2012-2013 Chronik

Totengedenken

P. Otto Balmer, Salettiner, starb am 3. Oktober 2012 mit 91 Jahren. Pater Otto war nach seinem Missionseinsatz in Angola für einige Jahre Redaktor der Salettinerzeitschrift „Botschaft“.

P. Bruno Holtz, Immenseer Pater und engagierter Journalist, starb am 29. Februar 2012 in Freiburg im Alter von 79 Jahren. 1982-1987 leitete er die Presseagentur kipa-apic, redigierte 1982-2006 die „Justinus-Blätter“, war 1984-1993 Generalsekretär der Katholischen Weltunion der Presse (Ucip), redigierte 1993-2007 die Zeitschrift „Bethléem“ und war 1994-2004 Präsident des Vereins Katholischer Journalistinnen und Journalisten (SVKJJ).

Josef Osterwalder, St. Galler Journalist, starb am 10. Dezember 2012 mit 72 Jahren an den Folgen einer Krebserkrankung. Er hatte während Jahren das Gesicht des „St. Galler Tagblatts“ geprägt und sich als Theologe und ehemaliger Priester vielfältig mit kirchlichen und religiösen Fragen beschäftigt. In den vergangenen Jahren war er zudem für die kipa tätig, als Journalist und Vorstandsmitglied. 2002 erhielt er den Medienpreis der Schweizer Bischofskonferenz (SBK).

Karl Rüde, viele Jahrzehnte ein überragender Gestalter von Zeitschriften und Büchern, starb am 18. August 2012 mit 98 Jahren. Viele Jahre hat er die Zeitschrift „ferment“ sowie Produkte der Schweizer Kapuziner illustriert und gestaltet.

Tony Stadelmann-Caduff, Journalist und Politiker, starb im Juli 2012 mit 97 Jahren in Frauenfeld. Er war als junger Jurist Redaktor des „Entlebucher Anzeigers“, wurde Sekretär der damaligen Konservativen und Christlichsozialen Volkspartei des Kantons Luzern, schliesslich Chefredaktor der „Thurgauer Volkszeitung“.

Hansjakob von Matt, Kunsthistoriker und passionierter Buchhändler in Zürich, starb am 13. Juni 2012 im Alter von 90 Jahren. Er leitete über 40 Jahre eine eigene Buch- und Kunsthandlung und wirkte in der Vereinigung der katholischen Buchhändler (VKB) mit, wo er dafür sorgte, dass die Vereinigung einen geistlichen Kurator erhielt.

Persönlich

Aline Baumann, Journalistin, wurde neue Moderatorin der freikirchlichen Sendereihe „Fenster zum Sonntag“, ausgestrahlt auf SRF 2 und SRF Info. Baumann, die auf Jeannette Macchi folgte, hatte 2005 im Redaktionsteam der Alphavision AG in Wangen bei Olten begonnen, die u.a. die genannte Reihe produziert.

Willi Bühler gab sein Amt als bischöflich Beauftragter für Radio und Fernsehen an den Kapuziner Bruno Fäh weiter. Für Bühler wurden Mehrfachbelastungen (Katholischer Mediendienst, Kantonsschullehrer) zu gross, zudem bestanden in der Frage der Fernsehgottesdienste „unterschiedliche Auffassungen“. Fäh bringe liturgische, audiovisuelle und medientechnische Fachkenntnisse mit, hiess es in der Mitteilung der SBK, die die Wahl zu treffen hatte. Fäh leitete während Jahren die „tau-av Produktion“ in Stans.

Laure-Christine Grandjean ist vom Freiburger Bischof Charles Morerod zur Kommunikationsverantwortlichen des Bistums ernannt worden. Sie hatte zuvor während zwei Jahren als Medienbeauftragte der SBK für die Westschweiz gearbeitet. Diese Stelle wurde aus Finanzgründen gestrichen.

Hans Herrmann, bisher Lokalredaktor für Burgdorf-Emmental der „Berner Zeitung“, wurde Berner Redaktionsleiter der Monatszeitung „reformiert.“ Er folgte auf Martin Lehmann, der in die Redaktion von Radio SRF 2 Kultur wechselte.

Andrea Krogmann, kipa-Redaktorin, die als Korrespondentin für einige Zeit aus dem Nahen Osten berichtete, erhielt den Medienpreis 2012 für junge Journalistinnen und Journalisten des SVKJJ, als Auszeichnung für zwei Reportagen aus Israel.

