2014-2015 Chronik

2014-2015 Jahreschronik

Totengedenken

Hubert Schlageter, im Verlag Herder viele Jahre für das religiös-theologische Buch, den liturgischen Bereich und die Zeitschriften zuständig, starb am 2. März 2014 mit 89 Jahren in Freiburg i.Br.

Emil Grichting-Guntern, viele Jahre Bundeshausredaktor des „Tages-Anzeigers“, starb am 8. Juli 2014 in Köniz mit 93 Jahren. Der hervorragende Journalist, liebenswürdige Kollege und grosse Weinkenner aus dem Weindorf Salgesch (VS) hatte seine journalistische Laufbahn bei den katholischen „Neuen Berner Nachrichten“ (1971 eingestellt) begonnen.

P. Josef Camenzind, Mitglied der Missionare von der Heiligen Familie (MSF), starb am 8. August 2014 mit 80 Jahren in Werthenstein (LU). Er war einige Jahre in Madagaskar tätig, übernahm in der Heimat Aufgaben in der eigenen Gemeinschaft und in der Seelsorge und war längere Zeit für die Missionarische Information und Bildung (MIB) der Kirche in der Schweiz zuständig.

Ramun Berther-Provini, Präsident der Vereinigung Katholischer Buchhändler der Schweiz (VKB), starb am 22. September 2014 in Chur nach kurzer Krankheit im Alter von 59 Jahren. Er hatte seit dem Jahr 2000 in dritter Generation die Buchhandlung Provini in der Churer Altstadt geführt. Zudem war er viele Jahre Präsident der Caritas Graubünden.

Martha-Hildegard Schlotter, Paulusschwester, starb am 24. September 2014 in Freiburg mit 87 Jahren. Sie hatte beim Versand des Kipa- und Apic-Dienstes immer wieder tatkräftig mitgeholfen.

Ferdinand Mengis-Wyer, ein Leben lang Verleger und Herausgeber des „Walliser Bote“ (WB), starb am 26. Oktober 2014 in Luzern mit 87 Jahren. Bereits 1951 hatte er die von seinem Vater gegründete Druckerei in Visp übernommen, baute sie sukzessive aus, ermöglichte den Übergang des WB zur (politisch unabhängigen) Tageszeitung und sicherte sich in hartem Ringen mit dem Unterwalliser Verleger André Luisier und nach Aufgabe der christlichsozialen Regionalzeitung „Volksfreund“ das Pressemonopol im Oberwallis. 1973 gründete er zusammen mit Freunden den „Rotten Verlag“, der seither vornehmlich zur Erhaltung des Oberwalliser Kulturgedächtnisses über 300 Titel herausgab.

Otto Schönherr, langjähriger Chefredakteur der Österreichischen Nachrichtenagentur APA, starb am 23. Januar 2015 im Alter von 92 Jahren. Er war das letzte noch lebende Gründungsmitglied des Verbandes katholischer Publizisten Österreichs.

Marlis Widmer, ehemalige Lehrerin und Rektorin an der „Maitli-Flade“ in St. Gallen, starb am 8. Februar 2015 mit 88 Jahren. Sie war eine wunderbare Frau, zeitlebens in katholischen Organisationen engagiert, als Freiwillige an vielen Aufgaben beteiligt, in jeder Situation liebenswürdig und hilfsbereit, so eben auch von 1989-2002 bei der Kipa, während einigen Jahren als Vizepräsidentin.

Persönlich

Joseph Bossart, seit 1996 bei der Kipa, Chefredaktor, hat sich auf die Reorganisation des katholischen Medienwesens hin (s.u.) pensionieren lassen. In all den Jahren hat er das Gesicht der Agentur massgebend geprägt, mit hohem Einsatz und steter Offenheit Themen und Entwicklungen gegenüber.

Werner De Schepper, früherer „Blick“-Chefredaktor und bereits gewählter Redaktionsleiter im Katholischen Medienzentrum Zürich (kath.ch), entschloss sich kurze Zeit nach Vertragsunterzeichnung, wieder auszusteigen und zum Medienkonzern Ringier zurückzukehren, um auf den 1. März 2015 Co-Chefredaktor der „Schweizer Illustrierten“ zu werden. Beim Aufbau des „Newsroom“ des Medienzentrums half er noch mit.

