2013-2014 Chronik
Totengedenken
Josef Bieger, Seelsorger und Redaktor, starb Ende Juni 2013 in Basel mit 71 Jahren. Er hatte in Luzern Philosophie und Theologie studiert und in Basel in Soziologie doktoriert. Seine Stationen: Seelsorger in Pratteln, Leitung des Industriepfarramts beider Basel (zusammen mit einem reformierten Kollegen), Gemeindeleiter in Reinach (BL), von 1997-2007 Chefredaktor von „Kirche heute“, des katholischen Pfarrblatts der Nordwestschweiz.
Felix Gamillscheg, österreichischer Publizist, starb am 24. August 2013. Er begann bei der „Presse“ in Wien, wurde u.a. Chefredaktor der katholischen Presseagentur „kathpress“ und Mitherausgeber der renommierten Wochenzeitung „Die Furche“. Er galt in Österreich als einer der „Urväter“ des heutigen Journalismus, als „Qualitätsjournalist alter Schule“.
Karl Kron-Burkart starb am 3. Oktober 2013 in Muri (AG) mit 87 Jahren. Während vielen Jahren redigierte er die Regionalzeitung „Freischütz“ (heute: “Der Freiämter“), die vom Familienbetrieb seit Jahrzehnten herausgegeben wird. Sohn Thomas Kron führt die Aufgabe weiter.
Gertrude Sartory starb am 5. Oktober 2013 in Hamm (D). mit 90 Jahren. Sie war die Witwe des 1982 verstorbenen Theologen und Publizisten Thomas Sartory, eines ehemaligen Benediktiners. Beide haben, teils gemeinsam, unzählige Bücher und Schriften veröffentlicht, die „neue Wege betrachtender Glaubenserfahrung und Spiritualität gesucht haben“ (Christ in der Gegenwart). Das gilt vor allem für die „Texte zum Nachdenken“ im Herder Verlag.
Fritz-Patrick Schaller-Giess, Theologe und Journalist, starb am 14. Oktober 2013 in Küsnacht (ZH) mit 73 Jahren. Der gebürtige Entlebucher hatte 1974 bei Prof. Alois Müller in Freiburg i. Ue. mit einer viel beachteten Arbeit über den „Notstand im christlichen Pressewesen“ promoviert. In den 70-er Jahren war er Auslandredaktor der „Luzerner Neusten Nachrichten“ (LNN), danach Korrespondent in Paris, schliesslich Redaktor der „Schweizer Familie“. Zeit seines Lebens befasste er sich mit theologischen Fragen: www.atelier-fuer-theologie.ch
Regine Schindler-Hürlimann, Schriftstellerin, starb am 8. Juni 2013 in Zürich mit 78 Jahren. Nach dem Studium (Geschichte und Germanistik) heiratete sie den Theologen Alfred Schindler. Für ihre fünf Kinder begann sie, religiöse Geschichten zu schreiben und hinterliess schliesslich mehr als 60 kleinere und grössere Bücher für Kinder und Erwachsene, so eine Nacherzählung der Bibel („Mit Gott unterwegs“) und die Bilderbuchreihe „Religion für kleine Leute“.
Marianne Stauffacher, seit 2004 Leiterin des Theologischen Verlags Zürich (TVZ), starb völlig unerwartet am 22. September 2013 in Basel mit 59 Jahren. Unter ihrer Leitung übernahm der traditionsreiche reformierte Verlag 2005 die „Edition NZN“ (ehemals: NZN-Buchverlag).
Br. Nestor (Otmar) Werlen, Kapuziner, starb am 31. Oktober 2013 in Schwyz mit 81 Jahren. Der gebürtige Lötschentaler wurde durch seine journalistische Tätigkeit bekannt. An der Synode ´72 in Bern betreute er die Pressestelle. 1977 wurde er Kirchenredaktor beim „Vaterland“ und erlebte hier sechs stürmische Jahre (Papstwahlen / Auseinandersetzung um Hans Küng und Herbert Haag). Er behielt stets die Ruhe des Berglers und des erfahrenen Kirchenhistorikers; seine Beiträge zeichneten sich durch Klarheit und Offenheit aus, auch später als Berichterstatter der Bischofssynoden und als Kolumnist des „Walliser Boten“.