Arnold Landtwing ist seit Februar 2012 neuer Informationsbeauftragter des Generalvikariates für die Kantone Zürich und Glarus. Er folgte auf Christian Breitschmid-Gabriel, der die gleiche Funktion bei der Römisch-katholischen Kirche Aargau übernahm und Stellvertreter des Generalsekretärs wurde. Familienvater Landtwing ist in Zürich aufgewachsen und hat in Chur und in Rom Theologie und Philosophie studiert. Er war bisher Seelsorger und Religionslehrer.

Martin Lohmann, Publizist und Journalist, wurde neuer Chefredaktor beim katholischen Fernsehsender K-TV (K für Kephas). Lohmann hat Theologe und Geschichte studiert, war eine Zeitlang Chefredaktor-Stv. der aufgegebenen Wochenzeitung „Rheinischer Merkur“ und ist seit 2009 Vorsitzender des deutschen Bundesverbands Lebensrecht.

Franziska Metzger, Historikerin, hat die Redaktion der „Schweizerischen Zeitschrift für Religions- und Kulturgeschichte“ (früher: „Zeitschrift für schweizerische Kirchengeschichte“) übernommen und folgte damit Prof. Urs Altermatt, der die Zeitschrift während 25 Jahren geleitet hatte. Metzger war seit 2003 Redaktionsassistentin. Beruflich ist sie Lektorin an der Philosophischen Fakultät der Uni Freiburg.

Maurice Page, Journalist und Historiker, wurde neuer apic-Chef. Er trat die Nachfolge von Jacques Berset an, der aber in der Redaktion verbleibt. Page war bereits von 1991-2000 für apic tätig, baute danach im Tschad ein Lokalradio auf, arbeitete später für das Hilfswerk der Immenseer Mission und war als freier Journalist tätig. Seit 2008 ist er SVKJJ-Präsident.

Xaver Pfister, viele Jahre Informationsbeauftragter der Römisch-katholischen Kirche Basel-Stadt, ging in Pension. Er hatte während 28 Jahren die katholische Erwachsenenbildung beider Basel geleitet, wurde 1986 Informationsbeauftragter und wirkte zeitweise als Radioprediger und Wort-zum-Sonntag-Sprecher. 2007 wurde er von der „Herbert-Haag-Stiftung“ ausgezeichnet.

P. Niklas Raggenbass, Benediktiner des Klosters Engelberg, übernahm in Solothurn die Verantwortung eines Pfarradministrators von St. Ursen und St. Marien. Von 2009-2011 war er Chefredaktor der Wochenzeitschrift „Der Sonntag“ (Baden).

Hans Rahm, ehemaliger kipa-Redaktor, heute Generalsekretär der Katholischen Körperschaft des Kantons Freiburg, gab nach neun Jahre die Funktion eines Informationsbeauftragten für den deutschsprachigen Teil der Diözese LGF an Christina Mönkehues aus Deutschland weiter. Die 30-Jährige, mit Studienabschluss in Anglistik, Erziehungswissenschaften und Theologie, wohnt seit 2010 in Freiburg.

François Ruchti, Fernsehjournalist und Bildreporter in Genf, erhielt den SVKJJ-Medienpreis 2012 für junge Journalisten der Westschweiz, und zwar für einen Fernsehbeitrag über die ewige Anbetung in einer Freiburger Kirche.

Sandra Rupp Fischer erhielt den 1. Good-News-Preis der katholischen Kirche für die deutsche Schweiz. Die Chorleiterin und Kulturvermittlerin war Initiantin und Projektleiterin des Kirchenklangfestes „Cantars 2011“ im Bistum Basel. Daria Lepori erhielt den gleichen Preis für die italienischsprachige Schweiz für ihre Auftritte in Radio und Fernsehen in der Fastenopferkampagne und die Menzinger Schwester Claire-Marie Jeannotat für die Westschweiz für ihre Blog-Beiträge.

Stephan Sigg, Ostschweizer Autor und Theologe, wurde für sein Jugendbuch „10 gute Gründe für Gott“ (Gabriel Verlag Stuttgart) von der Internationalen Jugendbibliothek München ausgezeichnet. Mit seinen Kurzgeschichten schaffe Sigg für Jugendliche einen neuen Zugang zu den 10 Geboten, schrieb die Jury.

Urs Stadelmann ist neuer Leiter der Arbeitsstelle „Medien für Katechese und Pastoral“ der Luzerner Landeskirche im Pädagogischen Medienzentrum (PMZ) Luzern. Bisher gehörte die Stelle zur Kirchgemeinde der Stadt Luzern. Stadelmann war zuletzt Rektor für Religionsunterricht der Kirchgemeinde Emmen.