François Gross, viele Jahre „Liberté“-Chefredaktor in Freiburg, erhielt im Frühjahr 2014 den Berner Medienpreis. Geehrt wurde er für sein Lebenswerk, seine trefflichen Kommentare, die Eleganz seines Stils und die Unnachgiebigkeit eines unabhängigen Denkers.

Hansruedi Huber, Mitglied der Fokolar-Bewegung, heisst ab 1. März 2015 der neue Sprecher der Diözese Basel, als Nachfolger von Adrienne Suvada (s.u.). Er hat Betriebswirtschaft und Kommunikationswissenschaft studiert, sich zum PR-Berater weitergebildet und war in der Unternehmenskommunikation diverser Firmen tätig.

Thomas Illi, Journalist und Kommunikationsberater, wurde Mitte 2014 als Nachfolger von Annegret Ruoff neuer Chefredaktor von „reformiert“, Monatsschrift der reformierten Kirchgemeinden im Kanton Aargau.

André Marty, ehemaliger SRF-Nahostkorrespondent und seit drei Jahren Kommunikationsbeauftragter der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (Deza), amtet ab 1. März 2015 als Kommunikationschef der Bundesanwaltschaft. Marty hatte 2009 den Katholischen Medienpreis erhalten.

P. Lorenz Moser OSB, Wallfahrtspriester, übernahm als Nachfolger von P. Alois Kurmann OSB die Verantwortung für den Informationsdienst des Klosters Einsiedeln. Von 1989-2002 war Pater Lorenz Rektor der Stiftsschule.

Odilo Noti, promovierter Theologe und Leiter Kommunikation bei Caritas Schweiz, wurde erster Präsident des Vereins Katholisches Medienzentrum in der deutschen Schweiz, gewählt vom Trägerverein. Als Direktor des Zentrums wurde Charles Martig, bisher Leiter des Katholischen Mediendienstes, berufen, als leitender Redaktor Martin Spilker, seit vielen Jahren bei diversen Medien tätig (LZ, NLZ, Pfarreiblatt Urschweiz, Entlebucher Anzeiger).

Volker Resing, Redaktor der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) in Berlin, übernahm am 1. Oktober 2014 die Chefredaktion der Fachzeitschrift „Herder Korrespondenz“, als Nachfolger von Ulrich Ruh, der die Monatsschrift 23 Jahre lang geleitet hatte.

Simon Spengler, Informationsbeauftragter der Bischofskonferenz (SBK) sowie geschäftsführender Sekretär der Kommission für Medien und Kommunikation (Medienkommission), wurde von der SBK wegen personellen „Umbaus des Generalsekretariates (GS)“ entlassen. Die Stelle „kircheninterne Beziehungen, Marketing und Social Media“ im GS soll neu ausgeschrieben werden. Aufgrund der mit diesem „Umbau“ verbundenen Querelen und weil die Medienkommission dazu nicht befragt wurde, stellte der Interimspräsident der Kommission, Werner de Schepper, seinen Posten zur Verfügung.

Adrienne Suvada hat ihre Aufgabe als Kommunikationsverantwortliche des Bistums Basel Ende Januar 2015 beendet (s.o.). Grund für ihre Kündigung seien „unterschiedliche Auffassungen über die Ausrichtung und Umsetzung der Kommunikation“ gewesen, heisst es in einer Mitteilung des Bistums.