Franz Karl Zust-Frey starb am 12. Januar 2014 in Gümligen (BE) mit 83 Jahren. Er war der Sohn des ehemaligen „Vaterland“-Chefredaktors und CVP-Ständerats Franz Karl Zust-Willimann (Luzern) und war ein Leben lang Auslandredaktor der Schweiz. Politischen Korrespondenz (SPK) in Bern.
Persönlich
Markus Alig übernahm die Leitung von „Verlag + Buchhandlung Neue Stadt“, die zur Fokolar-Bewegung gehören. Alig ist von Beruf Kaufmann und Buchhalter. Er folgte auf Hans Jutz, der das Unternehmen 37 Jahre geleitet hatte.
Nicolas Betticher hat anfangs 2014 seinen Rücktritt als Informationsbeauftragter der Schweizer Bischofskonferenz (SBK), mit Schwerpunkt Westschweiz und Tessin, angekündigt. Erst im September 2012 war er auf Laure-Christine Grandjean gefolgt, die auch nur zwei Jahre im Amt war. Gegenüber den Medien kritisierte Betticher, er habe bei der SBK nicht über wirklich gute Bedingungen verfügt, um seine Arbeit «professionell» ausüben zu können.
Susanne Bossard-Kälin, Journalistin und Autorin aus Einsiedeln, verliess die Redaktion „Salve“, der sie seit der Gründung der Zeitschrift im Jahre 2004 angehörte. „Salve“ ist das Organ der Einsiedler Benediktiner und der Benediktinerinnen im Kloster Fahr.
Louis Bosshart, 31 Jahre lang Inhaber eines Lehrstuhls für Kommunikationswissenschaft an der Universität Freiburg i. Ue., hat sich Mitte 2013 vom akademischen Katheder verabschiedet. Bosshart war bei den Studierenden sehr beliebt, weil er ein offenes Ohr für ihre Anliegen hatte und sich für ihr berufliches Weiterkommen einsetzte. Bei der Abschiedsvorlesung wurden seine Balance zwischen fachlichen und menschlichen Kompetenzen gelobt und die Fähigkeit gerühmt, als zurückhaltender, geschickter Motivator Türen zu öffnen. Sein Verdienst besteht auch darin, dem Fach zu mehr Ansehen verholfen zu haben, was in einem verstärkten Ausbau des Departements zum Ausdruck kommt.
Anne Durrer und Marina Kaempf wurden vom Schweiz. Evangelischen Kirchenbund (SEK) als neue Kommunikationsbeauftragte berufen. Durrer war zuvor Pressesprecherin von Santésuisse, Kaempf Redaktorin der Schweiz. Depeschenagentur (SDA). Beide stammen aus der Westschweiz und sind zweisprachig.
Guido Estermann, Theologe, beendete Mitte 2013 nach zwölf Jahren seine Tätigkeit als Redaktor des Pfarreiblattes Zug. Er bleibt aber Dozent an der Pädagogischen Hochschule Schwyz für Fachwissenschaft und Fachdidaktik Ethik-Religionen. Neuer Redaktor im Nebenamt wurde Mathias Müller, promovierter Theologe. Seine andere Aufgabe, ein Teilzeitpensum als Lehrer für Religionskunde und Ethik an der Kantonsschule Reussbühl (LU), behält er bei.
Judith Hardegger, katholische Theologin, wurde per 1. November 2013 Redaktionsleiterin „Sternstunden“ beim Schweizer Radio und Fernsehen (SRF), zu der neu auch die Radioredaktion Religion gehört. Sie folgt auf Norbert Bischofberger und Hansjörg Schultz. Hardegger war von 2004-2010 Redaktorin beim „forum“ Zürich, arbeitete seit 2009 in Radio und Fernsehen mit.
Jacqueline Keune, Theologin und Autorin aus Luzern, gab Mitte 2013 die Redaktion der franziskanischen Zeitschrift „tauzeit“ an eine Redaktionsgruppe ab.