Christine Stark, reformierte Theologin, übernahm die Betreuung der Gottesdienste und der Sendung „Wort zum Sonntag“ bei „Sternstunde Religion“, als Nachfolgerin von Irene Gysel. Sie hatte bereits zuvor einzelne Sendungen moderiert.

Adrienne Suvada, die neue Kommunikationsverantwortliche für das Bistum Basel, hat an der Päpstlichen Universität Santa Croce in Rom studiert, die vom Opus Dei geführt wird. Suvada selber gehört diesem selber jedoch nicht an.

David Syz erhielt den Katholischen Medienpreis 2012. Als Auszeichnung für seinen Film «Hunger – Genug ist nicht genug». Der Preisträger war ehedem Staatssekretär für Wirtschaft im Eidgenössischen Volkswirtschaftsdepartement.

Andrea Vonlanthen, während mehreren Jahren Chefredaktor des evangelischen Wochenmagazins „Idea Spektrum“ ging in Pension und wurde von Rolf Höneisen abgelöst, der zuletzt für die evangelischen Magazine „Ethos“ und „Factum“ tätig war. Das Magazin weist 4‘200 Abonnenten aus.

Remo Wiegand, vom „Verein zur Herausgabe einer Zeitschrift für praktische Pfarreiarbeit“ zum neuen nebenamtlichen Redaktor des „auftrag“ gewählt, folgte auf Willy Bünter, der während 40 Jahren die Zeitschrift redigiert hatte. Wiegand ist in Oberwil BL aufgewachsen, war nach Studien in Geschichte, Medienwissenschaften, Staatsrecht und Theologie in Medien- und anderen Berufen tätig, heute ist er Jugendarbeiter in Kriens. Der „auftrag“ wurde nach der Synode ´72 ins Leben gerufen; er ist finanziell selbsttragend.

Kirchen und Medien

Aus Reaktionen Konsequenzen ziehen. in seiner Botschaft zum 1. August 2012 hatte der St. Galler Bischof Markus Büchel im Namen der Schweizer Bischöfe Kritik am westlichen Finanzsystem geübt. Kernbotschaft: „Das Geld ist für den Menschen da, nicht der Mensch ein Sklave des Geldes.“ Das führte zu heftigen Reaktionen, teils sehr negativ und aggressiv. Für die Medienkommission der SBK bedeuten sie einen „dramatischen Verlust an Glaubwürdigkeit“, den die Kirchenleitung in den letzten Jahren erlitten hat. Doch das dürfe, stellte Kommissionssekretär Simon Spengler in einem kipa-Interview fest, nicht zur Folge haben, dass sich die Kirche in der Sakristei verstecke. Vielmehr müsse sie zeigen, dass sie die Probleme der Menschen erkenne und ernst nehme. „Würde die Kirche zu zentralen Problemen schweigen, wäre dies eine Kapitulation vor der Welt und würde einen Abgesang auf die katholische Soziallehre bedeuten.“

40 Jahre „Communio et progressio“. Medienkommission SBK und Katholischer Presseverein organisierten in Zusammenarbeit mit der Theologischen Fakultät der Universität Freiburg im Januar 2012 eine Tagung mit dem Titel «Community out? Community in?». Anlass war das 40-Jahr-Jubiläum der Pastoralinstruktion «Communio et progressio», die bei ihrem Erscheinen grosse Beachtung gefunden und im Gegensatz zum Konzilsdekret «Inter mirifica» Neuerungen gebracht hatte. www.kommission-medien.bischoefe.ch/aktuelles/communio-out-community-in

Vatikan passt sich an. Der Vatikan hat weitere Schritte unternommen, um sein Medienangebot den Bedürfnissen der Nutzer anzupassen:

  • Papst Benedikt XVI. ernannte den bisherigen Untersekretär des Päpstlichen Medienrates, Angelo Scelzo, zum zweiten Vizedirektor des vatikanischen Presseamtes. Er wird zentral für die Akkreditierung von Journalisten zuständig sein.
  • P. Federico Lombardi SJ, Pressesprecher, hat die Direktion des Fernsehzentrums CTV an Dario Edoardo Vigano, Priester und Professor an der Lateran-Universität, abgegeben.
  • Als neuen Kommunikationsberater nahm der Vatikan den Journalisten und Opus-Dei-Mann Greg Burke aus den USA in seine Dienste.
  • Der bisherige „Vatican Information Service“ wurde ins Nachrichtenportal news.va integriert. Das Portal bedient sich dabei der bestehenden Informationsdienste.
  • Die Radioprogramme über MW und KW wurden reduziert. Radio Vatikan setzt verstärkt auf neue Technologien, um seine Programme anderen besser zugänglich zu machen, vor allem lokalen Radiosendern.
  • Live sind Radioprogramme jetzt auch auf fünf Web-Kanälen und per Podcast über www.radiovaticana.org verfügbar.
  • Auch das Twittern soll genutzt werden. Der erste Tweet des Papstes erfolgte am 12.12.12 mit den Worten: „Liebe Freunde, gerne verbinde ich mich mit Euch über Twitter. Danke für die netten Antworten. Von Herzen segne ich Euch.“
  • Seit Frühjahr 2012 können die Infos der Vatikan-Website auf die eigene Website übernommen werden. Bestellung über widgets@vatican.va
  • Dokumente werden vermehrt zugänglich gemacht, so mit dem neuen Internetauftritt der Internationalen Theologenkommission (u.a. alle Verlautbarungen der Kommission seit ihrer Gründung 1969).

Katholisches Medienhaus. In Bonn wurde das neue Katholische Medienhaus eingeweiht. Es soll mithelfen, Kräfte zu bündeln, besser zu vernetzen und die Präsenz der kirchlichen Botschaft zu stärken. U.a. finden wir hier: Katholische Nachrichten-Agentur (KNA), katholisch.de, Hörfunkdienst für Deutschlandradio und Deutsche Welle, Funk-Korrespondenz, Filmdienst, Katholisches Filmwerk, domradio.de und auch das Büro des neuen „Koordinators Bistumspresse“.

Printmedien

Ärger mit Churer Kritik. „Nicht akzeptabel ist aus unserer Sicht, dass Sie den Pfarrblättern die Kirchlichkeit absprechen“, schrieb die Medienkommission der SBK im Mai 2012 in einem Brief an Giuseppe Gracia, den Medienbeauftragten des Bistums Chur. Dieser hatte die Pfarrblätter in einer öffentlichen Stellungnahme für ihr journalistisches Selbstverständnis gerüffelt.

Neue Strategie im Tessin. Die katholische Tessiner Tageszeitung „Giornale del Popolo“ (16‘000 Exemplare), die zu 51% dem Bistum Lugano gehört, will aus finanziellen Gründen logistisch enger mit dem „Corriere del Ticino“ (37‘000) zusammenarbeiten. Auch soll „Giornale“ auf Beiträge des „Corriere“ zurückgreifen können. Die beiden Redaktionen bleiben jedoch unabhängig. Für das „Giornale“ aber ist letztlich der Bischof verantwortlich; er ernennt auch den Chefredaktor.

Westschweiz ohne Stimme. Nach 140 (!) Jahren stellte die monatlich zweimal erscheinende Zeitschrift „Evangile et Mission“ (E+M) des Bistums Lausanne, Genf, Freiburg (LGF), der Abtei Saint-Maurice und des französischsprachigen Teils des Bistums Basel auf Ende 2012 ihr Erscheinen ein. Seit Januar 2012 wurde „E+M“ auf Rechnung des Bistums LGF herausgegeben. Doch das Bistum beschloss nun seinerseits, die Finanzierung einzustellen. Der Informationsaustausch in Welsch-Freiburg soll inskünftig vor allem über cath-fr.ch-le mensuel erfolgen. Jeden Monat erscheint dazu auch eine Druckversion. Finanziert wird der neue Dienst durch die Freiburger Kantonalkirche. Ob andere Teile des Bistums ähnliche Regelungen treffen werden, ist offen.

Schritte ins Leere. Nach 42 Jahren wurde die ökumenische Frauen-Zeitschrift „Schritte ins Offene“ eingestellt, wegen Abonnementsschwund und fehlenden Finanzen. „Schritte ins Offene“ wurde 1971 durch die Zusammenlegung der Zeitschriften des Katholischen Frauenbundes und der Evangelischen Frauen Schweiz ins Leben gerufen. Zu ihnen stiess später auch der Verband Christkatholischer Frauen.

Rechte verkauft. Der „Zeit“-Verlag hat im Frühjahr 2012 die Titelrechte und die Abonnements der einstigen Wochenzeitung „Rheinischer Merkur“ zu einem „symbolischen Preis“ übernommen. Der Merkur war 2010 eingegangen. Seither produziert ein Redaktionsteam im neuen Katholischen Medienhaus die Beilage „Christ & Welt“, die in jede „Zeit“-Ausgabe integriert wird.