Kirchen und Medien

Start der katholischen Medienzentren. Am 6. Januar 2015 nahmen die neuen katholischen Medienzentren in der deutschen und in der welschen Schweiz ihren Betrieb auf, jenes in der italienischsprachigen Schweiz Ende Januar. Damit begann ein neues Kapitel kirchlicher Medienarbeit. Über zwei Jahre hatte der Prozess gedauert, um alle Medieninstitutionen (Kipa/Apic, CCRT, Katholischer Mediendienst, cath.ch, CCRT Lugano) zusammenzuführen. Nachrichtendienste, Radio- und TV-Arbeit, Social Media und Internetportale sollen in Zukunft nicht mehr von unterschiedlichen Redaktionen bzw. unabhängigen Institutionen gestaltet werden. Die Zusammenarbeit soll durch die neuen Internetportale www.kath.ch, www. cath.ch und www.catt.ch gefördert werden. Für Kipa und Apic und den Katholischen Mediendienst (KM) heisst dies, die Segel zu streichen. Die Mitarbeitenden sollen ihre Arbeitsplätze behalten. kath.ch erstellt wie bisher einen Tagesdienst, aber nur noch online, während Kipa-Woche als „7 Tage“ wie bisher gedruckt der „Kirchen-Zeitung“ (SKZ) beigelegt wird. Apic bietet den Tagesdienst auch in Papierform an.

Bistum Chur mit „Infoblatt“. Seit Januar 2015 erscheint im Bistum Chur ein monatliches „Infoblatt“, das allen Interessierten per Mail zugestellt wird. Finanziert wird die neue Publikation aus dem Solidaritätsfonds des Bistums Chur, in den Beiträge von Gläubigen fliessen, die aus den staatskirchenrechtlichen Organisationen ausgetreten sind.

Frei von Moden. „Katholische Medien haben eine sehr schwierige Aufgabe, was die soziale Kommunikation betrifft: Sie müssen versuchen, sie vor allem zu schützen, was sie entstellt oder instrumentalisiert“, sagte Papst Franziskus am 15. Dezember zu Mitarbeitenden des katholischen italienischen Fernsehsenders „TV Sat 2000“. Und er fuhr fort: „Oft wird die Kommunikation der Propaganda, der Ideologie, politischen Zielen oder wirtschaftlichen bzw. technischen Kontrollen unterworfen. Aber was der Kommunikation gut tut, ist in erster Linie der Mut, mit Offenheit und Freiheit zu reden! Wenn wir wirklich von dem überzeugt sind, was wir zu sagen haben, dann kommen die Worte von selbst. Wenn wir stattdessen an taktische Aspekte denken, dann wird unser Reden ein Konstrukt und wenig kommunikativ. Freiheit ist auch die Freiheit von den Moden, von den Gemeinplätzen, von den vorgefertigten Formeln, die letztlich die Fähigkeit zum Kommunizieren zerstören.“

Neue Medienstrukturen. Parallel zur Reform der Kurie will der Vatikan auch die Medienstrukturen überprüfen. Die weitgehend eigenständigen Einrichtungen sollen verzahnt und modernisiert werden. Im Herbst 2014 traf sich zum ersten Mal eine Kommission unter der Leitung des früheren BBC-Aufsichtsratsvorsitzenden Christopher Patten (bekannt als letzter Gouverneur Hongkongs und als EU-Kommissar).

Religion, was ist das? An der Tagung „Tweet zum Sonntag“ von Mitte September 2014 in Zürich kamen Fachleute zum Schluss, Religion sei in den Medien nach wie vor ein Randthema und Journalisten wüssten darüber viel zu wenig. Anlass bot das 60-jährige Bestehen der Sendung „Wort zum Sonntag“.

Printmedien

Mission erfüllt. „Auftrag“, die „Zeitschrift für praktische Pfarreiarbeit“ mit jährlich sechs Ausgaben, erschien Ende März 2015 nach 40 Jahren Bestehen zum letzten Mal. Es sei trotz Neulancierung nicht gelungen, eine Trendwende herbeizuführen, hielt Vereinspräsident Ludwig Spirig-Huber fest. Die Zeitschrift war 1974 gegründet worden. Bis Ende 2012 hatte Willy Bünter die Redaktion inne; ihm folgte Remo Wiegand. Neben Einzelmitgliedern gehören dem Verein namhafte Institutionen und die Deutschschweizer Ordinarienkonferenz an. 1992 betrug die Auflage 7‘000 Exemplare, am Schluss noch 3‘800.

Jetzt online. Die Jesuitenzeitschrift „Orientierung“, die 2009 eingestellt wurde, ist jetzt vollständig digitalisiert und unter www.orientierung.ch abrufbar.