P. Albert Longchamp SJ gab im Sommer 2013 die Leitung der Jesuitenzeitschrift „Choisir“ (Genf) ab, um sich vermehrt als Priester und Autor zu betätigen. Er war vor seiner Zeit als Jesuitenprovinzial (2005-2009) viele Jahre Chefredaktor des „Echo magazine“. Sein Nachfolger bei „Choisir“ wurde P. Pierre Emonet, der die Zeitschrift (1959 gegründet) bereits von 1996-2007 geleitet hatte.
Martina Läubli, Literaturwissenschaftlerin, verstärkt seit Mitte 2013 die Redaktion „aufbruch“, Zeitschrift für Religion und Gesellschaft. Sie hat protestantische Theologie studiert, auf verschiedenen Stufen Deutsch und Literatur unterrichtet und bei Tageszeitungen journalistische Erfahrungen gesammelt.
Andreas C. Müller, Historiker aus Aarau, übernahm Mitte 2013 die Redaktionsleitung des Aargauer Pfarrblatts „Horizonte“, dessen Redaktion er bereits vorher angehört hatte. Er löste Carmen Frei ab, die nach 15 Jahren Redaktion die Kommunikationstelle der Pflegi Muri (AG) antrat.
Brigitta Rotach, langjährige Moderatorin der TV-Sendung „Sternstunde Religion“, leitet seit 1. März 2014 im „Haus der Religionen“ in Bern die Bereiche Veranstaltungen und Kulturprogramme. Rotach ist in einer jüdisch-christlichen Familie aufgewachsen und hat als Theologin aktuell einen Lehrauftrag an der Uni Zürich.
Hans Martin Schaer, langjähriger Leiter der Medienstelle BLS und Zentralsekretär des Schweiz. Verbandes der Journalistinnen und Journalisten, wurde neuer Leiter des Kommunikationsdienstes der Reformierten Kirchen Bern-Jura-Solothurn. Er folgte auf Thomas Gehrig.
Urban Schwegler, Dr. theol. und Redaktor des Stadtluzerner Pfarreiblatts, wurde neuer Leiter des Fachbereichs Kommunikation der Katholischen Kirchgemeinde Luzern, behält aber einen Teil der Redaktionsaufgabe bei. Er trat die Nachfolge von Florian Flohr an, der sich vermehrt Wohnbaugenossenschaften und Projekten der Kirchgemeinde widmet.
Daniel Sommerhalder, gelernter Polygraf, wurde zum neuen Kommunikationsbeauftragten der Römisch-katholischen Landeskirche Aargau gewählt, als Nachfolger von Christian Breitschmid, der zum „praktischen Journalismus“ zurückkehrt.
Ludwig Spirig-Huber, Theologe in Bern, wurde zum neuen Präsidenten des Vereins „Auftrag“ gewählt, als Nachfolger von René Däschler (Wädenswil), der den Verein während 14 Jahren geführt hatte. „Auftrag“ wurde 1976 im Gefolge der Synode ´72 gegründet, steht im Dienste praktischer Pfarreiarbeit und erscheint sechsmal im Jahr.
Urs Zimmermann, Pfarrer von Bad Zurzach (AG), gab sein Amt auf und wurde mit einem 70%-Pensum neuer Redaktor der Regionalzeitung „Die Botschaft“. Er wird aber weiterhin als Priester tätig sein.
Kirchen und Medien
Papst als Vorbild. Die Sprache von Papst Franziskus ist nach den Worten von Kurienerzbischof Claudio Maria Celli das Vorbild für die richtige Kommunikation in der Kirche. „Er hat den richtigen Stil und die richtige Ansprache“, sagte der Präsident des Päpstlichen Rates für die sozialen Kommunikationsmittel bei der Vorstellung des Lehrschreibens „Evangelii gaudium“. Das Schreiben vermittle den Eindruck, als ob sich ein Pfarrer in einem meditativen Gespräch mit Gläubigen befinde.