Bistumsblatt gibt auf. Auf Ende 2012 gab das Bistum Essen seine Wochenzeitung „Ruhrwort“ auf. Begründung wie üblich: Immer weniger Abos, immer mehr Kosten, keine Finanzen mehr. Zuletzt waren es noch 15‘000 Exemplare.

Verlage / Buchhandel

Aus für den Rotationsdruck St-Paul. Weil die „Freiburger Nachrichten“ (FN) in Zukunft in Bern gedruckt werden, weil andere Druckaufträge in dieser Grösse nicht in Sicht sind, weil die Kosten ständig zunehmen und weil im ganzen Land zu viel Druckkapazität besteht, schliesst die Freiburger St. Paul Holding AG die Zeitungsrotation auf Ende 2014. Beide Unternehmen, St-Paul und FN, betonen, ihre Entscheide seien „wirtschaftlich unumgänglich“.

Buchhandlungen fusioniert. Die Gutenberg Buchhandlung in Gossau (SG) mit Brigitta und Clemens Lüthi-Vuilleumier hat auf den 1. Januar 2012 die Buchhandlung Cavelti AG übernommen. Sie will diese „im Sinne der Vorgänger“ weiterführen.

Buchhandlung geschlossen. Die französischsprachige Buchhandlung St-Paul in Freiburg hat ihre Tore Ende Mai 2012 geschlossen, weil sie seit Jahren unter schwindendem Umsatz (in zehn Jahren ein Minus von 40%) litt. Die Buchhandlung gehörte den Paulus-Schwestern. In der Westschweiz sind in den letzten Jahren die meisten religiösen Buchhandlungen verschwunden. Es verbleiben noch Buchhandlungen des Augustinuswerks in St-Maurice und Freiburg.

„Weltbild“ als Stiftung. Die Verlagsgruppe „Weltbild“ wird nicht verkauft, wie seinerzeit beschlossen, sondern in eine kirchliche Stiftung öffentlichen Rechts überführt. Die bisherigen Eigentümer (Verband der Diözesen Deutschlands, 12 Bistümer und die Soldatenseelsorge) verzichten auf Verkaufserlöse und Gewinnausschüttungen. Die Stiftung werde ausschliesslich gemeinnützige, kulturelle und kirchliche Ziele verfolgen. Mit einem Jahresumsatz von 1,6 Milliarden Euro, 6‘400 Mitarbeitern und mehr als drei Millionen Kunden zählt das Unternehmen zu den europäischen Branchenführern. In nächster Zeit will es erhebliche Mittel ins Geschäft mit elektronischen Büchern investieren. In Polen allerdings musste es wegen zu grossen Verlusten alle Läden schliessen und den 320 Angestellten kündigen.

Auslieferung aufgegeben. Der Herder Verlag Freiburg i. Br. hat aus Rentabilitätsgründen seine Auslieferungsstelle in Pratteln geschlossen. Die Vereinigung des katholischen Buchhandels in der Schweiz (VKB) zeigte sich irritiert und empört, vor allem wegen des Vorgehens gegenüber Personal und Buchhändlern.

Vom Netz genommen. buchreligion.de, ein wertvoller Informant zu religiösen, kirchlichen und theologischen Werken, hat seinen Betrieb bereits im Juli 2011 eingestellt. Letztlich scheiterte das Portal an der Zerstrittenheit vor allem der Vereinigung Evangelischer Buchhändler und Verleger Deutschlands. Diese hatte das Online-Portal zusammen mit dem Katholischen Medienverband auf dem Ökumenischen Kirchentag 2002 in Berlin aus der Taufe gehoben.

Ratgeber mit Tiefe. An der Leipziger Buchmesse 2012 waren die katholischen Verlage vor allem mit Werken vertreten, die versuchen, das Leben aus christlicher Spiritualität heraus zu gestalten, wie die Aussteller betonten. Bei den religiösen Kinderbüchern waren mehr „niedrigschwellige Angebote“ zu verzeichnen, die sich zunehmend auch an Eltern richten, bei denen man nicht mehr viel religiöses Grundwissen voraussetzen dürfe.

Agenturen

Zuversichtliche kipa-apic. Die zweisprachige Katholische Internationale Presseagentur (kipa-apic) konnte an ihrer Juni-GV für das Geschäftsjahr 2011 eine ausgeglichene Rechnung vorlegen. Bei Ertrag und Aufwand von rund 1,38 Mio. beträgt der Überschuss 2‘100 Franken. Noch keine definitive Auskunft konnte über die Bildung von sprachregionalen Kompetenzzentren für die Medienarbeit der katholischen Kirche in der Schweiz erteilt werden. Co-Präsidentin Sabine Rüthemann wies auf intensiv laufende Arbeiten hin. Dazu gehöre auch eine interne wie externe Evaluation der Bedeutung der Presseagentur in beiden Sprachregionen.