Hohe Beiträge. Im Sommer 2014 beschloss die Synode der Katholischen Kirche im Kanton Zürich, für die Herausgabe des Pfarreiblatts „forum“ in den Jahren 2015-2018 je einen kostendeckenden Beitrag zwischen 3,4 und 3,6 Mio. Franken bereitzustellen.

Neuer Auftritt. Zum Auftakt ins 30. Jahr seines Bestehens erscheint das Aargauer Pfarrblatt „Horizonte“ seit Jahresbeginn in neuer Aufmachung. Die Printausgabe, ab Januar 2015 nur noch alle zwei Wochen (um Portokosten zu sparen), ist inhaltlich und optisch umgebaut, die Homepage neu gestaltet.

Magazin für die Jungen. Anfang Oktober 2014 erschien erstmals das katholische Magazin „Melchior“. Auf knapp 80 Seiten schreiben junge Katholiken über Glaubens- und gesellschaftspolitische Themen, auf der Suche nach „dem Grossen, dem Wahren und dem Schönen“. Die Kosten werden durch Spenden gedeckt. Die Schweizer Ausgabe (rund 3‘000 Expl.) erscheint in Zusammenarbeit mit Österreich. www.melchiormagazin.com

Partner gefunden. Die Paulus-Schwestern in Freiburg haben im Herbst 2014 als alleinige Aktionäre einen Drittel der „Liberté“ an die Freiburger Kantonalbank und das Energieunternehmen Groupe E verkauft. Auf den „Geist der Zeitung“ und deren Unabhängigkeit soll dies keinen Einfluss haben.

Verlage und Buchhandlungen

Übernahme perfekt. Die Düsseldorfer Droege Group hat im August 2014 den Vertrag zur Mehrheitsübernahme der insolventen Augsburger Verlagsgruppe „Weltbild“ unterzeichnet. Die 1998 gegründete Group bezeichnet sich als unabhängiges Beratungs- und Investmenthaus und als Spezialist für massgeschneiderte Restrukturierungs- und Wachstumsprogramme. 2014 soll der Umsatz bei umgerechnet fast 10 Milliarden Franken gelegen haben. Fast gleichzeitig wurde bekannt, dass die neue Besitzerin auch den Online-Buchhändler www.buecher.de übernimmt. „Weltbild“ hatte bisher 12 deutschen Bistümern, dem Verband der Diözesen und der Katholischen Soldatenseelsorge Berlin gehört.

Neues Domizil. Der Verlag „Neue Stadt“ hat im Herbst 2014 den Sitz von Zürich nach Baar verlegt, in die Räumlichkeiten der Fokolar-Bewegung. Damit sollen die Infrastruktur besser genutzt und mit dem benachbarten Bildungszentrum mehr Synergien erzielt werden.

Soziale Netzwerke

Nachfrage steigt. Die Internet- und SMS-Seelsorge ist immer mehr gefragt, wie dem Jahresbericht 2013 zu entnehmen ist. www.seelsorge.net hatte 2013 im Schnitt täglich 150 Besucher verzeichnet. Die Anfragen per Mail nahmen massiv zu, jene per SMS dagegen blieb auf Vorjahresniveau. Die 27 ehrenamtlich tätigen Seelsorgerinnen und Seelsorger beantworteten 1‘200 Erstanfragen (Vorjahr: 600). Nach wie vor nicht gesichert ist die Finanzierung. Die RKZ hat sich 2013 aus der Mitfinanzierung zurückgezogen, was ein Minus von 50‘000 Franken zur Folge hatte.

Wo bist Du, Gott? „GOTTsuchen“ heisst ein Facebook-Profil, das seit Februar 2014 aufgeschaltet ist. Initianten sind junge Benediktiner aus dem Kloster Einsiedeln. Sie verfassen täglich kurze Impulse, die von ihren Erfahrungen auf dem Weg mit Gott erzählen.