Dialog mit neuen Technologien. Papst Franziskus hat den Päpstlichen Medienrat aufgefordert, beim Dialog mit Klugheit auf soziale Netzwerke zu setzen. Der Vatikan hat mittlerweile mehr als zwei Dutzend Internetauftritte, nutzt Facebook, Twitter und eine „Pope-App“ für Smartphones, doch fehlt nach Ansicht von Beobachtern eine klare Strategie. Daran habe auch der im Sommer 2012 zum vatikanischen Medienberater ernannte Journalist Greg Burke aus den USA nichts geändert. Der Medienrat erörterte, wie Abhilfe geschaffen werden könnte. Über Beschlussfassungen wurde nichts bekannt.
Für Evangelium und Kirche. Papst Franziskus hat die Arbeit des vatikanischen Fernsehzentrums CTV zu dessen 30jährigem Bestehen als „Dienst für das Evangelium und die Kirche“ gewürdigt. Indem CTV den grossen Fernsehsendern Aufnahmen zur Verfügung stelle, fördere es eine „sachgerechte und zügige Information über das Leben und die Lehre der Kirche in der Welt von heute“, sagte der Papst.
Kirche auf den Marktplätzen. „Neue Medien für das Evangelium“ war das Motto des Mediensonntags 2013. Abt Martin Werlen OSB rief dazu auf, die Botschaft der Kirche auf diesen „Marktplätzen unserer Zeit“ glaubwürdig und überzeugend zu verkünden. Soziale Netzwerke stellten eine „heilsame Herausforderung“ für alle Getauften dar, sagte Abt Martin. Wer gehört werden wolle, müsse zuerst selber Hörender sein, dürfe also nicht von oben herab reden, sondern müsse mit den Menschen auf dem Weg sein
Internet im Mittelpunkt. Das christliche Zeugnis im Internet und in sozialen Netzwerken steht im Mittelpunkt des 48. katholischen Welttags der sozialen Kommunikationsmittel, der in der Schweiz als Mediensonntag am 1. Juni stattfindet. Das vom Vatikan festgelegte Leitwort lautet: „Kommunikation im Dienste einer echten Kultur der Begegnung“. Jeder müsse die Herausforderung annehmen, authentisch zu sein und seine Werte und seine christliche Identität in „neuer Sprache“ zum Ausdruck zu bringen, heisst es in der römischen Mitteilung.
Verstärkte Kommunikation. Die Römisch-Katholische Zentralkonferenz der Schweiz (RKZ) will ihre Kommunikation verstärken, wie an der GV von Ende November 2013 beschlossen wurde. Sie soll prägnanter und anschaulicher werden, soll sichtbar machen, dass auf allen Ebenen viel geschieht, das für das zeitgemässe Wirken der katholischen Kirche und für den Dialog mit der Gesellschaft wichtig ist. Die „stark kopf-, text- und finanzlastige Kommunikation“ soll um Bilder und Geschichten ergänzt werden.
Printmedien
Pfarrblatt seit 100 Jahren. Am 4. Januar 1914 erschien das erste „Pfarrblatt für die Katholiken der Stadt Basel“, das heutige Wochenblatt „Kirche heute“ für die Katholiken in der Nordwestschweiz. Für seine Entwicklung war 1971 ein wichtiges Jahr: Delegierte aus 33 Pfarreien gründeten die Pfarrblattgemeinschaft Region Basel und stellten erstmals einen Redaktor an, den laisierten Priester Josef Knüsel. Es war dies das erste wirklich regionale Pfarrblatt in der Schweiz. (Auflage: rund 67‘000 Exemplare)
Nur noch monatlich. „Pfarreiforum“, das Pfarreiblatt des Bistums St. Gallen, erscheint seit Anfang 2014 nur noch monatlich, bisher alle drei Wochen. Dafür gibt es pro Ausgabe mehr Seiten. In Zukunft soll zudem jede Ausgabe ein Schwerpunktthema enthalten. (Auflage: 103‘000 Exemplare)
„forum“ in neuem Gewand. Ende 2013 erschien das Pfarrblatt der katholischen Kirche im Kanton Zürich in einer neuen Aufmachung. Neben grafischen Veränderungen wurden neue Rubriken eingeführt, die dazu beitragen sollen, das „forum“ als „vielfältiges, frisches und regional verankertes katholisches Magazin“ wahrzunehmen. (Auflage: 190‘000 Exemplare)
reli. wird eingestellt. Die ökumenische, religionspädagogische Zeitschrift reli. wurde Ende 2013 eingestellt. Der Entscheid des Theologischen Verlags Zürich trug dem Umstand Rechnung, dass die Reformierte Kirchenkonferenz der deutschen Schweiz ab 2014 keine finanzielle Unterstützung mehr leistet.