In Griffnähe. Seit Mitte 2012 können die auf Internet einsehbaren deutsch- und französischsprachigen Meldungen der Presseagentur von kipa-apic in einer Ansicht für Mobiltelefone konsultiert werden. http://m.kipa-apic.ch

Radio und Fernsehen

Auf hohem Niveau. Religionssendungen SRF wie „Sternstunde Religion“ oder „Blickpunkt Religion“ zeichnen sich durch Sorgfalt, Differenziertheit und Professionalität aus. Diese Meinung vertrat der Publikumsrat des Schweizer Fernsehens und Radio (SRF) an einem Seminar zum Thema „Religion bei SRF“. Der Rat fordert aber, dass die Kompetenz der Journalisten in religiösen Fragen verbessert wird. KM-Geschäftsführer Charles Martig sprach in seinem Seminarbeitrag von einer „Schieflage“ in der Wahrnehmung der Religion, besonders in der allgemeinen Berichterstattung. Themen wie Vatikan, Geld und Konflikte seien für Medienschaffende am interessantesten. Martig wünscht sich, dass die katholische Kirche in der Schweiz stärker abgebildet wird.

Auslaufmodell. Weil die Übertragung der Gottesdienste im Deutschschweizer Fernsehen immer weniger Zuschauer findet (noch 26‘000 – 31‘000 im Schnitt), wird vom katholischen und reformierten Mediendienst, zusammen mit dem Fernsehen, an einem neuen Format gearbeitet, das im Herbst 2013 erstmals zum Einsatz kommen soll, wie im KM-Jahresbericht 2011 zu lesen ist. Im Gegensatz zum Fernsehen erfreuen sich die Radio-Übertragungen nach wie vor grosser Beliebtheit (140‘000 Zuhörer pro Sendung).

Beanstandungen abgewiesen. 2011 gingen bei der SRG-Ombudsstelle neun Beanstandungen gegen das „Wort zum Sonntag“ ein. Acht davon betrafen den Beitrag des reformierten Pfarrers Andreas Peter zur Einführung einer Erbschaftssteuer, die neunte Beanstandung betraf die Sendung vom 11. Dezember 2010 der katholischen Theologin Madeleine Kronig, welche die Annahme der Ausschaffungsinitiative durch das Volk kritisiert hatte. Alle neun Beanstandungen wurden als unberechtigt beurteilt.

Fisherman.FM auf Sendung. Im Oktober 2012 ging das junge katholische Webradioprojekt auf Sendung. Unter www.fisherman.fm wird durchgehend aus einem Container in Zürich-Altstetten gesendet. Das Programm richtet sich vor allem an junge suchende Menschen und wird u.a. von der Medienkommission SBK unterstützt.

Jetzt digital. Das christliche Medienunternehmen ERF strahlt seit Dezember 2012 sein Programm ERF Plus über Digitalradio aus. Damit ist das Programm fast in der ganzen Deutschschweiz zu empfangen. ERF Plus wird mit Wortbeiträgen und christlicher, meist deutschsprachiger Musik gestaltet.

Soziale Netzwerke

Glauben in der digitalen Welt. Papst Benedikt XVI. hat die Christen ermutigt, ihren Glauben in die sozialen Netzwerke hineinzutragen. „In der Tat spüren die Gläubigen immer mehr, dass die Frohe Botschaft in der Lebenswelt vieler Menschen fehlt, wenn sie nicht auch in der digitalen Welt bekannt gemacht wird“, heisst es in der Botschaft zum Weltmedientag 2013. Titel: „Soziale Netzwerke: Portale der Wahrheit und des Glaubens – neue Räume der Evangelisierung“.

Zeugnis via Twitter. Eine kirchliche „Social Media“-Kampagne in Deutschland ruft die Christen auf, via Twitter ein persönliches Glaubenszeugnis abzulegen, und zwar unter dem „Hashtag“ „70Prozent“ (das Doppelkreuz vor einem Wort soll inhaltliche Zuordnungen erleichtern). Die Projektidee entstand in einem ökumenischen Team am „Relicamp 2012“ in Frankfurt. http://70prozent.tomatedesign.de

Gottesdienst unterwegs. Der Katholische Mediendienst (KM) hat auf den 1. Februar 2013 das Angebot www.die-messe.org aufgeschaltet. Es schafft die Möglichkeit, den Gottesdienst mit dem Smartphone zu besuchen. In Wort, Text und Video erfährt man, was eine katholische Messe überhaupt ist.

