Pfiffig schreiben
Das Bild als Blickfang
Alle- Überblick
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- Personen
- Symbole
- Natur
- Events
































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Aufmerksamkeit
Das Bild zieht den Blick an. Es erweckt Aufmerksamkeit. Aufmerksamkeit ist ein knappes Gut.
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Information
Das Bild bietet Information auf dem schnellsten Weg. «Ein Bild sagt mehr als tausend Worte.»
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Emotionen
Das Bild weckt spontan Emotionen. Es lässt ein Sujet spontan anziehend oder abweisend wirken.
Wie gelingt ein attraktives Bild?
Wähle eine ungewohnte Perspektive
Bildmotive lassen sich aus unterschiedlichen Perspektiven einfangen. Am gewöhnlichsten ist die Standardperspektive frontal und aus Augenhöhe.
Mehr Pfiff kannst du deinem Bild verleihen, wenn du es aus einer ungewöhnlichen Position aufnimmst. Probier es aus
- Geh in die Knie.
- Leg dich auf den Boden.
- Klettere auf eine Leiter.
- Steig auf den Kirchturm.
- etc. usw.
Meide die Mitte: Bilder werden spannender, wenn du das zentrale Motiv nicht in der Mitte des Bildes platzierst, sondern es nach links, rechts, oben oder unten verschiebst, am besten in die «goldene Mitte».
👍 Köpfe
👍 Jubla
Beschränke dich auf das Wesentliche
Überlege dir, was auf dem Foto zu sehen sein muss und was überflüssig ist. Zu viele Details lenken den Blick ab.
👎 Lichter
👍 Licht
Sei zurückhaltend mit Gruppenfotos
Versuche auf Gruppenfotos mit vielen Menschen zu verzichten. Besonders bei kleinformatigen Abbildungen ist meist kaum jemand richtig zu erkennen.
Wenn doch die ganze Gruppe auf dem Bild zu sehen sein muss, versuche diese Tricks:
- Stelle die Gruppenmitglieder in einer Reihe hintereinander auf.
- Platziere zwei wichtige Personen im Vordergrund und die andern im Hintergrund.
- Wechsle die Perspektive und fotografiere die Gruppe zum Beispiel von oben.
Beispiele:
👎 Chöre
👎 Senioren
👍 Jubla
👍 Glacé
👍 Minis
👍 Starttag
Geh nah an die Person
Es muss nicht immer die ganze Person auf dem Foto zu sehen sein. Geh näher an dein «Model» und beschränke dich auf Kopf und Oberkörper.
- Platziere die Personen so, dass sie über die Schulter in die Kamera blicken. Das wirkt natürlicher als Bilder frontal von vorne, die wie Passfotos wirken.
- Eine Person wirkt freundlicher, aufmerksamer und sympathischer, wenn sie sich leicht nach vorne beugt.
- Fotografiere ein Person nach Möglichkeit nicht von unten. Das beschert allen ein Doppelkinn.
- Versuche die Person in einem Umfeld zu fotografieren, das zu ihr passt. Oder gib ihr einen Gegenstand in die Hand, der für sie typisch ist.
- Wichtig: Hole für die Publikation des Bildes immer das Einverständnis der fotografierten Person ein.
Beispiele:
👍 Köchin
👍 Köpfe
👍 Bischof
Verleihe deinem Bild Tiefe
Bilder in der Totale wirken schnell langweilig. Spannender werden sie, indem du ihnen optische Tiefe verleihst.
- Tiefe verleihst du dem Bild mit Ebenen. Ein ansprechendes Bild hat oft drei Ebenen im Aufbau: Vordergrund, Mittelteil, Hintergrund.
- Fotografiere zum Beispiel eine Landschaft mit einem Sujet im Vordergrund, sei es ein Baum, ein Gebäude, ein Mensch.
- Oder fotografiere den schön renovierten Pfarreisaal mit einem Sujet im Vordergrund, zum Beispiel einer Vase.
Beispiele:
👎 Schnee
👍 Bank
👍 Stroh
Stell das Motiv bewusst schief
Einem eher braven Motiv kannst du mehr Pfiff verleihen, indem du es bewusst in Schieflage versetzt. So verleihst du ihm mehr Dynamik.
Beispiele:
👍 Pfiffig
Wie bereite ich Bilder auf?
Manchmal musst du ein Bild bearbeiten, um es noch besser zu machen. Auch aus durchschnittlichen Fotos lässt sich mit einfachen Eingriffen viel herausholen, zum Beispiel, indem du einen guten Ausschnitt wählst.
Für die Bildbearbeitung existieren unzählige Programme und Apps, darunter auch sehr teure. Für die einfache Bildbearbeitung genügt häufig aber schon das Standardprogramm, das mit deinem Computer mitgeliefert wurde.
Microsoft Paint und Apple Vorschau
Für Computer mit dem Betriebssystem Windows ist das einfache Standardprogramm zur Bildbearbeitung «Microsoft Paint».