Für junge Christen. Es gibt ein neues christlich geprägtes Magazin: „Dran Next“. Die ursprünglich deutsche Publikation mit evangelisch-freikirchlichem Hintergrund erscheint achtmal jährlich und richtet sich an junge Erwachsene. „Dran Next“ wird vom Verlag der deutschen „Stiftung Christliche Medien“ (SCM) herausgegeben und ist eine Neulancierung der bisherigen Publikation „dran“, die ihrerseits einige Male neu lanciert wurde. www.dran-next.net
Der neue „Doppelpunkt“. Die evangelische Wochenzeitschrift „Leben – Glauben“ änderte im Februar 2013 ihren Namen. Die Ausrichtung als evangelisches Wochenmagazin bleibe bestehen, erklärte der Verlag CAT Medien AG in Neuenhof/Baden. Der Schritt sei wichtig für die künftige Entwicklung der Zeitschrift, die unabhängig und ohne Subventionen erscheine. Neue Chefredaktorin wurde die reformierte Theologin und ehemalige Lehrerin Katharina Buschor-Huggel, als Nachfolgerin von Marianne Weymann.
Verlage / Buchhandel
Tamedia druckt auch «La Liberté». Die Paulusdruckerei Freiburg hat beschlossen, die Tageszeitung „La Liberté“ bei Tamedia Zürich drucken zu lassen. Dieser Beschluss wurde gefasst, nachdem die Herausgeber der „Freiburger Nachrichten“ (FN) den Druck der FN an Tamedia Bern vergeben hatten. Als Folge davon wird die Zeitungsdruckerei St-Paul Ende 2014 definitiv geschlossen.
„Weltbild“ in schweren Turbulenzen. Die deutsche Verlagsgruppe „Weltbild“ musste im Januar 2014 Insolvenz anmelden. Dieser konnte durch die Zusage der Eigner, mit 80 Millionen Euro einzuspringen, vorderhand abgewendet werden. Eigentümer sind 12 Bistümer, der Verband der Diözesen Deutschlands und die Katholische Soldatenseelsorge. Wie der weitere Weg aussieht und was die Entwicklung für die Filialen in der Schweiz bedeutet, ist bei Redaktionsschluss unklar.
Agenturen
Ciric-Akte geschlossen. Sieben Jahre nach dem förmlichen GV-Beschluss, die Photoagentur Ciric in Freiburg aus finanziellen Gründen aufzulösen, konnte im Hebst 2013 ein Schlussstrich gezogen werden, vor allem dank der Kleinarbeit durch Melchior Etlin und Marianne Stübi vom Pressesekretariat. Sie ermöglichten eine bis zuletzt nachgeführte Buchhaltung und eine einwandfreie Auflösung der Konten.
50 Jahre CIC Rom. In Rom, feierte das „Centrum Informationis Catholicum“ (CIC) sein 50-jähriges Bestehen. Es steht im Dienste der katholischen Nachrichtenagenturen im deutschsprachigen Raum. Der Vorsitzende der Publizistischen Kommission der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Gebhard Fürst, würdigte die Arbeit der Agenturen als „unverzichtbaren Dienst an der Wahrheit“. Kirchliches Handeln vollziehe sich heute in einer Welt, die „wesentlich geprägt ist und immer mehr geprägt wird von Öffentlichkeit, die von Informations- und Kommunikationsmedien lebt, ja von ihr hergestellt wird und auf kirchliches Handeln wieder zurückwirkt“.