Radio

Radio Berner Oberland. Die Landeskirchen des Berner Oberlands sind mit einer neuen Radiosendung präsent: „Chilchestübli“, einer „Sendung über Gott und die Welt“, jeden Dienstagaabend auf Radio Berner Oberland, jeweils ab 21 Uhr. www.kibeo.ch

Fernsehen

„Sternstunden“ mit Änderungen. Nach 20-jährigem Bestehen gab es bei der Fernsehsendung „Sternstunden“ Änderungen. Die Gottesdienste wurden ausgelagert, um eine allgemein erkennbare Trennung zwischen der redaktionell verantworteten Sendung „Sternstunde“ und jenen Sendungen zu erreichen, die unter Mitarbeit der Kirchen entstehen. Auch gab’s personelle Veränderungen: Moderator Bernhard Senn verliess „Sternstunden“, Norbert Bischofberger wechselte von „Sternstunde Philosophie“ zur „Sternstunde Religion“, Judith Hardegger widmet sich jetzt voll der Aufgabe als Redaktionsleiterin und Katja Gentinetta verliess „Sternstunde Philosophie“ im Januar 2015. Neu im Team „Sternstunde Religion“ ist Amira Hafner-Al Jabaji, Islam- und Medienwissenschaftlerin; sie ersetzt Hansjörg Schultz.

„Fenster zum Sonntag“. Für weitere fünf Jahre haben SRG und Alphavision AG die Zusammenarbeit und Ausstrahlung der Sendung „Fenster zum Sonntag“ vereinbart. Die neue Vereinbarung ist nach Angaben der SRG am 1. Januar 2014 in Kraft getreten. Die Sendereihe will nach eigenen Angaben „engagiertes Christsein abbilden“ und wird ideell von der Stiftung Christliches Fernsehen getragen.

Auszeichnungen

Lebenswerk geehrt. Al Imfeld, Theologe und Journalist, erhielt den Pro-Litteris-Preis 2014 der Schweizerischen Urheberrechtsgesellschaft für Literatur und Bildende Kunst. Mit seinen Recherchen, Kolumnen und Sachbüchern habe sich Imfeld einen Namen als Afrika-Kenner gemacht. Er schreibe seine Reportagen abseits der grossen Medienhäuser, hole die kleinen Leute aus fernen Gegenden in die Nähe, schreibt die Jury. Zugleich würdigt Pro Litteris Al Imfeld und den Bundeshausjournalisten Viktor Parma für ihr berufliches Gesamtwerk. Die beiden Preisträger haben ihrerseits als Gewinner des Pro-Litteris-Förderpreises Oliver Classen bestimmt, Mediensprecher der „Erklärung von Bern“.

Good News. Weihbischof Alain de Raemy hat im Juli 2014 in Genf den Verantwortlichen der Jesuiten-Zeitschrift „choisir“ den Good-News-Preis für die Westschweiz überreicht. Dieser ist mit 1‘000 Franken dotiert und wird von den katholischen Medien in der Westschweiz gestiftet. Die Zeitschrift, 1959 gegründet, verstecke nicht die schlechten Nachrichten, nehme aber ebenso die guten auf, um diese im Glauben weiterzugeben, sagte der Weihbischof. Den gleichen Preis in der deutschen Schweiz übergab er in Basel Jugendlichen und jungen Erwachsenen, die im Rahmen des Projekts www.verseni.ch seit Jahren jeden Sommer eine Woche mit Waisenkindern in Rumänien verbringen.

Erster Predigtpreis. 245 Predigten wurden für den 1. Predigtpreis des Schweizerischen Evangelischen Kirchenbundes (SEK) eingereicht. Überreicht wurde er am Reformationssonntag in der deutschsprachigen Kategorie an die Basler Pfarrerin Caroline Schröder-Field und in der französisch-italienischsprachigen Kategorie an die Neuenburger Pfarrerin Isabelle Ott-Bächler. Einen Spezialpreis für eine Radiopredigt erhielt Manuela Liechti-Genge, Pfarrerin in Pruntrut. (Diese und weitere Predigten werden im Sammelband „Ausgesprochen reformiert – Predigten“ publiziert.)

„Durak“. Der Film des russischen Regisseurs Yury Bykov hat im Sommer 2014 am Filmfestival Locarno den Preis der Ökumenischen Jury gewonnen. Er beschreibt einen Tag voller Konflikte und Korruption im Leben einer russischen Kleinstadt. Der Preis ist mit 20‘000 Franken dotiert und wird von den beiden grossen Kirchen der Schweiz zur Verfügung gestellt.