Gottesdienst via Facebook. Im März 2012 wurde erstmals ein katholischer Wortgottesdienst auf Facebook übertragen. „Es ist ein Experiment und eine Chance, Menschen zu erreichen, die wir am Sonntag schon längst nicht mehr in unseren Kirchenbänken sehen“, sagte Pfarrer Dietmar Heeg von der Katholischen Fernseharbeit in Frankfurt, der den Gottesdienst leitete. „

Im Blick aufs Konzil. Seit Herbst 2012 gibt es einen „Konzilsblog“, als „niederschwellige und detailreiche Erinnerung“ an das Zweite Vatikanische Konzil vor 50 Jahren. Der Blog wird in Zusammenarbeit mit dem KM von einem kleinen Team getragen.

Auf Erfolgskurs. Das Mitte 2011 lancierte Internetportal cath.ch der katholischen Kirche in der Westschweiz verzeichnet eine immer grössere Zahl Nutzer, wie an der GV des Trägervereins Catholink bekannt wurde: monatlich rund 23‘000 Personen.

Zukunft denken. Europäische Fachleute haben in Rom über Kommunikationsstrategien im Web 2.0 und die Folgen für die kirchliche Verkündigung und die Neuevangelisierung beraten. Die 17. European Christian Internet Conference stand unter dem Titel „Menschen in der mobilen Internet-Welt erreichen“. Auf einen wichtigen Punkt machte Chefredaktor Antonio Spadaro von „La Civiltà Cattolica“ aufmerksam: Die „Tragödie unserer Zeit“ bestehe darin, dass im Internet alles gleich bedeutsam und wichtig sei und damit unterschiedliche Gehalte eingeebnet würden. Es sei Aufgabe kirchlicher Medien und Medienschaffender, die Angebote zu strukturieren und zu bewerten. Spadaro betonte aber, dass das Internet kein Mittel der Evangelisierung sei, sondern ein Ort, an dem Menschen heute leben. www.ecic.org

Kritik an Facebook. Die Päpstliche Akademie der Sozialwissenschaften hat das soziale Netzwerk Facebook für den Verkauf von Nutzerdaten zu Werbezwecken kritisiert. Dies sei ein Missbrauch geistigen Eigentums, sagte die in Lausanne lehrende Soziologin Margaret Archer zum Abschluss der Vollversammlung der Akademie. Archer wandte sich ebenso gegen die Absicht, Facebook für Kinder unter 13 Jahren zu öffnen.

Endgültig aus. Die Website kreuz.net hat anfangs 2013 die Segel gestrichen. Nach neun Jahren systematischer Hetze gegen reformorientierte Katholiken und gegen Juden wurde sie auf öffentlichen Druck hin eingestellt. Wesentlich dazu beigetragen hat die Aktion „Stoppt kreuz.net“.

Film

Wallfahrt im Kino. „Im Schatten der Madonna“ heisst ein Dokumentarfilm der beiden Einsiedler Franz und Benno Kälin. Der Film greift die Veränderungen in Einsiedeln auf, das während Jahrhunderten vom Pilgerwesen gelebt hat. Das Bild des Dorfes habe sich radikal verändert, schrieb der „Einsiedler Anzeiger“ zur Filmvernissage. Früher seien grosse Landeswallfahrten ins Dorf gekommen, heute seien es vermehrt Einzelpilger. Einsiedeln bemühe sich jetzt mehr um sportlich und kulturell interessierte Gäste. Verschwunden sei das Pilgerhandwerk (Herstellung von Gipsfiguren und Rosenkränzen, katholisches Druckereiwesen, Fassmaler usw.). Die beiden Filmproduzenten zeigten sich erstaunt, dass sich im Dorf nicht mehr allzu viele Menschen Gedanken zur Wallfahrt machten.

Ökumenische Auszeichnung. Der „Prix Farel“ des Festivals für religiöse Filme in Neuenburg ging an die Schweizer Produktion „Là où personne ne veut aller“ von Ruben Russello. Der Film berichtet von einem Kapuziner, der seine Mitbrüder auffordert, zu den Ärmsten in aller Welt zu gehen und ihnen zu helfen. – Der Preis wurde 1967 durch die reformierten Kirchen in der Westschweiz geschaffen. Heute wird das Festival ökumenisch durchgeführt.