ENInews stellt Betrieb ein. Die Nachrichtenagentur „Ecumenical News International“ (ENInews) in Genf gab im November 2013 bekannt, dass sie den Betrieb einstelle, da der Ökumenische Rat der Kirchen (ÖRK) und der Lutherische Weltbund (LWB) ihre Beiträge massiv gekürzt hätten. ENInews war 1994 gegründet worden und verfügte über ein weltweites Korrespondentennetz.
Soziale Netzwerke
Vatikan sichert sich „.catholic“. Der Verband für die Vergabe von Internetadressen (Icann) hat dem Vatikan das alleinige Recht an der Domain „.catholic“ zugesprochen. Die Rechte gelten auch für das kyrillische, arabische und chinesische Alphabet.
„Fides“ über App. Die Nachrichten des vatikanischen Missionspressedienstes „Fides“ sind auch über eine App für Smartphones und Tablet-PCs verfügbar. Der Dienst steht in acht Sprachen gratis zur Verfügung. Die App beinhaltet auch alle Nachrichten von „news.va“.
Mehr Online-Kommunikation. Die Katholische Kirche des Kantons Zürich weitet ihr Online-Angebot aus. Auf den 1. Dezember 2014 eröffnete sie einen eigenen Blog. „Als Kirche gehen wir dahin, wo die Menschen sind: an den Rand, in die Mitte, ins Internet“, begründete die Kirche die Angebotserweiterung. http://zh.kath.ch/blog/
Auszeichnungen
Der vergessene Tod. Der Westschweizer Filmemacher Pierre Morath erhielt für seinen Dokumentarfilm „Chronik eines vergessenen Todes“ den Katholischen Medienpreis 2013. Die Auszeichnung wird von der Kommission für Kommunikation und Medien der Schweizer Bischofskonferenz verliehen und ist mit 4‘000 Franken dotiert. Im Beitrag geht es um einen Sozialhilfeempfänger, der 28 Monate tot in seiner Wohnugn liegt.
Zweimal Good-News. Sabine Rüthemann und Gabi Ceric erhielten den Good-News-Preis 2013 (deutsche Schweiz) für die Facebook-Seite des Bistums St. Gallen, Guy Luisier, Priester und Afrika-Missionar aus dem Wallis, den gleichen Preis (Westschweiz) für seinen Blog und sein Buch „Une colline au Congo“ (Ein Hügel im Kongo).
Junge Talente. Aude Pidoux, Redaktorin beim Genfer Wochenmagazin „Echo Magazine“, und Claas Relotius erhielten den mit 1‘000 Franken dotierten Preis 2013 für junge Journalistinnen und Journalisten, der vom Verein Katholischer Journalistinnen und Journalisten (SVKJ) jedes Jahr für Beiträge vergeben wird, die ein Thema unter Berücksichtigung christlicher oder ethischer Aspekte behandelt.
Christliche Botschaft. Die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in der Schweiz hat dem „Office protestant des Médias“ und dem „Centre catholique de Radio et Télévision“ (CCRT) in Lausanne das Oecumenica-Label für drei Radio- und zwei Fernsehsendungen zu religiösen Themen verliehen.
Medienpreis für „tut“. Annett Staubach, Redaktionsleiterin des Kinder- und Jugendmagazins „tut“, erhielt den Medienpreis 2013 der Schweiz. Diabetes-Stiftung für einen Artikel zum Thema „Zucker“. Zweite Preisträgerin ist Christine Savioz von der Walliser Tageszeitung „Le Nouvelliste“. Der Preis ist mit 5.000 Franken dotiert. „tut“ erscheint monatlich. www.tut.ch
„Short Term 12“ ausgezeichnet. Der Film „Short Term 12“ von Destin Cretton hat am Filmfestival Locarno den Preis der Ökumenischen Filmjury gewonnen. Der Preis ist mit 20‘000 Franken dotiert und wird von den beiden grossen Kirchen der Schweiz zur Verfügung gestellt. Der Film des aus Hawaii stammenden Regisseurs erzählt die Geschichte eines Zentrums für benachteiligte Jugendliche.