Für Computer mit dem Betriebssystem Mac OS kommst du mit dem Programm «Vorschau» schon recht weit bei der Bildbearbeitung.
Noch mehr Möglichkeiten zur Bildbearbeitung auf Mac OS bietet das Fotoverwaltungsprogramm «Fotos»
Adobe Photoshop und Affinity Photo
Bildbearbeitungsprofis arbeiten oft mit dem Programm «Photoshop» von Adobe. Für den Alltagsgebrauch ist es aber in der Regel überdimensioniert und zudem sehr teuer (rund 280 Franken pro Jahr als Einzelprodukt-Abo).
Eine abgespeckte und günstigere Version von Photoshop ist «Photoshop Elements». Preis: etwa 100 Franken.
Nahezu ebenso leistungsstark wie «Photoshop» ist das Programm «Affinity Photo», das einmalig rund 50 Franken kostet.
Bilder online bearbeiten
Bilder lassen sich auch online bearbeiten. Verschiedene Anbieter sind im Internet mit entsprechenden Angeboten präsent, zum Teil kostenpflichtigen und zum Teil kostenlosen mit Werbung. Vielfach sind sie nur auf englisch verfügbar und registrierungspflichtig. Einige Beispiele:
CroppolaSchneidet Bilder automatisch zu.
Bilder für den Druck oder das Web aufbereiten
Das definitive Bild musst du im richtigen Format, in der erforderlichen Grösse und in der richtigen Auflösung speichern.
Als Bildformat wähle immer «jpg» oder «jpeg» (ausgesprochen «tscheipeg»). Die Bezeichnung geht auf das Gremium «Joint Photographic Experts Group» zurück, das die jpeg-Norm entwickelt hat.
Als Auflösung wählst du für den Druck den Wert 300 dpi. Dpi bedeutet «dots per inch», also Bildpunkte pro Inch (2.54 cm). Mit dieser Auflösung verschwimmen die Bildpunkte für das menschliche Auge zum Bild.
Für die Publikation des Bildes im Web wählst du die Auflösung 72 dpi. Das Bild muss möglichst «leicht» sein, damit es schnell lädt.
Um die Grösse und Auflösung des Bildes zu berechnen und zu verändern, helfen dir Bildbearbeitungsprogramme oder diese Online-Werkzeuge:
Wo finde ich gute Bilder?
Gut ist ein Bild, wenn es das Sujet möglichst lebensecht und authentisch einfängt. Gut ist ein Bild, wenn es «massgeschneidert» ist.
Am besten «massschneidern» kannst du das Bild, wenn du es selber machst oder wenn du dafür eine professionelle Fotografin oder einen professionellen Fotografen engagieren kannst.
Wenn das nicht möglich ist, findest du allenfalls ein einigermassen passendes Bild in einer Bilddatenbank im Internet.
Es gibt zahlreiche Bilddatenbanken im Web mit tollen professionellen Fotos, die aber meist kostenpflichtig sind.
Daneben existieren auch einige Angebote mit professionellen Bildern, die kostenlos verwendet werden dürfen.
Kostenlose Bilddatenbanken
Website und Suche meist in englischer Sprache. Übersetze deinen Suchbegriff ins Englische, um in der Bilddatenbank fündig zu werden: Verwende für «Taufe» zum Beispiel den englischen Begriff «baptism».
Alle aufgelisteten Bilddatenbanken verlangen keine explizite Namensnennung der Website oder des Fotografen. Verboten ist aber, sich selbst als Urheber des Fotos auszugeben.
Kostenpflichtige Bilddatenbanken
Einige Beispiele:
Um ein Bild zu erwerben, musst du dich bei diesen Bilddatenbanken registrieren.
Achtung Bildrechte
Verwende ein fremdes Bild nur, wenn du sicher bist, dass du das Recht dazu hast. Dazu musst du bei den einzelnen Anbietern die Bedingungen genau studieren.
Verwende nie unbesehen Bilder aus einer Google-Suche.
Verletzungen der Bildrechte können teuer zu stehen kommen.
Das Recht am eigenen Bild
Bei Personenfotos musst du immer das Einverständnis der abgelichteten Person einholen. Jedes Individuum hat das Recht auf das eigene Bild.
Wo Personen im Bild erscheinen als Kulisse im Hintergrund, müssen sie nicht um Erlaubnis gefragt werden.
Nur Personen des öffentlichen Lebens, also zum Beispiel ein Bischof, müssen sich die Veröffentlichung ihrer Bilder auch ohne explizite Erlaubnis gefallen lassen, sofern sie im Zusammenhang mit ihrem Amt stehen.
Bildergalerie
Über den Link unten gelangst du zu den Übungsbildern, die die Teilnehmerinnen des Kurses «Pfiffig Schreiben» am 21. November 2019 beim in Zofingen geschossen haben.
Übungsbilder Kurs «Pfiffig Schreiben» vom 21. November 2019