„Timbuktu“. Ursprünglich wollte der mauretanische Filmemacher Abderrahmane Sissako ein dokumentarisches Essay über das Vorrücken der islamischen Fundamentalisten drehen. Doch bei den Recherchen im Norden Malis musste er miterleben, wie ein Mann und eine Frau, Eltern von zwei Kindern, auf bestialische Weise gesteinigt wurden, weil sie nicht verheiratet waren. Diese Erfahrung taucht in „Timbuktu“ auf, in Sissakos neuestem Film, der am Filmfestival von Cannes mit dem Preis der Ökumenischen Jury ausgezeichnet wurde.

„Kreuzweg“. Der deutsch-französische Film von Dietrich Brüggemann hat bei den 64. Berliner Filmfestspielen den Preis der Ökumenischen Jury erhalten. Der Film, der fast ohne Kamerabewegung oder Musik auskommt, beschreibt anhand des Schicksals einer Jugendlichen in einer katholisch-fundamentalistischen Gemeinschaft die destruktiven Aspekte jedes Fundamentalismus.

Schokoladenreihe. Stephan Sigg, Theologe und bisheriger Redaktionsleiter des Katholischen Mediendienstes www.kath.ch , gewann den „Prix eco.swisscanto 2014″ in der Kategorie „Generation Zukunft“ für seine Kinderbuchreihe „Emmas SchokoLaden“(Eine-Welt-Verlag).

Porträts. Die junge Freiburger Lokaljournalistin Mireille Rotzetter wurde mit dem Medienpreis 2014 des Schweizerischen Vereins katholischer Journalistinnen und Journalisten ausgezeichnet, für eine Porträtserie zu drei regelmässigen Besuchern des „Banc Public“, des Tageszentrums für Bedürftige in Freiburg. Für die französischsprachige Schweiz wurde der Sportjournalist Mathieu Aeschmann ausgezeichnet, für eine Reportage über das familiäre Umfeld der albanischstämmigen Schweizer Spitzenfussballer Shaqiri, Behrami und Xhaka im heimischen Kosovo.

2015 kein Preis. Wegen Entlassung des Sekretärs der Medienkommission, Simon Spengler, wird es 2015 keinen Katholischen Medienpreis der Kirche in der Schweiz geben. Dies teilte nach dem Entscheid der SBK zum „Umbau des Generalsekretariates“ Interimspräsident Werner de Schepper mit (s.o.).

Verbände

Katholischer Presseverein. Die Reorganisation der katholischen Medien in der Schweiz führt zu einschneidenden Veränderungen beim Katholischen Presseverein (SKPV), wie die GV vom Juni 2014 in Engelberg unter dem Präsidium von Markus Vögtlin (Basel) ergab. Die neuen Medienzentren brauchen keine Unterstützung mehr und die bisherigen Dienstleistungen für Kipa/Apic fallen dahin. Zwei Mitarbeiterinnen verlieren ihre Stellen. Übrig bleibt noch eine 50-Prozent-Stelle. Der Verein wird aber das Verlagsprojekt „Christ und Welt“ (wöchentliche Produktion einer Zeitungsseite zu religiösen Themen für Tageszeitungen) aufrechterhalten und sich verstärkt im Video-Bereich engagieren, so mit Kursen für kirchliche Mitarbeiter.

Katholische Journalisten. Die Jahresrechnung 2013 des Vereins katholischer Journalistinnen und Journalisten mit seinen rund 100 Mitgliedern schloss dank Beiträgen zweier Stiftungen positiv ab und der „Prälat-Meier-Fonds“ zur Förderung und Unterstützung junger Journalisten ist nach wie vor gut dotiert. Zum Ehrenmitglied des Vereins wurde unter Leitung von Vize-Präsidentin Geneviève de Simone an der GV vom März 2014 in Freiburg Raphaël Pasquier (67) ernannt, eine in der Westschweiz bekannte Radiostimme. Pasquier hat während 30 Jahren als Radiojournalist beim „Centre catholique de Radio et Télévision“ (CCRT) in Lausanne gearbeitet.

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