TV-Preis für Franziskus. Der Papst ist mit dem argentinischen „Martin-Fierro-Preis“ für die Leitung eines Bibel-Programms mit dem Titel „Biblia, dialogo vigente“ ausgezeichnet worden. Die 32 Sendungen der Reihe wurden auf einem Kanal ausgestrahlt, der dem Erzbistum Buenos Aires gehört. Franziskus schickte eine Grussbotschaft per Video: „Sie haben bemerkt, dass ihr eine gute Arbeit abgeliefert habt“, sagte Franziskus zu seinen ehemaligen Mitarbeitern.
Preis aus Deutschland. Die Schweizer Filmschaffende Heidi Specogna erhielt für den Fernsehbeitrag „Carte Blanche“ in der Kategorie elektronische Medien den deutschen katholischen Medienpreis 2013. Der Film befasse sich in herausragender Weise mit dem Thema Gewalt in der Zentralafrikanischen Republik der Jahre 2002/2003.
Vergeben und verzeihen. Der Film „The Railway Man“ von Jonathan Teplitzky ist beim 61. Internationalen Filmfestival von San Sebastian (Spanien) mit dem katholischen Signis-Filmpreis 2013 ausgezeichnet worden. Im Film geht es aufgrund der Biographie eines britischen Soldaten im Zweiten Weltkrieg um das Thema Vergebung.
Verbände
Und wenn das Geld fehlt? Mit der Frage, wie die neuen Nutzungsformen von Medien im Zuge des Internetbooms von den christlichen Medien zu finanzieren sind, befasste sich im die GV 2013 des Katholischen Mediendienstes (KM). Die Referenten blieben allerdings eine Antwort weitgehend schuldig.
Einschneidende Veränderungen. Haupttraktandum der GV der Kipa-Apic vom Juni 2013 war die eigene Zukunft. Die GV hiess eine Statutenänderung gut, wonach sich die zweisprachige Presseagentur wahrscheinlich ab 2015 in zwei sprachregionale Medienverbünde der katholischen Kirche eingliedern wird, als Folge einer Reorganisation der katholischen Medien in der Schweiz. Ursache ist der zunehmende Spardruck.
Katholische Medienarbeit fördern. Der Katholische Presseverein (SKPV) sieht seine Mission nach wie vor in der Förderung der Medienarbeit, um einem „heutigen Publikum“ die frohe Botschaft des Evangeliums verständlich und ansprechend zu vermitteln, wie Präsident Markus Vögtlin an der GV von Mitte Juni 2013 feststellte. Der SKPV führt das Pressesekretariat in Freiburg, das auch die Administration der Presseagentur kipa-apic zur Aufgabe hat. Ferner trägt der Verein das Verlagsprojekt „Christ und Welt“ mit der wöchentlichen Produktion einer Zeitungsseite durch die „Neue Luzerner Zeitung“. www.skpv.ch
Umstrukturierung als Thema Nr. 1. Auch an der GV des Schweiz. Vereins Katholischer Journalistinnen und Journalisten (SVKJ) war die Umstrukturierung der kirchlichen Medienarbeit wichtigstes Gesprächsthema. Das Projekt werde viele der Mitglieder tangieren, stellte Vereinspräsident Maurice Page, Chefredaktor der Apic, fest. Es gehe darum, die Autonomie der drei Sprachregionen und die journalistische Unabhängigkeit zu wahren.
Fastenhoffnung
«Nicht auszudenken, was Grossartiges geschähe, wenn in der Fastenzeit sehr viele Menschen in unserem Land zwei Tage nacheinander jene Apparate und Kommunikationsmittel freiwillig ausschalteten, die unser Leben dauernd beschleunigen. Pointiert formuliert: Ein ungeahnter und segensreicher Kreativitätsschub würde die Schweiz erfassen, wenn wir zwei Tage lang freiwillig auf die Benutzung von Natel und Mail und auf die Lektüre schnelllebiger Medienprodukte verzichteten. Und nächstes Jahr würden andere Länder dem Beispiel folgen …»
P. Franz-Xaver Hiestand SJ (Zürich)