Ökumenischer Preis. Die Jury der kirchlichen Filmorganisationen Signis und Interfilm zeichnete am Filmfestival Locarno 2012 den Film „Une Estonienne à Paris“ mit ihrem Preis aus. „Der formvollendete und exzellent gespielte Film behandelt auf berührende Weise existenzielle Themen wie Verlust, Altwerden, Liebe, Trauern, Nächstenliebe und die Begegnung mit den anderen“, schrieb Jurykoordinator Charles Martig vom KM.

Medienarbeit

„Wie gehen wir mit den Medien um?“ Gemeinsam mit der Konferenz der Orden und Säkularinstitute hat die Medienkommission der SBK eine Broschüre für erfolgreiche Medienarbeit kirchlicher Institutionen herausgegeben. Das Arbeitsheft bietet grundsätzliche Überlegungen und praxisnahe Tipps zu Themen wie Medienmitteilungen, Umgang mit Journalisten, Vorbereitung von Interviews, Internetnutzung, Kommunikation im Krisenfall usw.

Ökumenisches Medienzentrum. In Zürich wurde im November das ökumenische „Relimedia“ als neues Kompetenzzentrum für religionspädagogische Medien eröffnet. Es ist aus einer Fusion von Bibliotheken der reformierten und der katholischen Landeskirche und des auf audiovisuelle Medien spezialisierten Medienladens entstanden. Neuer Leiter wurde Peter Weskamp vom Medienladen. www.relimedia.ch

Archive

Reorganisation abgeschlossen. Eines der bedeutendsten Privatarchive der Schweiz wurde nach siebenjähriger Renovation und Reorganisation neu eröffnet: das Einsiedler Klosterarchiv. Abt Martin Werlen nannte es das „Gedächtnis des Klosters“. Dazu gehören Pergamenturkunden, Verwaltungsschriften, Nachlässe, Pläne, Karten und Fotografien, aber auch Bestände aufgehobener Klöster, Akten und Bücher der Helvetischen Benediktinerkongregation sowie Archivalien aus Klostergründungen in den USA und Argentinien. www.klosterarchiv.ch

Neues Musikarchiv. Die Theologische Fakultät Leipzig beherbergt neu das weltweit grösste Archiv christlicher Popularmusik. Das sogenannte Schallarchiv gehört zum Liturgiewissenschaftlichen Institut der Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands.

Verbände

100 Jahre aktiv. Der Zentralschweizer Verein Medienschaffender (ZVM) feierte im Sommer 2012 sein 100-Jahr-Jubiläum und gab aus diesem Anlass einen von Josias Clavadetscher betreuten historischen Rückblick heraus. Initiant und erster Präsident des „Zentralschweizer Pressevereins“ war „Vaterland“-Redaktor Michael Schnyder.

Bessere Vernetzung. An der GV des Katholischen Mediendienstes wurde Beatrix Ledergerber-Baumer, Co-Präsidentin kipa-apic, zwecks besserer Vernetzung in den KM-Vorstand gewählt. Neu nahm zudem Kathrin Winzeler, Informationsbeauftragte des Katholischen Frauenbundes, Einsitz. Ausgeschieden sind die Dominikanerin Ingrid Grave und Carmen Frei vom Aargauer Pfarrblatt „Horizonte“. Im thematischen Teil befassten sich die GV-Teilnehmer mit dem Thema Newsroom, am Beispiel der AZ-Medien in Aarau. www.katholischer-mediendienst.ch

Strukturelles Defizit. Die GV 2012 des Vereins katholischer Journalistinnen und Journalisten mit gegenwärtig 110 Mitgliedern musste erneut ein Defizit in der Jahresrechnung zur Kenntnis nehmen. Bei einem Aufwand von 7‘000 Franken beträgt dieses 1‘500 Franken.

Aktives Jahr. Die GV des Schweizerischen Katholischen Pressevereins (SKPV) konnte auf eine erfolgreiche Arbeit im Berichtsjahr zurückblicken: Medientagung im Januar 2012 zum 40-Jahr-Jubiläum des Mediendokuments „Communio et progressio“ (s.o.), Fördertätigkeit für den Mediensonntag, Administration kipa-apic, Herausgabe der Zeitungsseite „Christ und Welt“, Online-Erstellung eines neuen Verzeichnisses christlicher Medien. Dieses umfasst zurzeit 80 Titel. Die Rechnung 2011 des Vereins schloss bei einem Aufwand von 198‘000 Franken mit einem kleinen Verlust. Das Eigenkapital beträgt rund 21‘000 Franken. www.skpv.ch

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