus dem Verlag Herder in Freiburg i. Br., ist seit diesem Jahr vollumfänglich online verfügbar. Damit ermöglicht sie einen raschen und ortsunabhängigen, aber kostenpflichtigen Zugriff auf alle Beiträge. Das Heft wird jeweils zwei bis drei Tage vor der Printausgabe ins Netz gestellt. Angeboten werden zusätzliche Dienstleistungen: Artikelpakete zu aktuellen Themen, erleichtertes Auffinden von Artikeln, Nutzung des „Index theologicus“ der Universität Freiburg i. Br. Im Archiv sind alle Jahrgänge seit 2000 gespeichert. www.herder-korrespondenz.de

Gegen religiöse Domains. Der Vatikan hat Bedenken gegen Religionsbezeichnungen als Internet-Domänen. Er empfahl daher der anfangs März in Mexiko tagenden Verwaltungsorganisation Icann, auf generische Top-Level-Domains (TLD) wie .catholic, .islam oder .buddhist zu verzichten. Solche Domains könnten zu bitteren Streitigkeiten zwischen theologischen und religiösen Traditionen führen, gab der Vatikan zu bedenken.

Radio

Von Baldegg aus. Seit 13. Mai 2008 ist Radio Gloria wieder auf Sendung. Sein Studio findet sich in Räumlichkeiten des Klosters Baldegg. Der ganztägige Sendeplan umfasst Nachrichten, Glaubenskurse, Glaubensspiegel, Gebete und Betrachtungen und Musik. Sonntags um 10 Uhr wird regelmässig eine Eucharistiefeier übertragen. www.radiogloria.org

Hickhack um Sprecher. Ab September 2009 ist beim „Wort zum Sonntag“ des Schweizer Fernsehens (SF) ein neues Sprecherteam auf Sendung: Bruno Bader, Alexandra Dosch, Rita Famos, Ioan Jebelean und Thomas Joller. Alle fünf haben Erfahrung aus ihrer Tätigkeit in Kirchgemeinden bzw. Pfarreien. Im Nachgang zur Ernennung kam es zu einer öffentlichen Auseinandersetzung um die Person von Thomas Joller, Leiter der Offenen Kirche St. Gallen. Der Churer Bischofsvikar Martin Grichting bezeichnete diese Ernennung als „äusserst befremdlich“ und kritisierte sowohl das Auswahlverfahren wie auch die Vereinbarung der Kirchen mit dem Schweizer Fernsehen. Darauf stellte der Generalvikar des Bistums Basel, Roland-B. Trauffer, in einer öffentlichen Stellungnahme fest: „Es darf keine Vorverurteilungen dieser Art geben, weder gegenüber Thomas Joller noch gegenüber den anderen gewählten oder künftigen Sprecherinnen und Sprechern. Lassen wir sie zuerst ihre Arbeit tun, ob auf katholischer oder reformierter Seite.“ Und zum Auswahlverfahren sagte Trauffer, es sei zwar schade, dass viele Zuschauerinnen und Zuschauer annähmen, bei den Sprecherinnen und Sprechern handle es sich um offizielle Vertreterinnen oder Vertreter der Kirchen. Das sei tatsächlich ein Trugschluss, denn die Sprecher seien nicht von der Kirche beauftragt, und viele brächten einfach ihren ganz persönlichen Glauben zum Ausdruck. Dennoch sei es eine gute Nachricht, wenn zur besten Sendezeit – jeweils am Samstagabend nach den Hauptnachrichten – in einem attraktiven Sendegefäss noch immer Menschen mit christlichem Hintergrund über den Glauben sprechen dürften.

Geburtstage in Österreich. „Radio Maria“ und „Radio Stephansdom“ feierten im Herbst 2008 ihr zehnjähriges Bestehen. Radio Maria verfügt über ein neues Zentralstudio in Wien und lebt von Spenden und der Mitarbeit Freiwilliger. Täglich überträgt es einen katholischen Gottesdienst und vermittelt aktuelle Informationen aus dem kirchlichen Leben, viel Musik, Lebenshilfe, Vorträge und Jugendsendungen. Das Programm soll zurzeit täglich 60‘000 Hörer erreichen. www.radiomaria.at – Radio Stephansdom geht auf die Initiative des Wiener Erzbischofs Kardinal Christoph Schönborn zurück und hat sich seither, nach eigenen Worten, zum „hoch spezialisierten Klassikradio“ entwickelt. Es erreicht im Grossraum Wien täglich rund 80‘000 Menschen, hat wöchentlich rund 220‘000 regelmässige Hörer und strebt einen weiteren Ausbau an, um auch in anderen Diözesen gehört zu werden. Im Internet: www.live.radiostephansdom.at

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